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Kindesentführung in der DDR

42 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Kindesentführung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 03:49
@abberline
Hab mir mal den gesamten Beitrag angesehen
Also das was ich da gesehen hab, war schon tendenziös und auch nichts wirklich aussagefähiges

Natürlich tun mir die Frauen leid, die sich verzweifelt an jeden Strohhalm klammern oder auch ihre eigenen Schuldgefühle, die z.T. unbegründet sind, rechtfertigen müssen

Im Prinzip kommt in dem Bericht kein einziger Fall vor, bei dem sich Verdachtsmomente, das ein Kind für tot erklärt wurde tatsächlich aber lebt objektiv erhärten
Ich könnte den Beitrag jetzt Satz für Satz, Fall für Fall auseinander krümeln, aber das spar ich mir

In einem Fall wurde der Verdacht sogar forensich wiederlegt

In einem anderen Fall bezieht sich die ganze Vermutung auf die kurzen Worte des im sterben liegenden Ex Mannes.

Dann die Diagnose der Hebamme, die angeblich zwei Herztöne hörte, später aber angab sich geirrt haben zu müssen ( Es gab noch keinen Ultraschall)

In dem anderen Fall hat der Nachbar, ein Krankenpfleger, versucht den Jungen wiederzubeleben und hat bereits den Tod des Jungen festgestellt, der laut Mutter noch beim Abtransport gelebt haben soll
Die indirekt beschuldigten Nachbarn sind auch nicht sechs Wochen später (als Belohnung wie vermutet) ausgereist, sondern erst über ein Jahr später im Rahmen der großen Ausreisewelle.

Das mit den Katzenknochen hab ich mal auf Standbild geschaltet um den Rest des Berichtes auch zumindest zum Teil zu lesen

Da steht, das die Knochen einer Katze gefunden wurden.
Weiter unten steht, das noch weitere Knochenteile gefunden wurden:
Teile eines Beckenknochen, die einem Großsäuger (keine Katze) zuzuordnen sind, sowie auch Teile von Knochen, die keiner Spezies mehr zugeordnet werden konnten. Mehr konnte ich auf dem Standbild nicht lesen, weil die Journalistin den Arm davor hatte und es später auch noch verpixelt wurde, so das keiner weiter lesen konnte.
Da ich selbst jemanden kannte, der fünf (!) seiner verstorbenen Katzen bei Opa mit ins Grab oben drauf begraben hat, kann ich mir auch ähnliches dort vorstellen. Zumal die Katzenknochen wohl besser erhalten waren als die anderen Überreste, die dort nach über 30 Jahren gefunden wurden
Ob sich die noch weichen Knochen eines Kleinkindes schneller zersetzen, so daß keine brauchbaren Spuren mehr zu finden sind, kann ich nicht beurteilen, halte ich aber nicht für ausgeschlossen
Unklar blieb bei mir ob es sich bei diesem Fall um den handelt, bei dem forensisch nachgewiesen wurde das es wirklich der Sohn war, oder einen anderen. dazu springt der Beitrag zu viel zwischen den einzelnen Fällen hin und her.

Ich könnte jetzt noch einiges schreiben, warum ein Toter eine Aufforderung zum Beantragen eines Personalausweises erhält, fehlerhafte Einträge in Totenscheinen auftauchen oder zu bestimmten Zeiten in bestimmten Gegenden der DDR eine erhöhte Kindersterblichkeit aufgetreten sein kann, aber mit Entführungen durch die Stasi hat das alles eher nichts zu tun.

Ich habe auch mal gelesen, das es in der DDR mal zu einer Erhöhung der Totgeburten kam, weil Schwangeren die fehlerhafte Charge eines bestimmten Medikamentes gegeben wurde, was dann aber vertuscht wurde. So war das halt in einem totalitären System ohne freie Presse die solche Skandale aufdecken konnte.
In der Bundesrepublik gab es auch den Contergan-Skandal, der aber dann bei der freien Presse hier nicht geheim zu halten war.


