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Der Kindermord an Claudia Ruf

893 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindermord, Claudia Ruf, Olaf H ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kindermord an Claudia Ruf

27.06.2020 um 15:03
Zitat von KalterFallKalterFall schrieb:Ronny Rieken hat damals auch eine Speichelprobe abgegeben
Die Ermittler im Riekenfall hatten den Vorteil, dass eine Täterbeschreibung einer Zeugin vorlag (Mann 18-30 Jahre alt). Damit konnte man die Zahl der zu testenden Männer im Oldenburger Münsterland erheblich einschränken aber das Suchgebiet ausweiten. Immer noch wurden 16400 Männer eingeladen. 98% nahmen am Test teil. Auswertung der Proben 1998 innerhalb von 50 Tagen.
Trotz einiger Erfolge, die in der Presse auch entsprechend gewürdigt werden, sind die meisten Reihentests erfolglos.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.06.2020 um 00:08
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Trotz einiger Erfolge, die in der Presse auch entsprechend gewürdigt werden, sind die meisten Reihentests erfolglos.
Aber gerade bei alten Fällen sind sie oft die einzige Möglichkeit, den Täter noch zu überführen. Selbst, wenn sich nach Jahrzehnten noch Zeugen melden, ist es nach beispielsweise 30 Jahren kaum noch möglich, aufgrund der Aussagen von Augenzeugen einen Tatnachweis zu führen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

28.06.2020 um 10:38
Zitat von KalterFallKalterFall schrieb:Aber gerade bei alten Fällen sind sie oft die einzige Möglichkeit, den Täter noch zu überführen.
Erfolgreicher bei Altfällen war in den meisten Fällen der Abgleich mit der DNA-Datenbank. Eine Auflistung bei Wikipedia zeigt, dass die Mehrzahl der Massengentests nicht erfolgreich war.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/DNA-Reihenuntersuchung#Beispiele

Die erfolgreichen Tests werden in der Presse nun sehr ausführlich dargestellt, so dass der Eindruck der sichersten Methode entsteht.

Oft zeigte sich auch, dass das erstellte Profil der OFA völlig daneben lag. Ein erfolgreicher Massengentest hängt aber sehr stark von einem guten Profil und der intelligenten Auswahl der Personen ab.
Im Falle Claudia gab es nun nicht mehr viele Möglichkeiten. Die klassischen Methoden der Polizeiarbeit führten nicht zum Ziel (Spuren am Auffindeort außer DNA nicht vorhanden, Zeugenaussagen, PKW-Untersuchungen). Kein Eintrag in der DNA-Datenbank. Das Profil des Mörders ist nicht sehr speziell und macht quasi alle Männer, die bisher nicht einschlägig in Erscheinung getreten sind, zu Verdächtigen. Selbst wenn man den Untersuchungsraum auf ganz Deutschland legen würde, wäre ein Erfolg nicht sicher. Der Täter könnte auch aus dem Ausland kommen.

Da der Massengentests in diesem Fall nun die letzte Möglichkeit darstellt, bleibt uns nur, bis letzten Probenauswertung zu warten.


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09.07.2020 um 11:37
https://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/mordfall-claudia-ruf-bisher-keine-verbindung-zum-fall-maddie_aid-52089089

Es müssen nur noch 100 Proben genommen werden (überwiegend von Männern im Ausland). Zwei Verweigerer werden auch noch überprüft. Von den bereits genommenen Proben müssen noch 700 ausgewertet werden. 200 Männer konnten ohne DNA-Probe ausgeschlossen werden. Ein Zusammenhang zum Fall Maddie gilt weiterhin als unwahrscheinlich.

Wenn man die früheren Berichte mit der jetzigen Meldung vergleicht, zeigt sich, dass nur wenig Laborkapazitäten zur Verfügung gestellt werden.


