Vergewaltiger mit Ordnungsdrang im Kreis Osnabrück

Ich will jetzt nicht zwei Fälle zusammenbringen und auch nicht wild spekulieren, aber ...

Kann es nicht sein, dass dieser Täter auch etwas mit dem Tod der Frau Amtenbrink zu tun hat?
Gütersloh 2009, Mordfall Amtenbrink - noch immer ungeklärt

Was wir nicht wissen - aber auch nicht ausschließen können - ist,
- dass es sich bei dem Verbrechen an Frau Amtenbrink auch um ein Sexualdelikt handelt. Was wir aber wissen ist, dass Frau Amtenbrink von einem Hoffest kam.
- Die Entfernung Glandorf - Gütersloh etwa mit der Glandorf - Ibbenbüren identisch ist.
- Die Tat in Gütersloh (Mai 2009) perfekt in das Zeitfenster der anderen Taten passt.

Was mich dabei nur selber stört ist, dass der Überfall auf Frau Amtenbrink am Nachmittag erfolgte und sie ermordet wurde, während die anderen Opfer "nur" körperlich verletzt wurden. Ich wage nicht zu beurteilen, ob ein Vergewaltiger auch zu einem Mord fähig wäre, bzw. diesen in Kauf nimmt.
Auch das Alter von Frau Amtenbrink fällt natürlich arg aus dem Rahmen.

Aber das dieses hier ja ein Diskussionsforum ist...

@Thorhardt

jeder ist zu einen mord fähig, auch du.
ein vergewaltiger natürlich auch.
aber der mord an der frau amtenbrink passt nicht zu diesen vergewaltiger.
gewalttäter die von tat zu tat skrupeloser werden können irgendwann
auch zu mördern werden.
bei diesen vergewaltiger ist auffällig dass er bei seiner letzten vergewaltigung
besonders reumütig war.
ich würde daher nicht ausschliessen dass er nach seiner letzten tat keine
weiteren vergewaltigungen mehr begangen hat.
einsicht und reue ist der beste weg in ein gesetzestreues leben.

@Thorhardt
@egaht

Sieht ähnlich aus, die Polizei hat sicher ihre DNA Datenbank abgefragt
und keinen Treffer gefunden.
Man muss bedenken, dass auch ein Teil der Vergewaltigungen eben nicht angezeigt wird.

Einsicht und Reue und Umkehr. ;-) Ich würde es gern glauben. Vielleich auch: "Wir wissen dass du es warst, können es dir aber noch nicht beweisen."

Ich finde es gibt noch eine deutliche Abweichung: Ibbenbüren.

Er hat sich sonst immer im Bereich Glandorf (mit Bereich Goldenstedter Moorbach) bewegt. Er ist vermutlich Besucher bei beiden Festen (Volksfest Ibbenbüren und Stoppelmarkt Vechta) gewesen und hat die Opfer dort gesehen. Er hat die Feste allein vor den Frauen verlassen und gewartet.

Noch ne Abweichung: Zum Stoppelmarkt in Vechta hatte er ein Messer mitgenommen und auch eingesetzt.
Hat er hier eine Knastbekanntschaft auf Freigang getroffen oder einen Lieblingsfeind? Und sich mental hochgeschaukelt? Er hat weder vorher, noch nachher ein Messer benutzt ... Immer gesetzt dem Fall, es wurden alle Vergewaltigungen angezeigt.

http://www.stoppelmarkt.de/Impressionen/Stoppelmarkt-2010.aspx (Archiv-Version vom 01.05.2016)
Vielleicht hat ja der Fotograf dieser Bilder noch mehr Aufnahmen und die Opfer des Vergewaltigers gucken mal drüber?

DaScully schrieb: Sein Problem mit den Frauen ist ja nicht gelöst. Kann er sich für eine andere Art der „Problembewältigung“ entschieden haben? Oder sie standen ihm schon auf den Füßen?

Kann beides gut sein. Das Tatverhalten (zunächst aggressives Herangehen, danach eine "höfliche" Wiedergutmachung) deutet ja auf ein recht schnelles "Wieder klar werden" hin und auch auf den Wunsch, die Tat wieder gut zu machen. Ich halte es in diesem Fall für gut möglich, dass der Täter entweder aus diesem Grund (er war sich im Klaren, dass sein Handeln falsch ist und empfand die Schuldgefühle zuletzt als mehr Leidensdruck als den Trieb, die Taten zu begehen) oder, wie du schreibst, weil die Ermittlungen ihm nahekamen, andere Wege gefunden haben könnte. Er könnte sich in Therapie begeben haben, er könnte den Trieb von allein besser unter Kontrolle haben, es könnte aber auch sein, dass sein Problem mit Frauen derart gelagert ist, dass er ein anderes Ventil gefunden hat? Möglicherweise ist er auch einfach umgezogen und hat seinen Modus Operandi so geändert, dass man keine gemeinsamen Ansätze mehr in den Verbrechen findet?

