neoschamane schrieb:entweder ist es "da" wahrnehmbar und messbar und eventuelle dann auch mit einfluss auf mich und so...
oder eben nicht.
dazwischen kann doch nix sein, oder?
Naja, für mich ist das genauso. Aber ich weiß, dass ich meine Grenzen habe. Ich weiß, dass ich nicht ALLES wahrnehme, zum Beispiel weiß ich nicht, was du heute gegessen hast. Ist zwar blöd, aber ich weiß, dass du heute etwas gegessen hast bzw. besser gesagt, glaube ich das. Zumindest weiß ich, dass es Dinge gibt, die sein müssen, obwohl ich sie nicht wahrnehme.
Es ist sogar aber eine magische Kunst sich einzubilden, es gäbe nur das, woran man selber glaubt.
Außerdem muss man nicht unbedingt etwas messen und wahrnehmen, um zu wissen, dass es das gibt, was ich anhand des eigenen Auges beschreiben kann. Dass du ein eigenes Auge hast, das würdest du dir ohne Spiegel und andere reflektierende Stoffe nur ableiten können durch deine Finger und wie es aussieht, das glaubtest du nur ungefähr durch andere Gesichter von Menschen wissen zu können, aber ohne Spiegel konntest du dein eigenes Auge nicht sehen (zumindest vor der Erfindung der Fotokamera) und trotzdem laufen auch Katzen nicht mit der Frage rum, ob sie Augen haben, nur weil sie sich vermutlich im Spiegel gar nicht erkennen. Dass man ein eigenes Auge hat, wüsste man, wenn man sehen kann, weil man blinzelt und dann nichts sieht, wie alle anderen Menschen, die ein Gesicht mit Augen haben, weil sie sich genauso verhalten (oder es sagen und bestätigen würden), trotzdem könntest du es nicht wissen, wie deine Augen aussehen, außer jemand würde dir deine Augenfarbe nennen und ein Bild malen mit seinen Fingern und doch wüsstest du ohne einen Spiegel niemals, wie deine Augen wirklich aussehen und auch dann waren sie spiegelverkehrt nur sichtbar. Erst seit der Fotokamera glauben wir zu wissen, wie unsere Augen wirklich aussehen und dennoch glaubten Menschen auch vor der Kamera, was sie nicht wahrnehmen konnten, nämlich dass ihre Augen aussehen wie in einem Spiegel. Das ist aber nur eine Ableitung, keine direkte Beobachtung: Man kann seine eigenen Augen nicht direkt sehen ohne ein Selfie. Zumindest glauben wir, dass ein Selfie uns heute eher zeigt, wie unsere eigenen Augen aussehen. Doch ist auch das nur eine Täuschung, an die wir glauben? Immerhin wissen wir nun, dass das, was wir im Spiegel verkehrtherum sehen verdammt noch mal so ähnlich aussieht wie auf einem Foto, das wir selber alle schießen könnten.
skagerak schrieb:Okay, wenn jemand Astrologie braucht um sich selbst zu reflektieren, meinetwegen. Aber es hat nichts mit echten Vorhersagen oder sonstwas zu tun mMn.
Naja, das Level der astrologischen Aussagen ist eben ein anderes. Wenn es eher heißt: Es müsste eine eher sensible Person sein, wenn es ein Krebs ist... Aber jeder, wirklich jeder Astrologe weiß, dass das nicht absolut umfassend wahr ist. Nicht absolut jeder Krebs ist sensibel und schon lange nicht sensibler als andere Sternzeichen. Nun, viele Menschen sind sensibel, nicht nur Krebse: Auch Wassermänner und Fische und Skorpione, würde der Astrologe standardmäßig "hoffen", aber das ist Quatsch: Jeder könnte sensibel sein. Das weiß auch jeder Astrologe.
Was und wie soll man bei solch einer Grundlage da 100%-ige Voraussagen treffen? Antwort: Gar nicht. Das geht gar nicht. Selbst wenn es stimmen könnte, dass Menschen mit Krebs (ich bin Krebs) eher sensibel sind und wenn es eine Ursache dafür gibt, warum manche es nicht sind, der Astrologe kann niemals ALLE Ursachen kennen.
Naja, verstehst du, das Problem ist ein Anderes: Es gibt eben mehr Ursachen als eine in der Astrologie, nämlich alle. Jeder Punkt im Horoskop ist eine Ursache. Man kann nicht alle kennen. Das ist rein rational, von der Fähigkeit unmöglich, alle Punkte in einem Horoskop, die es geben könnte, zu kennen. daher kann ein Astrologe rein logisch nicht bessere Voraussagen treffen.