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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

17.01.2007 um 13:26
So, gestern war ich auf dem Acker wo früher der Hof stand. Habe ein paar Fotosgemacht.
War schon ein komisches Gefühl ...


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Mordfall Hinterkaifeck

19.01.2007 um 10:05
Und, sind ein paar gescheite Fotos dabei, die du uns zeigen kannst?


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Mordfall Hinterkaifeck

19.01.2007 um 10:05
Besser gesagt interessante Fotos


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Mordfall Hinterkaifeck

19.01.2007 um 23:33
Na ja, einen Geist habe ich auf den Fotos noch nicht entdecken können. ;-)
Was heisstinteressant ... ist eben ein stinknormaler Acker mit einer schrecklichen Geschichte. Ichhabe meine DigiCam halt fast immer dabei, darum habe ich auch hier ein paar Fotosgemacht. Aber hätte ich Fotos vom Feld vor meinem Haus gemacht, würde man auch keinenunterschgied merken ;-)


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Mordfall Hinterkaifeck

19.01.2007 um 23:35
/dateien/mt31345,1169246122,DSCN2667Original anzeigen (1,4 MB)


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Mordfall Hinterkaifeck

21.01.2007 um 15:47
Hallo, also ich finde, der Fall Hinterkaifeck ist das deutsche Pendant zu "Jack theRipper". Besonders grausame Mordfälle, die trotz aller Bemühungen nicht aufgeklärtwurden, haben immer etwas besonders Mysteriöses an sich. Ich empfehle das Buch von PeterLeuschner zu lesen. Dies ist wohl die beste und umfassendste Zusammenfassung aller Faktenzum Thema. Leider ist es inzwischen wohl vergriffen.
Übrigens: wer kennt den denFall der Eheleute Hagen aus Bonn-Holzlar.
Ein wohlhabendes Ehepaar, das plötzlich voneinem Tag auf den anderen spurlos verschwunden ist. Liegt jetzt etwa 10 Jahre zurück.Bisher ungeklärt.


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Mordfall Hinterkaifeck

24.01.2007 um 14:26
Bin gerade auf diese Seite gekommen und beeindruckt von eurem Gedankenaustausch. Das istja echtes brainstorming. Das Buch von Leuschner habe ich noch nicht gelesen, werde dasaber nun nachholen.
Meine Gedanken dazu:
das Vieh wurde gefüttert. Wer mal erlebtwie Rinder und Schweine randalieren wenn sich auch nur eine halbe Stunde ihre üblicheFütterungszeit verschiebt....die Viecher leiden nicht still, die muhen und schreien aufdas es kilometerweit zu höhren ist. Es gab also einen guten Grund das Vieh zu versorgen,wenn die Tat nicht sofort entdeckt werden sollte. Spricht für "Bauernverstand". Sprichtirgentwie gegen einen ausrastenden Kriegsheimkehrer.
Auf keinem der Fotos war einKopf der Opfer zu sehen. Für professionelle Tatortfotos sehr seltsam, wenn sicherlich1922 noch anders verfahren wurde in dieser Sache als heute. Jedoch habe ich mir andereTatortfotos von Opfern aus diesen Jahren angesehen. Es wurde immer Wert auf Ablichtungder Gesichter gelegt, egal wie entstellt sie waren. Es sieht so aus als hätten dieabgelichteten Leichen schon gar keine Köpfe mehr, oder so gut wie nicht ?
EinForumsteilnehmer fragte warum das kleine Mädchen auch getötet wurde.
Aber wer sagtdenn das der Grossvater nicht auch die Enkelin missbraucht hat, wenn er bei seinerTochter schon keine Hemmungen hatte.
Ich glaube das die Mörder aus der dörflichenUmgebung kamen und diese, in ihrem Sinn, gottlose und schandvolle Familie ausgerottethaben. Es war schliesslich tiefstes Bayern und 1922....
Dafür spricht auch dasjetzige Verhalten des recherierenden Kommissars, wenn er nun seinen Verdacht nichtäussern will mit Rücksicht auf die Nachkommen....?
Auch der Abriss des "Sündenpfuhls"schon nach einem Jahr. So schnell wurde ein einsamer Bauernhof nicht abgerissen nur weiler 1 Jahr unbewohnt blieb.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.01.2007 um 09:12
Danke Hatsuke,

das sind sehr brauchbare Hinweise. Dass die Bilder nicht wirklichviel aussagen ist mir auch aufgefallen. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass diePolizei sehr schlampig vorgegangen ist. Die Polizisten (und damit auch der Photograph)waren nur wenige Stunden vor Ort und das auch noch in der Nacht.

