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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Leipzig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 01:14
OT: Ein weiterer Fall, wo die Stasi/Volkspolizei völlig nachlässig war ist der Fall der Volker E.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fernfahrer-von-hof-prostituierten-moerder-soll-13-frauen-getoetet-haben-a-523384.html
Wikipedia: Volker Eckert


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 01:50
@Ingrid1
Zu deiner Frage nach den Chesterfield Zigaretten. Man konnte in der DDR Chesterfield rauchen, die gab es im "Delikat" zu kaufen.
Das war ein Geschäft in dem es hochwertigere Lebensmittel und Genußmittel zu kaufen gab. Natürlich waren diese Waren meist Importe und entsprechend hochpreisig.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 04:38
Menedemos

Morgen Menedemos

ich denke schon das es den Schwarz Taxi Fahrer gab so viel wie ich weiß sind beide eingestrickten und wollten sie wohl zu einer bekannten meines Papas ,auf den weg dahin sollte der Fahrer anhalten da der Täter mal pinkeln musste deswegen hat er an der schule angehalten und beide sind wo dann auf das Grundstück der schule zum pinkeln ,das Taxi sollte warten .
So die aussage des Taxifahrens ,er sagte auch aus das der Täter allein zurück kam und gesagt hat das sein Kumpel allein weiter ziehen wollte und sie sich deswegen stark gestritten hätten,der Fahrer fuhr den Täter zum Bahnhof fuhr und der Täter ausstieg und in den Bahnhof rein lief .
Glaube schon das es den Taxifahrer den er hatte sich viel später bei der Polizei gemeldet da er angst hatte ärger zu bekommen da es eine Straftat war mit seinen PKW Schwarz Taxe zu fahren ,
jeder in der DDR ist schon mit einen schwarz Taxi gefahren da es kaum Taxen gab ,

diese Infos habe ich selber nur durch die Polizei erfahren ,auch das es sich nicht unbedingt um ein Schäfer handeln muss ,die Polizei schloss nicht aus das es auch ein Zimmermann sein könnte ,
aber laut der zeugen die damals aussagten sagten aus das er selber erzählt habe sein Name ist Heiko oder Jens und das seine Schafe warten und der zurück muss nach Schwerin müsse ,

die Info habe ich von der Polizei da die mich jeden Tag abgeholt haben um immer wieder meine aussage zu machen ,das ging über Monate so ,da der Täter mein Papa sein Brieftasche mit genommen ,hat und in der war ein Foto von mir drin und auf den Foto war die Telefon Nummer von meiner Firma wo ich damals gearbeitet habe ,
aus dem Grund hoffte die Polizei das sich der Täter bei mir meldet ,
lg


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 14:14
BILD ZEITUNG AUSSCHNITT : https://www.allmystery.de/static/upics/a6bf97_Screenshot_2016-02-10-18-10-22.jpg

hier ist noch ein anderer Ausschnitt aus einer Zeitung leider ist die Qualität nicht die beste:

https://www.allmystery.de/static/upics/82ae0d_collage_20160214183627660_20160214183746.jpg

hier ist noch ein Bild wo man links einen weiteren Artikel sehen kann und auf der rechten Seite ist ein Foto des Opfers:

https://www.allmystery.de/static/upics/9afc47_collage_20160214184440050_20160

und hier ist auch noch ein Bild, von der Ruhestätte,
meine Mutter Susi1968 hat mich gebeten auch dieses Bild reinzusetzen, der ist hier im Chat viele gibt die nicht glauben dass es sich bei dem Opfer um den Vater meiner Mutter handelt... wir hoffen auf diesem Wege können wir auch die letzten Zweifel aus dem Weg räumen und dass ich vielleicht weitere Personen melden die
Weiter helfen können

https://www.allmystery.de/static/upics/9afc47_collage_20160214184440050_20160214184457.jpg
https://www.allmystery.de/static/upics/925d03_collage_20160214184643510.jpg


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 18:46
@mandykirachaos
Vielen Dank für den Artikel und die Bilder.