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16.02.2019 um 09:07
Deine DDR/Bundesrepublik Vergleiche hinken aber gewaltig. Natürlich gab es im Westen auch Kriminalität, Skandale etc. Aber es gibt einen gehörigen Unterschied zwischen einem einem Medikament, dessen Nebenwirkungen zu spät erkannt und dann vom Hersteller etc lange verschwiegen wurden und einem Staatsapparat, der Zwangsadoptionen durchführte, Eltern die Kinder stahl, Republikflüchtlinge erschoss oder notfalls später umbringen liess (Fussballprofi Lutz Eigendorf), verbrecherisch war bis zum Anschlag. Natürlich wurde auch in der Bundesrepublik viel Mist gebaut, aber vergleichbar mit einer der beiden Diktaturen, die es hier in den letzten hundert Jahren gab, ist das dennoch nicht. Und dass es Zwangsadoptionen gab, zweifelt wohl kaum jemand an.


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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 13:29
Zitat von abberlineabberline schrieb:Deine DDR/Bundesrepublik Vergleiche hinken aber gewalti
Selbstverständlich.
Es ging hier lediglich um die Einblendung einer Statistik in dem Beitrag, das es 1969 in bestimmten Kreisen der DDR eine erhöhte Säuglingssterblichkeit gab. Das wurde im Zusammenhang mit dem Thema der Sendung gebracht und das kann man halt journalistisch so nicht machen

Klar auch, das in diesem Unrechtsregime, das ich als West Berliner Mauerkind schon seit frühesster Kindheit verachtet habe Sachen wie Zwangsadoptionen vor kamen, die in keinem Rechtsstaat so durchgegangen wären

Ich kann mich auch an Demonstrationen an der Mauer erinnern, wo Eltern die von der BRD freigekauft wurden ihre in der DDR verbliebenen Kinder zurück wollten.

Aber hier geht es um den Sat 1 Beitrag. Und der ist eben schlecht gemacht und im Prinzip auch völlig nichts sagend.
Im Endeffekt wurden da die armen Frauen vor die Kamera gestellt, die sich an irgend einen Strohhalm klammerten.

In keinem der dort erwähnten Fälle wurde auch nur der geringste Beweis erbracht, das deren zum teil ja sehr hahnebüchenden Behauptungen der Wahrheit entsprechen.

Die DDR war weis Gott kein Rechtsstaat und hat auch Eltern, die sie nicht in der Lage hielt das Kindeswohl in Form einer sozialistischen Erziehung zu gewährleisten gnadenlos und ohne rechtsgrundlage entzogen.


Ich selbst kenne flüchtig eine Dame, die als glühende Sozialistin unter Margot Honecker daran beteiligt war, Kinder aus Familien zu nehmen, wenn man deren "Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit" gefährdet sah.
Das war immer ein Verwaltungsakt, wo Schule Jugendamt und Parteisekretär und sonste wer dran beteiligt war.
Das entsprach keinesfalls rechtsstaatlichen Grundsätzen und erfüllt aus heutiger Sicht auch meist den Straftatbestand der Kindesentführung

Es sind aber keinesfalls Stasi Schergen mit langen Mänteln durchs Land gezogen und haben x beliebige Säuglinge und Klein Kinder abgegriffen, wie hier suggeriert werden soll.


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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 22:00
Ich stimm Dir zu, dass der Bericht hätte besser sein können, da die Akte/Galileo etc Art mit schnellen oder unpassenden Schnitten und viel Getöse mir auch nicht gefällt. Man hätte es viel besser machen können ("nach 50 oder 60 Leuten mit dem Nachnamen anrufen, hab ich aufgegeben, die Person zu finden!)...aber die Zwangsadoptionen gab es und die Verbrecher laufen immer noch frei rum


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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 22:18
Wie schon geschrieben, die Mutter einer Bekannten war daran beteiligt.

Das Problem ist, das das damalige Vorgehen im Einklang mit den Gesetzten der DDR stand.

So wie mir berichtet wurde, wurden auch Kinder aus den Familien genommen, wenn die Verhältnisse dort wirklich unmöglich waren. Z.B. bei Alkoholikern Verwahrlosung usw.

