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Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

81 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, XY, Eckernförde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

21.07.2024 um 16:26
Zitat von sören42sören42 schrieb:In diesem Fall sehe ich natürlich auch die Möglichkeit, dass HV Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. Andererseits schien die Initiative, sein Wohnumfeld zu verlassen, von ihm auszugehen.
Dafür gibt es aber auch nur genau einen Zeugen. Trotzdem halte ich einen Suizid für wahrscheinlicher als einen Mord.


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Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

21.07.2024 um 17:36
Ich habe mir gerade den Fall in XY nochmals angeschaut: Er verlässt am 19. September 2021 gegen 18:00 Uhr die Wohnung und geht barfuß die Straße runter in Richtung der Kleingartenanlage. Der Freund steht am Fenster und beobachtet ihn. Er trug in seiner Tasche seine Bankkarte, seinen Ausweis und die Wohnungschlüssel (bestätigt die Kommissarin Frau Christen im Gespräch mit Rudi Cerne). Da er kein Auto besaß und kein/nicht viel Bargeld bei sich hatte (Kontobewegungen hat es seitdem nicht mehr gegeben, so ebenfalls Frau Christen), kann er zu Fuß wohl nicht weit gekommen sein.

Da es sich nicht 3 Jahre lang in einem Wald bei Eckernförde mit einer Diät von Beeren, Maronen und Pilzen versteckt haben kann, muss ihm wohl was zugestossen sein, vielleicht ein Unfall, wahrscheinlicher ein Suizid. Opfer eines Verbrechens ist nicht auszuschließen, aber wer sollte ihn umgebracht haben und warum?


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21.07.2024 um 19:54
@Ziegenpetra
@brigittsche
@CaiaLia
@sundra
Mit "Kraft" meinte ich zB, dass Reisen durchaus möglich sind. Vielleicht nicht die vorab nötige Organisation, aber das Reisen selbst ist - zumindest bei uns - durchaus möglich. Es ist nicht so, dass hier die ganze Zeit ein schwer depressiver Mensch bewegungsunfähig sitzt und sich die Gedanken ausschließlich um Suizid drehen. Die Tatsache "Medikamente einfach absetzen" beobachte ich hier auch regelmäßig, was wiederum zu Folgeaktionen führt, die mit Medikamenten vielleicht nicht eingetreten wären. Ansonsten haben @CaiaLia und @sundra einen sehr richtigen Einblick gegeben; den Aussagen kann ich mich uneingeschränkt anschließen und es gibt gar nichts zu ergänzen. Vielen Dank dafür! Zum Fall: heißt, ich halte es nach wie vor möglich, dass HV sich abgesetzt hat und irgendwo sehr unkonventionell lebt. Was mich wundert ist, dass der Lebensgefährte gar nicht zu Wort kam und am Ende sogar als "ehemaliger" Lebensgefährte bezeichnet wurde. Cousine, Mama, Bruder, aber Lebensgefährte sucht HV nicht mehr mit?


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21.07.2024 um 20:23
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Mit "Kraft" meinte ich zB, dass Reisen durchaus möglich sind. Vielleicht nicht die vorab nötige Organisation, aber das Reisen selbst ist - zumindest bei uns - durchaus möglich.
Absolut. Wenn es sein muss auch die Organisation. Ich habe im tiefsten Loch meinen Job als Krankenschwester in München geschmissen. Habe mir Hamburg angesehen und dann entschieden: ich ziehe nach HH. Das war im Jänner 2019 und im April war ich nach HH umgezogen und hatte einen Job.

Wenn nur der Funken „Das könnte mir helfen, glücklich zu sein.“ da ist und wenn es nur für ein paar Wochen oder Monate ist…dann kann man auch als von Depression Betroffener die Welt bewegen.

