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Journalistenmord in der Türkei
20.01.2007 um 17:25Journalisten-Mord in der Türkei: Polizei fahndet mit Foto
Istanbul. DPA/baz.Nach dem Mordanschlag auf den prominenten türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink(52) fahndet die Polizei mit Fotos nach dem mutmasslichen Attentäter. Einen Tag nach dentödlichen Schüssen verteilte Provinzgouverneur Muammer Güler am SamstagVideoaufzeichnungen des bislang nicht identifizierten Mannes an die Medien und rief dieBevölkerung zur Mithilfe auf.
Die von der Überwachungskamera eines Geschäftsaufgenommenen Bilder zeigen einen jungen Mann mit Schnurrbart, der eine weisse Mütze undeine Jeansjacke trägt. Auf einem Foto ist zu sehen, wie er im Weglaufen eine Waffe in denHosenbund steckt. Unterdessen wurde Kritik an den türkischen Sicherheitsbehörden laut,die es versäumt hätten, den gefährdeten Journalisten zu schützen.
Dink,Journalist und Herausgeber der türkisch-armenischen Wochenzeitung "Agos", war am Freitagauf offener Strasse erschossen worden. Drei noch am Abend festgenommene Verdächtigewurden unterdessen wieder freigelassen. "Zur Zeit befindet sich niemand inPolizeigewahrsam", sagte Provinzgouverneur Güler am Samstag. Er widersprach damitMedienberichten, in denen von mittlerweile acht festgenommenen Verdächtigen die Rede war.
Kritik an den Sicherheitsbehörden wies Güler mit dem Hinweis zurück, der"Agos"-Herausgeber habe keinen Personenschutz gewünscht. Nur an Prozesstagen sei ihmPolizeischutz zuteil geworden. Dink war im vergangenen Jahr wegen "Beleidigung desTürkentums" rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden.Weil er die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich im Ersten Weltkrieg als"Völkermord" bezeichnet hatte, sah sich Dink Anfeindungen nationalistischer Kreiseausgesetzt. Der Vorwurf des Genozids an den Armeniern wird von der Türkei heftigbestritten.
Heftig kritisierter Paragraf
Mehrere tausend Menschenhatten am Freitagabend in Istanbul gegen den Mordanschlag demonstriert. "Wir alle sindHrant Dink", lautete der Hauptslogan. Auch am Samstag fanden sich zahlreiche Menschen vordem mit Blumen und Porträts des Ermordeten geschmückten Eingang der Zeitungsredaktionein. Dink, der am Dienstag auf einem armenischen Friedhof in Istanbul beigesetzt werdensoll, hatte nach Angaben seines Anwalts seit zweieinhalb Jahren Drohungen erhalten.
Der Direktor des Zentrums für Türkeistudien im deutschen Essen, Faruk Sen, erhobdeshalb schwere Vorwürfe gegen die türkische Polizei. "Er hat noch am 10. JanuarDrohbriefe erhalten, die er der Staatsanwaltschaft vorgelegt hat. Aber die hat nichtsunternommen," sagte Sen in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Es seieine Schande, "dass die türkische Polizei ihn nicht geschützt hat".
DurchStrafverfahren und Verurteilung sei Dink "ins Fadenkreuz der Ultranationalisten gebracht"worden, kritisierte Volker Beck, menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktionim Bundestag. Die Türkei müsse endlich den umstrittenen Paragrafen 301 desStrafgesetzbuches streichen, der Haftstrafen für "Beleidigung des Türkentums" vorsieht.
Nach dem auch von der EU heftig kritisierten Paragrafen sind in der Türkeizahlreiche Journalisten und Autoren angeklagt worden, darunter LiteraturnobelpreisträgerOrhan Pamuk und die Schriftstellerin Elif Shafak. Türkische Nationalisten nutzten solcheGerichtsverhandlungen häufig dazu, die Angeklagten zu bedrohen und massiveinzuschüchtern.
Quelle:http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=D9D08A04-1208-4059-9E63E3737491F484&startpage=1&ObjectID=3FFD1B98-1422-0CEF-70F974B2791B65AD
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Für mich noch ein Grund das die Türkei nicht so schnell in die EU kommt. Wiekann man sich so etwas nur erlauben? Ich glaube auf keinen Fall das es ein ganz"normaler" Mord war, es muss von oben angeordnet worden sein...