Dennoch weiß ich nicht, ob ich den Fall von Amtenbrink mit dem Ordnungsfanatiker in Verbindung bringen wollte, denn wenn man so anfinge, dann könnte man wohl sehr viele Fälle mit ihm in Zusammenhang stellen. Oder was meint ihr?

DaScully schrieb:Wie kriegt man das geistig zusammen?

Wollte man sich küchentischpsychologisch aus dem Fenster lehnen, würde ich sagen: Gelitten unter einer dominanten Frau als Kind, sich gewehrt, sobald er körperlich überlegen war, aber gelernt, dass diese affektiven Ausraster danach "revidiert" werden müssen, weil er von der Frau in irgendeiner Form abhängig war? Einfach mal so im Nebel gestochert, als 1. Semestlerin Psychologie. ;)

Minderella schrieb:Wollte man sich küchentischpsychologisch aus dem Fenster lehnen, würde ich sagen: Gelitten unter einer dominanten Frau als Kind, sich gewehrt, sobald er körperlich überlegen war, aber gelernt, dass diese affektiven Ausraster danach "revidiert" werden müssen, weil er von der Frau in irgendeiner Form abhängig war? Einfach mal so im Nebel gestochert, als 1. Semestlerin Psychologie.

Von dem Fall habe ich schon vor einiger Zeit in der Zeitung gelesen und er kommt in meinem Freundeskreis immer mal wieder zur Sprache, deine Einschätzung teile ich ziemlich von Anfang an. Es wurde damals auch berichtet, das die Taten oft einen Bezug zu Volksfesten hatten und meistens in der Nähe von/in Kornfeldern begangen wurden, da kann ich mich aber auch irren, denn so frisch ist die Erinnerung an den Artikel nun auch nicht mehr, habe jetzt auch nicht auf die Schnelle den ganzen Thread durchgesehen...


EDIT: Hab doch recht schnell den Artikel wieder gefunden! Der Bezug zu Volksfesten stimmt jedenfalls.

http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/261266/fahndung-im-grossraum-osnabruck-vergewaltiger-mit-ordnungstick-auch-thema-bei-aktenzeichen-xy

Lt. F.Riemann (Grundformen der Angst) hat ein zwanghafter Mensch in seiner Kindheit lernen müssen, sich zu kontrollieren und zu beherrschen. Er musste lernen Äußerungen von Wut, Trotz, Hass und Feindseligkeit zu unterdrücken, da sie bestraft wurden Er wird mit seiner Aggressionen vorsichtig umgehen, zögern ob er aggressiv sein darf und diese dann zurückzunehmen... Es kann sein, dass sich Affekte auftauen und der zwanghafte Mensch ein Ventil für seine Aggressionen sucht. Und so weiter und so fort. Riemann hat auch Interessantes zur Sexualität zwanghafter Menschen geschrieben.

Habe mich heute mit einem Psychiater unterhalten, der sagt ... " der Trieb ist nicht das Problem, den haben wir alle. Das Problem ist, dass der Täter sich entschieden hat, aktiv Gewalt einzusetzen."

Auf S.23 (Logik der Tat) erwähnt A.Horn, dass Vergewaltiger eher "regionale" Täter sind, dh. sie leben unweit des Opfers oder des Tatorts. Fallanalytiker des BKA haben herausgefunden, dass 62% der Täter aus den geografischen Nahrung des Opfers stammen, dieser umfasst ca. 5 km. In diesem Bereich hätten sie einen Bezugspunkt, z.B. der eigene Wohnort, der der Familie oder die Arbeitsstelle.

Was wurde eig hier raus ?? 

@adriiiana
Ich gehe davon aus das der Täter noch immer nicht ermittelt wurde, zumindest kam da nie etwas nach.

Allerdings sind die Menschen hier in Vechta eher davon ausgegangen das es entweder ein Kirmes Mitarbeiter oder ein Erntehelfer war.

Die letzten Jahre ist auch nie wieder etwas in der Richtung passiert.