@luv.gent Hallo, saffert.
luv.gent schrieb:Er wurde auch gewarnt das die Magie die er betreibt um ein vielfaches stärker zurückkommt, als das er sie anwendet.
luv.gent schrieb:Wie kommt sowas zustande, dass Magie um ein vielfaches stärker zurückkommt?
Ich arbeite in der hermetischen Praxis, einem magischen Paradigma, und kann mich nicht daran erinnern jemals Magie stärker zurückgekriegt bzw. überhaupt zurückgekriegt zu haben. Daher schlussfolgere ich, aus meinen Erfahrungen, das es sich bei diesem "Magie kommt vielfach zurück" um ein Moralkonstrukt handelt, das ursprünglich einem ethischen Zweck diente, aber heutzutage nur noch der Esoterikbranche zur Geldabzockerei dient, denn, seien wir mal ehrlich, so gut wie 97% der Esoterikbranche verkaufen ihren Unsinn nur, um Geld zu verdienen. Die meisten sogar glauben selbst nicht mal an das, was die verkaufen. Kurzum: Magie kommt nicht vielfach stärker zurück, wie jeder gerne behauptet. Ich habe das oft nur bei jenen Personen erlebt, die sich diese Vorstellung zu ihrem eigenen Naturgesetz gemacht haben sprich sich selbst eine Maxime auferlegt haben. Alle jedoch, die genau wussten, dass es sich um ein Moralgesetz und eben um KEIN Naturgesetz handelte, waren nie davon beeinflusst wurden. Zufall? Ich denke nicht. Die Gravitation hört ja auch nicht auf zu wirken, wenn ich nicht dran glaube. Also muss ja da irgendwo ein Unterschied sein, oder?
Zu dem Moralkonstrukt:
Ursprünglich dienen/dienten diese Vorstellungen zur ethischen Schulung, in die der einsteigende Magier lernt verantwortungsvoller mit allen Dingen umzugehen (der Satz ist daher nicht nur in der Magie üblich, sondern wird auch genereller aufgefasst bspw. durch die alltägliche (und falsche) Vorstellung über das "Karma") und daher durch dieses Moralgesetz eine Art "Furcht" entwickelt, die ihn hemmt irgendetwas "unverantwortungsvolles" zu tun, das ihm im Nachhinein schaden könnte. Sicherlich ist es nicht verkehrt zu sagen, dass jede Handlung, egal ob nun magisch oder eine Alltagshandlung, Konsequenzen mit sich bringt. Und wer natürlich vor aller Öffentlichkeit jemand umlegt und tötet, der wird damit rechnen müssen, dass jemand die Polizei verständigt und man in den Knast fliegt.
Bei Moralkonstrukten jedoch wird das zu einer Extreme erhoben. So formuliert das Moralkonstrukt: Egal, was du tust, es kommt stärker auf dich zurück. Selber Blödsinn mit der falschen Vorstellung des Karma: "Tust du gutes, kriegst du gutes. Tust du böses, kriegst du böses." Man vergisst dabei zwei Sachen: Einmal, das "Gut" und "Böse" subjektive Einschätzungen sind und daher ohnehin nicht objektiv existieren. Ist es gut jemand zu töten, weil er deine Familie getötet hat? Einige sagen ja, andere wieder nein, weil Mensch bleibt Mensch und man sollte nicht Gleiches mit Gleichem vergelten usw. Zweiter Punkt ist, dass das Karma in Wahrheit nur ein anderer Ausdruck für Kausalität ist. Karma ist also nicht "Gut und Böse" sondern "Ursache und Wirkung". D.h. wenn man jemanden ermordert, man aber schlau genug ist das in aller Abwesenheit von Öffentlichkeit zu tun und man weiß die Spuren zu verwischen, der kann bis an sein Lebensende Mörder sein und frei herumlaufen. Damit fliegt das tolle "Friede-Freude-Eierkuchen"-Karma Konzept auf. Natürlich musste man, nachdem das vermutlich mehrere vor mir schon festgestellt haben, schnell ein Gegenargument finden. Und was könnte da nicht nützlicher sein als ein Sackgassen-Argument wie die Reinkarnation. Man argumentiert dann: "Ja, ja, aber KEINER hat gesagt, dass du in diesem Leben bestraft wirst. Erst im nächsten!" ==> Nicht nur macht das überhaupt keinen Sinn, sondern es ist nicht beweisbar. Woher soll ich bspw. wissen, dass jetzt der nächste Treppensturz irgendein Effekt aus meinem vorherigen Leben war? Ich gehe von Reinkarnation aus, so wie es in der Hermetik entsprechend gelehrt wird, aber jeder weiß, dass man sich an seine vorherigen Inkarnationen nicht erinnern kann, egal wie viele das auch immer wieder behaupten. Es kann durchaus seltene Fälle geben, aber die sind, wie gesagt, selten. Wären sie häufiger, so würden sie definitiv einen hohen Anklang in den Medien finden. Und es gibt genügend Berichte über Kinder, die angeblich aus ihrem vorherigen Leben berichten. Allerdings gab es bei allen Berichten, nachdem man die Authentizität der Worte der Kinder nachgeprüft hatte, immer wieder Haken und Fehler. Wer sich wirklich an seine vorherigen Inkarnationen erinnern kann, der erinnert sich auch vollständig und vorallem RICHTIG an diesen. Wer das nicht tut, der erinnert sich auch nicht daran.
Kurzum: Nein, Magie kommt nicht vielfach zurück. Diese Erfahrung habe ich noch nie gemacht. Ich habe dagegen festgestellt, dass diese Magie, dem Anschein nach, nur bei jenen zurückkommt, die angenommen haben, dass es sich dabei um ein Naturgesetz, also um etwas allgemeingültiges, handelte, obwohl es in Wirklichkeit ein Moralgesetz ist, das eben von dem Subjekt als eigene Maxime auferlegt und damit zu einem (subjektiven) Naturgesetz, zu einer subjektiven Allgemeingültigkeit erhoben wurde, aber eben keine objektive Allgemeingültigkeit besitzt und daher auch kein Naturgesetz ist.
Ich habe zu Moralkonstrukten auch etwas auf meinem Blog dazu verfasst.
MfG,
TG.