R.I.P.
Istanbul. DPA/baz.Nach dem Mordanschlag auf den prominenten türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink(52) fahndet die Polizei mit Fotos nach dem mutmasslichen Attentäter. Einen Tag nach dentödlichen Schüssen verteilte Provinzgouverneur Muammer Güler am SamstagVideoaufzeichnungen des bislang nicht identifizierten Mannes an die Medien und rief dieBevölkerung zur Mithilfe auf.
Die von der Überwachungskamera eines Geschäftsaufgenommenen Bilder zeigen einen jungen Mann mit Schnurrbart, der eine weisse Mütze undeine Jeansjacke trägt. Auf einem Foto ist zu sehen, wie er im Weglaufen eine Waffe in denHosenbund steckt. Unterdessen wurde Kritik an den türkischen Sicherheitsbehörden laut,die es versäumt hätten, den gefährdeten Journalisten zu schützen.
Dink,Journalist und Herausgeber der türkisch-armenischen Wochenzeitung "Agos", war am Freitagauf offener Strasse erschossen worden. Drei noch am Abend festgenommene Verdächtigewurden unterdessen wieder freigelassen. "Zur Zeit befindet sich niemand inPolizeigewahrsam", sagte Provinzgouverneur Güler am Samstag. Er widersprach damitMedienberichten, in denen von mittlerweile acht festgenommenen Verdächtigen die Rede war.
Kritik an den Sicherheitsbehörden wies Güler mit dem Hinweis zurück, der"Agos"-Herausgeber habe keinen Personenschutz gewünscht. Nur an Prozesstagen sei ihmPolizeischutz zuteil geworden. Dink war im vergangenen Jahr wegen "Beleidigung desTürkentums" rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt worden.Weil er die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich im Ersten Weltkrieg als"Völkermord" bezeichnet hatte, sah sich Dink Anfeindungen nationalistischer Kreiseausgesetzt. Der Vorwurf des Genozids an den Armeniern wird von der Türkei heftigbestritten.
Heftig kritisierter Paragraf
Mehrere tausend Menschenhatten am Freitagabend in Istanbul gegen den Mordanschlag demonstriert. "Wir alle sindHrant Dink", lautete der Hauptslogan. Auch am Samstag fanden sich zahlreiche Menschen vordem mit Blumen und Porträts des Ermordeten geschmückten Eingang der Zeitungsredaktionein. Dink, der am Dienstag auf einem armenischen Friedhof in Istanbul beigesetzt werdensoll, hatte nach Angaben seines Anwalts seit zweieinhalb Jahren Drohungen erhalten.
Der Direktor des Zentrums für Türkeistudien im deutschen Essen, Faruk Sen, erhobdeshalb schwere Vorwürfe gegen die türkische Polizei. "Er hat noch am 10. JanuarDrohbriefe erhalten, die er der Staatsanwaltschaft vorgelegt hat. Aber die hat nichtsunternommen," sagte Sen in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Es seieine Schande, "dass die türkische Polizei ihn nicht geschützt hat".
DurchStrafverfahren und Verurteilung sei Dink "ins Fadenkreuz der Ultranationalisten gebracht"worden, kritisierte Volker Beck, menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktionim Bundestag. Die Türkei müsse endlich den umstrittenen Paragrafen 301 desStrafgesetzbuches streichen, der Haftstrafen für "Beleidigung des Türkentums" vorsieht.
Nach dem auch von der EU heftig kritisierten Paragrafen sind in der Türkeizahlreiche Journalisten und Autoren angeklagt worden, darunter LiteraturnobelpreisträgerOrhan Pamuk und die Schriftstellerin Elif Shafak. Türkische Nationalisten nutzten solcheGerichtsverhandlungen häufig dazu, die Angeklagten zu bedrohen und massiveinzuschüchtern.
Quelle:
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Für mich noch ein Grund das die Türkei nicht so schnell in die EU kommt. Wiekann man sich so etwas nur erlauben? Ich glaube auf keinen Fall das es ein ganz"normaler" Mord war, es muss von oben angeordnet worden sein...
R.I.P.