Der Skandal ist, das das Ganze dann auch auf politisch unzuverläsisg eingestufte Personen ausgedehnt wurde.
Hauptsächlich wurden Zwangsadoptionen angeordnet, wenn die Eltern, die wegen Republikflucht verurteilt im Gefängnis saßen von der Bundesrepublik freigekauft wurden.

Die Kinder wurden dann in systemfreundlichen Familien untergebracht um sie nicht auch noch für den" Aufbau des Sozialismus" zu verlieren.
Oft wurde den Kindern dann andere Namen gegeben und ihnen auch nichts von der Adoption erzählt.
Waren sie alt genug um den Vorgang mit zu bekommen wurde ihnen gesagt, ihre Eltern haben sie abgeschoben und im Stich gelassen

Die meisten Fälle wurden dann aber nach der Wende geklärt, eben weil es Akten gab. Außerdem wussten die Kinder ja oft auch aufgrund ihres Alters, das sie andere Eltern hatten.

Ich stimme Dir voll zu: Ein absolut widerliches Verhalten eines totalitären Staates.



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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 22:50
Und die Fälle, die nicht geklärt sind, müssten
zum einen aufgeklärt werden und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Nicht irgendeine kleine Auszubildende etc sondern die Ärzte etc.
Denn "rechtmäßig nach DDR Gesetz" wäre ja
ein Freibrief für jedes System


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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 23:34
Eine US amerikanische Rechtswissenschaftlerin hat in den 2000er Jahren Erziehungsrechtsentzuege in einer mittelgrossen Kreisstadt der ehemaligen DDR untersucht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen "Asozialitaet" hier die meisten Unrechtsurteile gegeben hat. Frauen, die wegen "Asozialitat" verurteilt waren und im Anschluss an die Haft unter strengen Auflagen lebten, hat man die Kinder zwangsweise entzogen und zur Adoption freigegeben. Besonders widerlich sind solche Faelle, bei denen die Schwangeren nicht auf natuerlichem Wege gebaeren durften, sondern Kaiserschnittgeburten unter staatlicher Aufsicht veranlasst wurden und die Neugeborenen den Muettern sofort entzogen worden sind. Auch junge Frauen mit Jugendwerkhof Vergangenheit wurden unter Druck gesetzt, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Insgesamt ein mega gruseliges Kapitel juengerer deutscher Geschichte. Besonders schlimm fuer die Opfer, dass die TaeterInnen nie dafuer belangt wurden.


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Kindesentführung in der DDR

16.02.2019 um 23:45
Man kann hier noch hinzufügen, dass der Vorwurf der "Asozialität" bereits dadurch begründet war, dass jemand ohne triftigen Grund nicht arbeiten ging.


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 00:26
@Hannes_F
Oder sich irgendeiner Subkultur zugehörig fühlte, die nicht staatsgenehm war. Und ich mein da nicht nur Punks, Skins etc., sondern mitunter sogar Blues Musiker, die teils kritisch beäugt wurden. Erst Ende 80er versuchte die Staatsführung so zu tun, als sei sie ach so tolerant.


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 01:02
Zitat von abberlineabberline schrieb:Oder sich irgendeiner Subkultur zugehörig fühlte, die nicht staatsgenehm war. Und ich mein da nicht nur Punks, Skins etc., sondern mitunter sogar Blues Musiker, die teils kritisch beäugt wurden. Erst Ende 80er versuchte die Staatsführung so zu tun, als sei sie ach so tolerant.
Eingeknastet wurden die aber nicht, weil sie Blues Musiker waren, sondern, wenn überhaupt, wg. "Staatsfeindlicher Hetze" ( Musiktexte). Das war aber relativ selten. Dass so Leute "kritisch beäugt" bis durch IMs bespitzelt wurden, war aber sehr oft der Fall.

Ich komme aus einer Familie mit "Stasi- Erfahrung" (Bruder), ich war recht ambivalent eingestellt damals, da Vater SED- Mitglied war und dazu auch noch als "Schwerbehinderter" (körperlich), "Privilegien" hatte. Ab Anfang der 1980iger aber war ich dann eher "kontra" wie mein Bruder.