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09.07.2020 um 19:34
https://www.express.de/duesseldorf/grevenbroich--mordfall-claudia-ruf-100-dna-spuren-fehlen-noch-36990658
Schwierig sei es, wenn sich die Spur eines Mannes im Ausland verliere. Bei Verstorbenen sei es zudem kriminaltechnisch weitaus komplizierter, über Verwandte eine Täterschaft auszuschließen, wenn nur weibliche Verwandte für eine DNA-Probe zur Verfügung stehen.
Über diese Probleme (wie oft die auftraten, wird nicht ausgeführt) hat der von @Silberkaute zitierte General-Anzeiger nicht berichtet.
Düsseldorf: Verdächtige verweigern Probe
Welche Anzahl an Verdächtigen in dieser Überschrift gemeint ist und vor allem, worauf sich der konkrete Verdacht stützt, wird dem Leser vom Express verschwiegen.

Zur Frage der laut beiden Quellen 10 Verweigerer lohnt - m.e. leider - ein Vergleich beider Quellen.

Zuerst der Express
Zehn Männer hatten die Abgabe einer freiwilligen Probe bislang verweigert. Drei davon seien mit richterlichem Beschluss getestet worden und könnten ebenfalls ausgeschlossen werden.
Dann der General-Anzeiger:
Zehn Personen hatten einer Probenentnahme bisher nicht zugestimmt. In einem solchen Fall bittet die Polizei die Staatsanwaltschaft um einen Beschluss. Scholten teilt mit, dass dabei weniger die Zusammenarbeit mit der Polizei generell verweigert werde. Vielmehr gehe es darum, dass die Personen unsicher seien, wie mit den DNA-Proben weiter umgegangen wird. Drei Abstriche seien nach einer Aufklärung seitens der Beamten „problemlos“ entnommen worden. Die Staatsanwaltschaft hat diesen Juni vier weitere Beschlüsse erlassen, zwei weitere sind noch in der Prüfung.
Beim Express werden 3 Proben nach richterlichen Beschluss entnommen, beim General-Anzeiger 3 nach Aufklärung durch Polizeibeamte.
Laut Express ist offenbar ein richterlicher Beschluss nötig, laut General-Anzeiger offenbar ein Beschluss nur der Staatsanwaltschaft nötig - wobei der General-Anzeiger in früheren Berichten durchweg von richterlichen Beschlüssen schreibt
https://ga.de/news/panorama/mordfall-claudia-ruf-gericht-verpflichtet-verweigerer-zu-dna-test_aid-51765709
Beim Massen-Gentest im Mordfall Claudia Ruf haben die Ermittler für vier weitere Männer, die die Abgabe einer freiwilligen DNA-Probe verweigern, einen Gerichtsbeschluss erwirken können, der sie dazu verpflichtet. Das teilte ein Polizeisprecher in Bonn auf dpa-Anfrage mit. Ein fünfter Fall sei noch offen.
https://ga.de/bonn/stadt-bonn/mordfall-claudia-ruf-zusammenhang-zu-maddie-polizei_aid-51682943
Acht Männer verweigerten zunächst die Abgabe einer freiwilligen DNA-Probe. Im Mai konnten drei von ihnen zu einer Abgabe verpflichtet werden, die Proben waren negativ. In der Zwischenzeit konnten die Ermittler vier weitere richterliche Beschlüsse erwirken.
So viel zum Thema verlässlich-korrekte Berichterstattung. :-(

Eine aktuelle Pressemitteilung mit entsprechenden Zahlen findet sich übrigens leider weder auf der Fahndungsseite der Bonner Polizei noch bei irgendeiner Polizeibehörde im Presseportal.


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09.07.2020 um 20:15
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:So viel zum Thema verlässlich-korrekte Berichterstattung. :-(
Leider zieht sich die etwas ungenaue Berichterstattung durch den ganzen Fall. Bonner General-Anzeiger und Rheinische Post sind eigentlich noch die zuverlässigsten. Die Medien scheinen auch keine Rückfragen bezüglich evtl. Diskrepanz zu nehmen. Es wäre z. B. auch interessant zu erfahren, wieviel der offenen Proben noch aus dem Ausland (früher hieß es 80) und wieviel noch von den Verwandten der 200 Verstorbenen geholt werden müssen. Die 200 ausgeschlossenen Männer konnten offenbar zuverlässige Belege beibringen, dass sie zum Tatzeitpunkt nicht anwesend waren.