Ähnliches kann ich mir bei Henning Vogt auch vorstellen. Aber hier sehe ich einfach sehr vieles als möglich. Er war, so kam es mit bei XY vor, ja immer sehr freiheitsliebend und gerne in der Natur unterwegs…dass er ausgestiegen ist, wäre für mich durchaus eine Option.

Trotzdem ist es irgendwie schon „ungut“, dass ihn das Gespräch bei seinem Therapeuten so aufgewühlt haben soll. Anscheinend hat er aber mit niemand weiterem darüber gesprochen oder konnte es nicht.
Wenn jemand Geliebtes (hier Lebensgefährte, Familie und Katze) zurücklässt, dann gibt es für ihn gravierende Gründe dafür, egal wie diese auf andere wirken.

Es weiß ja niemand, ob das Verschwinden wirklich so plötzlich war oder er dich schon etwas vorbereitet hatte, wie etwas Geld zur Seite gelegt oder Kleidung irgendwo gebunkert. Allerdings irritiert es mich immer noch etwas, dass er gewartet hat, bis sein Lebensgefährte wieder zu Hause war.


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21.07.2024 um 20:30
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wenn nur der Funken „Das könnte mir helfen, glücklich zu sein.“ da ist und wenn es nur für ein paar Wochen oder Monate ist…dann kann man auch als von Depression Betroffener die Welt bewegen.
Die Frage, die sich mir stellt, ist die: Wie lange hält diese Euphorie an, und wie geht es weiter, wenn sich einem die ersten Hindernisse entgegenstellen?

Das ist doch so eine typisch romantische Vorstellung, dieses: "Ja, ach, im Süden leben, wo es immer warm ist, kein blöder Job mehr, keine nervigen Leute...." Eben so eine Aussteigerphantasie.

Nur: Was, wenn sich dann zeigt, dass diese nicht so ganz der Realität entspricht? Auch ein "Lebenskünstler" wie HV kann mal auf Leute stoßen, die ihm nicht gutgesonnen sind, kann mal körperlich krank werden, sich einsam fühlen, Sehnsucht nach seiner Familie haben... Was auch immer.

Wie schnell ist die Euphorie dann verflogen und was folgt darauf?


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21.07.2024 um 21:04
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wie schnell ist die Euphorie dann verflogen und was folgt darauf?
Die nächste Depression. So hart und einfach ist das. Jedenfalls meine Erfahrung. Aber was genau möchtest Du jetzt hier für den Fall ableiten?
@CaiaLia - Word!


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21.07.2024 um 21:11
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Aber was genau möchtest Du jetzt hier für den Fall ableiten?
Mich der Frage annähern, ob er, wie es einige User mit ein wenig romantischer Verklärung sehen möchten, bis heute ein heimliches, aber nicht weniger glückliches Leben unter der Sonne des Südens verbringt - oder ob er dann nicht am Ende leider doch Suizid begangen hat, als er feststellen musste, dass seine Probleme ihn leider auch im sonnigen Süden wieder eingeholt haben.


