stella790 schrieb am 10.12.2012:Wir haben uns aber entschlossen, das Angebot des Hundeführers anzunehmen. Mit einem Kleidungsstück meines Sohnes sind wir zu dieser Brücke gefahren
stella790 schrieb am 12.12.2012:Was meint ihr, wie sicher ist die Mantrailing-Spur? Gerade das Ergebins, das er die Treppen an der Brücke runtergegangen sein soll, macht den angeblichen Suizid NOCH merkwürdiger. Ich kann die Mutter total verstehen. Würde, unabhängig von den ganzen "angeblichen" Zeugen, allein wegen der Mantrailing-Sachen auch noch weiter suchen.
Zfaktor schrieb am 08.02.2014:Die Suchhundspur hinunter zur Kanalstraße ist ja ein Fakt (ob die Polizei das ignoriert?),
Zfaktor schrieb am 19.01.2015:Ich frage mich ja wie kam die Spur zustande die der Suchhund von der Brücke die Treppe
hinunter bis zur Kanalstraße verfolgte,das Tier müsste ja schon gesponnen haben
wenn da keine Spur gewesen sein sollte.
Ich sehe es ganz anders als
@Zfaktor und halte die Spur, also das Ergebnis des Mantrailling-Hundes für komplett unsicher und unbrauchbar.
Wie
@stella790 oben die Mutter von Florian zitiert, wurde ein Kleidungsstück Florians durch die Mutter (und eine Begleitung? Wegen dem "wir") zur Brücke gefahren.
Mantrailer verfolgen die individuelle Duftspur eines bestimmten Menschen. Dazu brauchen sie eine Geruchsprobe dieses Menschen. Kleidung, optimalerweise länger direkt auf der Haut getragene ist da grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings nimmt sich optimalerweise der Hundeführer des Mantrailers selbst die Geruchsprobe oder erläutert detailliert, wie der Gegenstand anzufassen und transportieren ist.
Wird er von anderen Personen mit blanken Händen angefasst, gerät damit bspw. auch der Geruch dieser anderen Personen an den Geruchsartikel. Waren diese anderen Menschen dann auch schonmal an dem Ort, an dem der Mantrailer-Hund angesetzt wird (davon ist in diesem Fall wohl auszugehen), kann es auch gut möglich sein, dass der Hund die Spur(en) der Überbringer des Geruchsartikels und nicht der eigentlich vermissten Person verfolgt.
Zudem besteht immer die Gefahr, dass der Hundeführer seinen Hund (unbewusst) beeinflusst, wenn er mehr als den letzten gesicherten Aufenthaltsort des Vermissten erfährt und eine brauchbare, nicht mit Fremdgeruch kontaminierte Geruchsprobe erhält. Wenn dann nämlich das Ergebnis des Mantrailens eine Spur ist, die zu den Schilderungen oder Vermutungen passt, von denen der Hundeführer weis (wenn er zB hörte 'glauben nicht an Suizid, weggelaufen vom Auto') kann niemand sicher sagen, ob der Hund die zur Geruchsprobe passende Spur oder die Vermutung des Hundeführers anzeigte.
Marion.k. schrieb am 19.01.2015:leider war der suchhund nicht von der polizei, sondern von einer privatperson (die sich im bereich mantrailing auskennt, mehrere hunde hat und schon an vielen einsätzen beteiligt war) geleitet.
Was genau der mit Einsätzen meinte, wäre spannend bis entscheidend. Wenn er die Suche nach Florian, offensichtlich ohne jegliche Beteiligung der Polizei und auf rein privater Basis, als "Einsatz" bezeichnet, würde ich da nichts drauf geben.
Wenn sein Hund nach einer anerkannten Prüfungsordnung/durch eine anerkannte Organisation geprüft wurde und (je nach Bundesland) er die weitere Sichtung/Prüfung durch die Polizei bestanden hat, würde er kaum auf rein privater Basis tätig, sondern (allein schon aus versicherungsrechtlichen Gründen) sich der Polizei anbieten bzw. durch diese einsetzen lassen. Ein polizeibegleiteter Einsatz hat bspw. den Vorteil, wenn es erforderlich wird, Verkehrswege (Straße, Schiene) anhalten zu lassen oder auch Privatgrundstücke zu betreten.
Es wird in dem bereich mit Hunden, die es angeblich können, teils wohlmeinend teils wohl mind. in Richtung bösmeinend, Schindluder getrieben, in dem Angehörigen von Vermissten Hoffnungen gemacht werden, die gar nicht geleistet werden können. Teils wird dann auch noch in jedem Fall ein gar nicht mal geringes "Honorar" fällig.
Wird über die Polizei ein als tatsächlich einsatzfähig geprüfter Mantrailer einer der 4 Hilfsorganisationen angefordert, so ist dieser Einsatz der (fast immer ehrenamtlichen Kräfte) für Polizei wie Angehörige kostenlos.
Mehr zum mantrailen und warum ich da erheblichste Zweifel für angebracht halte demnächst im entsprechenden Thema, wo ich schon begonnen habe, zu Rettungshunden im allgemeinen zu schreiben.