Die Zahl der Verweigerer ändert sich natürlich ständig, da einige nach einem richterlichen Beschluss die Probe abgeben müssen und es bei neuen Einladungen auch wieder neue Verweigerer gibt.

Am 21.6.2020 berichtet die Rheinische Post, dass von ursprünglich acht Verweigerer drei weitere ihren richterlichen Beschluss erhalten hatten. Vier von den acht erhielten den Beschluss schon früher. Einer fehlte also noch.
Heute wird von zehn Verweigerern gesprochen, davon sind noch zwei in der Prüfung.

Nach meinem Verständnis kann nur ein Gericht einen verbindliche DNA-Test vorschreiben. Nur bei Gefahr im Verzug darf allerdings die Staatsanwaltschaft oder die Polizei selbst die DNA-Entnahme anordnen (alles geregelt in §§ 81a bis 81h Strafprozessordnung (StPO)).


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06.09.2020 um 20:00
Es gibt keine Verbindung zum Fall Maddie McCann, so https://www.express.de/bonn/bonner-polizei--mord-an-claudia-ruf---keine-verbindungen-zum-fall--maddie---36862378
Der Verdächtige im Fall Madeleine „Maddie“ McCann hat nach Erkenntnissen der Ermittler keinen Bezug zum Mord an Claudia Ruf im Jahr 1996. Entsprechende Abgleiche – darunter auch der DNA des Mannes – hätten keine Übereinstimmungen ergeben, teilte ein Sprecher der Bonner Polizei auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mit.
Aus der selben Quelle mit Verweis auf einen Polizeisprecher der aktuelle Stand bei den Gentests:
Die Suche nach ihrem Mörder war kürzlich wieder aufgerollt worden. Bei einem Massengentest wurden 2200 Männer um eine Speichelprobe gebeten. Sie werden zurzeit noch ausgewertet. Rund 100 Tests stünde noch aus, so der Bonner Polizeisprecher.
[...]
Laut Sprecher sollen noch mehrere Männer gerichtlich zur Abgabe einer Speichelprobe gezwungen werden. Sechs neue entsprechende Beschlüsse wurden laut Polizei jüngst erlassen.



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Der Kindermord an Claudia Ruf

06.09.2020 um 20:39
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Aus der selben Quelle mit Verweis auf einen Polizeisprecher der aktuelle Stand bei den Gentests:
Dieser Stand ist nun schon mehrere Monate alt. Bei der Auswertung der gezogenen Proben und den noch zu nehmenden Proben scheint es keinen Fortschritt zu geben.

Warum dauern die Auswertungen der DNA-Proben so lange?

Seit zehn Monaten werden nun schon DNA-Proben in dem dritten DNA-Reihentest gezogen. Regelmäßig berichten die Medien über den Fortschritt. Was dabei auffällt, ist zweierlei:
1. Die Anzahl der Testpersonen und die genommenen Proben erhöht sich stetig (von ursprünglich 1600 auf 2400 und dann wieder reduziert auf 2200, weil 200 Probanden offenbar nicht mehr der Zielgruppe zugerechnet werden). 100 Proben wurden noch nicht genommen.
2. Die Anzahl der ausgewerteten Proben wächst kaum.

Stand 9.7.2020:
https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-100-dna-spuren-fehlen-noch-im-mordfall-claudia-ruf_aid-52114611

Es scheint, dass man diesen Fall nicht mehr mit dem Elan betreibt, wie es noch in der PK am 15.11.2019 klang. Möglicherweise ist das Labor des LKA in Düsseldorf auch mit anderen Dingen beschäftigt. Auch bei den 100 fehlenden gibt es keine Fortschritte. Die Spur zu CB war von Anfang an nur sehr vage "Routineabgleich".


