Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)
09.05.2024 um 12:47Kielius schrieb: Vielmehr gilt wohl, was @sallomaeander schon schrieb:Es stellt sich für mich die Frage, wer alles neue Informationen geben könnte, die bisher verschwiegen wurden aus nachvollziehbaren Gründen.
sallomaeander schrieb:
Das spricht für eine eher schwache Beweis- und Indizienlage gegen ihn.
Und genau das dürfte der Grund sein, weshalb man sich heute Abend im deutschen Fernsehen noch einmal an ein Millionenpublikum gewandt hat mit der Hoffnung, Hinweise zu erhalten.
Zum einen sind es die Kollegen selbst, die ja gegen den Ehemann von Annette Lindemann ermittelten. Es gibt gute Gründe, warum Polizisten-Kollegen nicht die Wahrheit sagen, sondern schweigen, wenn es gegen einen Kollegen geht. Das wird in dem verlinkten Beitrag von Mordorte gesagt, es ist von einer nachvollziehbaren, speziellen Subkultur bei der Polizei die Rede, die durch das 10-Tage-Zeit-Gesetz verschärft wird. Auch ein Nachbarort ist im Grunde noch zu nah dran, sagt der Kriminalistik-Wissenschaftler Prof. Dr. Feltes in Mordorte.
Es kann auch die Geliebte sein, die man ansprechen möchte, wobei die Geliebte letztlich auch Polizistin in Lindemanns Berufsumfeld ist bzw. war; den damaligen und heutigen Sachstand kennen wir nicht.
Nach 13 Jahren verändert sich jeder, hat Erkenntniszuwachs, sieht Beziehungen eventuell in einem neuen Licht, braucht keine Angst mehr zu haben, weil der Arbeitsplatz sich verändert hat. Diesen Umstand möchten die Ermittler ausnutzen.
Durch das Millionenpublikum wird Druck gegen diese oben genannte Zielgruppe aufgebaut.
Der Vater von Lindemann, zu dem die Spur von der Matratzen-Verbrennung führte, ist wohl nicht so im Fokus. Wenn der Vater damals zum Sohn hielt, macht er das, wenn er noch lebt, heute genauso. Der Vater von Lindemann hat naturgemäß viel zu verlieren, das braucht man nicht zu vertiefen.
Die Kinder von Lindemann stehen auch nicht im Fokus, denke ich. Man sah ja, wie perfekt die Eltern eine heile Familie spielten, als es um das Frühstück des Sohnes ging. Kaum war der Sohn weg, ging es mit dem Streiten weiter.
Besonders gut gespielt hat D. Lindemann gegenüber seiner Frau, denn seine Ehefrau Annette konnte den Gerüchten aus der Gerüchteküche (der Polizeikollegen?) keinen Glauben schenken. Sie dachte, es läge an ihrer Figur oder an ihr selbst, dass der Ehemann keinen Sex mehr wollte mit ihr: „Immer noch Flaute?“, fragte die Freundin von A. Lindemann. Sehr uninteressiert nahm der Ehemann zur Kenntnis, dass A. Lindemann abgenommen hatte und „etwas“ mit ihr zusammen machen wollte. Das alles war uninteressant für ihn. Das ist der aktuelle Sachstand der Erkenntnisse der Polizei.
Dabei ist uns klar, dass der Ehemann anderweitig beschäftigt war, was sein Interesse erregte: Kinderpornos waren in seinem Besitz. Und wer Kinderpornos schaut und besitzt, der steht auf krasse Bilder und krasse Sprache, nicht auf ein angedeutetes, nebulöses „Etwas“. Nur informierte Fernsehzuschauer konnten das alles mühelos entdecken im FF. Der uninformierte Fernsehzuschauer sieht nur den Abstand, die Entfremdung, die fehlende Zeit füreinander zwischen den Eheleuten.
Aktenzeichen xy verbürgt sich für den letzten Kenntnisstand der Polizei. Und den dürfte sie eher von der Freundin von A. Lindemann erhalten haben, weniger vom Ehemann, der sich ja wortkarg gab.
Im Rahmen des Machbaren wurde D. Lindemann vorgeführt einem Millionenpublikum. Richtig so! Lindemann hatte eine junge, von ihm abhängige Polizei-Schülerin als Mentor im Bett! Das zeigt, auf was es diesem Mann ankam! Abhängigkeit! Unerfahrenheit! Möglicherweise hat diese Polizei-Schülerin dieselben Erfahrungen mit Lindemann machen können wie A. Lindemann. Und nun ist sie ja auch bald im Alter von Annette Lindemann.
Nicht zuletzt können überregionale Zeugen hinzukommen, die etwas gesehen hatten, aber bisher das nie in Zusammenhang mit einem Mord brachten.