@Suidakra So viel ich weiß mochte er eher elektronische Musik, Techno, Minimal etc. Bin mir da zwar nicht so sicher, aber Gothic/Metal kann ich mit Sicherheit ausschließen, da er 1tens sich nicht so gekleidet hat (seine Haare sind auch nicht lang gewesen, er hatte einfach nur volles Haar) und 2tens war ich selber jahrelang in der Szene und weiß einfach, dass er mit dieser nichts zu tun hat. Ich hab ihn auch nicht durch irgendwelche Metaller kennen gelernt.
@grabowsky Hut ab, ein wirklich guter Beitrag. Ich versuche jetzt mal, alles zu beantworten:
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Begeht man den Heiligabend nicht mit seiner Familie oder mit den engsten Verwandten?
Ist dies nicht der angebl. friedlichste Tag im Jahr? Hier sitzt man mit Eltern, Geschwistern und Großeltern zusammen, singt unter dem Baum, verteilt Geschenke und beschwört den "globalen Frieden in der Welt und untereinander"?
Das habe ich mich auch gefragt. Aber evtl. war die Weihnachtsfeier schon vorbei oder sie war später geplant, evtl. am 25ten oder 26ten. Viele feiern ja an dem Tag mit Freunden und an einem anderen Tag mit der Familie.
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Hier die erste Besonderheit: warum befindet sich Johannes B. um 20.00 Uhr auf der Straße und nicht Zuhause? Was macht er dort? Hat er sich mit seiner Freundin gestritten? Am Heiligabend? Er wird bei KA-News als psychisch labil beschrieben. Verkraftet er den Streit an diesem 24.12.2011 nicht und will seinem Leben ein Ende setzen? Wirft/stellt er wahllos seine markante Tasche weg und will sich selbst töten? Wohl kaum! Leute, die Suizid begannen haben, lassen stets in unmittelbarer Nähe ihre mitgeführten Habseligkeiten stehen oder liegen. Dies ist hier nicht der Fall, denn im groben Umkreis der Gerwigstraße (EnBW) fand man nichts. Unrealistisch ist auch, dass er mehrere Kilometer zu Fuß in ein angrenzendes Waldstück ging.
Schwer zu sagen, ob Suizid möglich ist. So gut kannte ich ihn gar nicht, außerdem sind es oft die, von denen man es am wenigsten erwartet. Psychisch labil war er schon, aber evtl. war es ein Euphemismus für Drogenkonsum. So viel ich weiß gab es bei denen öfters Streit, ich glaube eher, dass es für ihn nichts Neues war und ihn deshalb auch nicht dermaßen aus der Bahn geworfen hat. Außerdem wäre es in seinem Fall naheliegend gewesen, sich einfach zuzudröhnen.
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Er erscheint wie vom Erdboden verschluckt. Ist das der nächste Hinweis auf seinen Verbleib? Kletterte er in die Kanalisation? Passierte dort unten ein Unglück und wurde seither nicht mehr gesichtet? Möglich wäre es, dass ein damals 25-jähriger ein Faible für Skurriles hatte und in einen Kanal oder Gullydeckel einstieg?
Ist es wirklich so einfach? Sind die Dinger nicht verschlossen? Und wieso sollte man sowas tun? Ist es im Winter nicht etwas zu kalt dafür und macht man sowas nicht eher mit ein paar Kumpels? Wobei man auf MDPV allerlei seltsame Dinge macht...
grabowsky schrieb am 03.03.2014: Wollte er seine Schwester besuchen, die am Bodensee wohnte? Hier jedenfalls würde sich seine Spur verlieren.
Einfach so? Ohne vorher Bescheid zu sagen? Das glaube ich eher nicht. Außerdem hatte die Schwester sicher geplant, wie sie Xmas verbringt und ob sie sich mit Verwandten trifft und wo (Karlsruhe oder Basel).
Natürlich kann er einen Zug genommen haben, aber an Xmas fährt abends doch kaum was... wobei kaum nicht gar nichts heißt, es fährt sicher die ein oder andere Bahn.
grabowsky schrieb am 03.03.2014: Welche Fremdsprachen sprach er? Wurde er gar bei einer Fahrt mit dem Zug auf freiem Feld aus dem Zug gestoßen? Wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Psychopath so eine Tat durchgeführt hätte?