Wichtige Zeugenwurden nicht befragt (z.B. ein Mechaniker, der zwei Tage nach der Tat mehrere Stunden aufdem Hof gearbeitet hat um einen Motor zu reparieren) und es wurde soweit ich weiß nichtdokumentiert, was nach der Tat auf dem Hof war und was nicht. So gibt es z.B. zwei(bezeugte) Hinweise darauf, dass der Großvater ein Gewehr hatte und es wegen derEinbrüche in den Tagen vor der Tat geladen mit sich rumgetragen hat. War das Gewehr nochda, als der Hof von der Polizei durchsucht wurde? Hätte der Großvater es nicht bei sichgehabt, wenn er verdächtigen Geräuschen im Stall nachgeht?

Was ich im Kopf auchimmer wieder durchspiele ist die Möglichkeit, dass eines der Opfer selbst auch Täter ist.Es gibt eine bestätigte und eine unbestätigte Tatwaffe.
Die eine wurde sorgfältigversteckt, die andere in den Futtertrog der Kühe gelegt, wo die Tiere viel Blut abgeleckthaben. Bei einem Täter (oder einer Tätergruppe) wären doch entweder beide Waffenversteckt worden oder beide Waffen am Tatort liegen gelassen worden.

An dieserStelle kommen wir wieder auf den Mechaniker von oben zurück. Zehn Jahre nach der Tat isteinem Staatsanwalt aufgefallen, dass viele Zeugen nicht befragt wurden. Der Mechanikerwurde also befragt und gab an, dass der Hund gesund vor dem Hof angeleint war, als er denMotor reparierte. Die Polizei fand den Hund aber verletzt am Tatort. In den vier Tagenzwischen Fehlen der Tochter in der Schule und Auffinden der Leichen könnte also einigesmehr passiert sein, als ein kurzes Erschlagen mehrerer Personen.


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Mordfall Hinterkaifeck

25.01.2007 um 22:05
Nun, was will uns dieser interessante Beitrag von Konstanz sagen?
Ich muss ehrlichsagen, die Geschichte ist so verworren, dass es jeder gewesen sein könnte. Abernormalerweise fragt man sich doch, wenn man einen solchen Fall kären will, in ersterLinie nach dem Motiv.
Oder mit anderen Worten: Wem nützte die Tat?
Und da kommtman dann doch immer wieder auf den tot geglaubten Ehemann der schönen Viktoria Gabriel...
Oder ob es doch tatsächlich ein Raubmord war, wie anfangs angenommen wurde ?


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Mordfall Hinterkaifeck

26.01.2007 um 09:03
Der tot geglaubten Ehemann hat kein Motiv. Schon bevor er in den Krieg musste, stand dieScheidung schon fest, es dürfte ihm also egal gewesen sein, ob seine Frau mit anderenMännern verkehrt, zumal er von ihren ausserehelichen Beziehungen schon vor der Hochzeitwusste (der Großvater saß ja immerhin ein Jahr im Gefängnis, was der Ehemann wußte).Eiffersucht des Mannes scheidet also aus, zumal sein Tod in Frankreich zweifelsfreierwiesen ist.

Raubmord könnte ein mögliches Motiv sein. Die Polizei hat aber nieermittelt, was vor der Tat alles an Wertgegenständen auf dem Hof war.

Einweiteres schlüssiges Motiv ist der Fememord. Es könnte auch sein, dass etwas beseitigtwerden sollte. Es gibt Zeugenaussagen, dass nach der Tat der Backoven noch in Betriebwar. Dort könnte etwas verbrannt worden sein. Das wäre dann auch ein Grund dafür, dassder Täter nach der Tat noch auf dem Hof blieb.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.01.2007 um 19:20
hallo zusammen!!
ich bin neu hier, und finde diese diskussion sehr interessant, auchdie verschiedenen ansätze.
auf geocities sind doch bilder zu sehen - eins mit 3leichen, eins mit einer leiche. ist euch aufgefallen, daß diese bilder exakt den gleichenhintergrund haben? der gleiche heu-haufen, die gleichen türen - nur steht auf dem fotowelches nur eine leiche zeigt, die linke tür offen. sehr komisch, folglich wurden dieleichen dort so positioniert, nur warum sollte die polizei so etwas tun? ist mirunerklärlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.01.2007 um 19:58
hallo

lese schon länger diesen thread hier mit. kommt denn jemand aus der gegendda? wenn ja, leben denn noch personen die in der zeit dort gelebt haben? ich denke mirman könnte die irgendwie befragen. fragt mich aber nicht wie. war nur so ne idee von mir.vielleicht kriegt man was aus diesen leuten dann raus.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.01.2007 um 14:09
Na, jetzt brat mir aber einer nen Stroch. Wenn der oder die jemand aus der Gegend da imJahre des Mordes geboren ist, hat er heute das stolze Alter von 84 Jahren erreicht.Entsprechend älter müsste jemand sein, der die Geschichte bewußt miterlebt hat... AlsoLeute, jetzt mal ein bißchen ernster an die Sache rangehen.