Dass man auch für versuchten Suizid verurteilt werden konnte, ist auch noch sowas speziell "DDR- mäßiges", von dem viele nix wussten, und "Wessies" erstrecht nicht.

Aber das ist alles OT.
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Eine US amerikanische Rechtswissenschaftlerin hat in den 2000er Jahren Erziehungsrechtsentzuege in einer mittelgrossen Kreisstadt der ehemaligen DDR untersucht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen "Asozialitaet" hier die meisten Unrechtsurteile gegeben hat. Frauen, die wegen "Asozialitat" verurteilt waren und im Anschluss an die Haft unter strengen Auflagen lebten, hat man die Kinder zwangsweise entzogen und zur Adoption freigegeben. Besonders widerlich sind solche Faelle, bei denen die Schwangeren nicht auf natuerlichem Wege gebaeren durften, sondern Kaiserschnittgeburten unter staatlicher Aufsicht veranlasst wurden und die Neugeborenen den Muettern sofort entzogen worden sind. Auch junge Frauen mit Jugendwerkhof Vergangenheit wurden unter Druck gesetzt, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Insgesamt ein mega gruseliges Kapitel juengerer deutscher Geschichte. Besonders schlimm fuer die Opfer, dass die TaeterInnen nie dafuer belangt wurden.
Könntest du dafür bitte eine/die Quelle angeben?

Da ich, wie gesagt, in der DDR geboren wurde und dazu noch in der Messestadt, gewohnt zwar in Vorstadt, die auch sehr bekannt war ("agra"), Großeltern in L.E. ( wo ich jetzt auch lebe), würde mich besonders interessieren, welche "mittelgroße Kreisstadt" gemeint ist. Ich habe da eine Vermutung.


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 01:12
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich stimme Dir voll zu: Ein absolut widerliches Verhalten eines totalitären Staates.
Na ja, in vielen Fällen gebe ich dir ja Recht.
Die Frage ist aber ob es heute in einem "Rechtsstaat" besser gelöst ist?
Hier zu Lande "krepieren " (um es böse und sachlich auszudrücken) eine nicht in der Statistik erfassten Kinder weil die leiblichen Eltern im Drogen- Alkoholrausch nicht in der Lage sind ihren Nachwuchs zu betreuen.
Beispiele findet man zur Genüge im Netz.
Die Staatlichen Institutionen (Jugendamt z.B.) haben keine Kräfte und Mittel (manchmal auch kein Interesse) diese Fälle zu verfolgen.
Publiziert werden solche Fälle nur in Einzelfällen, der "Sonnenschein Staat" BRD darf ja keinen Schatten werfen.
Die tatsächlichen Fallzahlen stehen in keiner Statistik.
Ein alter Schulfreund von mir ist in der Rechtsmedizin tätig und hat ein gutes Netzwerk zu seinen Kollegen quer durch die Republik.
Klein- bist Kleinstkinder kommen je nach Bundesland mehr oder weniger auf den Tisch. Todesursache ist dann oft Vernachlässigung oder Multible Gewaltanwendung gegen den Körper.
Wenn überhaut eine Obduktion von einem Rechtsmediziner (muss die Staatsanwaltschaft beantragen; und kostet auch ;-) durchgeführt wird und Ergebnisse auf Fremdverschulden vorliegen kommen die "Eltern" vor Gericht.
Ein cleverer Anwalt wird dann "nachweisen" das die Eltern "Täter" sowohl während des Zeugungsaktes und auch bei dem Ableben des Kindes definitiv "schuldunfähig" waren. Und sie können weiter machen.....

Ist das jetzt besser?