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21.07.2024 um 23:17
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich weiß nicht recht, ob das nicht eher so ein Zweckoptimismus ist und ein Klammern an letzte Hoffnungen, so wie z. B. die Mutter von Lars Mittank glaubt, er würde heute noch verwirrt und ohne Erinnerung an sein früheres Leben irgendwo herumlaufen und irgendwann vielleicht sein Gedächtnis wiederfinden und dann wieder auftauchen.
Klar, würde ich auch tun, wahrscheinlich jede Mutter, solange er nicht gefunden wird. Hört man immer wieder mal, dass Menschen nach 15 Jahren noch auftauchen. Aus meiner Verwandschaft ist einer mit 14 verschwunden, zur See und um die ganze Welt gefahren um mit 50 wieder zu kommen. Könnt ihr euch die Gesichter vorstellen?
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Ich kann aus direkter Erfahrung berichten, dass es fast unglaublich ist, was diese erkrankten Menschen für Kräfte aufbringen können. Es ist alles möglich nach meiner Erfahrung. Direkte Erfahrung mit meinem Lebensgefährten.
Bestätige ich sofort! Besagter Nachbar geht an einem Feuerwehrmann, der direkt vor ihm steht um zu sichern, in das Haus rein, wo keiner rein soll, OHNE gesehn zu werden. Und nein der Feuerwehrmann war nicht kurz abgelenkt;)
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Ich, für mich, denke, das Gespräch mit dem Therapeuten hat etwas ausgelöst, unabhängig ob da schon lange etwas in ihm unterschwellig kochte und jetzt ihm nur klar wurde oder ganz spontan in ihm hochploppte. Wenn ich mich nicht irre, war es doch ein neuer Therapeut und eins der ersten oder das erste Gespräch?
Das kann gut sein, dass etwas aufgemacht wurde, aber beim ersten Gespräch würde mich das sehr wundern. Außerdem kann "ein guter Therapeut" die Ist-Situation ganz gut einschätzen, auch und besonders wenn jmd suizidgefährdet ist oder was aufploppt von jetzt auf jetzt. Es gibt aber leider auch die anderen Therapeuten, wo man sich leider fragen muss, ob die ihre Zulassung im Supermarkt erworben haben. Mir erzählte mal jemand, dass er bei der ersten Sitzung nicht ernstgenommen und quasi als völlig gesund bezeichnet wurde. So etwas kann auch passiert sein. Manche Therapeuten sortieren im Vorfeld schon aus, zum einen, weil die Wartelisten schon ewig voll sind und sie es sich leisten können, die Spreu vom Weizen zu sortieren, sprich nach Härtegrad, gerade auch weil Plätze rar sind. Klingt hart, meiner Meinung nach auch nicht vertretbar, den Rest einfach wieder gehen zu lassen, aber bei dem Mangel an Plätzen vllt auch eine Notlösung.
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Was mich wundert ist, dass der Lebensgefährte gar nicht zu Wort kam und am Ende sogar als "ehemaliger" Lebensgefährte bezeichnet wurde. Cousine, Mama, Bruder, aber Lebensgefährte sucht HV nicht mehr mit?
Ich möchte niemandem was unterstellen aber vielleicht hat man sich nicht gut verstanden?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mich der Frage annähern, ob er, wie es einige User mit ein wenig romantischer Verklärung sehen möchten, bis heute ein heimliches, aber nicht weniger glückliches Leben unter der Sonne des Südens verbringt - oder ob er dann nicht am Ende leider doch Suizid begangen hat, als er feststellen musste, dass seine Probleme ihn leider auch im sonnigen Süden wieder eingeholt haben.
Natürlich holt einen die Realität ein, aber wer sagt denn, dass es nur eine Realität gibt.. Ich würde das nicht unbedingt als romantisch verklärt bezeichnen, sondern als eine andere Form zu leben. Die Realität zeigt ja auch, dass das geht, leben ja auch Einige so und sind offensichtlich ganz glücklich damit. Aussteiger, Weltenbummler, Träumer,Spinner, Mutige..es gibt sogar Leute, die mit nix in der Tasche rumreisen und selbst das funktioniert. Bänker die ihren Anzug und den ganzen Luxus von jetzt auf gleich abstreifen und um die Welt segeln. Das ist nicht verklärt, das ist ihr Wunsch vom Leben..wenn HV eine Art Lebenskünstler war, könnte genau dieser Wunsch "anders zu leben" beim oder nach dem Therapeuten aufgeploppt sein. Ein Moment reicht manchmal aus um sein Leben zu ändern und das Ruder rumzureißen. Meistens war man dann aber schon eine ganze Zeit nicht mehr zufrieden mit dem alten Leben.