Leider widersprechen sich die beiden Zeitungsartikel ja massiv in wichtigen Punkten.

https://www.allmystery.de/static/upics/0ca2ee_Screenshot_2016-02-10-18-10-22.png
https://www.allmystery.de/static/upics/82ae0d_collage_20160214183627660_20160214183746.jpg

In der BILD heißt es, Herr Rehfeld (dort "Gerd Walter") genannt, ist gemeinsam mit seinen Freunden in die Carola-Bar gegangen, hätte sich dort mit dem allein herumsitzenden Täter bekannt gemacht und blieb mit ihm in der Bar, als seine Freunde gehen wollten.
In der anderen Zeitung heißt es dagegen: Herr Rehfeld hat sich schon lange zuvor von seinen Freunden getrennt, irrte ein wenig durch die Nacht, bis er in der Bahnhofsgegend den Täter kennenlernte und gemeinsam mit ihm per Taxi zur Carola-Bar fuhr.

Das sind ja zwei VÖLLIG verschiedene Szenarien, welches stimmt nun? Ich persönlich tendiere eher zur zweiten Zeitung, aber was schreibt dann die BILD für einen Schmarrn? (naja, allzu sehr wundern tut mich das bei der BILD auch wieder nicht)


Ein weiterer Unterschied: In der BILD ist erwähnt, dass der Täter den Kassettenrekorder VOR seinem Ausflug zur Carola-Bar dabeihatte, in der anderen Zeitung fiel der Rekorder NACH dem Mord auf, später sperrte er ihn dann in ein Schließfach (hat man ihn dort gefunden, oder er ihn wieder entnommen? - bleibt unklar). Gut, das muss kein Widerspruch sein, wahrscheinlich hatte er ihn vorher und nachher, die Frage aber bleibt, wo der Rekorder während des Aufenthalts in der Carola-Bar war. Auch im Schließfach?



Wenn ich Zeit habe, tippe ich die beiden Artikel vielleicht mal ab, scheint ein sehr interessanter Fall zu sein. Schade, dass bisher so wenige darauf anspringen, wahrscheinlich liegt es an den wenigen Quellen. Aber in paar Zeitungsausschnitte haben wir ja jetzt immerhin dank @mandykirachaos.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 20:03
Hier wie versprochen die abgetippten Zeitungsartikel. Unleserliches oder im Scan Abgeschnittenes habe ich - soweit erschließbar - ergänzt und in eckige Klammern gesetzt, bei gewissen Unsicherheiten steht ein Fragezeichen hinter der Ergänzung.


Quelle: BILD [Jahrgang unbekannt, wohl so ums Jahr 2000]
https://www.allmystery.de/static/upics/0ca2ee_Screenshot_2016-02-10-18-10-22.png


