Menschen mit massiven Schlafstörungen / Nachtmenschen

@DieSache
Von Psychopharmaka hab ich einige Ahnung, nachdem ich selber schon eine Reihe davon ausprobiert habe. Vor allem Neuroleptika sind richtig hartes Zeug, das so reinknallen kann, dass du wie ein Zombie unterwegs bist. Nur Tranquilizer sind noch krasser. Das ist dann schon wirklich wie eine chemische Lobotomie. Die Nebenwirkungen in der Eingewöhnungsphase können deinen Alltag noch stärker beeinträchtigen, als alles was du vor der Einnahme durchgemacht hast. Das Zeug wieder abzusetzen ist genauso schwierig. Manche Leute kommen gar nicht mehr runter, weil sie die Entzugserscheinungen nicht aushalten.

DieSache schrieb:Zudem nicht nur die Depression macht Schlafstörungen, vielmehr schleicht sich oft mit der Zeit auch eine Umstellung "Eichung" auf einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus ein, sprich es wird zum Selbstläufer Tags zu schlafen und Nachts wach zu sein.

Um dem entgegen zu wirken brauchts den Willen und Eigendisziplin nicht zuviel mit ins Bett zu nehmen, sprich auch wirklich abzuschalten.

Wenn ohne den Zwang, ins Bett zu gehen, sich der Schlafrhythmus immer wieder auf Nachtaktivität umstellt, würde ich mir mal die Frage stellen, ob das nicht eigentlich der ganz persönliche, natürliche Rhythmus ist.

@Zeo

ok gibt ja noch die Eulen und Lerchen, sprich Menschen die von Natur aus eher früh, oder eben erst abends/nachts ihr Leistungshoch haben. Bei denen ists dann sinnvoll zu überlegen wie man den Alltag so gestaltet dass es passt.

Dennoch wenns zum Leidensdruck wird, wäre es schon sinnvoll zu schaun was diese Schlafstörungen verursacht und gegebenenfalls sogar noch verstärkt!

@Zeo

du kannst aber noch lange nicht von dir auf Andere schließen, denn jeder Stoffwechsel reagiert anders, zudem kenn auch ich Rückschläge in Therapie und Medikation, dass man das ein oder andere Medikament nicht verträgt, da die Neben bzw Wechselwirkungen zu stark beeinträchtigen.

Es gibt nunmal lieder kein Wundermedikament, dass bei jedem sofort und auf die gewünschte Weise anspricht!

@DieSache
Bevor man zur chemischen Keule greift, sollte man sich dennoch gut überlegen, ob man diese Risiken in Kauf nehmen will:

Wikipedia: SSRI-Absetzsyndrom

Wikipedia: SSRI-bedingte sexuelle Dysfunktion

Denn einige Symptome können irreversibel sein.

@Zeo

stimmt schon, eine gewisse Skepsis ist immer angezeigt, da sollte man aber auch eng mit den Ärzten zusammenarbeiten und sich anständig aufklären lassen was man vor hat zu geben und auch hinterfragen, ob es in der Tat Mittel der ersten Wahl im eigenen Fall ist!

@sanatorium
mein tip, gehe zum arzt, es scheint, dass eine psychische störung vorliegt, dass kann aber nur der arzt feststellen.

bekommst den kopp nicht leer, bzw bist immer im gedanken oder?!

diagnose bl kommt die von dir oder von nem arzt?

u fingers weg von tavor.. übles zeug.. wobei es bei nem epileptischen gut hilft..

Zeo schrieb:Wenn ohne den Zwang, ins Bett zu gehen, sich der Schlafrhythmus immer wieder auf Nachtaktivität umstellt, würde ich mir mal die Frage stellen, ob das nicht eigentlich der ganz persönliche, natürliche Rhythmus ist.

Könnte es nicht vielleicht auch so sein @sanatorium ? Wenn es dir gut damit geht nachts wach zu sein und Tags zu pennen, dann ist das bei dir vielleicht einfach so?!

sanatorium schrieb:Ich leide selbst seit ich 13 oder 14 bin an Schlafstörungen, welche mit der Zeit immer schlimmer wurden, sodass ein normales Leben kaum möglich ist.