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21.07.2024 um 23:23
Ich denke, das ist immer - auch - eine Frage der psychischen Erkrankung/Depression/Störung, was auch immer. Manisch-depressiv ist anders als nicht manisch, Burnout ist anders als andere Formen der Depression, von Persönlichkeitsstörungen ganz zu schweigen. Es sind m.W. meist Phasen/Schübe/Episoden, und was den Einen triggert, lässt den Nächsten "kalt". Wir wissen es nicht. Ich denke auch, hier gibt es theoretisch diverse Möglichkeiten. Vielleicht hat er erst dann die Wohnung verlassen, als sein Partner wieder zuhause war (im Beitrag hieß es ja, HV hätte lange geschlafen, daher sei der Lebensgefährte dann losgegangen, aber erst gegen 18 Uhr nachhause gekommen), um Spekulationen vorzubeugen oder um dem die Chance zu geben, ihn aufzuhalten. Oder damit die Katze nicht allein ist. Whatever. Aber wenn er vorgehabt hätte, sich das Leben zu nehmen, in dem Moment, in dem er das Haus verlässt. hätte er kaum seine Bankkarte mitgenommen. Es sei denn, er hätte den Suizid vertuschen wollen.
Dass der Partner im Beitrag nicht zu Wort kommt, kann ja auch verschiedene Ursachen haben. Vielleicht wollte er abschließen und daher nicht mehr teilnehmen. Vielleicht hat er sein Glück gefunden. Vielleicht lebt er inzwischen ganz woanders. Menschen gehen ja ganz unterschiedlich mit so einer Situation um.


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21.07.2024 um 23:29
Zitat von sundrasundra schrieb:Die Realität zeigt ja auch, dass das geht, leben ja auch Einige so und sind offensichtlich ganz glücklich damit. Aussteiger, Weltenbummler, Träumer,Spinner, Mutige..es gibt sogar Leute, die mit nix in der Tasche rumreisen und selbst das funktioniert.
Natürlich gibt es das. Aber es gibt eben auch genug Leute, die mit sowas scheitern und dann "reumütig" und "kleinlaut" zurückkehren. Nicht jeder, der meint er würde von heute auf morgen glücklich werden wenn er nur das und das tut, wird es dann auch.

Und die Frage ist eben, wieviele von diesen glücklichen Aussteigern an einer offenbar behandlungsbedürftigen Depression leiden die dann vermeintlich von einem Tag auf den anderen weggeblasen ist wenn man nur sein bisheriges Leben hinter sich lässt.

Wenn ich Lungenkrebs habe ist der ja auch nicht weg, nur weil ich jetzt beschließe in die Berge auf eine Almhütte zu ziehen weil das schon immer mein Traum war.


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21.07.2024 um 23:40
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Dafür gibt es aber auch nur genau einen Zeugen. Trotzdem halte ich einen Suizid für wahrscheinlicher als einen Mord.
Aber nimmt man dann, wenn man abgeschlossen hat mit seinem Leben die Bankkarte und den Ausweis noch mit? Ok Ausweis für die Identität vllt, aber Bankkarte? Beides bräuchte man um zu verreisen, abzuhauen etc.
Da könnte es eben auch sein, dass ihm wirklich was zugestoßen ist, weil es keine Kontobewegung mehr gab.
Hier würde mich interessieren, ab welchem Zeitpunkt überprüft wird, ob es eine Kontobewegung gibt oder gab.Hört sich jetzt vielleicht etwas herbeigezogen an, aber wenn er aussteigen wollte, könnte er doch auch falsche Papiere besorgt haben und die Bankkarte brauchte er für die Bezahlung...aber wofür den Pass...? Ich denke halt wenn man Pass und Bankkarte dabei hat oder mitnimmt kommt man auf jeden Fall ein ganzes Stück weiter, an den Grenzen im europäischen Teil kommt man ja gut auch so weiter, aber um eine neue Identität anzunehmen braucht man auf jeden Fall Geld weil das keiner umsonst macht. Ist aber auch nur ein Gedanke..Wenn er also ab dem 19.9. vermisst gemeldet wurde, wird dann ab dem 19. gleich geguckt ob es noch eine Bewegung gab oder erst 24 Std später? ich weiß nicht wie das mit dem Bankengeheimnis aussieht. Vielleicht geht das erst ab einem bestimmten Zeitpunkt?