Der Gedanke aneinen "Fememord rechter Kreise" wird auch in dem Buch von Leuschner behandelt, aberleider irgendwie so ein bißchen nebenbei. Hat einer von euch eine Theorie, mit der mandiesen Verdacht erhärten könnte?


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Mordfall Hinterkaifeck

27.01.2007 um 14:24
/dateien/mt31345,1169904288,Hinterkaifeck
Übrigens, dies ist eine Luftaufnahme der Gegend um Gröbern. Hat einer eine Vorstellung,wo genau der Hof gelegen hat???


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Mordfall Hinterkaifeck

28.01.2007 um 09:58
Ich habe mich vorher hier registriert und bin zufaellig auf dieses thema gestossen ichwohne 10 km von Hinterkaifeck entfernt. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie zumeiner schulzeit ein referat drueber gehalten wurde.
Mich hatt der fall schon immerinteressiert. Jedenfalls habt ihr etwas wichtiges uebersehn... Die Affäre die die tochterhatte. Die Mutter des kleinen jungen fuehrte tagebuch, das aber erst 50 jahre nach denmorden beim entruempeln eines dachbodens entdeckt wurde. Ich weiss die genauen faktennicht mehr aber eine polizeidienststelle muss wohl ihr lager oder eben den speicherausgemistet haben wegen platzmangel und da wurde alles nochmal gruendlich durchgesehnbevor des zeug weggeworfen werden sollte. Es wurde ein tagebuch gefunden in dem die fraubeschrieben hatte wie sie immer wieder vergewaltigt wurde und dass sie sie aber nichtglaube dass das kind vom Andreas Gruber ist sondern von dem man mit dem sie (nicht nureinmal) geschlafen hatte. Dieser mann war aus dem benachbarten dorf oder so aehnlich namefaellt mir nicht mehr ein und er war zurueckgeblieben.
Ich kenn die genauen faktenwie gesagt nicht mehr ich hab immer noch guten kontakt zu meinem Freund aus der schuleich werd ihn mal fragen ob er noch bescheid weiss oder das referat noch hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2007 um 09:25
Hallo zusammen,

ich kenne das Buch (bzw. das erste Buch) nun seit bald 30 Jahrenund habe beide mehrmals gelesen. Die Faszination des Unheimlichen ist auch nach mehr als80 Jahren immer noch vorhanden.
Ich persöhnlich würde ja gerne mal dorthin fahren,mich in eine Kneipe oder Gasthaus in Gröbern oder Waidhofen setzen und mal den NamenHinterkaifeck erwähnen...
Nur - was ich bisher gehört/gelesen habe, ist das nach wievor ein wunder Punkt bei den Einheimischen. Es wird nicht gern darüber gesprochen - schongar nicht mit Fremden. Ist da was dran?
In Google Maps finde ich zwar dieWetterfichte, das Marterl sieht man aber nicht. Wo stand denn nun der Hof? Auf demunbebauten (braunen) Acker oder auf der anderen Seite des Wegs in Richtung rechtwinkligemEck des Waldes?
Wäre schön, wenn sich einer der "heimischen" dazu äussern könnte...

Grüße


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2007 um 10:49
Breite: 48°35'37.59"N
Länge: 11°19'25.25"E


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2007 um 10:52
Hallo

bin ca. 20 km von dem Bauernhof aufgewachsen, Raubmord scheidet ja klaraus. 1997 also 75 Jahre nach den Verbrechen schrieb ne Zeitung, das man den Ehemann derTochter, der 1914 angeblich im Krieg gefallen war der Täter ist. Man geht davon aus daser in Kriegsgefangenschaft war, danach nach Hause kam und gesehen hat das seine damaligeFrau einen neuen Mann hat und mit ihm ein Kind auf die Welt gesetzt. Danach hat er ineinem wahren Blutrausch alle Leute umgebracht aus Wut.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2007 um 12:01
Also, ich denke, daß die Tat bzw. das Motiv niemals aufgeklärt werden wird. Zu viel Zeitist inzwischen vergangen und viele, der damaligen Protokolle der Augsburger Behörden sindim 2. Weltkrieg einfach verbrannt.
Es hat Parallelen zu Jack The Ripper. Auch dortwird man wohl nie genau wissen, wer die Morde begangen hat. Auch wenn heute noch immerwieder mal ein Dokument auftaucht, was ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringt.
EsKÖNNTE der Ehemann gewesen sein. Es KÖNNTE aber auch jemand aus der Umgebung gewesensein. Schließlich war es das Jahr 1922 und so etwas wie Blutschande war in dieser tiefreligiösen Region schon ein "Ding"...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2007 um 17:18
Hallo!
Ich hab mir das ganze "spektakulum" jetzt mal durchgelesen.
Es ist einseltsames Unterfangen gewesen, was damals passiert ist, und mit sicherheit herschtendamals andere Polizeiliche verhältnisse als heute, aber, an und für sich, ist es garnicht so unlogisch zu denken, das der Ehemann, tot geglaubt, aber wahrscheinlich nichtidentifizeirt ist/wurde.

