@Sidhe:
Du schreibst: " allerdings muß es auch einmal vor Urzeiten eine Zeit gegebenhaben, da das Wirken der Menschen noch seinem eigentlichen Weg nachging, doch diese Weiseist seit langer Zeit verschwunden, was sich unsichtbar und sichtbar auf diese Weltauswirkt."
Ja, diese Zeit hat es tatsächlich gegeben. Sie wird im AltenTestament symbolisch durch das Wort "Paradies" beschrieben. Hier waren Gott und Menschnoch eins, oder wenn Du Dich in die Gedankenwelt der fernöstlichen Religionen noch einmalbewegen möchstest: Hier lebte und handelte der Mensch völlig im Einklang mit deruniversellen Lebensenergie.
Durch die Entwicklung des Weltverstandes (=der Baumder Erkenntnis) und eines Egos hat der Mensch sich da rauskatapultiert.
DerVerstand bewirkte Dualität. Das Denken beinhaltet immer 2 Elemente: Denjenigen, der denktund das Denkobjekt. Der Verstand spaltet die Welt auf.
Er analysiert, zerlegt,damit fällt der Verstandesmensch aus der Einheit raus.
Eine Rückkehr zumUrzustand fällt für uns flach, da wir uns ja schließlich nicht die Gehine amputierenkönnen. Hierfür steht im Alten Testament das Symbol des Cherubins (Volkstümlich: derEngel mit dem Flammenschwert), der die Pforte zum Paradies bewacht.
Wir könnenalso nur vorwärts gehen und uns weiterentwickeln.
Historisch mögen dieNaturvölker noch genannt sein, die im Einklag mit der Natur lebten und sich vor dem Esseneines Tieres bei dessen Seele entschuldigten. Können wir uns gar nicht mehr vorstellen,nicht wahr?
Und so mag denn der Untergang der Naturvölker und ihre Ausrottung(ich denke da an die Indianer Nordamerikas) auf einer geistigen Ebene als der Untergangdes Natürlich Guten durch den Weltverstand aufgefasst werden können.
Diespassiert auch in unserer Seele:
Der Weltverstand ist ein Werkzeug derEgo-Kräfte. Sigmund Freud hat einmal gesagt: "Der Verstand ist eine Hure - wer am meistenzahlt, mit dem geht er mit."
Und am besten bezahlen zunächst die niederenTriebe, der Erfolg in der Welt, das Sich-durchsetzen gegenüber Schwächeren usw. Diefeinen und leisen Stimmen des Göttlichen, des Höheren, des Mitgefühls haben da keinGehör.
Das Symbol des Kindesmords zu Bethlehem im Neuen Testament schildertdiesen Umstand, dass Machtstreben und Reichsein wollen die feineren Dinge in uns töten.
Leider ist es so, dass der Mensch erst zur Besinnung kommt, wenn es ihm an denKragen geht, er scheitert oder krank wird.
"Im Scheitern wird der Mensch religiös"hat ein östlicher Mystiker mal gesagt.
Was bedeutet das für uns?
Wirkönnen den Vertstand und das Ego nicht so einfach abstellen (s.o.)
Aber imVorwärtsgehen und durch Studium der Schriften der Weltreligionen und durch Anwendung derschon geschilderten Methoden (Reiki z.B.) können wir über unser Ego hinausgehen. Dasnennt man dann Transzendenz.
So gibt es also 3 Stufen des Menschen:
1) dennoch in Unschuld lebenden (dem galt wohl Deine Frage)
2) Den im Verstand undGetrenntheit vom Sein lebenden
3) Den transzendenten Menschen, der beide hinter sichgelassen hat und in einem um die Dinge wissenden Zustand lebt und trotzdem unschuldigist.
Im folgendem Bild hat das jemand so ausgedrückt:
"Für den (noch)Unschuldigen sind Berge Berge und Flüsse Flüsse.
"Für den durch den Verstand Lebendensind Berge nicht mehr Berge und Flüsse nicht mehr Flüsse" (weil er eben alleshinterfragt)
"Für den Weisen sind Flüsse wieder Flüsse und Berge wieder Berge"
Aber er weiss eben um alle Dinge.
Bin mir bewusst darüber, in dem knappenRaum, den so ein Forum bietet, immer nur Stückwerk liefern zu können, doch ich hoffe,Deine Frage wenigstens ansatzweise beantwortet zu haben, Sidhe.
FreundlicheGrüße
Mystiker