Ja, es gab in der DDR Fälle wo Kinder ihren Eltern entzogen wurden sind (wegen politischen Bedenken). Jeder Fall ist mit Sicherheit Einer zu viel.
Im Gesamtbild der in der DDR geborenen Kinder bewegt sich das aber im untersten Promille Bereich.
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Eine US amerikanische Rechtswissenschaftlerin hat in den 2000er Jahren Erziehungsrechtsentzuege in einer mittelgrossen Kreisstadt der ehemaligen DDR untersucht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es im Zusammenhang mit einer Verurteilung wegen "Asozialitaet" hier die meisten Unrechtsurteile gegeben hat. Frauen, die wegen "Asozialitat" verurteilt waren und im Anschluss an die Haft unter strengen Auflagen lebten, hat man die Kinder zwangsweise entzogen und zur Adoption freigegeben. Besonders widerlich sind solche Faelle, bei denen die Schwangeren nicht auf natuerlichem Wege gebaeren durften, sondern Kaiserschnittgeburten unter staatlicher Aufsicht veranlasst wurden und die Neugeborenen den Muettern sofort entzogen worden sind. Auch junge Frauen mit Jugendwerkhof Vergangenheit wurden unter Druck gesetzt, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Insgesamt ein mega gruseliges Kapitel juengerer deutscher Geschichte. Besonders schlimm fuer die Opfer, dass die TaeterInnen nie dafuer belangt wurden.
Jo, @inextenso
Glaube daran. Propaganda ist die Beste Form des Wissens. Vor Allem wenn sie von der "Gegenseite" propagiert wird.
Wir glauben ja Alles was in unser Weltbild passt. Zeitzeugen die sich nicht im TV präsentieren (und das sind 99%) werden nicht gehört.

Vor etlichen Jahren war mal eine "Schriftstellerin" in einer TV Show die sich geäußert hat das sie zu Unrecht jahrelang in einem DDR Knast gesessen hat.
Die Wahrheit war leider etwas anders, 1988 wurde sie Sie rechtskräftig wegen MORDES verurteilt.
Der Sender wusste nachweislich die wahre Geschichte, aber diese Frau wurde als "Opfer des DDR Regimes" präsentiert.
So macht man aus einer skrupellosen Mörderin eine Widerstandskämpferin.

Den zweiten Fall den ich persönlich kenne;
auch eine Frau die sich als Opfer des DDR Regimes darstellt. Ja sie war etliche Jahre in einem Jugendwerkhof, aber nicht wie sie es heute darstellt wegen einer Jugendsünde. Diese Jugendsünde war ein brutaler Mord an einer Rentnerin in Sachsen.
Aus purer Lust wurde die Rentnerin damals in ihrer Wohnung schwerst misshandelt (auch sexuell) und tot geschlagen.
Die Bande, bestehend aus zwei Jungen und der dem Mädchen hatten auch vorher schon mehrerer Straftaten begangen.

Solche Menschen im TV zu hofieren und ihnen eine Plattform zu geben, das ist echt pervers!

Merke!

Menschen die im TV auftreten oder sonst irgenwie auf sich aufmerksam machen wollen haben fast immer ein Defizite und ein übersteigertes Geltungsbedürfnis.

Und über die DDR reden sollten nur Menschen die dabei waren (werden immer weniger, Altersbedingt).
Die jenigen die es nur vom "Hörensagen" oder durch Propaganda kennen sollten sich mit dem "normalen" DDR Bürger unterhalten. Ist aber schwierig, zum Einem muss man seine Arsch heben und in die alten Ostgebiete fahren und dann noch die Eingeborenen dazu bewegen die Wahrheit zu sagen (im Übrigen haben die meisten Leute hier im Osten mehr Angst ihre wahre Meinung zu äußern als damals).

Mit Zitate von @inextenso kann man nichts anfangen,
Eine US amerikanische Rechtswissenschaftlerin hat in den 2000er Jahren
Hoch seriös, alle Achtung. Auch ohne Quelle definitiv glaubwürdig.

...


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 01:48
Zitat von Almy2812Almy2812 schrieb:Den zweiten Fall den ich persönlich kenne;
auch eine Frau die sich als Opfer des DDR Regimes darstellt. Ja sie war etliche Jahre in einem Jugendwerkhof, aber nicht wie sie es heute darstellt wegen einer Jugendsünde. Diese Jugendsünde war ein brutaler Mord an einer Rentnerin in Sachsen.
Aus purer Lust wurde die Rentnerin damals in ihrer Wohnung schwerst misshandelt (auch sexuell) und tot geschlagen.
Die Bande, bestehend aus zwei Jungen und der dem Mädchen hatten auch vorher schon mehrerer Straftaten begangen.
Den Fall kenne ich auch, aber nicht so. Also, ich kenne die späteren Ausführungen der Täterin nicht, habe den Fall in einem meiner DDR- "True Crime"- Bücher. Da steht nur, dass sie dann und dann entlassen worde, aber nicht, was sie behauptet hat. Interessantes Detail.
Zitat von Almy2812Almy2812 schrieb:Hoch seriös, alle Achtung. Auch ohne Quelle definitiv glaubwürdig.
Deiner Meinung. Warte aber trotzdem noch auf die Quelle....