Gibt es hier noch andere Leute die darunter leiden? Oder vielleicht sogar Leute die bewusst lieber nachts wach sind? Ich rede aber nicht von irgendwelchen Leuten die am Wochenende nachts feiern oder son Kram.

Mich würden eure Erfahrungen interessieren, welch einen Einfluss das alles auf euer Leben hat und inwieweit ihr entgegen wirken könnt. Was hilft euch?

Ich habe meinen Schulabschluss verkackt, es wird auch nicht besser sondern eher schlimmer und einzig und allein Kiffen oder Sex hilft mir das ich normal einschlafen kann.. Wobei ich nichtmehr oft Kiffen möchte, da es teuer ist jeden Tag zu kiffen..
Hab auch die meisten sozialen Kontakte dadurch verloren und Umfeld zeigt kaum Verständnis für meine Schlafstörungen.
Inzwischen ist es sogar so das ich mich bei Nacht wohler fühle als am Tag, aber andrerseits möchte ich wieder ein geregelteres und glücklicheres Leben.

Ja, bei mir ist das sehr ähnlich.
Ich kann nicht früh einschlafen, das schlafen an sich ist schwer und nicht tief, ich brauche immer eine Stunde bis ich eingeschlafen bin, bis dahin wälze ich mich im Bett und bis in den Mittag schlafen geht auch nicht bei mir. Bin immer Früh auf den Beinen. Auch wenn ich es nicht will.
Ich wünschte ich könnte länger schlafen. Das macht einen fertig und gereizt..
Der Grund: Sind wohl Probleme im eigenen Leben. Viele Probleme. In der Schule nicht aufgepasst und 2 Jahre später bin ich dabei alles wieder zu richten. Was sehr schwer ist.
Aber es geht aufwärts bei mir. Die letzten 2 Jahre haben dennoch gesesen und Spuren hinterlassen.
Vielleicht verschwinden die Schlafprobleme mit den Sorgen und unterstützung von Hilfsmitteln.

Auf die Gefahr hin mich hier unbeliebt zu machen.

Lass doch mal 2 - 3 Wochen das kiffen sein. Ernähre Dich bewusst in dieser Zeit und bewege Dich.
Du wirst sehen, es wird nicht nur besser, es wird gut.

Gras oder Doop sollte man sich nicht wie wild in die Birne pfeifen, sondern bewusst damit umgehen. Du kannst davon ausgehen, dass ich reichlich Erfahrung diesbezüglich habe.

Sensi Smile

sanatorium schrieb:Oder vielleicht sogar Leute die bewusst lieber nachts wach sind?

*die Hand heb*

Momentan ist mir das aber leider nicht möglich. :(
Ansonsten bin ich ein Wesen der Nacht wie eine Eule. :D

@sanatorium

Ich bin vom Wesen her auch eine Nachteule aber mir ist es nicht erlaubt, dieses Leben zu Leben :D Aber wie hier schon gesagt wurde, ist es alles eine Einstellung der Disziplin.

Wann liegt eine Schlafstörung vor? Wenn man Probleme hat mit dem Einschlafen und allgemein wenig schläft? Viele haben einfach einen anderen Schlafrhythmus und man muss sich nicht wundern, wenn man bis 14 Uhr schläft, dass man abends nicht zeitig schlafen kann. Ich würde es eher als Schlafrhythmusstörung bezeichnen.

Wenn du keinen Rhythmus findest, der "konform" ist mit deinen dir gestellten Anforderungen dann lebe doch dein Nachtleben. Du bist da nicht der Einzige dem es so geht. Du kannst z.B. eine Abendschule besuchen oder Nachtschichten schieben.

Wieso leiden deine Sozialen Kontakte darunter? Ich meine, man trifft sich doch sowieso meist immer am späten Nachmittag oder am Abend, weil die meisten eben tagsüber ihren Verpflichtungen nachgehen.