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Der Kindermord an Claudia Ruf

09.09.2020 um 11:04
@TatsachenTreue
@Silberkaute

Konnte mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich vorstellen, dass CB der Mörder von Claudia Ruf sein könnte, passt m E nicht wirklich zu den Taten, die ihm bisher eindeutig zugeordnet / nachgewiesen werden konnten, vermute mal, dass seine DNA nun routinemäßig mit ungelösten Morden an Kindern, die evtl ganz grob in sein "Beuteschema" passen könnten, abgeglichen wird bzw wurde.
Natürlich ist es verlockend, CB mit einigen ungelösten Fällen zu assoziieren, die Frage ist jedoch dennoch, wie plausibel dies ist.

Mir kommt es leider auch so vor, als hätte sich der anfängliche Elan der Ermittler, der letztes Jahr (Pressekonferenz ...) noch zu verspüren war, mittlerweile wieder etwas gelegt, wahrscheinlich auch, da sich der (ursprünglich erhoffte?) schnelle Erfolg (durch die DNA - Reihenuntersuchung) nicht einstellte.
Entweder muss also der "Treffer" sich unter den bisher noch nicht ausgewerteten Proben - oder den "Verweigerern" befinden oder aber der Täter stammte doch nicht aus dem Umkreis von Hemmerden bzw hat zumindest keine heute immer noch dort lebenden Verwandten.


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09.09.2020 um 11:18
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Labore in Zeiten von Corana wichtigere Aufgaben zu erfüllen haben, als irgendwelchen alten Spuren nachzugehen, die gerne auch noch etwas warten können.


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09.09.2020 um 12:18
Zitat von emzemz schrieb:Vielleicht liegt es auch daran, dass die Labore in Zeiten von Corana wichtigere Aufgaben zu erfüllen haben, als irgendwelchen alten Spuren nachzugehen, die gerne auch noch etwas warten können.
Das ist natürlich möglich. Soviel ich weiß, untersucht nur das LKA-Labor in Düsseldorf die Proben. Dieses Labor dürfte nicht mit den Routinetests zu Corona belastet sein. Da aber keine weitere Gefahr von dem Mörder auszugehen scheint, hat man auch keine besondere Eile. Im Vergleich dazu hatte man im Falle des aktiven Falles Ronny R. ca. 16000 Proben innerhalb weniger Wochen genommen und ausgewertet. Es waren auch nahezu alle Labors in Norddeutschland bis nach Berlin damit beschäftigt.
In der Meldung vom 9. Juli 2020 (Rheinische Post-s.
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Silberkaute06.09.2020
) waren erst 1400 Proben ausgewertet worden. 700 weitere sind genommen, aber noch nicht ausgewertet. 100 Proben müssen noch genommen werden. Ca. 10 Männer hatten verweigert. In dem Post von @TatsachenTreue vom 6.9.2020 ist immer noch von 100 nicht genommenen Proben die Rede. Hier gibt es also keinen Fortschritt. Dieses sind aber auch die schwierigen Auslandsfälle. Meine Vermutung ist nach wie vor, dass sich der Mörder spätestens nach dem ersten Reihentest 2009 ins Ausland abgesetzt hat.


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09.09.2020 um 12:28
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Das ist natürlich möglich. Soviel ich weiß, untersucht nur das LKA-Labor in Düsseldorf die Proben. Dieses Labor dürfte nicht mit den Routinetests zu Corona belastet sein.
Keine Ahnung, wer die Proben untersucht.
Weiß nur, dass in vielen Fällen auf externe Labore, nur mal als Beispiel Maria Baumer, Peggy Knobloch zurückgegriffen wird. Mir ging es darum, den Vorwurf des mangelnden Elans der Ermittler nicht einfach so stehen zu lassen.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

09.09.2020 um 12:37
Zitat von emzemz schrieb:Mir ging es darum, den Vorwurf des mangelnden Elans der Ermittler nicht einfach so stehen zu lassen.
Falls Du Dich damit (auch) auf mein letztes Posting hier im Thread beziehst:

Mir ging es nicht (primär) darum, den Ermittlern etwas vorzuwerfen, kann sogar ganz gut nachvollziehen, dass der (anfängliche) Elan etwas ausgebremst wird, wenn sich der erwünschte / erhoffte Erfolg nicht (in absehbarer Zeit) einstellt, es gibt ja auch fast immer aktuelle / akute Fälle, denen dann verständlicherweise Priorität eingeräumt wird.