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 01:50
Zitat von Almy2812Almy2812 schrieb:Die Frage ist aber ob es heute in einem "Rechtsstaat" besser gelöst ist?
Hier zu Lande "krepieren " (um es böse und sachlich auszudrücken) eine nicht in der Statistik erfassten Kinder weil die leiblichen Eltern im Drogen- Alkoholrausch nicht in der Lage sind ihren Nachwuchs zu betreuen.
Ja, das wird wohl so sein. Nur – was willst du denn damit sagen? Menschliches Versagen gibt es nun mal, und das kann der Staat nicht lösen. Außer eben ein totalitärer. Jede Maßnahme, die der Verhinderung solcher Fälle dient, bedeutet letztlich eine Überwachung der Gesamtbevölkerung. Vor geraumer Zeit wurde ich von einer Zentralstelle angeschrieben, weil ich nicht termingemäß mit meinem Kind zur U-Untersuchung war. Und was soll ich sagen: Es kotzt mich an. Ich will solche Methoden nicht haben.
Zitat von Almy2812Almy2812 schrieb:im Übrigen haben die meisten Leute hier im Osten mehr Angst ihre wahre Meinung zu äußern als damals
Sorry ... Wie lange hast du über diesen Satz nachgedacht?


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 01:53
@Almy2812
Sicher gibt und gab es in der Bundesrepublik auch viel haarsträubende Ungerechtigkeit, Verbrechen usw. Allerdings keine Zwangsadoptionen, weil man nicht auf ideologischer Linie der bislang letzten Diktatur in Deutschland war...und erschossen wird man hier auch nicht, wenn man mal über eine Grenze fahren will, die unserer Regierung (die man übrigens kritisieren kann...nicht zu Unrecht...aber Kritik an der sozialistischen Diktatur war in See DDR schon eine ganz andere Hausnummer) nicht geheuer ist.
Da es hier um die Verbrechen der Zwangsadoption geht, soll das mal kein Thema sein. Ein Unding ist aber, dass die Täter bis heute oft unbehelligt sind.


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 15:32
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Fakt ist, die Eltern vergnügten sich im Auto, während sie Dirk und seine 6 jährige Schwester mindestens 10 Minuten unbeaufsichtigt an den Gewässern spielen ließen.
Leider konnte trotz intensiver Suche keine Leiche gefunden werden.
Also auch wenn Du schreibst, man solle das nicht wieder "Hochholen"...so frage ich dann aber , ob es zu diesem Fall noch einen anderen Link hier gibt? Hier sind ja nur die zwei Seiten zum Nachlesen und da habe ich nichts dazu gefunden, zumindest keine Quelle, dass die Eltern "sich im Auto vergnügt hätten".

Laut bisherigen auffindbaren Berichten lese ich immer davon, dass sie den Wagen beladen haben, bzw. Gurken umgeladen haben, die sie gesammelt haben?
Und ich habe im Internet auch nur was dazu gefunden, dass die Familie bereits zwei Kinder verloren hat, durch Krankheiten...da stand nichts von Unfall....
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es nicht sein kann, aber wenn schon so eine heftige Aussage kommt, die mitunter dann den Eltern ja auch indirekt Schuld zuweist, dann wäre es doch gut, wenn dazu eine Quelle wäre, die das auch belegt...wie Zeugenaussagen o.ä.
Gerade auch, wenn man hier neu dazu in den "Fall einsteigt" und eben nur die zwei Seiten hier bisher zum nachlesen hatte und zum Beispiel der hier angegeben Block nicht mehr offen ist...

