Kriminalfälle interessieren mich durch den psychologischen Aspekt und die Spurensuche bzw. Art der Auslegung von Fakten.
Kein Fall hat mich bisher belastet oder gar meinen Alltag oder meine Träume beeinflusst. Dass ich mich manchmal intensiver mit einem Fall beschäftige, ist eben der freiwilligen Intensität und der Zeit die ich habe geschuldet. Ich grenze mich bewusst ab und will auch nur dann Bilder von Tatort und Opfer sehen, wenn ich dass will.
Falls solche Bilder im TV oder in Zeitungen gezeigt würden, fände ich dies geschmacklos. Das Opfer hat für mich ebenfalls Rechte und diese würden so ignoriert. Das Opfer zu einer "Sache" degradiert und der Sensationsgeilheit der Massen überlassen. Ebenso die Formulierungen, die ich manchmal auch für sehr untertrieben halte ("verging sich..."), es besser fände wenn deutlich gesagt würde welche Brutalität jemand an den Tag legte. Aber auch hier dient dies dem Opferschutz und dieser ist zu respektieren. Der Vergleich von
@tic mit dem Döner und dem Schlachten der Tiere hinkt für mich.
Ich sehe es ähnlich wie
@Alarmi,
@Giselle-Sophie und @Comtesse.
Was mir viele Kriminalfälle zeigen ist, dass unser ach so sicheres Leben noch immer unsicher und fragil ist. Ein kleiner Zufall, ein Schritt vom "normalen Weg" weg, und schon verschwindet eine Person ohne Spuren, oder es geschieht ein Mord, nur weil man zur falschen Zeit, am falschen Ort, der falschen Person über den Weg lief. Deswegen bin ich nicht misstrauischer oder vorsichtiger, ich achte vielleicht mehr auf Situationen bei denen ich früher mein "blödes bauchgefühl" beiseite schob.
Heute achte ich darauf mehr und gebe spontanen Eingebungen nicht mehr so einfach nach, wie ich das früher machte. Mind. zwei Mal hatte ich bei solchen Ereignissen einfach Glück dass mir nichts passierte. Das hätte, wie man an den vielen rätselhaften Verschwundenenfällen sehen kann, sehr schnell schief gehen können.
@tictic schrieb am 09.07.2012:das würde nur Unverständnis bei mir auslösen da viele Amokläufer NICHT die Bösen sind aber alle ihn dafür verantwortlich machen was geschehen ist... keiner fragt warum er zu einem wurde bzw keiner sieht ein das manche von den Opfern die wahren Täter sind, halt so wie es immer ist...
"Der Böse", das ist die falsche Bezeichnung meiner Meinung nach. Der Mensch will einfach einen Sündenbock suchen, das ist etwas uraltes in der menschl. Gesellschaft.
Viele fragen nach den Beweggründen für eine Tat, ob das Attentäter sind oder Mörder. Denn aufgrund dieser Erkenntnisse hofft man zukünftig diese Menschen besser behandelt zu können (hoffe ich doch).
Der Schritt von Opfer zu Täter, den muss jeder Mensch selbst vollziehen. Es gibt viele Menschen die Opfer waren oder sind und den Schritt zum Täter nicht vollziehen. Vor diesen Menschen habe ich großen Respekt. Menschen die Täter sind und dies damit begründen dass sie als Kind, Teenie, Erwachsener schreckliche Dinge erleben mussten, kann ich nicht verstehen, denn niemand zwingt einen Menschen die Grausamkeiten die man selbst überlebte anderen Menschen anzutun. Daher ist die Frage und Suche nach den wahren Tätern müssig, wird durchaus gemacht, daher kann ich deiner letzten Aussage nicht ganz folgen.