Inwiefern sich auch die aktuelle Corona - Krise auf die Kapazitäten der Labore auswirkt, kann ich nicht beurteilen, würde jedoch vermuten, dass das LKA - Labor eher weniger davon betroffen ist.


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09.09.2020 um 15:33
Zitat von emzemz schrieb:Weiß nur, dass in vielen Fällen auf externe Labore, nur mal als Beispiel Maria Baumer, Peggy Knobloch zurückgegriffen wird.
Im Fall Claudia werden ja auch Verwandtschaftsanalysen bis zum 3. Grad gemacht. Das ist sicherlich aufwändiger und kann nicht von jedem Labor geleistet werden.

Z. Zt. werden vorrangig die Verweigerer untersucht. Insgesamt waren Reihentests in Deutschland nicht sehr erfolgreich (weniger als 50%; eine Auswertung bei Wikipedia ergibt nur 3 erfolgreiche von 15 vergleichbaren Fällen = 20% Wikipedia: DNA-Reihenuntersuchung). Allerdings gab es in ähnlichen Fällen genau bei Verweigerern einen Treffer.
Deshalb ist die Strategie nicht falsch, besonders die Verweigerer und die 100 Auslandskandidaten zu untersuchen. Laut EB kann es noch bis Ende 2020 dauern.


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09.09.2020 um 20:03
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Inwiefern sich auch die aktuelle Corona - Krise auf die Kapazitäten der Labore auswirkt, kann ich nicht beurteilen, würde jedoch vermuten, dass das LKA - Labor eher weniger davon betroffen ist.
Es wurde mehrfach gesagt, dass die ganzen Corona-Tests zu einer Knappheit bei den Reagenzien führen. Vielleicht hat das auch Auswirkungen auf DNA-Tests


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13.11.2020 um 08:24
Ein Jahr nach dem Beginn des 3. Massengentests legt die Kripo Bonn ein Zwischenergebnis vor:
- 2250 DNA-Tests von 2400 wurden ausgewertet
- bei 80 Männern ist der Aufenthaltsort unbekannt
- bei 40 Verstorbenen ist unbekannt, ob es noch lebende Verwandte gibt
- bei den ursprünglich 154 Verweigerern konnten von den meisten mittlerweile Proben genommen werden (vier sind noch offen)
- Rechtshilfeersuchen laufen in mehreren europäischen Ländern und den USA (insgesamt 15)

Alle Tests waren bisher negativ.

Damit konnten bisher von ca. 140 Männern keine Probe genommen werden. Es wird auch weiterhin nach Männern gesucht, die nur kurzzeitig in Hemmerden waren.

https://www.ksta.de/region/euskirchen-eifel/mordfall-claudia-ruf-ermittlungen-fuehren-bis-in-die-usa-37610336


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11.12.2020 um 13:10
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65851/4788735
Im Auftrag des Polizeipräsidiums Bonn teilen wir die folgende Pressemeldung.

"Gut ein Jahr nach Beginn der eng mit der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft abgestimmten Arbeit der Mordkommission "Claudia Ruf" arbeiten die Ermittlungsteams auch weiterhin an aktuell angelegten Spurenkomplexen: In einer Presseerklärung vom 12.11.2020 riefen die Fahnder die Öffentlichkeit erneut zu Hinweisen mit einem möglichen Zusammenhang zur Tatzeit im Mai 1996 auf. Hierbei liegt der aktuelle Fokus der Ermittler ganz besonders auch auf der Gruppe möglicher "auswärtige Personen", für die die Zeugen mögliche Bezüge nach Grevenbroich-Hemmerden beschreiben können. Darüber hinaus sind Hinweise auf Männer, die sich auch nach der Tatzeit auffällig verhalten haben, weiter von großem Interesse.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/4760958 Im Zusammenhang mit diesem Aufruf gingen bereits einige Hinweise ein.