Vielen Dank dafür


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 17:15
Es liegt mir völlig fern, das DDR-Regime zu verteidigen, ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass es auch bei uns in West-Europa von Behörden lange verschwiegene Skandale gab, bei denen Randgruppen die Kinder weggenommen wurden. Wer die Nerven hat, sich mit himmelschreiendem Unrecht zu beschäftigen, lese sich die Geschichte der Verdingkinder in der Schweiz durch, das waren Kinder aus bitterarmen Bergbauernfamilien, Waisen, Scheidungskinder oder Kinder der Randgruppe der Jenischen, die bis in die siebziger Jahre (!) zwangsuntergebracht wurden. Oft als billige Arbeitskräfte bei Großbauern, die zwar zur Schule gehen durften, dort aber meistens nicht mitkamen, weil sie vor lauter Schufterei keine Zeit für Hausaufgaben hatten. https://de.wikipedia.org/wiki/Verdingung
Wiedergutmachung gibt es erst seit 2016.
Päuli Zürcher kann sie nicht in Anspruch nehmen, er wurde als Fünfjähriger von dem Ehepaar, bei dem er als Verdingkind untergebracht war, zu Tode misshandelt. http://www.netzwerk-verdingt.ch/pdf/reportagen/1945_3_siz_19451010.pdf

Warum ich die Verdingkinder erwähne: In vielen Ländern war es üblich, gerade Randgruppen die Kinder wegzunehmen.

Ich könnte mir vorstellen, dass in einigen der Fällen, die hier Thema sind, das Misstrauen gegenüber dem eigenen Staat, der DDR, so tief saß, dass die furchtbare Situation, dass das eigene Kind stirbt oder tot zur Welt kommt, nicht akzeptiert und betrauert werden konnte, sondern Schuldige gebraucht wurden. Und da wird aus einem womöglich vielleicht sogar falsch verstandenen Wort schnell ein Beleg dafür, dass das Kind noch gelebt hat oder wegadptiert wurde, an dem zeitlebens festgehalten wird.


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Szuka ehemaliges Mitglied

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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 18:10
um mir meine Frage selbst schon mal zu beantworten:-) :

Der Fall Dirk Schiller

gibt hier bereits einen Link dazu, weiß aber nicht, wie ich direkt dazu verlinken kann, daher nur die Bezeichnung, wie der Thread heißt..

Habe vorher mit den eingegebenen Stichpunkten hier nichts gefunden, aber witzigerweise dann beim Suchen im Internet zu dem Fall einen Hinweis zu Allmystery hier,..

Habe mich da jetzt mal ab der letzten Seite dort bis Seite 43 durchgewühlt...bzw. überflogen..

Konkrete Beweise für die Aussage, dass die Eltern mit "Schmusen" beschäftigt waren, habe ich nicht gefunden, es soll ggf. wohl in einem Interview des Ehemanns so gesagt oder angedeutet worden sein, aber dazu habe ich bisher auch keinen Link gefunden..

Der Tod der beiden vorherigen Söhne resultierte beim ersten Sohn daraus, dass er krank war, ihm die Milz fehlte und er deswegen starb (etwas später, als die Ärzte vorrausgesagt hatten) und der zweite Sohn aufgrund eines Unfalls, wie hier bereits richtig mitgeteilt wurde.
Bzw. ein Unfall, der ggf. hätte nicht tödlich enden müssen, denn der Sohn wurde wohl von einem Klappbett "zerquetscht" (sorry, aber ich fand das nur in dem Thread aber nicht direkt mit Link, kann daher bisher nicht damit dienen) und er musste sich dann übergeben und im Krankenwagen fehlt aber wohl so eine "Absaugevorrichtung-Gerät"...weswegen er letztendlich erstickte...

