Ehrlich gesagt kann ich die Kritik an der Polizeiarbeit nicht so ganz nachvollziehen: Es gab ja eigentlich überhaupt keine Anhaltspunkte dafür, dass sie da liegen konnte. Die Polizei musste ja davon ausgehen, dass sie
(a) auf dem Weg in die Stadt verunfallt ist/ ermordert wurde
(b) in einem Auto mit Luxemburger Kennzeichen saß (und daher praktisch hätte überall sein können)
(c) sie hätte auch freiwillig verschwinden können (ungewöhnlich, aber auch das gibt es).
Selbst wenn sie unmittelbar gefunden worden wäre, es hätte ja nichts daran geändert, dass sie heute nicht mehr am Leben wäre. Ich wäre ehrlich auch nicht in 1000 kalten Wintern auf die Idee gekommen, dass sie praktisch in einem Hintergartenfels liegt ...
800m von der FH entfernt finde ich nun nicht in "unmittelbarer FH Nähe". Dafür, dass sie verschwunden war ohne konkreten Anhaltspunkt finde ich wurde ein sehr großer Suchaufwand betrieben.
_____________________________________________________________________________________________
@Maite und
@Sector3 Ich habe gelesen, dass der Fels insgesamt 50m hoch ist, sie aber nach ca. 20m im Fall gestoppt wurde.
Meine Meinung: Wenn jemand mit 50kg über 20m fällt, hat er doch eine ganz erhebliche Geschwindigkeit - da ist auch schnell (je nach Aufprall) das Genick gebrochen oder die Wirbelsäule so stark verletzt, dass mittelbar oder unmittelbar eine Atemlähmung eintritt.
Büsche sind ja kein Trampolin oder Sprungtuch. Da reicht ein dummer Stein oder eine Unebenheit. 20m ist eine irre Höhe ....
Ich denke auch nicht, dass sie den Sturz bei Bewusstsein überlebt hat ... sie hatte ja immerhin noch ein Handy dabei, das eventuell funktionsfähig war (diese Prügel hielten ja alles mögliche aus, nicht so wie heute) und sie hätte sich vermutlich bemerkbar machen können (das Haus steht ja nicht leer).
_______________________________________________________________________________________________
Motiv:
Für mich persönlich schließt das auch einen geplanten oder halbwegs geplanten Mord aus. Niemand würde ernsthaft eine Leiche dorthin werfen ... du weißt ja nicht, ob sie nicht im Busch hängenbleibt und der erste, der morgens im Haus seine Bude lüftet, praktisch die Leiche direkt vor Augen hat.
Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
(a) Affekthandlung. Das wirft aber die Frage auf, warum sie mit einem Typen, den sie nicht kennt und auf den sie offensichtlich auch nicht steht, Waldwege geht, die von der Stadt wegführen. Finde ich (als Frau) nun nicht so wahrscheinlich. Bringt man eigentlich jedem Kind bei, dass man das nicht macht. Wenn es schon vorher brenzlig wurde (Streit) hätte man ja auch den Bauzahnmenschen ansprechen können "sorry, dieser Mann belästigt mich. Können Sie mir helfen?".
(b) Unfall. Mögliches Szenario - sie kennt sich an der FH nicht so wirklich aus (sie ist ja Unistudentin), müde (es war ja 5 Uhr morgens) und versteht den Weg in die Stadt falsch. Läuft los, merkt, dass sie falsch läuft, will aber nicht umkehren. Sieht die Häuser und hofft, dass es da einen Weg auf den Felsen gibt (gibt es ja ab und an ...). Folgt einem Trampelpfad, klettert über den Zaun in der Hoffnung eine Treppe etc. zu finden und stürzt ab.