Der tragische Tod von Tanja Gräff
01.03.2013 um 18:15Anzeige
Es war ein sonniger Mittwoch Nachmittag der sich über das vertraut anmutende Moseltal gelegt hatte. Die Luft war etwas schwül, aber zu unserer Verwirrung und zu unserer Freude zugleich hatte sich das Wetter anscheinend festgelegt ausnahmsweise einen unserer Auftritte unter freiem Himmel nicht mit Regen zu segnen.
Ebenfalls zu unserer Verwirrung hatte uns der Veranstalter gebeten bereits um 17 Uhr auf dem Campus der FH zu erscheinen obwohl wir erst um 23 Uhr die Bühne betreten sollten. Wir taten wie uns geheißen und tänzelten einer nach dem anderen bereits am Nachmittag vor der Bühne ein. Dort erfuhren wir ganz schnell, dass uns da noch niemand gebrauchen kann. Wir bauten also in aller Ruhe den Kram auf der Bühne auf von dem wir annehmen konnten, dass er die beiden Bands vor uns nicht weiter behindern würde und hatten anschließend Zeit, viel Zeit. Genug Zeit für Dennis II. um herauszufinden an welchem Getränkestand man für unsere Getränkebons nicht nur Cola und Limo sondern auch Wodka bekommt, genug Zeit für Dennis III. um herauszufinden an welchem Getränkestand man sogar Getränke bekommt wenn man die abgezählten Getränkebons gar nicht abgibt sondern nur vorzeigt und was viel wichtiger war, genug Zeit für Denis I., dass er rechtzeitig von seiner Bundeswehrstation bei Nürnberg anreisen konnte um uns von Anfang am Schlagzeug unterstützen zu können. Somit konnte sich sein Ersatzmann Flo (alias das Tier aus der Muppetshow) noch etwas ausruhen und seine Energie für Titel wie Blitzkrieg Bop und ähnlich wildes aufsparen, da diese eher seiner Natur entsprechen. Denis I., unser eigentlicher Stammschlagzeuger, hatte für diese Zeit vorgesorgt und sich eine Gitarre mitbringen lassen mit der er in der Zeit in der Flo die Trommeln besetzt hielt über die Bühne wirbelte und versuchte die Lücke in Sachen Bühnenshow zu schließen, die das Fehlen unseres Powergitarristen Yannick aufgerissen hatte. Dieser war leider durch eine Klassenfahrt verhindert und wurde daher durch Dennis III. ersetzt. Vermutlich wird er sich ganz schön in den Hintern beißen wenn er erfährt was er da schon wieder verpasst hat...
Mit etwa einer Stunde Verspätung die wir von den Musikern die vor uns dran waren geerbt hatten begannen wir also so gegen Mitternacht unser heiteres Musikprogramm in die Menge zu trällern. Und die Menge war wirklich eine Menge und benahm sich wie eine solche. Ich hatte wirklich Angst, dass meine Rock am Ring geplagte Stimme vor so einer großen Masse versagen würde. Aber der Glaube, oder in diesem Fall wohl eher der Wille, kann ja bekanntlich Berge versetzen und meine Stimme hielt bis zum Schluss durch. Auch das Publikum hielt bis zum Schluss durch und pushte uns bis etwa halb drei zu Höchstleistungen. Zu diesem Zeitpunkt verließen wir die Bühne und machten diese für das Open-Air Kino frei das somit neben der Stunde Verspätung die wir bereits übernommen hatten eine weitere halbe Stunde Verspätung von uns vererbt bekam. Ich hoffe man wird es uns verzeihen.
Als wir es geschafft hatten unsere Autos durch die Menge bis an die Bühne zu chauffieren konnten wir unsere sieben Sachen einladen und uns auf den Heimweg begeben. Bei dieser Aktion hat mir ein Witzbold eine brennende Zigarette auf mein Autofaltdach gelegt und so ein schönes Loch hinein gebrannt. An dieser Stelle ein gepflegtes ARSCHLOCH an diese Person.
Wir bedanke uns bei allen die da waren (außer bei erwähntem ARSCHLOCH) für einen sensationellen Abend ohne besondere Vorkommnisse...