Ungeklärte Details im Mordfall des zweijährigen James Bulger

Es haben aber wohl auch mehrere andere Passanten die Kinder angesprochen und gefragt, was los ist, aber der Kleine konnte sich ja verbal noch gar nicht verständlich machen Fremden gegenüber in dem Alter, und die Großen haben einfach behauptet, er wäre ihr kleiner Bruder, der hingefallen sei, sie wären auf dem Heimweg. Ich weiß nicht, ob ich in dem Moment dann argwöhnisch geworden wäre - wer rechnet schon damit, dass Kinder Kindern sowas antun???

@Comtesse
@DeepThought

Robert Tompson und Jon Venables wurden 2 mal von Passanten angesprochen.
Jedes mal sagten sie das sie den kleinen gefunden hätten und mit ihm auf dem Weg
zu einer Polizeistation wären.
Der kleine James Bulger konnte mit seinen knapp 3 Jahren überdurchschnittlich gut
sprechen. Eine Frau hat ihn sogar direkt gefagt ob alles ok wäre, er hat aber keinen
Ton gesagt - sondern nur Jon bzw. Robert angeguckt.
Möglicherweise haben Robert und Jon ihm ab einem bestimmten Punkt gesagt
das sie auf dem Weg zu seiner Mutter wären und ihm gesagt das sie das nur tun wenn er
niemanden etwas sagt.

es ist für mich einfach eines der größten und schlimmsten Verbrechen, von denen ich jemals gehört habe. Wobei ich auch nur kurz anmerken möchte: Nie hab ich eines meiner Kinder in dem Alter alleine vor einem Geschäft stehen lassen. Auch das ist mir unverständlich.

@Gatersrecont
Hat der Bub nicht geweint mit der Wunde am Kopf?

@DeepThought

Ja, er hat geweint - aber nicht die gesamte Zeit über. Einige Zeugen haben beobachtet,
das er zwischendurch sogar gelacht hat.So ein Verhalten ist bei Kindern in diesem alter
nichts ungewöhnliches. Sie konnten ihn wohl gut ablenken -->evt. indem Sie sagten das sie ihn zurück zu seiner Mutter bringen würden.

Nochmal etwas sehr wichtiges, welches immer wieder gesagt wird wenn jemand von diesem Fall
zum ersten mal hört:
James Mutter Denise hat ihren Sohn nicht vor der Metzgerei alleine warten lassen!
In der Metzgerei war es zu diesem Zeitpunkt sehr voll, und da die Metzgerei keine
geschlossene Tür hatte (siehe Foto), konnte er unbemerkt nach draußen gehen als Denise ihre
Bestellung abgab. Besonders Tragisch ist die Tatsache das es länger dauerte als nochmal
da der Metzger ihr das Falsche Fleisch geben wollte......
Um es nochmal ganz klar zu sagen, von dem Moment als er noch an der Seite
seiner Mutter war bis zum an die Hand nehmen von Jon Venables vergingen weniger als
2 Minuten!

DeepThought schrieb:es ist für mich einfach eines der größten und schlimmsten Verbrechen, von denen ich jemals gehört habe

ja, für mich ebenfalls

Man kann der Mutter keinen Vorwurf machen, und sollte es auch nicht tun, denn sie macht sich selbst garantiert genug Vorwürfe. Man kann als Eltern nicht 24 Stunden 7 Tage die Woche non-stop auf seine Kinder aufpassen, dazu müsste man sie wohl an die Leine nehmen in dem Alter, und selbst DANN könnte ja einer einfach die Leine durchschneiden, wenn man gerade kurz nicht hinschaut. Kinder in dem Alter wollen ja auch nicht immer an der Hand bleiben, sondern sich auch mal umschauen. Habe es selbst schon erlebt, dass ich an der Kasse oder beim Bäcker an der Theke stand, und meine Tochter (3) machte sich plötzlich von meiner Hand los und wollte auf Wanderschaft gehen, weil ihr das Warten zu langweilig wurde. Wenn man in dem Moment schon bedient wird oder noch zahlen muss, weiß man gar nicht, wo man zuerst hinrennen soll, zumal die Kids in dem Alter auf Rufen nicht unbedingt reagieren.

Und mit dem Weinen stimmt was gatersrecont schreibt - in dem Alter ist es völlig normal, dass Kinder zwar schnell anfangen zu weinen, z.B. wenn sie hingefallen sind oder wie in dem Fall hier dann eben geschlagen werden. Aber sie beruhigen sich eigentlich dann auch schnell wieder, wenn der Schmerz nachlässt und man sie ein bisschen "bespaßt", dann ist es eigentlich auch schnell wieder vergessen. Trotz allem denke ich, wenn eine Mutter in dem Moment vorbeigekommen wäre, die selbst ein Kind in dem Alter hat, hätte sie dem Kleinen sicher angesehen, dass was nicht stimmt.

