Hamburg - Cuxhaven, Nancy Köhn (26) seit März 2009 vermisst

brigittsche schrieb:Die offizielle Vermisstenanzeige hat die Familie erst erstattet, nachdem sie zu dem im März per SMS angekündigten Besuch an Ostern nicht erschienen ist.

Leider ja nicht, bis zur Anzeige im Ende Juli sind ja noch mindestens 2,5 Monate vergangen. Die Anzeige wurde erst erstattet als der Bruder sie nicht an ihrem Wohnort angetroffen hat, wann genau dieser Besuch war kann ich aber gerade nicht sagen.

Ich gehe stark davon aus, dass NK diese SMS im März nicht mehr selbst verfasst hat. Dazu passt auch der Abstellort ihres Fahrzeugs, an einer S-Bahn Haltestelle Richtung Hamburg als Ablenkungsmanöver.
Warum sollte sie ihren Wagen nicht mitnehmen wollen und dazu noch den geliebten Hund zurücklassen? Das macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn.

Und auch ihr Handy vom Netz nehmen? Wenn ich mich "absetzen" möchte, hüte ich meine Eigentümer, um auf diese evtl. zurückgreifen zu können, zumal sie ja auch finanziell stark eingeschränkt war.

Ylvi schrieb:Warum sollte sie ihren Wagen nicht mitnehmen wollen und dazu noch den geliebten Hund zurücklassen?

Sie hat ja anscheinend viele persönlichen Gegenstände zurückgelassen im Haus, ob das aber auch zb Papiere und Geldbeutel betrifft kann ich nicht sagen.

Ylvi schrieb:Warum sollte sie ihren Wagen nicht mitnehmen wollen und dazu noch den geliebten Hund zurücklassen? Das macht meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn.

Das Auto wurde erst Ende April definitiv an dieser Stelle gesehen, wo es abgestellt worden war, so steht es zumindest auf dem offiziellen Fahndungsplakat:

https://www.allmystery.de/i/mksyxu3xzklz_300846790_615945456612739_64706409203727.jpg

Also kann es durchaus auch dort abgestellt worden sein, nachdem sie die SMS geschrieben hatte. Und zu dem Zeitpunkt, wo sie die SMS schrieb, hatte sie das Auto vielleicht noch.

Wer das Auto abgestellt hat, ob Nancy oder jemand anderer, konnte nie geklärt werden.

Und was den Hund angeht: Kommt halt drauf an, wo man hinwill. Wenn ich z. B. bei jemandem unterkommen kann, der aber den Hund nicht haben will oder wo es aus Platzgründen gar nicht möglich ist, den Hund mitzubringen, dann muss ich ihn halt erst einmal zurücklassen, wenn ich unbedingt weg will. Auch wenn es mir schwerfällt. Und dazu, den Hund nachzuholen, kam sie dann nicht mehr.

Allerdings würde man dann beim Weggehen auch definitiv sagen: "Den Hund komme ich aber holen, sobald es geht!" - damit der Freund nicht denkt, es wäre jetzt seiner oder ihn einfach im Tierheim abgibt.

brigittsche schrieb:Und dazu, den Hund nachzuholen, kam sie dann nicht mehr.

Das würde ja bedeuten, dass sie sich erst einmal von allem getrennt hat und dann einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Das erscheint mir unwahrscheinlich.

Ylvi schrieb:Das erscheint mir unwahrscheinlich.

Wie wahrscheinlich das ist, kann ich auch nicht sagen. Es wäre nach dem bekannten Fakten allerdings möglich.

Man müsste halt mehr darüber wissen, wie das Verhältnis zu dem Freund im Einzelnen war und wie "dringend" sie wegwollte. Wenn sie es "einfach nicht mehr ausgehalten hat" aus welchen Gründen auch immer, dann wäre so ein radikaler Cut schon denkbar.

