Warum tragen so viele Menschen Sonnenbrillen?

KFB schrieb:Weil du nicht "in ihren Augen lesen kannst"?

Keine Ahnung, es erzeugt in mir eine Abneigung, ist nicht rational erklärbar.

militarynerd schrieb:Trotzdem sind mir Sonnenbrillenträger irgendwie unsympathisch.

Wirke dem doch entgegen, indem du selber welche trägst. Vielleicht siehst du dann die Vorteile und urteilst anders.
Um es in meinem Fall etwas zu konkretisieren: Ich habe als Brillenträgerin öfters Kopfschmerzen bekommen, wenn ich zu viel in der Sonne war. Früher dachte ich, das kommt einfach von der Hitze. Heute weiß ich, dass das eine Form von Migräne ist und ich kaum noch mit diesem Problem zu kämpfen habe, seit ich bei Sonnenschein eine Sonnenbrille trage.

Ich habe mir das gerade erst seit einem Jahr angewöhnt beim Autofahren eine Sonnenbrille zu tragen.
Meine Augen sind sehr beruhigt seitdem. Denn ich fahre immer Richtung Sonne, morgens gegen Osten, abends gegen Westen :palm:
Aber auch bei hellem Licht mit Wolken, hilft es mir viel beim Sehen.

Ich finde es irgendwie unhöflich, wenn man die im Gespräch aufhat, weil man ja doch nicht die Augen sehen kann.
Gerade in Coronazeiten ist das noch eine Einschränkung.

Allerdings muss ich sagen, ist mir das auch gar nicht bewusst, dass ich damit abweisend wirken könnte. Also ich habe es nicht auf dem Schirm, dass ich die dann abnehmen sollte.

Mit verspiegelten Gläsern bewaffnete Lebewesen, die das Gespräch mit mir suchen wollen, werden von mir freundlich aufgefordert, die Brille vorher abzunehmen.

Nur einmal hatte sich jemand etwas gesperrt, der auf die verspiegelte Brille als ein für ihn wichtiges modisches Accessoire bestand.

@Bundesferkel
Dann würde ich dich auffordern, mir in den Schatten zu folgen, denn wenn die Sonne mich blendet, nehme ich die nicht ab.

Bundeskanzleri schrieb:Ich finde es irgendwie unhöflich, wenn man die im Gespräch aufhat, weil man ja doch nicht die Augen sehen kann.

Gegen leicht getönte Gläser habe ich nichts;
aber diese verspiegelten Teile, wo ich mich, wie im lustigen Spiegelkabinett, zur Ellipse verzerrt selbst betrachten kann, finde ich bei einem Gespräch eine Zumutung.

EnyaVanBran schrieb:Dann würde ich dich auffordern, mir in den Schatten zu folgen, denn wenn die Sonne mich blendet, nehme ich die nicht ab.

Ich würde Dir sofort in den Schatten folgen.

H.W.Flieh schrieb:Vor allem macht es das leichter, Gesichtsausdrücke besser deuten zu können.

Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Ich habe manchmal Probleme menschliche Stimmungen in den Gesichtern richtig zu deuten.
Bei Menschen die ich schon gut kenne, ist das eher leichter, weil ich da Anhand deren Stimmlage herauslesen kann, wie Ihre Stimmung ist. Bei Menschen die ich nicht gut kenne, achte ich dann auch im Ganzen auf den Ausdruck der Augen bzw. auf die Mimik des gesamten Gesichtes.