Wenn die Jungs auf Nachfrage echt was von Polizeistation erzählt haben, wundert mich, dass bei keinem die Alarmglocken geläutet haben - ich denke, da hätte doch ein Erwachsener sich verantwortlich fühlen müssen, die Kinder zu begleiten und es nicht ihnen zu überlassen, ein verlorenes Kleinkind zur Polizei zu bringen. Mal ehrlich, 2 Kinder begegnen Euch mit einem verletzten Kleinkind und sagen, sie sind mit ihm auf dem Weg zur Polizei - würdet Ihr da sagen, na dann guten Weg und tschüß?

Nein, ich glaube, ich würde den Kleinen dann auch übernehmen bzw. nachfragen, wo man ihn denn gefunden habe...vielleicht sucht die Mutter ja bereits an der Stelle nach dem Buben und ich würde es besser finden per Handy (gabs ja damals schon) an Ort und Stelle die Polizei zu informieren....ganz spontan jetzt.

Ja, würde ich auch so machen. Nicht weil ich denken würden, die Jungs wollen ihm was tun, sondern einfach weil ich denken würde, dass ich ihnen nicht die Verantwortung für ein so kleines "herrenloses" Kind überlassen kann. Der Gedanke "Wo habt Ihr denn den Kleinen gefunden?" wäre da wirklich naheliegend. Ich denke, sie haben sogar damit gerechnet, dass einer der Erwachsenen den Kleinen jetzt "übernimmt" - die Story hätte dann ja durchaus stimmen können und niemand wäre drauf gekommen, dass sie dem Kleinen was Böses wollten. Vielleicht waren sie sogar erstaunt, dass sie damit so einfach durchkamen und man den Kleinen einfach in ihrer Obhut ließ. Schrecklich, wie nah Hilfe manchmal ist, und doch so fern!

Den Vorteil, den man als Mutter hat, ist vielleicht, dass man schon nach ein oder zwei Sätzen auch mit fremden Kindern ein Feeling dafür entwickelt, dass da was nicht stimmen kann.

Zum Thema einkaufen: Habe selbst fünf Kinder (drei davon schon groß) und ich muss gestehen...NIEMALS hat sich ein Kind von mir entfernt, da gabs auch strenge (achso verhasste) Regeln. Und wenn das Trotzekind hochgenommen am Arm Rabatz geschlagen hat. Da hab ich vorher uneingekauft das Geschäft verlassen. Ich hatte immer eine Riesenangst um meine Kinder.

Ja, diese Angst habe ich auch, wenn ich mit den Kids unterwegs bin. Ich lege meine Einkäufe und Erledigungen deshalb meist so, dass ich nicht beide mitnehmen muss, wenn's geht. Und wenn es dann doch mal nicht anders geht, dann gibts auch die strengen (verhassten) Regeln - die ich ihnen dann ein bisschen versüße, indem es beim Befolgen auch für jeden ein Überraschungsei am Ausgang gibt. ;)

Comtesse schrieb:Wenn die Jungs auf Nachfrage echt was von Polizeistation erzählt haben, wundert mich, dass bei keinem die Alarmglocken geläutet haben - ich denke, da hätte doch ein Erwachsener sich verantwortlich fühlen müssen, die Kinder zu begleiten und es nicht ihnen zu überlassen, ein verlorenes Kleinkind zur Polizei zu bringen. Mal ehrlich, 2 Kinder begegnen Euch mit einem verletzten Kleinkind und sagen, sie sind mit ihm auf dem Weg zur Polizei - würdet Ihr da sagen, na dann guten Weg und tschüß?

An einer Bushaltestelle wurden die drei von einer Mutter angesprochen die mit ihrer Tochter unterwegs war.Zu dieser Zeit war es bereits dunkel. Es war auch diese Frau die den kleinen James direkt angesprochen hat. Sie gab sich erst nicht damit zufrieden das die beiden den kleinen zur Polizeistation bringen wollten - Robert Thompson ließ die Hand von James sogar für einen Moment los und wirkte sehr nervös. James wäre an dieser stelle fast gerettet worden, aber Jon nahm dann James
Hand und erklärte das sie ihn selbst zur Polizeistation bringen würden.....und letztendlich gab sich die Mutter damit doch zufrieden......

Noch etwas zur Suche von James durch die Polizei:
Erst als am späten Abend die Videobänder der Überwachungskameras (CCTV) ausgewertet wurden,
wusste man das James nicht weggelaufen sondern weggeführt worden ist. Bis zu diesem Zeitpunkt
ist man davon ausgegangen der er sich noch immer im Einkaufszentrum irgendwo in irgendeinem Laden versteckt / verlaufen hatte.

Schrecklich. Diese Frau, die ihn fast gerettet hatte, muss sich doch auch schreckliche Vorwürfe gemacht haben, dass sie ihn quasi in sein Unglück laufen ließ. Ich könnte mit diesem Gedanken nur schwer leben, dass alles, was dem Kleinen danach schreckliches widerfahren ist, auch irgendwie indirekt dadurch passiert ist, dass ich die Situation falsch eingeschätzt habe.

Nur wieder so ein Fall, der wenigstens dazu gut sein sollte, uns alle wachzurütteln, die Augen aufzuhalten im eigenen Umfeld und notfalls auch zu handeln, auch wenn es bedeutet, dass man dadurch zu spät zu einem Termin kommt oder es einfach unbequem ist.

