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Alte Bücher, wohin damit?

108 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alte Bücher Verkaufen Verschenken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Alte Bücher, wohin damit?

13.03.2020 um 18:36
@Doors
Inkunabeln? Alte Drucke des 16./ 17. Jahrhunderts? Pressendrucke von William Morris und seinen Freunden?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Alte Bücher, wohin damit?

13.03.2020 um 20:11
@GreteLenz
@Groucho

Literatur zu Ökologie, Städteplanung, Guerilla, Neonazis, Portugal-Revolution, Nahost-Konflikt, Mittel- und Südamerika etc. aus den 1970ern. Alles längst überholt. Mehrere laufende Meter Klassiker des Marxismus-Leninismus, Publikationen zu Anarchismus, undogmatischer Linker, Gewerkschaftsbewegung etc. - Alles dem Vergessen anheim gefallen.

Reiseführer, Stadtpläne auf dem Stand von vor 1990, Bildbände, die ich geschenkt bekam, dieses ganze nutzlose Coffeetable-Gesumse, das man einmal anguckt und dann vergisst wie zeitgebundene Cartoons und Satire.
Dazu jede Menge Belletristik zweifelhafter Autoren, Inhalte und Verlage, etliche laufende Meter Suhrkamp-"Regenbogenbände", rororo aktuell (nicht mehr aktuell) und Kursbücher aus dem Wagenbach-Verlag. Alles nach vielen Umzügen in Zuständen, die nicht mal mehr Momox für 'n Cent ankaufen würde.

Dazu mehrere Kartons mit für irgendwelche Recherchen aufgehobenen Ordnern mit Presseschnipseln, Zeitschriften etc.

Ich übergebe dem Recycling-Container die Schriften von...


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Alte Bücher, wohin damit?

12.04.2020 um 17:07
Im Grunde kaufe ich nur Bücher, die mich auch wirklich interessieren, nur okay reicht einfach nicht mehr, Geld wächst ja nicht auf Bäumen oder an Sträuchern.

Dennoch kommt es hin und wieder mal zu einem Fehlgriff oder ein Buch weckt einfach nicht mehr mein Interesse. Ich würde sie aber niemals wegwerfen, dafür steckt da zu viel Arbeit in einem Buch und vlt. möchte es ja doch noch jemand lesen aber es ist nicht mehr zu bekommen oder der Neupreis "zu hoch". Ich verkaufe sie daher bei Gebrauchtwarenhändlern, dass Geld kann ich prima in neue Bücher investieren oder in die Spardose schmeißen. Falls sie keiner mehr ankauft, werden sie eben verschenkt bzw. gespendet.


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Alte Bücher, wohin damit?

13.04.2020 um 20:39
@Kürbisgesicht
Finde ich gut! Man sollte generell nur die Bücher kaufen, die einen wirklich interessieren bzw. Bücher, die als Texte und als Ausgaben einen gewissen Bestand haben. Autoren die vor 30 Jahren schon von Interesse waren und auch in 30 Jahren noch von Interesse sein werden. Das mache ich seit vielen Jahren so; ab und zu verkaufe ich mal wieder ein paar Exemplare, wenn ich Geld brauche, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich ein schöner kleiner Bibliotheksbestand herangebildet. Mir ist natürlich klar, dass ich irgendwann sterben werde oder das schon Schluss ist mit der Sammelei, wenn ich ins Alten-
oder Pflegeheim muss. Ich werde mich rechtzeitig von dem größten Teil des Bestandes trennen, wenn ich erkennen sollte, dass mein Sohn diese nicht erben möchte und sich auch sonst niemand aus der nächsten Generation in meiner Familie findet, der wie ich damals, einen Buchbestand übernehmen möchte. Sollte ich irgendwann ins Heim müssen, nehme ich 100 Werke mit, deren Titel sich an der "Zeit-Bibliothek der 100 Bücher" orientieren. Wertvolle und schöne Bücher kann man durchaus zu vertretbaren Preisen bei einem Antiquariat oder im Direktverkauf im Internet über booklooker oder eBay loswerden. Die Dutzendware kann man der Kirche schenken oder der AWO für den nächsten Basar.


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Alte Bücher, wohin damit?

