@CosmicQueen Putativnotwehr
... liegt vor, wenn der Täter die Voraussetzungen der Notwehr irrtümlich für gegeben hält. Beim Irrtum über Tatumstände kann die Handlung wegen Fahrlässigkeit strafbar sein.
http://juristisches-lexikon.ra-kdk.de/eintrag/Putativnotwehr.html
Dann löst sich aber ein Schuss nicht ACCIDENTALLY und genau darauf hat Nel aufmerksam gemacht.
Der etwas weniger brilliante Oscar hat somit seine Verteidigung geändert. Roux wollte das später gerade bügeln.
@Rabenfeder Rabenfeder schrieb:Und nochmal: er kann sich in einem Irrtum befunden haben, die Frage ist aber, war das vermeidbar?
Ja - das wars!
Die Schlafzimmertür war vor seiner Nase. Er wollte die Waffe, die er aus dem Holster holte dann auch mMn gebrauchen und war sich vollkommen bewusst in dem Moment, dass ein Querschläger ihn hätte treffen können. Genauso gut hätte er aus dem Fenster in den Himmel schiessen und die Polizei/Security anrufen können.
Der Satz "Everything is fine" sagt alles. Er wollte keine Hilfe ausser von denen, die ihn aus diesem Schlamassel möglichst rausholen konnten. Ich glaube nie und nimmer, dass Netcare ihm geraten hat, Reeva mit der Schwere ihrer Verletzungen, zu bewegen. Möglicherweise hat er da bei seinem Anruf untertrieben. Schade, dass uns hier eine Zeugenaussage fehlt.
Man kann sich geradezu über eine Verteidigung empören, die einen Mörder koste es, was es wolle, von seiner Verantwortung freisprechen möchte und glaubwürdige Zeugen diskreditiert. Männer, die das Gesetz studiert haben, aber offenbar kein Gewissen besitzen. Ich vergleiche sie immer mit denjenigen, die unschuldig Verurteilte verteidigen und wenn ich mir dazu Fälle wie Debbie Milke und Jens Söring anschaue, sehe ich absolute Unterschiede. Da geht es nach Gesetz und kommt ohne billige Methoden wie "Oscar schreit wie ein Mädchen" aus. Das gilt umgekehrt genauso für Staatsanwälte, die Beweise unterschlagen nur weil sie einen Fall gewinnen wollen. Gerrie Nel schätze ich nicht so ein, seine Ausführungen sind logisch und schlüssig.
Wir haben in diesem Fall sogar noch einen Vergleich, dass sich Oscar ( an der Seite von Samantha Taylor) anders, nämlich "richtig" verhalten hat, sie zunächst weckte, wie es auch alle Zeugen in dieser Nacht auf natürliche Weise mit ihrem Ehepartner getan haben.
Wenn ich mich in die Situation hineinversetze, dann würde ich meinen Angreifer höchstens verletzen/möglichst unschädlich machen wollen...nicht töten. Ich weiss WELCHE Munition in meiner Waffe ist und dass ich sie EIGENTLICH nicht verwenden darf. Nur in der äussersten Not, wenn ich mir vorstelle, dass mein Leben bedroht ist, könnte ich vielleicht schiessen. So schiessen, dass ich aber nicht Leben auslösche.
Das war bei Oscar nicht so und es kann keinen Freibrief bedeuten, dass man sich ANGEBLICH etwas einbildet. Ich denke, dass dieser Waffennarr von seinen "anger problems" eingeholt wurde und ich bin mir ziemlich sicher, dass Roux das auch weiss.