Gildonus schrieb:Wie ich bereits schrieb muß man gelegendlich mal "querdenken", nur so kommt man zu neuen Ergebnissen. In den meisten Fällen liegt aber die Herausforderung darin das Quergedachte zu widerlegen. Das "Schablonendenken" der Polizei ist im allgemeinen recht erfolgreich, führt aber manchmal zur "Realitätsblindheit". Sowohl die NSU als auch die "Phantomfrau" aus dem Wattestäbchen hätte man schneller aufklären können, wenn man auf das Offensichtliche vertraut hätte.
hi!
dieses "querdenken" ist leider zu einem modewort ohne jeglichen inhalt verkommen. deshalb habe ich damit so meine schwierigkeiten... was du meinst, kann ich aber nachvollziehen, da du "querdenken" noch im eigentlichen wortsinne meinst. man muß auch mal an szenarien denken, die fernab der wahrscheinlichkeit liegen.
bei kriminalfällen ist es aber nunmal oft so, dass man es häufig mit bestimmten abläufen und motivlagen zu tun hat. diese dinge gleichen sich nicht immer von fall zu fall, aber sie weisen doch sehr häufig ähnlichkeiten auf. nur so kann zb. "profiling" funktionieren.
ein beispiel: in einem ungeklärten mordfall fand man am tatort eine blutige schuhabdruckspur. das schuhmodell NIKE CORTEZ war zu der zeit, ca. um die 2000er jahre, ein trend-sneaker. der profiler schloß nun aus dem umstand, dass dieser schuh überwiegend von jüngeren leuten getragen wird, dass auch der täter in diesem alter sein könnte.
man hätte hier auch "querdenken" können und sagen können, dass auch ein opa diesen schuh tragen könnte. aber wenn die ermittler wenig anhaltspunkte haben, dann geht sie nach diesem schema vor. dass das nicht immer richtig sein kann, liegt in der natur der sache. es ist noch immer ein spekulatives verfahren.
aber es bringt uns hier m.e. kein stück weiter, wenn hier ALLE MÖGLICHEN SZENARIEN durchgespielt werden, nur weil es prinzipiell so gewesen sein könnte...
mir sind da schon wieder zu viele hilfskonstruktionen dabei. "frauengeschichten" mit "handy-identitätsdiebstahl" usw...? wie sieht dein szenario denn konkret aus?
ich halte es ja für wahrscheinlich, dass frauke von einem männlichen täter aus sexuellen motiven abgefangen wurde. entweder stieg sie freiwillig ins auto oder er zerrte sie gewaltsam hinein. bei verwendung einer waffe kann so etwas auch sehr ruhig und unauffällig ablaufen... und es ist möglich, dass sie den täter bereits kannte oder auch nicht... ein fremder wendet dann gewalt an, um sie ins auto zu zerren und ein bekannter bietet ihr an, sie nach hause zu fahren...
selbstverständlich MUSS das nicht so gewesen sein.
aber ein "frauending"..? hmmm, ich versteh dich nicht recht. was soll denn da passiert sein? mal abgesehen von der tatsache, dass frauen seltener töten, halte ich einen mann als täter für wahrscheinlicher...