13.04.2020 um 21:13
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Man sollte generell nur die Bücher kaufen, die einen wirklich interessieren
Kauft irgendwer Bücher, die ihn nicht interessieren? :D
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:bzw. Bücher, die als Texte und als Ausgaben einen gewissen Bestand haben.
Verrätst du mir den Trick, wie ich in die Zukunft sehen kann, um zu wissen, ob das Buch dann noch Bestand hat?
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Autoren die vor 30 Jahren schon von Interesse waren und auch in 30 Jahren noch von Interesse sein werden.
Natürlich verfolge ich auch "meine" Lieblingsautoren, aber ich entdecke auch gern neue junge Talente. Die können natürlich bei ihrem Debut nicht Jahre vorher schon von Belang gewesen sein.


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Alte Bücher, wohin damit?

13.04.2020 um 21:23
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Autoren die vor 30 Jahren schon von Interesse waren und auch in 30 Jahren noch von Interesse sein werden.
Wie konnten diese Autoren, bei dieser Sichtweise, jemals „von Interesse“ werden? Auch diese haben mit ihrem „ersten Buch“ angefangen.

Ich lese querbeet. Geschichte, Biologie, Natur, Fantasy, SiFi, Romane, etc.
Meistens parallel eines der „seichten“ zum Abschalten, Relaxen neben einem „Interessanten“ das mir Neues vermittelt oder Bekanntes auffrischt


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Alte Bücher, wohin damit?

03.06.2020 um 15:28
Schade, dass alte Bücher immer mehr nur unter Entsorgungsgesichtspunkten gesehen werden.

Seit längerem denke ich darüber nach, ob es Strategien geben könnte, das Sammeln alter Bücher als verbreitetes Hobby wieder zu etablieren.

Es gab mal Zeiten, und die sind noch gar nicht so lange her, da war es ein Statussymbol unter geistig anspruchsvollen Menschen, eine eigene kleine Bibliothek zu haben.

Es gab viele Menschen, die sich nicht nur für das Lesen von Texten interessiert haben, was ja auch auf dem E-Reader oder mittels anspruchslos gemachter Taschenbücher problemlos möglich ist, sondern denen es auch drauf ankam, besondere Bücher zu besitzen und zu Sammlungen nach eigenem Geschmack zusammenzustellen.

Es gab Sammler z.B. von Erstausgaben wichtiger Autoren, die dokumentieren, auf welche Weise und in welcher Gestalt ein Text zuerst in die Welt kam und begann, seine Wirkung zu entfalten.

Oder Sammler von Exemplaren mit einer besonderen Provenienz, die etwas über Lesegewohnheiten von bekannten Persönlichkeiten verraten.

Oder illustrierter Bücher; die Buchillustration ist ja ein besonderes Feld der Grafik, eine eigenständige Umsetzung des Textes in die Welt des bildenden Künstlers. Das kann man im eReader nicht simulieren.

Oder einfach Freunde handwerklich besonders gut gemachter Bücher mit anspruchsvoller Typographie und schön gestalteten stabilen Einbänden aus Leinen, Leder, Pergament oder schönem Buntpapier.

Ich vermute, das Sammeln von Büchern kommt aus mehreren Gründen immer mehr aus der Mode.

Natürlich haben auf der einen Seite die Taschenbuchkultur der betriebswirtschaftlich arbeitenden Verlage dazu beigetragen (Lesen & Wegschmeissen) und auf der anderen die Digitalisierung.

Auch wohnen Menschen immer seltener konstant an bestimmten Orten, sondern wechseln berufsbedingt öfter die Wohnungen und möchten mit Bibliotheken nicht gerne umziehen.

Zusätzlich gibt es immer mehr Singles, die nur kleine Wohnungen brauchen, in denen für Bücher kein Platz ist. Und da Familienstrukturen, jedenfalls in alphabetisierten Milieus, nur noch selten über mehrere Generationen konstant sind, wird auch nichts mehr an Kinder, Enkel oder Großnichten weitergegeben.

Aber müssen diese Entwicklungen unumkehrbar sein? Was könnte man tun, um die Gesellschaft bücherfreundlicher zu machen, damit zumindest erhaltenswerte alte Bücher nicht mehr in den Container kommen, sondern als kollektives kulturelles Gedächtnis wieder angemessen tradiert und gesammelt werden?