Chesterfield-Fall: Wer ist der geheimnisvolle Mann im schwarzen Mantel?
(von Marcus Jauer)
Als am 4.Dezember 1985 die Schulklingel der POS "Hermann Duncker" am Floßplatz zur ersten Stunde läutet, bleiben die Bänke leer. Die Kinder stehen dichtgedrängt auf dem Schulhof.
Neben einer umgeworfenen Mülltonne liegt ein Mann in einer Blutlache. Er ist schon mehrere Stunden tot. Erschlagen.
Im Verlauf der Ermittlungen wird in der ganzen DDR nach einem Schäfer gesucht, der "Chesterfield"-Zigaretten raucht. Der Mörder müsste heute knapp 40 Jahre alt sein.
Rückblick: Der Nachmittag des 3. Dezember 1985. Eine Konservenfabrik in der Merseburger Straße. Gerd Walter (45, Name geändert) bekommt seinen Monatslohn. Es sind etwa 500 Mark.
Er verabredet sich mit Freunden. Gemeinsam fahren sie noch am Abend in die Innenstadt. Später geben seine Freunde zu Protokoll: "Gerd wollte die Sau rauslassen." Er ist "ein Angeber-Typ. Einer, der sich gern bewundern lässt."
Die Männer ziehen durch mehrere Lokale. Schließlich landen sie in der Dufour-Straße, gehen in die Carola-Bar. Die Stimmung ist ausgelassen, Gerd angetrunken. Zu diesem Zeitpunkt ist es bereits kurz nach Mitternacht.
***
Hauptbahnhof, zur gleichen Zeit. Ein junger Mann verlässt das Mitropa-Restaurant. Nach Aussage der Angestellten hatte der Mann einen Sanyo-Recorder bei sich. Ständig wechselte er die Kassetten - "Beatles", "Rolling Stones", "Udo Lindenberg".
Seine ungewöhnliche Kleidung fällt auf. Ein knöchellanger dunkler Mantel, ein schwarzer Hut mit breiter Krempe. Der Mann ist ca. 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß und schlank. Wenige Minuten danach taucht der Fremde in der Dufour Straße auf.
***
Die Garderobenfrau der "Carola-Bar" erinnert sich später an den jungen Mann, der ihr den langen dunklen Mantel gab. Den schwarzen Hut behält er auf. Vorerst bleibt der Fremde im Hintergrund. Er kennt niemanden. Ununterbrochen raucht er "Chesterfield"-Zigaretten.
Gerd kommt an die Bar. Er bestellt ein Bier. Dabei fällt ihm der Fremde mit dem eigentümlichen Hut auf, beide kommen ins Gespräch. Sie unterhalten sich angeregt. Prahlt Gerd mit seine[m Mo]natslohn?
Als seine Freunde [nach] Hause wollen geht [Gerd] nicht mit. Er will noch [einen] draufmachen - mit s[einem] neuen Freund, sagt er.
Am frühen Morgen [des 4.] Dezember 1985 verl[ässt er] die Bar mit dem Unb[ekann]ten. Nur einige St[unden] später werden Kind[er im] Schulhof der POS "He[rmann-]Duncker seine Leic[he fin]den. Keine 300 Met[er von] der "Carola Bar" entfernt...
***
Ergebnis der gerichts[medizi]nischen Untersuchung[en:] Walter wurde mit de[r Müll]tonne erschlagen. De[m Opfer] fehlen die Brieftasche mit 500 Mark und sein[e Arm]banduhr Marke "Anke[r"].
Der einzige Verd[ächtige] ist der Fremde mit H[ut. Die] Polizei vernimmt die [Gäste] der Bar. Zeugen [sagen:] "Der Mann war w[ie ein] Schäfer gekleidet. [Sein] Vorname war H[eiko]. Nach dem Dialekt [könne?] er kein Leipziger sei[n.]
Einige meinten, er [käme] aus Mecklenburg. An[dere sa]gen, er hat mehrfa[ch das] Wort "gelle" verwend[et. Eine?] Spur nach Thüringen?
In einer DDR-weite[n Fahn]dung werden alle S[chäfer?] überprüft. Wochenlan[g prü]fen die Ermittler von [nun jede?] LPG. Eine heiße Spur[: Fehl]anzeige.
Der Mörder ist noch [immer] unter uns...

Beigefügte Bilder:
- Phantombilder des Täters mit und ohne Hut mit der Bildunterschrift:

Der einzige Verdächtige - ein Phantom. Er soll einen Mann mit einer Mülltonne erschlagen haben. Auffällig ein Hut, wie ihn sonst Schäfer tragen: schwarz mit breiter Krempe.
- Bild der Carola-Bar. Unterschrift:

Die "Carola Bar" in der Dufour Straße. Dort lernte das Opfer seinen Mörder kennen - den Mann mit dem schwarzen Hut.




Aus Zeitung 2 (Jahrgang unbekannt, wohl so frühe 90er):
Quelle: https://www.allmystery.de/static/upics/82ae0d_collage_20160214183627660_20160214183746.jpg

Er tat nichts, um unerkannt zu bleiben, dennoch blieb er spurlos verschwunden

Leipzig. (wil) - Dieser Mord gehört zu den besonders grausamen. Der mutmaßliche Täter wurde von vielen Leipzigern vor und unmittelbar nach dem Verbrechen gesehen. Trotzdem: Seit über fünf Jahren fehlt von dem "Schäfer" jede Spur.