Zwar ein paar Jahre später, aber genauso passiert:Mein Großvater wurde eingezogen (2.WK), kämpfte ist ja logisch, und wurde inKriegsgefangenschaft genommen. Meiner Oma schickte man damals die Nachricht, er seiGefallen, zum Beweis die Hundemarken, die er bei sich trug.
1946 kam Nachricht auseinem Kriegsgefangenenlager in Russland, von meinem Großvater.

Tut zwar hiernicht viel zur Sache, aber, Leute die psychisch einen Knacks haben, sind im endefekt zuallem im Stande. Und ich vermute mal, als Kriegsteilnehmer hat man nicht allzu vielHemmungen davor jemanden umzubringen, eigene Familie oder nicht.

neidisch
räuberisch
in der ganzen Umgebung verachtet
Blutschande
Strafe Gottes

Man könnte diese netten Worte auch so deuten...
..Ein Mann der neidisch warauf den Andreas Gruber, (evtl, weil dieser Kinder hatte mit seiner Tochter [der Ehemannz.B.]) nahm räuberisch die Identität eines anderen an, wurde dadurch in der ganzenUmgebung verachtet (z.B. weil jemand verrat geübt hatte), und sühnte die Blutschandedurch diesen bestilischen Mord, und sah es selbst als Starfe Gottes an, die darauf standmit der eigenen Tochter (bzw mit den eigenen Kindern Kinder zu zeugen/zu erziehen) sowaszu machen.


(Quelle:
”Lorenz Hausfelder”, hat Therese Großöhme einstniedergeschrieben, “erzählte uns damals folgendes: Es war im Krieg 1915, Weihnachten.Herr Hausfelder durfte mit dem Zug ein paar Tage heimfahren. Als er wieder zur Flak andie Front fuhr, saß neben ihm sein Kriegskamerad Karl Gabriel aus Hinterkafeck.”Diebeiden seien ins Gespräch gekommen , und Herr Hausfelder wunderte sich: “Du hast dochnoch Urlaub!” - “Ja”, sagte Karl Gabriel, “aber ich bin gleich wieder weg, mir reicht’s,was ich gesehen hab’. Stell dir vor, meine Frau ist schwanger, obwohl ich gar nicht zuHause war. Ich könnte die ganze Sippschaft ausrotten, so geladen bin ich”......1918, derKrieg war zu Ende, fuhren Hausfelder und Gabriel heim. Nicht mehr weit von der Heimtentfernt, sagte Gabriel: “Ich hoffe, dass du dein Maul halten kannst, dann erzähl’ ichdir was. “ Er zeigte Lorenz Hausfelder ein fremdes Soldbuch. Um den Hals hatte er eineErkennungsmarke, die nicht die seine war. Lorenz Hausfelder fragte: “Gabriel, was solldann das?” “Gell, das verstehtst du jetzt ned, aber der Gabriel hat voraus geschaut.Einen Gabriel gibt’s jetzt nicht mehr, der ist gefallen”, erwiderte derKaifecker.....”....Etwa 1926 ging Lorenz Hausfelder in die damalige Judengasse inPfaffenhofen zum Ochsenmarkt. dort sprach ihn ein Mann an: “Lorenz, kennst mich nimmer?”Hausfelder sagte: “Na, wer bist denn du?” - “No, der Gabriel, im Krieg warn wirbeisammen, kennst mi jetzt?” Hausfelder staunte nicht schlecht. Mit Vollbart undhereingezogenem Hut stand Gabriel vor ihm.......Jetzt woaß i’s g’wiß, daß der alteGruber-Bauer seiner eigenen Tochter Kinder macht. Drum bereue ich die Tat nicht, dieSippschaft ausgerottet zu haben..........”. "


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