"Bei uns sind bislang 15 Hinweise, teilweise mit aktueller Ermittlungsrelevanz, eingegangen. Diese Hinweise beziehen sich sowohl auf auswärtige Personen und ihre Hemmerdener Anlaufstellen, als auch auf Personen, die sich in ihrem persönlichem Umfeld zur Tatzeit im Mai 1996 und danach in verdächtiger Weise verhalten haben", erklärt hierzu der Leiter Mordkommission, EKHK Reinhold Jordan.

Auch 24 Jahre nach der Tat sind Staatsanwaltschaft und Polizei von der enormen Wichtigkeit eingehender Hinweise überzeugt - hierbei wissen auch alle Beteiligte, dass es durchaus Hemmnisse für mögliche Zeugenhinweise geben kann: "Wir stellen immer wieder fest, dass es durchaus mehrerer Aufrufe bedarf, bis Personen bereit sind, ihre Verdachtsmomente mitzuteilen. Ein Grund hierfür könnte zum Beispiel sein, dass Hinweise möglicher Zeugen aus dem persönlichen Umfeld des Täters stammen und daher mögliche Konflikte im Bekannten- und Verwandtenkreis befürchtet werden. In begründeten Fällen werden Hinweise daher vertraulich behandelt.

Genauso wichtig sind uns auch Hinweise auf Personen, welche regelmäßig Kontakte nach Hemmerden pflegten, wie z.B. die Nutzung einer Örtlichkeit für eine Freizeitbeschäftigung/Hobbys etc.", erklärt die für den Fall zuständige Oberstaatsanwältin, Frau Carola Guddat.

Die Ermittler der "MK Ruf" gehen zusammen mit ebenfalls weiter mit dem Fall beschäftigten Profilern des LKA NRW weiter davon aus, dass Claudia Ruf am 11.05.1996 zwischen 18.30-18.45 Uhr entweder

in eine vom "Gassiweg" unweit gelegene Hemmerdener Wohnung, Garage, Werkstatt oder sonstige Räumlichkeit des Täters gelockt wurde

oder

auf einen Täter stieß, der mit einem Wagen im Bereich seiner Anlaufstelle in Hemmerden unterwegs war und sie zu einem verfügbaren Raum außerhalb des Ortes entführte.

Der Hund TJ, mit dem Claudia Ruf zur Tatzeit unterwegs war, kehrte alleine zu seinem Hundehalter zurück.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind aktuell 5.000 Euro ausgelobt.

Zeugen können sich auf jeder Polizeidienststelle melden oder sich unter der Rufnummer des weiterhin geschaltetem Hinweistelefons

02131 - 300 25252

mit den Ermittlern in Verbindung setzen."
Quelle:



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11.12.2020 um 13:43
Zitat von seliseli schrieb:Genauso wichtig sind uns auch Hinweise auf Personen, welche regelmäßig Kontakte nach Hemmerden pflegten, wie z.B. die Nutzung einer Örtlichkeit für eine Freizeitbeschäftigung/Hobbys etc.", erklärt die für den Fall zuständige Oberstaatsanwältin, Frau Carola Guddat.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Fände ich gut vorstellbar, dass der Täter zu diesem Personenkreis gehört haben könnte, würde auch erklären, warum er bisher "durch's Raster gefallen" sein könnte bei den DNA - Reihenuntersuchungen, denn wenn ich es richtig verstanden habe, beschränkten sich diese Reihenuntersuchungen auf Männer, die (zur Tatzeit 1998) in Hemmerden wohnten.