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21.07.2024 um 23:49
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn ich Lungenkrebs habe ist der ja auch nicht weg, nur weil ich jetzt beschließe in die Berge auf eine Almhütte zu ziehen weil das schon immer mein Traum war.
Das ist richtig. Es wäre aber möglich, dass dein Lungenkrebs deutlich besser wird, weil du glücklich bist in einer Umgebung, die dir Kraft, Ruhe, Hoffnung und jede Menge positive Energie gibt. Ganz abgesehen davon, dass sich die saubere Luft positiv auf die Atmung auswirken kann. ;-)
"Nur der Zufriedene ist reich", heißt es doch. Die Psyche spielt bei allen Erkrankungen doch unbestritten eine entscheidende Rolle. Ein "Aussteigertyp" wie HV, der sich gern in der Natur aufhält und dort immer wieder Kraft schöpft, wird sich vermutlich entweder auf den Weg dorthin gemacht haben, oder sein Leben ebendort beendet haben. Ich halte beides für absolut möglich. Alles andere lässt sich nicht ausschließen, erscheint mir aber nicht sehr wahrscheinlich.


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21.07.2024 um 23:55
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Natürlich gibt es das. Aber es gibt eben auch genug Leute, die mit sowas scheitern und dann "reumütig" und "kleinlaut" zurückkehren. Nicht jeder, der meint er würde von heute auf morgen glücklich werden wenn er nur das und das tut, wird es dann auch.
Das sagt ja auch keiner, doch genauso gibt es halt eben auch andere funktionierende Lebeweisen und nicht nur schwarz und weiß. Ich bezog mich auf deine Worte romantisch verklehrt.

Mit der Erkrankung ohne Medikamente zu leben, stelle ich mir auch schwierig vor, da bin ich ganz bei Dir.Deshalb sagte ich ja in etwa in meinem ersten post, das er mit irgendwo anders leben könnte, wenn es ohne nicht geht. Ist ja auch nicht auszuschließen. Wenn er woanders unter anderem Namen lebt mit falschen Papieren, kann er sich dort auch genauso gut bei nem anderen Arzt was besorgt haben. Ich will nicht gänzlich ausschließen, dass er den Suizid ausgeführt haben könnte und ich weiß, es geben soviele unterschiedliche Formen,wie man sich verabschiedet, aber es kommt mir etwas seltsam vor, dass er Bankkarte und Pass mitgenommen hat.Das wirkt "erstmal" so auf mich, als wollte er ein neues Leben anfangen. Handy lies er da, um nicht mehr erreichbar zu sein, kann man sich ja auch neu kaufen.


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22.07.2024 um 00:04
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Das ist richtig. Es wäre aber möglich, dass dein Lungenkrebs deutlich besser wird, weil du glücklich bist in einer Umgebung, die dir Kraft, Ruhe, Hoffnung und jede Menge positive Energie gibt. Ganz abgesehen davon, dass sich die saubere Luft positiv auf die Atmung auswirken kann. ;-)
"Nur der Zufriedene ist reich", heißt es doch. Die Psyche spielt bei allen Erkrankungen doch unbestritten eine entscheidende Rolle. Ein "Aussteigertyp" wie HV, der sich gern in der Natur aufhält und dort immer wieder Kraft schöpft, wird sich vermutlich entweder auf den Weg dorthin gemacht haben, oder sein Leben ebendort beendet haben. Ich halte beides für absolut möglich. Alles andere lässt sich nicht ausschließen, erscheint mir aber nicht sehr wahrscheinlich.
Besser hätte man es nicht sagen können!:) Wenn er also woanders sein sollte, wo es ihm einfach besser geht, wo er glücklicher ist könnte das natürlich sehr zur Verbesserung seines Zustandes beigetragen haben. Vielleicht war der Grund der Depression sein altes Leben.Ob das allerdings dann komplett ohne Medikamente geht, so nach dem Motto: Ursache beseitigt, Symptome weg, möglich. Da müsste man den Grad der Erkrankung kennen usw. Ich stell mir gerade vor er sagt zum Therapeuten, das er am liebsten sein altes Leben hinter sich lassen und weggehen möchte und der Therapeut antwortet: Machen se doch.