Der zitierte Beitrag von Thermalwasser wurde gelöscht. Begründung: Quelle nicht verlinkt und vermutlich Vollzitat

Ylvi schrieb:Ich gehe stark davon aus, dass NK diese SMS im März nicht mehr selbst verfasst hat

Zur SMS hab ich noch folgendes gefunden.

"

Nancys Mutter erhält am 18. März 2009 eine Nachricht ihrer Tochter. Darin kündigt sie an, über Ostern nachhause kommen zu wollen. Aber Nancy taucht nicht auf. Aufgrund der Textlänge und der Ausdrucksweise zweifelt die Mutter daran, dass die Nachricht tatsächlich von Nancy geschrieben wurde.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

Aber wie hier schon angemerkt wäre es ja schon komisch wenn ein fremder einen Besuch zu Ostern ankündigt.

1cast schrieb:Aber wie hier schon angemerkt wäre es ja schon komisch wenn ein fremder einen Besuch zu Ostern ankündigt.

Wenn ich Nancy umgebracht hätte, dann würde ich vielleicht so eine SMS schreiben um die Verwandten in Sicherheit zu wiegen. Also im Sinne von "Hallo, X und ich haben uns getrennt, ich ziehe jetzt nach Hamburg und fange neu an. Wundert Euch nicht, wenn Ihr in der nächsten Zeit nichts von mir hört, aber ich melde mich, sobald der grösste Stress vorbei ist....." oder so ähnlich.

Damit wären die Verwandten erst einmal ruhiggestellt und würden sich nicht wundern, wenn sie erst einmal nichts mehr hören.
Wenn ich aber verspreche, dass ich vier Wochen später zu Besuch komme, dann werden sie ja misstrauisch, wenn ich eben nicht komme.

Dass es dann noch einmal länger gedauert hat, bis die Anzeige erstattet wurde, war Glück für den Täter, wenn er denn die SMS geschrieben hat, aber erwarten konnte man es nicht unbedingt.

1cast schrieb:Nancys Mutter erhält am 18. März 2009 eine Nachricht ihrer Tochter. Darin kündigt sie an, über Ostern nachhause kommen zu wollen. Aber Nancy taucht nicht auf. Aufgrund der Textlänge und der Ausdrucksweise zweifelt die Mutter daran, dass die Nachricht tatsächlich von Nancy geschrieben wurde.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest

Der Hinweis auf die "Textlänge" ist interessant. Es wird nicht "Textkürze" gesagt. Im Gegensatz zu Nancy hatte der Täter also das Bedürfnis, Mitteilungen in die Länge zu ziehen. Das ist ein kleines Mosaiksteinchen für sein Profil. Es ist sicher sehr interessant für die Polizei gewesen, diesen Text mit seiner Ausdrucksweise zu analysieren und weitere Schlüsse daraus zu ziehen. Man kann nur hoffen, dass die Mutter diese SMS aufbewahrt hat, damit die Polizei sich selbst ein Bild davon machen kann.

Füchschen schrieb:Der Hinweis auf die "Textlänge" ist interessant. Es wird nicht "Textkürze" gesagt.

Wobei mir der Begriff "Textkürze" wohl eher aufgefallen wäre.

Fakt ist ja, allem Anschein nach, dass die SMS vom üblichen Schreibstil abgewichen ist.

Um ehrlich zu sein, könnte man auf die Idee kommen, das der Schreiber mit den üblichen 160 Zeichen nicht hingekommen ist. Das könnte in der Tat ein Hinweis auf den Schreiber sein. Ich kann auch so manchem eine Nachricht zuordnen, ohne den Namen gelesen zu haben. Da hat ja jeder so seinen Stil.

Ich frage mich auch, ob die Abweichung der Mutter sofort aufgefallen ist oder ob sie erst stutzig wurde, als ihre Tochter nicht zum Termin kam.

raptor83 schrieb:Um ehrlich zu sein, könnte man auf die Idee kommen, das der Schreiber mit den üblichen 160 Zeichen nicht hingekommen ist. Das könnte in der Tat ein Hinweis auf den Schreiber sein.