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Alte Bücher, wohin damit?

09.06.2020 um 14:17
Mir fällt es sehr schwer, Bücher einfach wegzuwerfen. Irgendwie ist das ein Sakrileg für mich. Drum verschenke ich Bücher, die ich nicht mehr mag (Geschmäcker ändern sich ja auch mit der Zeit) meistens oder spende sie für einen Bücherflohmarkt.

@KimByongsu
Ich würde gerne Bücher sammeln, allein aus Platzgründen ist das nicht möglich und so wird es vielen Menschen gehen. Wohin mit den ganzen Büchern? Wie willst du den Prozess umkehren, dass Wohnraum teuer ist und deshalb die Menschen in der Regel so wenig Fläche zur Verfügung haben?

Ich kaufe mittlerweile nur noch eBooks, die brauchen nur ein bisschen Speicherplatz und ich kann sie immer und überall lesen. Gedruckte Bücher kaufe ich gar nicht mehr.


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Alte Bücher, wohin damit?

25.07.2020 um 14:34
Heute steht in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung auf Seite 11 ein netter Artikel dazu:

Ein sympathischer Entrümpler aus Persien hat eine Villa in Hildesheim aufgelöst, unter anderem eine vermutlich über Generationen gewachsene Bibliothek mit Tausenden von alten Büchern, die den ganzen Keller umfasste,....

... die Entrümpler schätzen, dass sie dem Gewicht nach etwa zwei Tonnen Bücher in den Altpapiercontainer gesteckt haben....

Der Entrümpler, offenbar ein echter Experte für den Antiquariatsmarkt, war der Meinung, dass sich Bücher heutzutage sowieso kaum mehr verkaufen lassen, selbst auf Flohmärkten nicht...

Komisch, wovon leben denn dann die Hunderte von Antiquaren, die z.B. auf ZVAB und Abebooks ihre Bücher anbieten? Und warum komme ich von jedem Flohmarkt mit zwei Tüten Bücher zurück, die ich dort gekauft habe?


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25.07.2020 um 18:34
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:... die Entrümpler schätzen, dass sie dem Gewicht nach etwa zwei Tonnen Bücher in den Altpapiercontainer gesteckt haben....
Da muß ich leider sagen:
So etwas bescheuertes.
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Der Entrümpler, offenbar ein echter Experte für den Antiquariatsmarkt
Genau!


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25.07.2020 um 18:44
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Komisch, wovon leben denn dann die Hunderte von Antiquaren, die z.B. auf ZVAB und Abebooks ihre Bücher anbieten? Und warum komme ich von jedem Flohmarkt mit zwei Tüten Bücher zurück, die ich dort gekauft habe?
Redest du vom Antiquariat oder modernem Antiquariat?

Modernes Antiquariat kannst du in der Tat vergessen, da ist nicht viel zu holen und deine Flohmarkterfahrungen sind diametral zu meinen. Ich habe meiner Frau mal Bücher für den Flohmarkt mit gegeben - die hat sie fast alle mit zurück gebracht. Und die modernen Antiquariate, die es bis vor ein paar Jahren hier noch zahlreich gab, haben fast alle geschlossen mittlerweile

Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass in der Erbmasse keine in Leder gebundene Schätzchen waren, kann ich die Entscheidung sie ins Altpapier zu geben nach vollziehen. Die zu verkaufen lohnt nicht, das kann man machen, wenn man dringend auf jeden Cent angewiesen ist und viel Zeit hat


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26.07.2020 um 13:29
@Groucho
Ich rede vom Antiquariat. Antiquariate verkaufen Bücher oder Dinge aus Papier (Ephemera, Graphiken, Autographen etc.) aus zweiter Hand. Dabei ist es vollkommen egal, ob das Buch oder der Gegenstand vergriffen oder nicht vergriffen ist, ob das Ding 100 Jahre, 1000 Jahre oder ein Jahr alt ist.

Innerhalb dieser Antiquariate gibt es eine relativ große Vielfalt. Sie reicht von hochspezialisierten wissenschaftlich geführten Antiquariaten, die perfekt bibliographieren und collationieren, in denen Wissenschaftler und spezialisierte Sammler seltene Texte bekommen, bis hin zu einfachen Gebrauchtbücherhökern an der Ecke, die auch gelesene Taschenbücher, Comics oder Groschenheftchen im Sortiment haben.

