Mord an Frauke Liebs

@mlaska
Denke ich auch. Die Frage von Karen davor, lautete: "Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
Fraukes Antwort: "Nein".
Auch diese Frage gibt Möglichkeiten herauszufinden was los ist. Freiwillig oder nicht.
Die Fragen sind alle vorsichtig und sorgfältig gestellt, so weit ich meine das erkennen zu können. Und so breitflächig wie möglich, was die Antwortmöglichkeiten betrifft.

@MGunderson

MGunderson schrieb:Auch diese Frage gibt Möglichkeiten herauszufinden was los ist. Freiwillig oder nicht.
Die Fragen sind alle vorsichtig und sorgfältig gestellt, so weit ich meine das erkennen zu können. Und so breitflächig wie möglich, was die Antwortmöglichkeiten betrifft.

FL ließ sich leider nicht so richtig aus der Reserve locken. "Das geht nicht". Es gibt also irgendwie "etwas"
Übergeordnetes, "was" dies verhindert. Das kann alles mögliche sein: das (ihr) Gewissen, das (ihr) Versprechen,
das (unfreiwillige) Festhalten, etc. Unspezifischer hätte es FL gar nicht formulieren können.

@MGunderson

MGunderson schrieb:„Das geht nicht, ich lebe noch!“

Wann können wir alle uns vorstellen, so etwas zu sagen?

Das ist eine beunruhigende Formulierung, könnte aber auch ironisch-beruhigend gemeint sein - nur passt es dann nicht zu Teil 1 des Satzes, wenn beides wirklich wie ein Gesamt-Satz gesprochen wurde.

@Malinka

Malinka schrieb:Ich finde da widerspricht sich der Täter ein wenig.
Am Donnerstag wollte der Täter sich
also orten lassen, damit man denk Frauke sei in
Paderborn, oder verstehe ich dich da falsch?
Trotzdem lässt der Täter den Anruf so kurz werden lassen,
dass eine Ortung wahrscheinlich unmöglich gewesen wäre.

nein ,donnerstag war doch der anruf sennelager,aber in den medien wurde nichts von dem ort gesagt
das bekam der täter aber erst am freitag mit .
daraufhin kam dann wieder eine sms am freitag, um eine ortung in paderborn zu erreichen.
weil der täter eben dachte das die sms geortet wird ,der anruf aber vielleicht nicht,da man den ort sennelager nicht ansprach.

@mlaska
Unspezifisch bis zu den Worten: „Das geht nicht, ich lebe noch!“
Das Gespräch dauerte lange. Es kann ruhig und überlegt gewesen sein. So würde ich meinen.

Aufgrund des möglichen Umstandes etwas mitteilen aber nicht zu weit gehen, denke ich, dass er auf jeden Fall mitgehört hat.
Bei der Frage "Wirst Du festgehalten" die direkteste aller Fragen, alles andere normale, wenn man nur was wissen möchte, könnte eben das "Ja" gefallen sein, obwohl Frauke vermeiden wollte, nicht zu direkt zu werden, um keinen Unheil aufkommen zu lassen. Um es wieder abzuwenden 2 mal ein "Nein"

@Malinka

Warum hat der nicht Täter auch hier schon im Voraus eine SMS geschickt, damit
er auf jeden Fall geortet wird in PB, so wie er
es ja laut deiner Überlegung am Freitag vorhatte ?

er wollte ja das frauke am telefon ist ,damit man eben weiß das sie lebt
was würde eine weitere sms nützen ,die kann ja jeder schreiben .

@Siegfrieden

Siegfrieden schrieb:Das ist eine beunruhigende Formulierung, könnte aber auch ironisch-beruhigend gemeint sein - nur passt es dann nicht zu Teil 1 des Satzes, wenn beides wirklich wie ein Gesamt-Satz gesprochen wurde.

Es gibt nirgendwo sonst Hinweise auf Ironie. Ich kann mir das also nicht vorstellen.

@MGunderson
Vielleicht ist Ironie das falsche Wort, aber einige Antworten wirken lakonisch: "Das geht nicht!", ("Wo bist du?"-"Mama!" und eben "Ich lebe noch!"

@Siegfrieden
Sorry, auch lakonisch kann ich mir nicht vorstellen.

@mlaska

mlaska schrieb:In diesem Zusammenhang fiel mir auf, dass Karen ja vorher sagte "Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt
Dich, was passiert ist. Komm doch wieder."