Das jemand im Supermarkt eine Sonnenbrille trägt finde ich zwar etwas ungewöhnlich, aber jeder so wie er möchte.
Ich trage im Sommer bei Sonne desöfteren eine Sonnenbrille. Warum sollte auf der Hand liegen - damit mich die Sonne nicht blendet. Die Sonnenbrille setze ich dann natürlich auch nicht ab, wenn ich einen Bekannten auf der Strasse treffe. Ich wüßte auch nicht warum ich das machen sollte. Muss ich mich dann von der Sonne blenden lassen, nur damit die andere Person in meine Augen schauen kann? Das empfinde ich als eine recht merkwürdige Anspruchshaltung. Darf ich dann von anderen Menschen z.B. auch verlangen, dass sie einen Hut absetzen, wenn er so breit ist das ich deren Augen schlecht sehen kann?
Ich finde das schon arg übertrieben. Andere Leute nehme ich wie sie sind. Wenn sie Sonnenbrille oder Hut oder whatever tragen, dann akzeptiere ich das. Das ist deren Sache und nicht meine. Man muss sich ja auch mit niemand unterhalten, wenn man das nicht möchte und wenn einen etwas sehr stört.

@Dwarf

Weiß nicht, ob Du die letzten Seiten der Diskussion hier mitverfolgt hast, aber in keinem der hier geschriebenen Beiträge war die Rede von müssen, oder dass man von anderen Menschen zwingend erwartet, dass sie Ihre Sonnenbrille abnehmen. Es war lediglich die Rede davon, dass es einfacher ist, wenn man auch Augenkontakt hat, die Gesichtsausdrücke besser zu deuten (besonders für Menschen wie mich, die Asperger haben und sich ohnehin schwer tun menschliche Stimmungen in Gesichtern zu erfassen).

Es steht doch jedem frei, das zu tragen was man möchte, ob nun Sonnenbrille, oder wie Du auch geschrieben hast, Hut oder was auch immer.

Na, dann einfach ohne Bild:

Weil eine Sonnenbrille einem Menschen oft das Flair des Geheimnisvollen und manchmal auch Unnahbarem verleiht, wie wir aus Film, Fernsehen und Bildberichterstattung wissen.

Manchmal können wir allerdings das Pech haben, dass der geheimnisvolle und attraktive Mensch hinter den Gläsern dann doch bloss eine Bindehautentzündung hat.

Ich trage Sonnenbrillen beim Autofahren, aber auch nur, wenn die Sonne scheint. Da sie es hier oben im Norden eher selten tut, liegt sie meist irgendwo im Auto herum und macht sich erst dann bemerkbar, wenn ich auf sie trete.

Doors schrieb:Manchmal können wir allerdings das Pech haben, dass der geheimnisvolle und attraktive Mensch hinter den Gläsern dann doch bloss eine Bindehautentzündung hat.

Ja, ich liebe Deine Beiträge!
😁

Und ja, ich pauschalisiere da auch mal (nur Stiesel tragen Spiegelbrillen).

Eine Spiegelbrille oder Sonnenbrille mit sehr dunklen Gläsern im Gespräch nicht abzunehmen halte ich für ebenso dreist, wie jemandem eine Tür ans Hirn knallen zu lassen, statt die Tür aufzuhalten.

Alter und Geschlecht spielen dabei keine Rolle.

Bundesferkel schrieb:Eine Spiegelbrille oder Sonnenbrille mit sehr dunklen Gläsern im Gespräch nicht abzunehmen halte ich für ebenso dreist,

Das empfinde ich auch als sehr unfreundlich, im direkten Gespräch gehört die Sonnenbrille ab, das zeigt auch schon eine gewisse Wertschätzung zum Gegenüber.

Das mit der Verspiegelung stimmt, da sieht man noch viel weniger.

Allerdings merkt man das als Träger ja gar nicht. Ich sehe ja raus. Das bedeutet, dass viele Menschen sich da nicht so bewusst drüber sind, dass sie vielleicht jemanden vor den Kopf stoßen.

Bundeskanzleri schrieb:Allerdings merkt man das als Träger ja gar nicht. Ich sehe ja raus. Das bedeutet, dass viele Menschen sich da nicht so bewusst drüber sind, dass sie vielleicht jemanden vor den Kopf stoßen.

Selbstreflektion. Man weiß ja was man für eine Brille auf hat. Ich kenne das Abnehmen der Brille im Gespräch aber wirklich nur von wenigen Menschen und bin jedesmal begeistert.

behind_eyes schrieb:Selbstreflektion.