Es ist ein Vorurteil, dass Antiquare sich nur mit "in Leder gebundene Schätzchen" beschäftigen. Second-Hand-Boutiquen handeln ja auch nicht nur mit Dior-Kleidern... Bei meinem Antiquar in Hannover habe ich vor kurzem z.B. zwei Romane von Jean Genet aus den 1960er Jahren mit gut erhaltenen Schutzumschlägen und die deutsche Erstausgabe von "Lolita" von Nabokov von 1959 gekauft. Alles keine "Schätzchen in Leder". Ein "Trödelking" würde sie vermutlich unbesehen wegschmeissen, weil er weder von den Autoren, noch den Romantiteln jemals etwas gehört hat und sich gar nicht vorstellen könnte, dass jemand dafür Geld bezahlen würde. (Die in schwarzes Leder gebundene Stereotyp-Bibel von 1890 würde er dagegen mitnehmen, obwohl die wirklich wertlos ist.) Die Genetbände kosteten jeweils um die EUR 20,00, der Nabokov EUR 40,00.

Das "moderne Antiquariat" dagegen ist eine besondere Spielart der Buchhandlung, die überwiegend Restbestände aus Verlagslagern vermarktet bzw. Bücher, die als Mängelexemplare gestempelt werden, um sie unterhalb der Preisbindung verramschen zu können. Auch von vorneherein billig produzierende Verlage, die schlicht gemachte Bildbände und billige Nachdrucke von gemeinfreien Klassikertexten veranstalten, findet man im modernen Antiquariat. Diese Läden führen in der Regel keine Bücher aus zweiter Hand. Sie sind manchmal an Sortimentsbuchhandlungen angegliedert.


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26.07.2020 um 16:42
@KimByongsu

Da hast du ja ziemlich viele Worte benutzt, um am eigentlichen Inhalt meines Beitrages vorbei zu dozieren.

Schade.


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Alte Bücher, wohin damit?

27.07.2020 um 04:27
@Groucho

Was soll ich zu Deinem Beitrag auch sagen? Was möchtest Du hören?

Deine "Hau-wech-den-ollen-Plunder"-Einstellung ist in Wohlstandsgesellschaften, wie unserer, in denen man jederzeit alles neu kaufen kann, offenbar weit verbreitet. Mehr fällt mir dazu leider nicht ein.


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Alte Bücher, wohin damit?

27.07.2020 um 10:57
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb am 03.06.2020:Ich vermute, das Sammeln von Büchern kommt aus mehreren Gründen immer mehr aus der Mode.
Ich finde es ja nach wie vor gemütlich, im Ledersessel in der Bücherecke die Zeit zu vergessen. :)

Durchgangsware wie das meiste an belletristischer Lektüre, die ich früher bei Amazon oder booklooker bestellte, entnehme ich inzwischen (bis auf wenige Ausnahmen) fast nur noch dem öffenlichen Bücherschrank, in den nach einer Weile dann alles wieder zurückwandert; der hiesige ist erfreulicherweise immer gut bestückt. :D

Den Großteil der psychologischen, soziologischen und biologischen Bücher erwarb ich damals nach und nach in einem Antiquariat, das immer mal wieder neue Altware ins Sortiment bekam. Vieles davon ist aus den 70ern oder älter, vom Erkenntnisstand also teilweise veraltet. Dennoch werden diese Bücher ihren Platz im Regal bei mir behalten, die sind durchs viele Schmökern Begleiter geworden, die zur Einrichtung gehören.

Teuer erworbene Fachbücher aus Studienzeiten habe ich über reBuy verkauft, freilich deutlich niederpreisiger als zu Anschaffungskosten. Bei Romanen lohnt das nicht bei ein paar Cent pro Buch, wenn man nicht gerade tonnenweise Kartons randvoll mit Büchern auf die Reise schickt.

Weggeworfen habe ich bislang noch kein Buch. Das würde sich falsch anfühlen. Entweder wurde im Freundes- oder Bekanntenkreis verschenkt, Kisten mit Büchern zum Mitnehmen auf den Bürgersteig gestellt, im öffentlichen Bücherschrank deponiert oder im Keller eingelagert.