Ich würde sogar vermuten, dass es nicht nur um eine einzige SMS geht, sondern dass mehrere hin- und hergewechselt wurden. Immerhin hat Nacy Köhn ja einerseits nur sehr sporadisch Kontakt mit der Familie gehabt, und andererseits ging es ja um den Besuch zu Ostern.

Da wird man wohl eher nicht schreiben "Komme Ostern!" sondern muss ja auch fragen, ob das überhaupt geht, wann das Familientreffen stattfindet usw. Und wenn dann auch noch berichtet wurde, dass sie ein neues Leben in Hamburg aufbauen will, passt das inhaltlich eher nicht in eine SMS.

brigittsche schrieb:... Wenn ich aber verspreche, dass ich vier Wochen später zu Besuch komme, dann werden sie ja misstrauisch, wenn ich eben nicht komme.

Ist vielleicht auch der Panik heraus geboren. Quasi erstmal ruhigstellen, wieder 4 Wochen gewonnen.

brigittsche schrieb:Wenn ich z. B. bei jemandem unterkommen kann, der aber den Hund nicht haben will oder wo es aus Platzgründen gar nicht möglich ist, den Hund mitzubringen, dann muss ich ihn halt erst einmal zurücklassen, wenn ich unbedingt weg will. Auch wenn es mir schwerfällt.

Hier kann ich nur für mich sprechen:
Niemals tät ich mein geliebtes Tier zurücklassen, unter gar keinen (!) Umständen. Aber das muss natürlich nicht für NK gelten.

1cast schrieb:Aber wie hier schon angemerkt wäre es ja schon komisch wenn ein fremder einen Besuch zu Ostern ankündigt.

Vorausgesetzt, der Fremde war ein Fremder...

Ylvi schrieb:Niemals tät ich mein geliebtes Tier zurücklassen, unter gar keinen (!) Umständen. Aber das muss natürlich nicht für NK gelten.

Ich würde das auch niemals machen. Aber je nachdem wie NK unter Druck stand...

Ylvi schrieb:Quasi erstmal ruhigstellen, wieder 4 Wochen gewonnen.

Ja, aber dann ist es eben auch nach vier Wochen zu Ende - wenn ich es offen halte, also keinen festen Termin nenne, sind es dann vielleicht acht, zehn...Wochen.

Vielleicht war das Osterfest auch eine feste Tradition und die Familie wäre besorgt gewesen wenn sich Nancy nicht ankündigt.

1cast schrieb:und die Familie wäre besorgt gewesen wenn sich Nancy nicht ankündigt.

In dem XY-Film damals wurde gesagt, dass NK kein besonders enges Verhältnis zu ihrer Familie hatte und sich praktisch nur mit ihrem Bruder traf, aber auch das nur sehr selten und in längeren Abständen.

Es wurde eher so dargestellt, als wäre der Besuch an Ostern ein Versuch, sich wieder etwas anzunähern.

Lolita Brieger
Traudel Ulmen
Sigrid Paulus
Kim Mirgel
Johanna Baumgartner
...

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ich sehe auch hier den Klassiker.

PS. Weil hier so eifrig diskutiert wurde, ob die Vermisste ihre letzte SMS an die Familie geschrieben hat oder nicht..
Wollte ich etwas mit meiner Familie abklären: telefonisch.
Wäre ich ein Täter und wollte ein paar Nebelkerzen anzünden: dann macht die SMS Sinn, denn das Opfer kann nicht mehr anrufen.. 😬
(Das muss dann aber der Täter aus dem engen sozialen Umfeld sein. Dem fremden Täter könnte die Nebelkerze egal sein, der kennt auch die familiären Zusammenhänge nicht.)

spiky73 schrieb:Johanna Baumgartner

Quatsch, sie hieß Maria Baumer.. 🙄