Der 4. Dezember 1985 ist ein Mittwoch wie jeder andere. Ahnungslos kommt Michael W. gegen 7.45 Uhr auf Dienst, betritt den Schulhof der 5. POS am Leipziger Floßplatz. Plötzlich lähmendes Entsetzen: In einer großen Blutlache liegt ein Mann auf dem Hof. Die grausige Situation läßt dem Lehrer nur einen Schluss zu: In der vergangenen Nacht wurde auf dem Schulgelände ein Mord verübt.
Die Gerichtsmediziner bestätigen die Vermutung. Alles deutet darauf hin, daß der stark Betrunkene am Boden liegend erschlagen wurde...
Vier Tage dauert es, bis die Identität des Erschlagenen feststeht: Wilfried Rehfeld, beboren in Naumburg und wohnhaft in der Leipziger Guths-Muths-Straße. Die Ermittlungen der Kripo laufen auf Hochtouren, der Fall scheint sich schnell zu entwirren. Fast minutiös läßt sich die unheilvolle Nacht rekapitulieren. Selbst der potentielle Mörder scheint festzustehen, Zeugen über Zeugen tragen mosaiksteinartih das Geschehen zusammen. Die Aussagen widersprechen sich kaum, detaillierte Beschreibungen des Unbekannten lassen das Aufklären des Mordes nur als Frage der Zeit erscheinen. Haben die Kriminalisten deswegen zu oberflächlich gearbeitet? Haben die strengen Befugnisgrenzen zwischen den Ämtern in den Bezirken der ehemaligen DDR den Erfolg verhindert? Nach fünf Jahren sind diese Fragen nicht mehr wesentlich. Jedoch bieten sich unter den jetzigen Verhältnissen wesentlich bessere Möglichkeiten, daß verschiedene Kriminalämter effektiv zusammenarbeiten.
Was spielte sich in der Nacht vom 3. zum 4. Dezember 1985 in der Leipziger Innenstadt ab?
Mit seinem Monatsverdienst in der Tasche machte sich am Dienstag der damals 49jährige Rehfeld auf Zechtour. Als er gegen 22 Uhr die Tanzgaststätte "Ringcafe" verließ, schwankte er bereits dermaßen, daß ihm eine Stunde später der "Altdeutsche Hof" gar nicht erst die Tür öffnete. Auch seine Lebensgefährtin in [...]
Von derart vielen Mißerfolgen gebeutelt, findet Wilfried Rehfeld in der Zeit um Mitternacht am Leipziger Hauptbahnhof jemanden, der Verständnis für ihn zeigt. Gemeinsam mit dem Unbekannten entert Rehfeld gegen 1:30 Uhr am 4. Dezember 1985 ein Taxi, um gen Tanzbar "Carola" zu ziehen. Hier zeigte sich das spätere Opfer in ausgesprochenen Spendierhosen. Nach gut einer Stunde verlassen die beiden Männer die Bar, doch die traute Einigkeit scheint vorüber: An der Garderobe kommt es zu einem heftigen, zum Teil handgreiflichen Streit zwischen Rehfeld und dem Unbekannten. Erst der Einlaßdienst kann schlichtend eingreifen. Vor der Carola-Bar belästigt Rehfeld zwei Passanten. Ein dritter Passant macht der unschönen Szene ein Ende. Das letzte Mal wird Wilfried Rehfeld gemeinsam mit dem Unbekannten zirka 100 Meter vom späteren Tatort gesehen. Nicht mal eine Stunde ist vergangen, als der Unbekannte wieder auftaucht. Dann jedoch ohne seinen bisherigen Begleiter Rehfeld. Kurz nach vier Uhr versucht der Unbekannte von einem Toilettenwart eine Flasche Alkohol zu ergatten.
Die Uhr zeigte 4.30 Uhr, als der mysteriöse, wegen seines schäfertypischen Aufzuges auffallende Fremde im Bahnhofsrestaurant auftaucht. Ungefragt erzählt er seinen Tischpartnern von einer Schlägerei, die er gerade überstanden hätte und macht keine Anstalten, eine sichtbare Verletzung an der rechten Hand zu verbergen. Auch die Blutflecken am Saum seiner Kutte und auf einem seiner Schuhe erklärt der mit morddeutschem Dialekt sprechende Unbekannte mit der Prügelei. Mit einem Kassettenrekorder unterm Arm verläßt er gegen 5 Uhr gemeinsam mit dem späteren Zeugen K. den Hauptbahnhof, um eine Stunde später wieder zurückzukommen.
Auch jetzt unternimmt der Gesuchte nichts, um nicht aufzufallen: Nachdem der Recorder [sic!] im Gepäck Gepäckschließautomaten der Westhalle verstaut ist, macht er in einer Ecke des Bahnhofs seiner Blase Luft. Die durch eine Bahnhofsangestellte eingeforderten 5 Mark berappt er ohne Widerspruch. Der Bahnerin erzählt er etwas später, dass er Schäfer sei und zurück zu seinen Schafen müßte. Die Zeugin erinnert sich später daran, daß der Schäfer, der auf den Vornamen "Heiko" oder "Uwe" hören könnte und vermutlich einen längeren Nachnamen trägt, in diesem Zusammenhang einen Ort bei Schwerin nannte. Da kurze Zeit später, um 6.51 Uhr, an diesem 4.Dezember 1985 ein Zug nach Schwerin fuhr, geht die Eisenbahnerin davon aus, daß der unbekannte Mann mit dem großen Schäferhut diesen Zug nahm.
[-Ist der Unbekannte am 4. ?] Dezember 1985 nochmals auf dem Hauptbahnhof Leipzig oder in einem Zug von Leipzig aus gesehen worden?
- Ist der Mann mit dem Schäfer-Outfit beim Einlösen eines Schecks aufgefallen?
- Kennt jemand eine der Beschreibung entsprechende Person aus der gemeinsamen Schul- oder Lehrzeit?
- Wer kann über einen eventuellen Verkauf oder eine Reparatur der nicht aufgefundenen Herrenarmbanduhr Angaben machen?
- Wer hat den auffälligen Unbekannten im beschriebenen Zeitraum wahrgenommen?