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27.07.2020 um 11:36
Ich bin auch "studiengeschädigt" und dazu übergegangen mir Bücher bei Bedarf auszuleihen. Die Unibib ist da auf fast allen Gebieten gut bestückt, jedenfalls um Längen besser als die Stabib bei uns.
Ich sammle, will heissen ich kauf sie mir wenn sie mir zufällig über den Weg laufen, alte medizinische Bücher, gerne auch alternativ-pseudomedizische.


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27.07.2020 um 12:46
Ich besitze ca. 2.000 Bücher. Die würde ich nie hergeben. Da sind nur sehr wenige "alte Schinken" bei.
Wenn ich mal eins aussortiere (Fehlkauf, unpassendes Geschenk usw.) geht das in den offenen Bücherschrank.


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27.07.2020 um 13:30
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:...Vieles davon ist aus den 70ern oder älter, vom Erkenntnisstand also teilweise veraltet....
Na ja, sagen wir, es ist z.B. von wissenschaftsgeschichtlichem oder epistemologischen Interesse.... auch Irrtümer der Vergangenheit können interessant sein... ;-)


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Alte Bücher, wohin damit?

27.07.2020 um 14:42
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Na ja, sagen wir, es ist z.B. von wissenschaftsgeschichtlichem oder epistemologischen Interesse
Ganz genau. Ich hab mal ein Exemplar von Ronald D. Laings "Das geteilte Selbst" (die Erstveröffenlichung war 1960) im Antiquariat für 1 oder 2 € gekauft. Aufschlussreicher Klassiker, der in Forschung und Praxis neue Wege gangbar machte.
Vor Laing war man in psychiatrischen Kreisen der Auffassung, der Verstand eines gestörten Menschen enthielte nichts als sinnfreie Phantasien resp. Obsessionen. Laing wies schließlich Sinn und Funktion von Psychosen für den Leidenden nach und folgerte daraus, dass ein Psychiater lernen muss, das Denken der Patienten zu verstehen.

So ist das mit wegbereitenden Büchern: Manches wird überholt und einiges dient als Fundament, auf dem Neues errichtet wird.

Außerdem sticht der reclamgelbe Laing bei mir in dem Themen-Regal aus den anderen, meistens in öde-seriösem Grau eingebundenen Werken optisch so nett hervor. Man erkennt ihn immer gleich. :)


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28.07.2020 um 16:48
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb:Was soll ich zu Deinem Beitrag auch sagen? Was möchtest Du hören?
Naja, Antworten auf meine Fragen
Du hast geschrieben:
Zitat von KimByongsuKimByongsu schrieb am 25.07.2020:Der Entrümpler, offenbar ein echter Experte für den Antiquariatsmarkt, war der Meinung, dass sich Bücher heutzutage sowieso kaum mehr verkaufen lassen, selbst auf Flohmärkten nicht...
Da frage ich, von was für Büchern du da redest?

Und von welchen Preisen, die du so pro Buch bezahlt hast?

Tonnenweise Bücher auf den Flohmarkt zuschleppen ist ziemlich anstrengend und wenig ertragreich nach meiner Erfahrung.
Natürlich finde ich es auch nicht schön Bücher ins Altpapier zu geben, da hätte ich persönlich die Sachen auf Bücherschränke oder gebraucht Buchläden verteilt, aber sicher hätte ich die nicht zum Flohmarkt gebracht, denn das lohnt nicht (wenn man da mal für sich einen Stundenlohn ausrechnet).
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:fast nur noch dem öffenlichen Bücherschrank, in den nach einer Weile dann alles wieder zurückwandert; der hiesige ist erfreulicherweise immer gut bestückt.
Ich habe hier auch einen, in dem ich zahlreiche gute Funde hatte.
Dennoch ist der Großteil der Bücher, die da stehen äh Schrott.

Aber dreimal habe ich sogar Bücher gefunden, die ich mir sonst im Handel bestellt hätte.

Was sich übrigens lohnt, ist Momox. Jedenfalls wenn es halbwegs neue (halbes bis ein Jahr alt) gebundene Bücher sind. Dort verkaufe ich so ein- oder zweimal im Jahr gebundene Bücher, die mir hier die Schränke nicht voll stehen müssen.


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