(Ich habe bei wkw eine Gruppe "Initiative: Deine Schutzengel" zu dem Thema, wer mag, kann ja mal reinschauen, wir freuen uns über jedes neue Mitglied, das nicht nach der Mentalität der 3 Affen (nichts hören, nichts sehen, nichts sagen) durchs Leben läuft. ;) )

wobei (ich habs nicht mehr so genau in Erinnerung) wollten die Jungen ja James töten. Wäre James gerettet worden hätts ein anderes Kind getroffen. Das war ja nicht spontan damals sondern geplant von den beiden. Und das ist das Schreckliche daran. Ich will nicht wissen, wie die Jungs aufgewachsen sind um so zu werden.

Ja stimmt schon, es wäre vielleicht dann ein Anderer geworden. Wahrscheinlich muss wirklich erst immer sowas Schreckliches geschehen, damit überhaupt herauskommt, wie gestört Kinder sind, die sowas anderen Kindern antun. Wenn man auch bei erwachsenen Gewalttätern guckt, wieviele von denen schon als Kinder auffällig waren und/oder eine schlimme Kindheit hatten, kann es eigentlich nur eine Lösung geben: Mehr Kontrollen und Pflichtmaßnahmen innerhalb der Familien (z.B. regelmäßige ärztliche Untersuchungen aller Kinder durch Amtsärzte, um so frühzeitig psychische und körperliche Auffälligkeiten zu erkennen, die z.B. auf Missbrauch oder Misshandlung hindeuten). Damit Kindern geholfen werden kann, bevor sie selbst Täter werden. Und damit Täter, die hinter der Fassade der heilen Welt ihre Kinder schlecht behandeln, entdeckt werden können.

Weiß man was über die Familien der Täter?

Schau mal hier, da steht unter den Erklärungsversuchen auch was zur familiären und sozialen Situation der Täterkinder:

Wikipedia: James Bulger

Ja Wahnsinn!!! Vor allem ein Zeuge beobachtet, wie einer der beiden den kleinen Buben in die Rippen getreten hat um ihn zum weitergehen zu zwingen.

Ja spätestens da erwarte ich mir, dass einer bei den Fratzen eingreift.

Wobei ich will ja nicht philosophisch werden, aber bei dem Kind mit der alkoholkranken Mutter haben wohl auch einige weggesehen. Muss doch in England auch ein Jugendamt geben. Wäre man da eingeschritten, hätte man vielleicht doch sovieles verhindern können.

Aber da sind soviele hätte und könnte und wäre in dem Beitrag

Die haben da wohl nicht gerade in einer guten Wohngegend gelebt, da gab's wahrscheinlich nur solche Familien im Umfeld, da hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus oder findet es vielleicht auch normal, dass die so leben, weil sie es selbst nicht anders kennen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

Ja, mit dem Rippentritt ist auch so eine Sache, dass die Leute da trotzdem weitergehen... Wahrscheinlich dachten sie echt, es ist eine familiäre Verbindung zwischen den Kids und dass Einmischen nicht viel bringt, weil die Eltern wahrscheinlich genau so "asi" sind, dass das Kind (oder man selbst) dann von den Eltern noch größere Probleme kriegt, wenn man es zur Polizei schleppt. Echt schwer zu beantworten, wie man da selbst reagieren würde, wenn man denkt, es ist der große Bruder. Vielleicht hätte ich dann auch nur den angesprochen und gefragt, was ihm einfällt, den Kleinen so zu behandeln, aber eben weiter nichts, weils ja noch Kinder sind?! Ich weiß es nicht.

ich habe hier jetzt auch das erste mal (zumindest bewusst) von dem kleinen james und seinem schicksal erfahren. habe mir dann die informationen bei wiki durchgelesen und bin einfach nur entsetzt und "emotional angeschlagen". was sie alles mit so einem kleinen jungen gemacht haben... ich kann es gar nicht fassen.

menschen, ob kinder oder erwachsene, waren schon immer grausam, aber heute erfährt man eben auch viel mehr als früher... . manchmal wünschte ich mir, es wäre nicht so, weil es einen doch belastet. mich zumindest.

ich glaube, jeder einzelne von den menschen, die diese 3 kinder an dem tag gesehen haben, haben auch kein schönes leben mehr. bei manchen hoffe ich es!

die angehörigen von james... ich mag es mir gar nicht ausmalen!

und wenn ich mir bewusst mache, dass tagtäglich überall auf der welt ganz ganz furchtbare dinge mit kindern passieren...

für die beiden täter-kinder empfinde ich nichts! egal was sie selbst für eine kindheit hatten, diese tat war eiskalt geplant und wurde aufs grausamste umgesetzt. in ihrem leben sollten sie das gleiche erfahren!

erschrocken bin ich aber auch über einige kommentare hier!

übrigends, was ist das für eine frage, wie man selbst reagieren würde, wenn man gesagt bekommt, es ist der kleine bruder? ich hätte zu allen dreien gesagt, ich begleite sie nach hause, damit allen dreien nichts passiert. gerade bei solchen aussagen der kinder!

threadersteller, haben sich eigendlich deine fragen vom ersten post "erledigt"?