Für solche und weitere auf dieses Verbrechen bezogenen Hinweise stehen WiL sowie alle Polizeidienststellen zur Verfügung. Nachfragen beantwortet die Mordkommission Leipzig, Telefon 7250. (Heinz Richter)

Beigefügt sind dem Artikel folgende Abbildungen:
- Phantombild des Täters mit und ohne Hut mit der Bildunterschrift:

Die vielen Zeugen konnten ein recht detailliertes Bild von dem unbekannten Schäfer zeichnen. Danach ist der schlanke Mann zwischen 178 und 185 groß und war zu dieser Zeit zwischen 20 und 25 Jahren alt. Sein Äußeres wurde von den Zeugen als gepflegt und sein Haar als dunkelblond, kurz und gescheitelt beschrieben.

- Bild der Uhr mit folgender Bildunterschrift:

Verschollen ist seit dem Mord die Armbanduhr des Opfers, eine Herrenarmbanduhr, Doublé, mit 17 Steinen, Made in West-Germany, rundes Uhrwerk vom Typ "Anker", helles Zifferblatt, Reparaturzeichen "ww20693L", gold[farben (?) ...]


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

15.02.2016 um 20:25
Vielen dank @Menedemos für das abtippen und die Ergänzungen der Artikel, vielleicht findet sich jemand der sich erinnert oder allgemein weiter helfen kann ....
LG


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 01:03
Also wie ich das momentan sehe: Beide Männer, Opfer und Täter, hatten sich an diesem Abend ordentlich einen hinter die Binde gegossen. Herr Rehfeld, der Getötete, hat sich in dieser Nacht gewiss auch nicht ganz vorbildlich verhalten, aber das steht hier absolut nicht zur Debatte. Es ist nur insofern von Belang, als dass es offenbar zu vorgerückter Stunde zu einem handfesten Streit zwischen beiden gekommen ist (sogar noch in der Bar), wie es unter Betrunkenen leider fast täglich vorkommt. Dieser Streit ist dann aber ungewöhnlich eskaliert und hat ein tragisches Ende genommen.

Von einem regelrechten Mord gehe ich eigentlich nicht aus. Das Verhalten des Täters später weist darauf hin, dass er offenbar nicht im Bewusstsein gelebt hat, einen Mord begangen zu haben. Ja, ihm scheint nicht einmal klar gewesen zu sein, dass er Herrn Rehfeld getötet hat. Denn freimütig plauderte er von einer Prügelei. Das tut doch keiner, dem klar ist, dass er einen Menschen umgebracht hat! Wahrscheinlich hat er gedacht, Rehfeld rappelt sich bald wieder auf.

Trotzdem müsste er natürlich zur Rechenschaft gezogen werden. Er hat das Leben eines Menschen ausgelöscht, bei den Hinterbliebenen großes, immer noch vorhandenes Leid hinterlassen, vom Raub will ich da gar nicht sprechen.