Da ich hier selbst dazu Fragen gestellt hatte und inzwischen doch den Thread speziell dazu gefunden haben, ist es bestimmt nach den Regeln und auch um ein Durcheinander zu vermeiden besser, wenn im passenden Thread zum Thema Dirk Schiller ggf. weitergeschrieben wird. Wollte das nur zur Info mitteilen...und nicht für Verwirrung stiften...danke:-)


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 19:59
Zitat von SzukaSzuka schrieb:Laut bisherigen auffindbaren Berichten lese ich immer davon, dass sie den Wagen beladen haben, bzw. Gurken umgeladen haben, die sie gesammelt haben?
Offiziell haben sie 20 Minuten lang Gurken umgeladen so Frau Schiller in Ihrem Buch
Das Andere berichtete hier ein Insider, der die Akten kannte.
Wie dem auch sei, die Kinder spielten mind 15 min unbeobachtet an einem zugefrorenen Bach, der direkt in die nicht zugefrorene Thyra mündete. Im Gebirge bei Tauwetter.

Das alles wurde hier vor ca 3 Jahren über etliche Seiten diskutiert. Wetterberichte wurden herausgesucht Ortsbegehungen durchgeführt und es meldeten sich eben auch Leute, die bei den Suchmaßnahmen damals dabei waren.
Wenn das hier nicht mehr auffindbar sein sollte, dann wurde die Diskussion offenbar geschlossen.
Mir ist auch nur bekannt, das ein anderes Kind vorher schon verstarb.

Ich fasse auch nur das zusammen was in der damaligen Diskussion heraus kam und die Quellen sind in der Allmystery Diskussion zu finden, oder eben auch nicht mehr.

@Szuka
Es ist auch müßig danach zu suchen, weil es schlichtweg keine Rolle spielt ob man nun Gurken umgeladen hat oder sonst was tat.
Die Kinder, 2 und 6 Jahre alt, spielten längere Zeit unbeaufsichtigt an einem Gebirgsfluß und hinterher war der Junge nicht mehr auffindbar.
Es wurde auch zwei Tage nach ihm gesucht, wohl auch mit Tauchern

Nach der Wende wurden auch Ermittlungen wieder aufgenommen, die nicht den geringsten Anfangsverdacht einer Entführung bestätigen konnten.

Nach allem was ich damals gelesen habe, hat die Frau sich da in etwas hinein gesteigert. Vielleicht auch aus Schuldgefühlen oder sonst was. Daran ist schließlich die ganze Familie zerbrochen und die Frau landete schlußendlich nach mehreren Verwarnungen wegen unerlaubter Kontaktaufnahme und Verunglimpfung des Staates im Knast. So etwas gab es auch nur in der DDR.


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Kindesentführung in der DDR

17.02.2019 um 23:36
Hier auf Nachfrage einiger UserInnen die Quellen meines letzten Beitrages

1. Inga Markovits "Gerechtigkeit in Lueritz: Eine ostdeutsche Rechtsgeschichte. 2006.
2. "Aufsaessig oder arbeitsscheu? Verurteilt als asozial in der DDR". Dokumentarfilm. Peter Grimm. MDR. 2007. (bei youtube)
3. "Schutzlos ausgeliefert. DDR Heimkinder erzaehlen". Dokumentarfilm. Uta Ruechl/Ruediger Disselberger. 2013. Hrsg. Landesbeauftragte fuer die Stasi Unterlagen Berlin, Brandenburg, MVP, Sachsen.

Es ist richtig, dass man nicht alle Schicksale ueber einen Kamm scheren sollte. Die Zeitzeugenberichte in den Filmen finde ich allerdings recht ausfuehrlich und authentisch und die Betroffenen machen auf mich nicht den Eindruck von Schwerkriminellen. Sicherlich gibt es auch andere Zeitzeugen, die ihre kriminelle Vita im Nachhinein als politische Verfolgung darstellen. Ich selbst kenne einen Fall wo sich ein Hooligan, der wegen einer Pruegelei mit der VP in Unterwellenborn gelandet ist, sich nach der Wende erfolgreich rehabilitiert hat. Man sollte nicht vergessen, dass es in der DDR Zeiten gegeben hat, wo man mit Paragraf 249 StGB sanktioniert wurde, weil man anstatt arbeiten zu gehen von einer Erbschaft oder einem Lottogewinn lebte. Nachzulesen bei Sven Korzilius "Asoziale und Parasiten im Recht der SBZ/DDR" (2005) und Matthias Zeng " 'Asoziale' in der DDR. Transformation einer moralischen Kategorie" (2000).


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