Bin auch ne verhinderte Nachteule.
Ich würde lieber später aufstehen und dafür später ins Bett gehen.
Da ich aber früh aufstehen muß, habe ich morgens echt zu kämpfen.
Ab und an, wenn ich weniger als 6 Std. schlafe, bin ich fit wie ein Turnschuh, was irgendwie kurios ist.
Länger als 7Std. bekommen mir dagegen nicht gut. Bin den ganzen Tag müde und gereizt.

Früher hab ich auch geschlafen, wann ich wollte. Durch diese Unregelmäßigkeit bekam ich auch Schlafstörungen.
Auch das Grübeln im Bett war ein böser Fehler. :(
Mittlerweile habe ich alles im Griff und schlafe wie ein Murmeltier.

@Tanith22

Das Gefühl kenne ich zu gut und habe mal gelesen, dass es was mit den Schlafphasen zu tun hat, in denen man aufwacht. Dafür gibt es sogar eine App ;D

http://www.schlafmedizin-aktuell.de/Der_normale_Schlaf/der_normale_schlaf.html (Archiv-Version vom 21.06.2013)

Ich hatte auch jahrelang Probleme. Zunächst dachte ich, es läge an meinen Nachtdiensten, aber dem war wohl nicht so, denn meine Schlafstörungen hörten nach meiner Trennung von meinem Ex sofort auf.
Je nach Arbeitsbeginn gehe ich manchmal schon um 20.00 Uhr ins Bett, schlafe sofort ein und vor allen Dingen bis morgens durch.
Früher kam ich auch nur in den Schlaf, wenn ich Wein getrunken und eine Schlaftablette genommen hatte. Heute kann ich abends sogar noch einen Kaffee trinken. Das letzte Glas Wein trank ich vor sieben Jahren.

Nachtmensch durch und durch. Dreh in der Regel auch erst nachmittags auf, morgens ist das mehr so ein Schweben mit angezogener Handbremse. Ist auch ziemlich selten, dass ich vor ein, zwei Uhr pennen gehe, selbst wenn ich früh raus muss. Naja, inzwischen komme ich klar und kanns auch mit dem Job vereinen, habe auch viel am Schlafrhythmus herumexperimentiert.

@Veritasaequita
Danke für den Link. Erklärt einiges.

@univerzal

univerzal schrieb: morgens ist das mehr so ein Schweben mit angezogener Handbremse

Mußte mal ein sehr wichtiges Telefongespräch kurz nach dem Aufstehen führen.
Dabei bemerkte ich, dass mein Gehirn noch gar nicht wach war. Daten, die ich sonst ohne zögern weiß, waren einfach weg. Erst nach 2l Kaffee dürfte ich solche Gespräche führen. :D

Mein Ex war ein Morgenmensch. Der hat mich beim Frühstück oft überfordert und zugequatscht.
Da gab's manchmal richtig Zoff.
Aber das sind dann die Tage, wo man beim Aufwachen schon merkt, dass man nicht richtig wach wird.

Mein Ex war ein Morgenmensch. Der hat mich beim Frühstück oft überfordert und zugequatscht.
Da gab's manchmal richtig Zoff.

Das kann ich ums Verrecken nicht haben, muss schon auf Arbeit genug labern, da brauch ich das nicht schon frühmorgens. @Tanith22

Ich gehöre auch zu den Menschen die nicht in der Nacht schlafen können.
Bei mir ist es nicht psychisch sondern physisch.

Ich kann nicht vor morgens 2 oder 3 Uhr einschlafen. Bin wieder je nach Lärm um 8 Uhr oder 9 Uhr Morgens wach.
Da ich nicht arbeiten kann ist es nicht so schlimm, wenn ich durch den Tag wie ein Schlafwandler quäle.
Wie jetzt, ich könnte nur schlafen, aber die Schmerzen lassen es nicht zu.
So lange es nicht schlimmer wird, möchte ich es ohne Tabletten durchhalten.