Ich weiß nicht, welche Sprachen er spricht. Er war aber auf dem Gymnasium und brach die Schule erst in der 12ten ab. Es kann sein, dass er neben Deutsch nur Englisch kann, da er ab der 7ten Latein hatte und keine 3te Fremdsprache erlernte; es kann sein, dass er ab der 7ten Französisch hatte und diese Sprache mehr oder weniger kann (jedoch muss ich sagen, dass die meisten männlichen Wesen eher schlecht in dem Fach sind und froh sind, wenn sie es abwählen können); es kann sein, dass er ab der 9ten eine 3te Fremdsprache lernte, welche, weiß ich nicht, da ich nicht auf seiner Schule war. DIe Möglichkeiten sind vielfältig: E/L, E/F, E/L/3, E/F/3... und in der Schule gehabt haben, heißt nicht beherrschen, Er war 25, da hat man schon einiges vergessen.
Psychopathen gibt es leider genug, aber bei so einer Aktion liegt doch die Leiche offen herum, man hätte ihn gefunden.
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Gab es Abgleiche bei vermissten Personen bzw. nicht identifizierten Leichenfunden innerhalb Europas? Seine Zähne wären ja ein eindeutiges Indiz dafür!
Ich weiß nicht, in wie weit dies zur Polizeiroutine gehört und wie fähig die Polizei ist. Aber aufgrund der Vermisstenanzeige ist er zumindest im "System" eingespeichert. Leider beschäftigt sich die Polizei nicht allzu sehr mit dem Fall und dann gibt es noch Fälle wie Trudel Ulmen, wo man das Offensichtliche nicht sieht...
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Auch hätte er leicht zu Fuß zur Autobahn A5 gelangen können. Per Autostopp Richtung Frankfurt/Main, Stuttgart/München oder Freiburg/Basel. Gut möglich, dass man ihn an diesem Heiligabend leichter mitnahm? Vermutlich gab es an diesem Abend kein hohes Verkehrsaufkommen?
Könnte er in einen Autounfall verwickelt gewesen sein? Geschah dies alkoholisiert und/oder mit Drogeneinfluss? Hatte der Unfallverursacher Panik oder eventuell verkehrstechnisch ebenfalls "Dreck am Stecken"? Hat man ihn deshalb eine Strecke mitgenommen und eventuell schwerverletzt irgendwo abgelegt und ist bis heute nicht gefunden worden?
Hatte er Freunde, Bekannte, Arbeits- oder Studienkollegen, die nicht im Großraum Karlsruhe wohnten? Wollte er sie allen Ernstes besuchen? Mit Bahn oder per Autostopp?
Besaß er eigentlich ein funktionierendes Handy? Dann müsste man dich seine Verbindungsdaten nachvollziehen können.
Trampen und Autounfall kann man nicht ausschließen, aber dann muss seine Leiche ja wirklich versteckt worden sein, wäre er in irgendeinem Graben, wäre er längst gefunden worden.
Keine Ahnung, wen er alles kannte. Sicher waren da auch Nicht-Karlsruher dabei, aber man kommt an dem Tag um die Uhrzeit nicht überall hin und außerdem feiern da die meisten mit der Familie, es ist ein schlechter Zeitpunkt für Besuch.
Ein Handy hat er gehabt, ja. Als "funktionierend" kann man es aber nicht bezeichnen, der Akku hatte einen Wackelkontakt und man hat mehrmals anrufen müssen, um ihn zu erreichen, da das Handy eben zwischendurch immer wieder aus war. Es kann aber auch sein, dass sein Handy den Geist aufgegeben hatte. Trotzdem wäre es sinnvoll, Verbindungsdaten zu prüfen, aber die Polizei ist ja nicht an dem Fall interessiert, das ist ja das Problem.