Dass man des Täters bis heute nicht habhaft werden konnte, darüber habe ich ja bereits meine Verwunderung zum Ausdruck gebracht. Dass er aber wirklich ein Schäfer war, halte ich nach wie vor für recht unwahrscheinlich. Zur Bahnhofsangestellten hat er das gesagt. Aber in welcher Situatuon war er da: In einer Lage, in der er fürchten musste, dass die Bahnerin die Polizei ruft wegen der Schweinerei, die er hinterlassen hat. Da hat er dann vielleicht gesagt: "nein, tun sie das nicht, ich bin Schäfer, ich muss doch zu meinen Schafen, die brauchen mich". Aus welchem Anlass hätte er denn sonst mit der Bahnangestellten überhaupt über seine beruflichen Hintergründe sprechen sollen?


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 08:35
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aus welchem Anlass hätte er denn sonst mit der Bahnangestellten überhaupt über seine beruflichen Hintergründe sprechen sollen?
Vielleicht um eine falsche Spur zu legen?

Ich habe mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Für meinen Geschmack hat er ein wenig zu sorglos mit Informationen um sich geworfen, auch war er sehr auffällig gekleidet und das nicht nur für die damalige Zeit. Heute würde ein Mann im Schäferoutfit, welcher in eine Bar geht auch auffallen wie ein bunter Hund.

Die Auffindesituation von Herrn Rehfeld (Schulhof), spricht auch gegen eine spontane Tat. Was wollten die Beiden denn mitten in der Nacht auf einem Schulhof? Und wenn ich jemandem mit einer Mülltonne den Schädel einschlage, dann kann ich auch davon ausgehen, das er nicht mehr aufsteht.

Ich finde das Ganze sehr rätselhaft. Auch die unterschiedlichen Berufsangaben, einmal ist er Lokführer und dann wieder Arbeiter in einer Konservenfabrik. Ja was denn nun?

Irgendwo wurde hier auch die Frage gestellt, ob es üblich in der DDR war, das man seinen Lohn in bar bekommt.
Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, da ich damals im Rahmen meiner Berufsausbildung auch in der Lohnbuchhaltung gearbeitet habe, dass die Angestellten ihr Gehalt aufs Konto überwiesen bekommen haben, aber auch dass es bei den Arbeitern einige gab, die eine Lohntüte (Bargeld) erhalten haben. Aber alle Arbeiter waren das glaube ich auch nicht, denn es wären zu viele gewesen. Ich habe damals in einer großen Druckerei in Leipzig gearbeitet.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 09:53
@darkunicorn

@susi1968 schrieb "Lockführer in einem Betrieb". Ich dachte jetzt, Lockführer sei eine bestimmte Dienst- oder Berufsbezeichnung in einer Fabrik, sowas wie "Schichtführer" oder so, im Gegensatz zum Lokführer bei der Bahn. Jedenfalls schrieb sie "in einem Betrieb". Ein Widerspruch ist das also nicht.

Ich kenne das auch noch von früher, dass bei vielen Männern am Lohntag "große Sause" angesagt war, und die Bar-Auszahlung in Lohntüten war zumindest in den 70ern nichts Außergewöhnliches.

Ich denke auch, dass der Täter mitbekommen hat, dass Herr Rehfeld viel Geld bei sich hatte, und ihn ganz gezielt niedergeschlagen hat, um ihn auszurauben. Dass Herr Rehfeld stirbt, hat er meiner Meinung nach zumindest billigend in Kauf genommen. Wenn ich jemanden eine Mülltonne auf den Kopf schlage, kann ich das nicht so dosiert tun, um bewusst "nur" eine Ohnmacht herbeizuführen. Vielleicht war der Streit auch nur "angezettelt", um dann sagen zu können, es ist spontan bei einer Schlägerei passiert und war nicht geplant. Vielleicht war das ganze Auftreten des Täters samt Kleidung auch nur Maskerade und er kam schon mit dem Ansinnen nach Leipzig, bei einem Zug durch die Kneipen genauso einen Mann wie Herrn Rehfeld zu finden, der seinen Monatslohn in der Tasche hatte und bereits angetrunken war. Kann ja sein, im wahren Leben rauchte der Täter Eckstein, trug Schiebermütze und hörte Seemannslieder anstatt Chesterfield, Schäferhut, Beatles und Stones.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 11:01
Wie heftig muss man eigentlich mit einer Blech-Mülltonne zuschlagen, um jemanden zu erschlagen?
Man muss ja auch mächtig ausholen, das ist ja was ganz anderes, als jmd mit z.B. einem Hammer auf den Kopf zu schlagen schon wegen der Beschaffenheit und Größe.
Wie kann man sich das vorstellen? (Überspitzt: "Beweg Dich mal eben nicht, während ich die Tonne hochhebe und aushole"?)
Ich finde das merkwürdig. Ich kann mir das nur vorstellen, wenn die Person schon angeschlagen/bewusstlos am Boden lag, oder von hinten überrascht wurde und gleich "richtig" getroffen wurde.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 11:20
@Dusk
Deshalb unter anderem glaube ich ja nicht, dass der Mord geplant war oder so. Eine Mülltonne ist ja alles andere als ein geeignetes Werkzeug, um einen Menschen zu töten oder gar gezielt zu töten. Ich nehme ebenfalls an, dass Herr Rehfeld bereits am Boden lag.