Gehe auch davon aus, dass das weitere Tatgeschehen sich, nachdem der Täter Claudia entweder (unter Vorspielung falscher Tatsachen, zB a la:"Komm doch mit zu mir nach Hause, meine Hündin hat Welpen, die würde ich Dir gerne zeigen...") in sein Fahrzeug 'gelockt' hatte oder aber sie überwältigt und gezwungen hat, einzusteigen, an einer der von der Ermittlerin vermuteten Örtlichkeiten weiter verlaufen ist:
Zitat von seliseli schrieb:auf einen Täter stieß, der mit einem Wagen im Bereich seiner Anlaufstelle in Hemmerden unterwegs war und sie zu einem verfügbaren Raum außerhalb des Ortes entführte.
Zitat von seliseli schrieb:in eine vom "Gassiweg" unweit gelegene Hemmerdener Wohnung, Garage, Werkstatt oder sonstige Räumlichkeit des Täters gelockt wurde
Hervorhebungen von mir eingefügt.

Wobei ich bei einem Täter, der "von außerhalb" kam, eher die erstere Variante für wahrscheinlicher halte.


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Der Kindermord an Claudia Ruf

16.12.2020 um 13:46
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 11.12.2020:Fände ich gut vorstellbar, dass der Täter zu diesem Personenkreis gehört haben könnte, würde auch erklären, warum er bisher "durch's Raster gefallen" sein könnte bei den DNA - Reihenuntersuchungen, denn wenn ich es richtig verstanden habe, beschränkten sich diese Reihenuntersuchungen auf Männer, die (zur Tatzeit 1998) in Hemmerden wohnten.
Von den ca. 2400 Männern, die bisher von den EB zu einem Speicheltest eingeladen worden sind, hatten nur etwa 800 im Jahre 1996 ihren Wohnsitz in Hemmerden (Hemmerden hatte etwa 2500 Einwohner). Alle anderen Personen hatten einen Bezug zu dem Ort.

Es wurde jetzt zwar ein weiteres Mal aufgerufen, um weitere Männer mit Bezug zu Hemmerden zu finden, jedoch sind immer noch nicht alle vorhandenen DNA-Proben ausgewertet worden. Auch sind noch nicht alle Ehemaligen ausfindig gemacht worden. Bei 14 Personen laufen Amtshilfeersuchen im Ausland. Hier kommt man ebenso nur schleppend voran wie bei der Verwandtensuche von Verstorbenen.

Die EB haben sich ja im letzten Jahr auf einen ortsnahen Täter konzentriert. Ob diese Annahme richtig war, wird sich vielleicht zeigen, wenn die Reihenuntersuchung abgeschlossen ist. M.M.n. wird der Täter, falls er zu der ortsnahen Gruppe gehört, das Land spätestens 2009 (erster Massengentest) verlassen haben oder bereits verstorben sein.


Es werden jetzt Personen gesucht mit Freizeitbeschäftigung in H.:
Zitat von seliseli schrieb am 11.12.2020:Genauso wichtig sind uns auch Hinweise auf Personen, welche regelmäßig Kontakte nach Hemmerden pflegten, wie z.B. die Nutzung einer Örtlichkeit für eine Freizeitbeschäftigung/Hobbys etc
Hierbei ist zu bedenken, dass es in Hemmerden nur sehr begrenzte Freizeitmöglichkeiten gibt. Erweitert man jedoch das Umfeld von einem auf 10km Radius, gibt es schon sehr viele Freizeitmöglichkeiten. Ich denke da an Schloss Dyck mit vielen Veranstaltungen auch am Wochenende (10min. Fahrzeit). Falls man die Autobahnauffahrt verpasst, kommt man an Hemmerden vorbei.


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13.05.2021 um 11:04
Der Mord an Claudia Ruf jährt sich zum 25. Mal. Entführt am 11.5.1996, aufgefunden am 13.5.1996.
Leider gibt es schon seit einigen Monaten keine Aktualisierungen mehr zum Stand der DNA-Untersuchungen.


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