:(grabowsky schrieb am 03.03.2014:War er Opfer eines oder mehreren gewälttätiger Opfer? Wurde er so stark verprügelt, dass er an den Folgen starb? Wo hat man dann seinen Leichnam abgelegt?
Die Tasche konnte jedenfalls aus einem fahrenden Auto/Zweirad herausgeworfen worden sein?
Es ist nicht auszuschließen, aber der Tag und die Uhrzeit wären ungewöhnlich. Trotzdem durchaus möglich. Die Leiche ist dann aber gut versteckt.
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Welche Qualität hatte seine Beziehung? Hier schrieb jemand von einer On-Off-Beziehung. Kann es sein, dass er sich an Weihnachten 2011 als homo- oder bisexuell geoutet hat? Dass er seither untergetaucht ist und bei Freunden oder einem festen Liebhaber unter falscher Identität lebt? Dass er sich deswegen geniert? Dass er eventuell eine andere Identität angenommen hat? Er könnte Papiere wie Personalausweis, Krankenkassenkarte (damals noch ihn Passbild) und ähnliche Unterlagen von einer verstorbenen/vermissten Person angenommen haben, die bisher unentdeckt blieb? Was dafür sprechen könnte, ist die Tatsache, dass vierundzwanzig Tag später seine markante Umhängetasche gefunden wurde. Legte er sie oder seine Freunde dort ab? War dies eine Reaktion von ihm, seiner Umwelt mitzuteilen, dass er noch lebt?
Ich kann nicht viel über die Beziehung sagen, da ich zu wenig darüber weiß, Aber sie schien seltsam zu sein. Angeblich hatte er wirklich bisexuelle Neigungen, aber wenn es stimmt, dann war es kein Geheimnis und das Umfeld, in dem er sich befand war auch nicht irgendwie intolerant, das wäre alles kein Problem gewesen. Die Frage ist, ob man einfach so eine andere Identität annehmen kann. Und ob man einfach so ausgehalten wird, vor allem wenn man Drogen konsumiert.
grabowsky schrieb am 03.03.2014:Ohne gültige Papiere und nahezu ohne Geld, kommt man 2011/12 nicht weit. Zumindest nicht legal!
Welche Möglichkeiten hat er? Fremdenlegion. Stricher- und Drogenmilieu. Mitglieder einer kriminellen Bande, die beispielsweise Einbrüche verüben. Ist er im osteuropäischen Ausland? Lebt er illegal in Südeuropa als Küchenhilfe oder schuftet er auf dem Bau?
Fremdenlegion kann ich ausschließen. Dafür war er zu unsportlich, er wirkte eher schwächlich und dann noch der Drogenkonsum... außerdem schien er auch nicht an Waffen etc. interessiert zu sein.
Stricher- und Drogenmilieu schon eher, aber da wird man doch oft von der Polizei kontrolliert. Eine Wohnung braucht man auch. Man muss auch zum Arzt, evtl. Das wäre noch das Wahrscheinlichste, falls er lebt. Aber in wie weit kann man ohne Papiere leben? Verdient man als Stricher überhaupt so viel? Dasselbe gilt für Kriminelles als Einkommensquelle. Man begegnet früher oder später der Polizei, muss genug Schwarzgeld verdienen, jemanden finden, der einen bei sich ohne Mietvertrag etc. wohnen lässt, man verzichtet auf Sozialleistungen und muss eine Krankenkassenkarte leihen, wenn man zum Arzt muss. Nicht unmöglich, aber wie oft wird es gemacht und wie oft fliegt es nicht auf? Und warum macht man das? Wie findet man Menschen, die einem dabei helfen? Und das in einer fremden Stadt?
Zu Crystal Meth: Es ist nicht auszuschließen, dass er mal welches probiert (!) hat. Aber das Zeugs ist in Karlsruhe nun mal nicht verbreitet. Auf der Straße bekommst du auf jeden Fall keins. Von privaten Connections wüsste ich jetzt auch nichts. Ich kenne Drogenkonsumenten und Meth ist hier einfach kein Thema, er war auch auf jeden Fall nicht danach süchtig, keine Ahnung, was mit seinen Zähnen los ist, Meth wird aber nicht der Grund sein.