@darkunicorn
Zitat von darkunicorndarkunicorn schrieb:Die Auffindesituation von Herrn Rehfeld (Schulhof), spricht auch gegen eine spontane Tat. Was wollten die Beiden denn mitten in der Nacht auf einem Schulhof?
Nach Angaben von @susi1968 wollten die beiden pinkeln. Wenn der Hof offen zugänglich war, dann bietet er inmitten der Stadt durchaus ein ruhiges Plätzchen für solche Zwecke. Und dass sie beide über einen Zaun geklettert sind, ist schwer vorstellbar. Der Hof muss also offengestanden haben und sie suchten ihn auf, um sich zu erleichtern.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 11:41
@Dusk
@Menedemos

In dem einen zitierten Zeitungsartikel heißt es ja: "Die Gerichtsmediziner bestätigen die Vermutung. Alles deutet darauf hin, daß der stark Betrunkene am Boden liegend erschlagen wurde..." Also kann man davon ausgehen, dass Herr Rehfeld tatsächlich am Boden lag und sich nicht wehren konnte.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

16.02.2016 um 11:42
@hopkirk
Danke, hatte ich nicht gesehen.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 01:26
Habt ihr schon mal daran gedacht, dass eventuell gezielt Falschinformationen gestreut worden sind ?

Die Gründe hierfür könnten unterschiedlich sein. Zum einen, natürlich um etwas zu vertuschen. Okey, etwas anderes fällt mir im Moment auch nicht ein.

Das habe ich mir zumindest beim durchlesen der Artikel, und der gefundenen Widersprüche gedacht.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 01:41
Wie lange dauert es, bis man einen Menschen mit einer Mülltonne erschlägt? Wie lange wartet der Taxifahrer vor dem Hofeingang? Das weiß doch eigentlich ein Mann, wie lange es dauert, bis sich zwei Männer erleichtert haben. Wenn es in der DDR so wenige Taxen gab, dann wäre doch der Fahrer auf und davon gefahren und hätte sich zahlungskräftige Kunden gesucht. Aber er hat gewartet. Wie reagiert er, wenn nachher einer mit blutigen Händen in den Wagen steigt? Wann war nachher?

Der Schäferhutmann jedenfalls sitzt nachher im Bahnhof von Leipzig, brüstet sich wegen der 'tollen' Schlägerei, sagt, dass er in den Zug nach Schwerin muss, weil seine Schafe warten.

Das alles stinkt doch zum Himmel.


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 18:02
@Dusk

ich glaube auch dass es so gewesen sein könnte dass der Täter sich vorher schon mit ihm geprügelt hatte und er erst dann auf das am Boden liegende Opfer mit der Mülltonne einschlug....