Ja, wäre gut. Aber je nachdem wie gewohnt man die Sonnenbrille ist, denkt man da eben nicht immer dran, wie man wirkt.
Man vergisst ja auch gerne mal den Fleck auf dem Hemd :D

behind_eyes schrieb:Ich kenne das Abnehmen der Brille im Gespräch aber wirklich nur von wenigen Menschen und bin jedesmal begeistert

Das mache ich immer so. Erstmal aus Höflichkeit und dann auch, weil.ich mich selbst unwohl fühle. Wenn ich mit einem Menschen spreche, möchte ich auch komplett wahrgenommen werden und mich nicht vermummt fühlen. Beim Eismann zb, lasse ich sie aber auf.

Ich trage meine Sonnenbrille mit Stärke nur selten, weil die Dinger meistens irgendwo rumfliegen, wo ich sie nicht finde, aber wenn doch, dann ziehe ich sie nur ab bzw. wechsle sie gegen meine normale Brille, wenn ich mich längere Zeit im Inneren eines Gebäudes aufhalte, also z.B. jemanden besuche.

Wenn ich nur schnell in einem Geschäft etwas einkaufe oder jemanden auf der Straße treffe, dann bleibt die Sonnenbrille auf. Denn ich möchte mein Umfeld sehen. Also richtig und nicht bloß irgendwie verschwommen. Und ich glaube, kaum jemand mag es, wann ich bis auf einen halben Meter an ihn heran rücke, damit ich ihn oder sie nicht mehr als impressionistisches Gemälde wahrnehme.

Natürlich könnte ich auch zurück zur normalen Brille wechseln. Aber das ist immer so ein Umstand. Brillenetui aus der Handtasche kramen -> Brillenetui aufmachen -> Sonnenbrille vom Gesicht runter -> normale Brille in der Hand -> Sonnenbrille ins Etui -> normale Brille aufsetzen.... und sich am besten zwischendurch einen dritten Arm wachsen lassen, der dann im Idealfall die Brille auffängt, die bei dem ganzen hin und her (unterwegs hat man ja nicht immer eine geeignete Ablage für die Brillen und das Etui in der Nähe, auch wenn ich mir als Frau immerhin mit der Handtasche behelfen kann) fröhlich gen Boden segelt. Mal davon abgesehen, dass ich mir als spontaner Gesprächspartner im Freien wohl auch komisch vorkommen würde, wenn da jemand erst die Brille wechseln muss, ehe er/sie bereit dazu ist, sich mit mir zu unterhalten.

Wenn ich wie erwähnt jemanden besuche, ein Restaurant betrete oder ähnliches, dann ist das natürlich etwas anderes. Da komme ich dann aber auch nicht in die Verlegenheit, das Brille-Wechsel-dich-Spiel schon nach wenigen Minuten erneut aufzuführen.

Sollte mein Gegenüber mit meiner Sonnenbrille ein Problem haben und es ansprechen, würde ich selbstverständlich meine Gründe erläutern. Wer dann immer noch ein Problem hat, hat wahrscheinlich Pech.

@Sterntänzerin
Eine optische Sonnenbrille würde ich auch auflassen, wenn ich nur kurz in einen Laden gehe. Ich hatte früher eine, hab die aber nie getragen, weil mir dann eben das Wechseln zu blöd war. War eh dumm von mir, denn ich hätte mir oft sehr lästige Kopfschmerzen erspart. Aber dass die vom grellen Licht kommen, weiß ich auch erst, seit ich Kontaktlinsen trage und seither sehr oft eine Sonnenbrille.

@Sterntänzerin

Dass eine Sonnenbrille auch zum gute Sehen taugt, nämlich mit Sehstärken, bringt man damit gar nicht so in Verbindung.

Ich habe das jedenfalls nicht auf dem Schirm, wenn ich jemanden mit Sonnenbrille sehe.
Da werde ich sicher dran denken, bevor ich mich über eine Art von Unhöflichkeit ärgere.