Seit Mogadischu gilt die GSG9 als eine der weltweit führenden Spezialeinheiten, und sie war und ist sogar in NRW (Sankt Augustin bei Bonn) stationiert. In einer frühen Phase der Entführung hätte die GSG9 vermutlich einen Zugriff durchführen können, den Geiselnehmer und Geiseln überlebt hätten.
Dafür braucht es keine GSG9, die SEK Einheiten hatten zum Zeitpunkt des Verbrechens schon jahrelange Erfahrung gesammelt und es gab mindestens 3 große Chancen die Geiselnahme unblutig zu beenden.
1. Noch in der Bank: Rösner und Degowski saßen im Kassenhäuschen, das SEK plante mit einem gepanzerten Fahrzeug in die Bank zu fahren (der Wagen hätte gleichzeitig die Geiseln abgeschirmt die in einem Abstellraum eingesperrt waren) und hätte den beiden den Weg abgeschnitten. Wurde von der Einsatzleitung abgelehnt.
2. An der Autobahn Raststätte Grönegau gingen Rösner und Löblich zur Toilette, Degowski blieb alleine mit den Geiseln am Tisch sitzen. Auf der Toilette sowie am Nebentisch waren MEK Beamte postiert, es wäre ein leichtes gewesen alle Geiselnehmer auszuschalten. Ebenfalls keine Freigabe der Einsatzleitung.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurde niemand verletzt oder getötet, wäre die Einsatzleitung nicht dermaßen inkompetent gewesen hätte es die Geiselnahme im Linienbus nie gegeben.
3. Das Auto der Gangster steht in der Kölner Innenstadt, Rösner sitzt am Steuer, seine Waffe hat er auf der Mittelkonsole abgelegt. Ein SEK Team hat sich in Zivil am Wagen postiert, ein Beamter legt Rösner sogar die Hand um die Schulter, könnte ihn jederzeit mit einem gezielten Schlag auf den Kehlkopf ausschalten. An der hinteren Seitenscheibe sowie an der Rückseite stehen Beamte die das Feuer auf Degowski eröffnen sollen. Das Problem: Laut der Kölner Einsatzleitung hatte das SEK Team aus Gladbeck "hier nichts zu suchen", nach langem hin und her wurden die Männer schließlich als Notzugriffsteam eingeteilt, allerdings bekamen sie nur die Erlaubnis sich dem Wagen unbewaffnet zu nähern. Dem Teamchef Rainer Kesting wurden strafrechtliche Konsequenzen angedroht sollte das Team doch bewaffnet vorgehen.
Letztendlich trugen sie ihre Waffen heimlich, aus Angst vor Konsequenzen kam es aber nicht zum Zugriff.
Das einzige Problem in diesem Geiseldrama waren inkompetente Führungskräfte der Polizei und Komeptenzgerangel.
Rainer Kesting gab übrigens in den Jahren nach dem Verbrechen mehrere Interviews in denen er immer wieder betonte wie sehr er es bereut, sich nicht über die Befehler hinweg gesetzt zu haben.