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22.07.2024 um 00:13
Zitat von sundrasundra schrieb:Wenn er woanders unter anderem Namen lebt mit falschen Papieren, kann er sich dort auch genauso gut bei nem anderen Arzt was besorgt haben.
Aber wovon bezahlt er das dann? Monopolygeld? Wie gesagt: Ich kann mir schon vorstellen, dass er den Willen hatte, sein Leben zu ändern und auszusteigen. Und auch, dass er das gemacht hat.

Aber ich finde, dass hier teilweise eine etwas sehr romantische Sicht vertreten wird, wie toll und einfach das alles ist. Ja, wenn man gesund ist und ja, wenn man weiß, dass man im Notfall auch wieder nach Hause zurückkann wo ein gut gefülltes Bankkonto und familiäre Unterstützung auf einen wartet. Und man dann eben wieder in seinen alten Job als Investment-Banker zurückgeht.

Aber eben nicht, wenn man das alles nicht haben kann (bzw. will) und dazu auch noch krank ist. Da halte ich es schon für möglich, dass er eben am Zielort angekommen doch wieder von der Depression erwischt wurde und dann gar keine Chancen mehr für sich sah, weil er merken musste, dass der vermeintliche Ausweg doch nicht funktioniert - und zurück ins alte Leben auch keine Option mehr für ihn war, weil das aus seiner Sicht ja auch nicht funktioniert hat.


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22.07.2024 um 00:31
Zitat von sundrasundra schrieb:Aber nimmt man dann, wenn man abgeschlossen hat mit seinem Leben die Bankkarte und den Ausweis noch mit? Ok Ausweis für die Identität vllt, aber Bankkarte?
Vielleicht war die Bankkarte in einer Art Etui, zusammen mit dem Ausweis.

Denn es stimmt schon, ansonsten man kann natürlich durchaus argumentieren, dass jemandem wie HV Geld nicht wichtig war und er auch so durchs Leben kommt, was gewiss nicht so einfach ist, wie manche sich das vorstellen, vielleicht aber doch funktioniert, wenn man bereit ist, sehr genügsam zu leben. Aber dann stolpert man über die Mitnahme der Bankkarte. Weshalb die Mitnahme? Haben ist besser als brauchen? Und dann stolpert man wiederum darüber, dass sie offenbar nicht benutzt wurde.

Auch wäre es denkbar, darin eine gewisse Symbolik zu vermuten, nämlich dass er sich womöglich wünschte, dass man ihn auf einer Reise wähnt. Nicht zuletzt wird auch vom Tod als "letzte Reise" oder "Reise ins Jenseits" gesprochen. Eine Reise, von der man nicht zurückkehrt.


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22.07.2024 um 00:38
Zitat von sören42sören42 schrieb:Weshalb die Mitnahme? Haben ist besser als brauchen? Und dann stolpert man wiederum darüber, dass sie offenbar nicht benutzt wurde.
Ich würde in die Mitnahme alleine noch gar nicht mal viel hineininterpretieren wollen: Vielleicht war es einfach eine Gewohnheit von ihm, seinen Ausweis und die Karte einzustecken, so dass das mehr oder weniger automatisch passierte, wenn er das Haus verließ.