@derleopold
ich glaube auch das falsche Angaben gemacht wurden, gerade die Aussage des Taxifahrers verwirrt mich ziemlich, es ist wirklich schade dass man diese Tat nicht ordentlich verfolgt hat, ich glaube das damals einige von den Leuten gelogen haben ...die Carola Bar ist ja gerade mal 300 Meter von der Schule - Fundort entfernt.ich kann mir vorstellen dass der Taxifahrer tatsächlich gewartet hat und der Täter auch dem Taxifahrer von seiner Tat erzählte wie in dem Restaurant wo er später damit herum prahlte, der Taxifahrer könnte ja eine falsche Aussage gemacht haben um sich nicht mit reinziehen zu lassen -da er ja nun wusste das das Opfer Tod aufgefunden worden ist...

die Garderobenfrau gab ja an dass die beiden schon an der Garderobe diskutiert haben und heftig stritten, leider ist nicht bekannt worüber sie stritten... irgendwie ist das auch eigenartig dass die beiden dann trotz des Streites mit dem Taxi gemeinsam von der Carola Bar weggefahren sind... es ist schon eigenartig dass aus so einem auffälligen Täter nichts weiter als ein Phantom bliebt...


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 18:07
@Ingrid1
ich gehe davon aus dass der Taxifahrer aus Kulanz einfach gewartet hat bis die beiden vom Schulhof zurückkommen jedoch kam nur der Täter zurück...der Taxifahrer hat sicher eine Menge Geld von dem bekommen(was er Hr. Rehfeld raubte ) und hatte Angst das auch so anzugeben also machte er falsche Angaben ^^


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 18:12
eigentlich wäre es ja mal interessant herauszubekommen ob man noch etwas vom Täter aufgehoben hat was die Tat betrifft...
ich meine überall wo der Täter war hinterließ er auch ziemlich viele Spuren spezifisch DNA, der Täter rauchte angeblich hintereinander Chesterfield Zigaretten, pinkelt am Bahnhof und wird erwischt... in der Bar hat er mit Herr Rehfeld auch einiges getrunken... und was ist überhaupt mit dem Schließfach am Bahnhof , dazu weiß man auch nichts richtiges ^^


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Ungeklärter Mord an W. Rehfeld in Leipzig am 4.12.1985

17.02.2016 um 19:58
@derleopold
Zitat von derleopoldderleopold schrieb:Habt ihr schon mal daran gedacht, dass eventuell gezielt Falschinformationen gestreut worden sind
Das ist durchaus möglich, deshalb muss man die Angaben immer auch unter diesem Aspekt prüfen und kritisch sehen. Es könnte sein, dass man etwas vertuschen wollte, aber auch ermittlungstaktische Gründe sind denkbar.

Übrigens auch in Fällen aus der BRD, auch da können die Behörden ein paar falsche Informationen gezielt in die Öffentlichkeit gestreut haben. Wenn dann Verdächtige diese falschen Angaben berichtigen oder aber nachbeten, kann daraus auf Täterwissen geschlossen werden.

@Ingrid1
@mandykirachaos
Über die Sache mit dem Taxifahrer habe ich auch schon gegrübelt, mir kommt das auch sehr merkwürdig vor. Insgesamt halte ich das jetzt aber nicht für eine Falschinformation, denn diese Info ging ja gar nicht an die Öffentlichkeit, sondern ein Polizist hat sie der Tochter des Opfers vertrauensvoll mitgeteilt.
Und noch aus einem anderen Grund halte die Angaben grundsätzlich für glaubwürdig:

Ich meine, wenn ich etwas zu verbergen hätte, dann würde ich normalerweise gar nicht zur Polizei gehen. Und wenn doch, würde ich mir zumindest eine halbwegs glaubwürdige, logisch klingende Geschichte ausdenken. Aber so ein wirres Zeug, das denkt sich doch keiner aus! Von daher dürfte das, so seltsam es auch klingt, irgendwie die Wahrheit sein...

Auf die ganzen Merkwürdigkeiten, die ihr ja schon angesprochen habt, habe ich auch noch keine Antwort gefunden. Immerhin ist der Schulhof heute zumindest frei zugänglich, wie man auf diesem Bild sieht:

flossplatzOriginal anzeigen (0,6 MB)

Das war damals vermutlich auch nicht anders, ein paar Bäume stehn auch rum, deshalb kann es schon sein, dass die beiden Männer da ein paar Schritte reingegangen sind, um sich zu erleichtern.

Ein paar Überlegungen zu dem Fall habe ich schon angestellt, aber ich fürchte, ich werde das heute nicht mehr schaffen, sie niederzuschreiben, sind auch noch etwas unausgegoren, morgen wahrscheinlich...

Gruß Menedemos


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