marlonc schrieb:Außerdem wie hätte er in der Situation ausgerechnet spontan auf Georgine kommen können? Jemand, der mit so einem Fall wirklich nichts zu tun hatte, hätte sich doch nicht spontan ausgerechnet daran erinnert.
Wir wissen ja nicht wie subtil der verdeckte Beamte vorgegangen ist. Wurden Suggestivfragen gestellt? Hat der Ermittler die Hemmschwelle abgesenkt indem er behauptet hat, selbst einmal eine ähnliche Tat begangen zu haben? Wurden die XY-Folge und der - mutmaßlich gefakede - Zeugenanruf als Gesprächskatalysatoren verwendet?
Ich würde jedenfalls darauf tippen, dass der Angeklagte nicht verurteilt wird, wenn nicht mehr vorliegt als das erschlichene Geständnis. Und selbst wenn die erste Instanz verurteilen würde, wäre die Chance hoch, dass weitere Instanzen das Urteil wieder kassieren.
Dass die Staatsanwaltschaft trotz niedriger Erfolgsaussichten dennoch angeklagt hat könnte ganz einfach daran liegen, dass es die letzte Chance ist diesen Fall doch noch aufklären zu können. Die Chancen sind gering, aber sie müssen es versuchen. Das Risiko den Mann kein zweites Mal anklagen zu können wenn das erste Mal fehlschlägt, können sie eingehen - neue Erkenntnisse sind in dem Fall ohnehin nicht mehr zu erwarten.
Ich nehme an, dass Frau Krüger über die geringen Chancen einer Verurteilung aufgeklärt wurde und nicht zuletzt auch deshalb nur sporadisch beim Prozess auftauchen wird. Wer will schon dabei sein, wenn der mutmaßliche Mörder der eigenen Tochter mit einem selbstgefälligen Grinsen auf seinen Freispruch aus Mangeln an Beweisen reagiert?