Aber dass dann nie Geld abgehoben wurde, finde ich schon bedenklich. Das würde ja voraussetzen, dass er vom ersten Tag an Glück hatte und alles so gelaufen ist, dass er nicht mal irgendwo eine Fahrkarte oder etwas zu essen kaufen musste. Und das halte ich wiederum für unwahrscheinlich.

Klar, wenn er die Bankkarte nicht mitgenommen hätte, dann müsste es auch so gehen. Aber schon alleine in der Situation, dass man irgendwo als Anhalter sich die Beine im Regen in den Bauch steht und partout niemand anhalten will - wer würde dann nicht denken: "Ach, scheiß der Hund drauf, dann fahre ich halt mit der Bahn!" Oder dass man irgendwo sitzt und richtig heftigen Hunger hat, aber eben die Bankkarte in der Tasche hat. Wer würde da hungern, nur um die Karte nicht zu benutzen?


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22.07.2024 um 00:40
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Vielleicht war es einfach eine Gewohnheit von ihm, seinen Ausweis und die Karte einzustecken, so dass das mehr oder weniger automatisch passierte, wenn er das Haus verließ.
Das Handy hat er zuhause gelassen, und das schien im Beitrag seinem Lebensgefährten ungewöhnlich vorzukommen. Passt daher m.M.n. nicht.

Dass die Karte hingegen nicht benutzt wurde, könnte sein, wenn er sie nur als "Notanker" mitgenommen hat, ohne dass er sie auch gebrauchen wollte. Wir wissen ja nicht, was er an Bargeld dabei hatte. Der Gebrauch der Karte hinterlässt Spuren und falls er untergetaucht ist und nicht gefunden werden wollte, wird er versucht haben, diese Spuren zu vermeiden.


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22.07.2024 um 00:46
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Das Handy hat er zuhause gelassen, und das schien im Beitrag seinem Lebensgefährten ungewöhnlich vorzukommen. Passt daher m.M.n. nicht.
Genau. Ich denke wenn er normalerweise ein anderes Handyverhalten hat, ist das schon etwas merkwürdig. Außerdem glaube ich, wenn man vorhat, alles normal aussehen zu lassen, würde man komplett die Dinge mitnehmen, die jeder täglich dabei hat sobald man aus dem Haus geht: Ausweis, Bankkarte, Handy, Schlüssel, Geldbörse.
Aber er hat sich ja was dabei gedacht, das Handy zuhause zu lassen. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass er wenn er mit dem Leben abschließen wollte, nicht mehr erreichbar sein wollte, aber es könnte auch sein, dass die "Nicht Erreichbarket" sich auf sein altes Leben bezieht aus dem er eben aussteigen wollte.


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22.07.2024 um 00:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Klar, wenn er die Bankkarte nicht mitgenommen hätte, dann müsste es auch so gehen. Aber schon alleine in der Situation, dass man irgendwo als Anhalter sich die Beine im Regen in den Bauch steht und partout niemand anhalten will - wer würde dann nicht denken: "Ach, scheiß der Hund drauf, dann fahre ich halt mit der Bahn!" Oder dass man irgendwo sitzt und richtig heftigen Hunger hat, aber eben die Bankkarte in der Tasche hat. Wer würde da hungern, nur um die Karte nicht zu benutzen?
Das stimmt schon alles, aber wie @Tita1992 schon sagte, wir wissen ja nicht, wieviel er sich beiseite gelegt hat und davon lebt er erstmal.Wenn er einen Job hat, Geld verdient, könnte er auch längst eine andere Bankkarte haben in einem anderen Land. Dann ist die Nummer mit der alten Karte sowieso durch. Was wieder die Frage aufwirft: Ab wann kann man Kontobewegungen kontrollieren? Und kontrolliert man dann nur die Bewegungen der alten Karte mit Kontodaten oder reicht es aus, wenn er mit seinem Namen irgendwo einen Abdruck hinterlässt bei jeder Bank?


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