Es könnte doch sein, sie nahm diesen Satz tatsächlich als Gelegenheit, auszudrücken es geht um Leben und Tod.
Dem Täter gegenüber hätte sie sich ja rechtfertigen können:
"Ja wieso..die wollten meine Wohnung räumen..die spinnen wohl"


Allerdings, was @MGunderson erwähnte:

MGunderson schrieb:Die Frage von Karen davor, lautete: "Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
Fraukes Antwort: "Nein".

verstehe ich nicht. Deutet es auf klare Absprachen mit dem Täter oder hatte sie tatsächlich keine weil sie stark betäubt war oder bereits einer Art "Gehirnwäsche" unterzogen wurde, wenn es soetwas geben sollte.

das geht nicht, ich lebe noch.

mir kommt vor, das ist essentielles sprechen unter zeitdruck und großer gefahr..
bisher hatte sie nur kurz reden dürfen, jetzt musste sie mit einem gleich kurzen telefonat rechnen.

die wesentlich aussage ist, ich kann nicht heimkommen, es geht nicht (im gegensatz zu, ich will nicht).
ich lebe noch. das "noch" erzählt von lebensgefahr.

"Geht nicht, ich lebe noch!"

Wenn es so gemeint war, wie man es als erstes versteht, überrascht mich dieser Satz nicht und passt plausibel in das Szenario des einwöchigen Festhaltens.

Wenn Frauke noch davor Hoffnung hatte, dass sie gehen darf, könnte es nach 7 Tagen für sie irgendwie klar geworden sein, dass entweder man sie retten kommt oder sie sterben muss.

Dass sie nicht den Namen des Täters nannte, könnte an den allerletzten Strohhalm liegen, an dem sie gegriffen hat.

Namen sagen wäre vll der sichere Tod aber ein Fünkchen Hoffnung war vll noch da.

namen sagen wäre nicht der sichere tod gewesen......das denke ich.

@MGunderson
Kein Problem, ist aber nicht auszuschließen, dass es so gemeint war - die andere Möglichkeit, dass sie Todesangst hatte, ist wahrscheinlicher, zugegeben.

Im Unterschied zu den ersten Nachrichten sagt sie in der letzten Nachricht nicht mehr, dass sie bald kommt, betont aber, dass sie gerne kommen würde. Es ist wohl doch so, dass sie jetzt anfing Angst zu haben. Ich ziehe meine Theorie zurück.

vielefragen schrieb:mir kommt vor, das ist essentielles sprechen unter zeitdruck und großer gefahr

Genauso sehe ich das auch @vielefragen
Die Anspannung vor und nach den Gesprächen, wird bereits kaum auszuhalten gewesen sein und während den Gesprächen Höchstleistungen. Da vergisst Mensch nicht eben schnell ein Wort oder bastelt etwas. Es ist pure Erschütterung.

@mlaska "Ich lebe noch!" Ist schon ziemlich gewagt in so einer Festhalte-Situation, oder? Das dürfte dem Täter nicht gefallen haben. Sie muss geahnt haben, was kommen könnte, hatte aber noch Hoffnung das Blatt zu wenden, denn sonst hätte sie auch kurz einen deutlichen Hinweis ins Telefon rufen können. Z.B. wenn klar gewesen wäre, dass dies der Abschiedsanruf sein soll.

Annahme:
Sie wusste beim letzten Anruf, dass ihr Leben bedroht ist. Seitens der Polizei geht man von einem freiwilligen einsteigen ins Auto aus, oder? Also ein Bekannter, wo das Verhältnis OK ist. In welchem Zusammenhang ist denn klar, dass es einem an den Kragen geht? Wann ist die Situation für einen Täter so, dass ein Mord eine Option wird?
Bei einer Vergewaltigung nicht direkt. Da käme der Täter ggf. mit ein paar Jahren davon oder kann sich sogar ganz rauswinden. Höchstens im Affekt, aber er hat sich Zeit gelassen.
Also was kann wohl passieren, damit die Stimmung so kippt? Vielleicht wusste FL etwas, dass den Täter selbst in große Schwierigkeiten gebracht hätte. Irgendwie muss es auch etwas Dringendes gewesen sein, denn ich denke dass das Treffen mitten in der Nacht kein Zufall war. Da müsste man jetzt das Umfeld besser kennen, aber wie immer fehlen die Informationen.

Eventuell galt dieses mehrmalige "Ich komme nach Hause" nicht nur Fraukes Leuten sondern auch ihr selbst. Könnte sie anfangs geglaubt haben und er hielt nicht sein Wort. Mit jedem Wortbruch könnte Frauke immer mehr gemerkt haben "Er wird mich nicht gehen lassen"

Eventuell hat das etwas mit dem kontaktlosen Montag zu tun. Vll sollte hier ebenfalls ein Anruf gemacht werden, mit einem erneuten "Ich komme heute nach Hause"
Da Frauke aber gemerkt hatte, dass es nur eine Täuschung von ihm ist, hat sie sich vll geweigert, das weiter mitzumachen.

@eis..bär

eis..bär schrieb:Deutet es auf klare Absprachen mit dem Täter oder hatte sie tatsächlich keine weil sie stark betäubt war oder bereits einer Art "Gehirnwäsche" unterzogen wurde, wenn es soetwas geben sollte.

Alle vom Verbrechen betroffenen, gaben ihr Bestmögliches. Frauke sagte, was sie konnte. Oder anders - was sie durfte und musste.