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Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

70 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, XY, Eckernförde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

20.07.2024 um 18:46
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Bruder des Vermissten, der ihn ja recht gut kennen dürfte, ist ja zuversichtlich, dass er auch nach der langen Zeit noch am Leben sein könnte. Andererseits, wovon könnte er zwischenzeitlich gelebt haben? Allerdings wird er auch als Naturbursche beschrieben, vielleicht ist er ein (Über-)Lebenskünstler?
Ich weiß nicht recht, ob das nicht eher so ein Zweckoptimismus ist und ein Klammern an letzte Hoffnungen, so wie z. B. die Mutter von Lars Mittank glaubt, er würde heute noch verwirrt und ohne Erinnerung an sein früheres Leben irgendwo herumlaufen und irgendwann vielleicht sein Gedächtnis wiederfinden und dann wieder auftauchen.

Man müsste mehr über die psychischen Probleme von HV wissen- wenn er sich irgendwo "durchschlägt" würde er ja sicher keine Medikamente mehr nehmen (können). Da stellt sich dann die Frage, was dadurch, möglicherweise, entsteht. Und ob er dann noch in der Lage wäre, sich "durchzuschlagen".

Irgendwie sehe ich hier auch am ehesten einen Suizid. Aber es wäre natürlich möglich, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.


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Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

20.07.2024 um 19:44
Mich hat dieser Fall auch sehr bewegt. Ich lebe selbst mit einem schwer depressiven Menschen zusammen und meine, dass ich nachvollziehen kann, wie es dem Lebenspartner damit geht und wie schwer es ist. Ich habe die Hoffnung und halte es für realistisch, dass HV noch lebt und sich abgesetzt hat. Spanien als Hinweis kommt dem sehr nahe, ich präferiere La Gomera. Dort wäre es ohne weiteres möglich, ohne Barmittel, Bankkarte etc. zu überleben. Machen etliche Aussteiger dort so, Stichwort "Höhlenkinder" etc. Die Frage bleibt natürlich, wie kommt man dahin. Flug scheidet aus. Trampen, Fähre usw. sollte kein Problem sein, wenn er Bargeld dabei hatte. Auf Gomera braucht er das nicht mehr. Suizid schließe ich persönlich aus.


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20.07.2024 um 20:22
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Die Frage bleibt natürlich, wie kommt man dahin. Flug scheidet aus. Trampen, Fähre usw. sollte kein Problem sein, wenn er Bargeld dabei hatte.
Das würde ich gar nicht mal für so ein großes Problem halten irgendwo hin zu kommen. Ich habe eher meine Zweifel, dass jemand, der wegen Depressionen Medikamente nehmen muss und nach deren Absetzen Probleme hat, so ein Aussteigerleben ohne weiteres durchhält.

Und jetzt bitte nicht diese "glücklich unter Palmen" Klischees bemühen wonach die Depressionen wie weggeblasen sind, wenn man irgendwo ein Aussteigerleben als Limonadenverkäufer am Strand führt.


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20.07.2024 um 21:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. Ich habe eher meine Zweifel, dass jemand, der wegen Depressionen Medikamente nehmen muss und nach deren Absetzen Probleme hat, so ein Aussteigerleben ohne weiteres durchhält.
Ich kann aus direkter Erfahrung berichten, dass es fast unglaublich ist, was diese erkrankten Menschen für Kräfte aufbringen können. Es ist alles möglich nach meiner Erfahrung. Direkte Erfahrung mit meinem Lebensgefährten. Seit 25 Jahren. Auch Suizid ist ein Kraftakt, aber es gibt viele andere "Aktionen" auch. Und mehr oder eher als Suizid, meine Erfahrung. Deshalb glaube ich hier an ein positives Ende.


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20.07.2024 um 21:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und jetzt bitte nicht diese "glücklich unter Palmen" Klischees bemühen wonach die Depressionen wie weggeblasen sind, wenn man irgendwo ein Aussteigerleben als Limonadenverkäufer am Strand führt.
Es ist niemals "weggeblasen". Aber das ist vielleicht eher ein Thema in einem anderen Strang.


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20.07.2024 um 22:08
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Die Frage bleibt natürlich, wie kommt man dahin. Flug scheidet aus. Trampen, Fähre usw.
Vielleicht hat er ja jemanden kennengelernt und ist mit einem Segelboot mitgefahren.


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20.07.2024 um 22:23
@honeybee
Kann gut sein, das meine ich ernst.


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20.07.2024 um 23:12
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Man müsste mehr über die psychischen Probleme von HV wissen- wenn er sich irgendwo "durchschlägt" würde er ja sicher keine Medikamente mehr nehmen (können). Da stellt sich dann die Frage, was dadurch, möglicherweise, entsteht. Und ob er dann noch in der Lage wäre, sich "durchzuschlagen".
Ähnliches hatte ich bereits angemerkt. Wir wissen zu wenig über ihn, um das beurteilen zu können.
Ich weiß auch nicht, inwiefern eine Abhängigkeit möglich ist, nach so vielen Jahren der Medikamenteneinnahme.
Andererseits hatte er zum Zeitpunkt seines Verschwindens schon einige Monate ohne Psychopharmaka "hinter sich".
Vielleicht gibt es hier einen Mediziner, der das näher erklären könnte.
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Trampen, Fähre usw. sollte kein Problem sein, wenn er Bargeld dabei hatte. Auf Gomera braucht er das nicht mehr.
Das ist das, was mich ein wenig umtreibt. Nimmt man seinen Ausweis und seine Brieftasche mit, wenn man vorhat, seinem Leben ein Ende zu setzen? Hätte er sich absetzen wollen, passt dazu, dass er sein Handy zurück gelassen hat.
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Ich kann aus direkter Erfahrung berichten, dass es fast unglaublich ist, was diese erkrankten Menschen für Kräfte aufbringen können. Es ist alles möglich nach meiner Erfahrung. Direkte Erfahrung mit meinem Lebensgefährten. Seit 25 Jahren.
Danke, dass du dich einbringst 😊 Hast du vielleicht ein Beispiel, was genau du mit "Kräften" meinst?
Zitat von honeybeehoneybee schrieb:Vielleicht hat er ja jemanden kennengelernt und ist mit einem Segelboot mitgefahren.
Ich weiß gar nicht, inwieweit das von Eckernförde oder Kiel möglich ist?


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gestern um 00:07
Zitat von puntanortepuntanorte schrieb:Ich kann aus direkter Erfahrung berichten, dass es fast unglaublich ist, was diese erkrankten Menschen für Kräfte aufbringen können. Es ist alles möglich nach meiner Erfahrung. Direkte Erfahrung mit meinem Lebensgefährten.
Danke für diese persönliche Erfahrung! War das denn auch eine normale Situation im gewohnten Alltag oder eben ein völlig neues Anfangen unter prekären Umständen?


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gestern um 00:31
Die Vielfältigkeit psychischer Erkrankungen lässt nicht unbedingt nur eine Schlussfolgerung zu, wir wissen viel zu wenig, um da etwas einschätzen zu können. Man kann meiner Meinung nach keine rationalen Handlungen erwarten, wenn psychische Ausnahmezustände bestehen.
Da er seine Bankkarte und den Schlüssel mitgenommen hat, denke ich eher nicht zuerst an einen Suizid. Auffällig im AZ XY-Beitrag war das "Davonschleichen" aus der Wohnung und ja, das Verhältnis zum Partner wirkte eher angespannt. Der letzte Termin bei seinem behandelnden Therapeuten schien ihn ja sehr aufgewühlt zu haben. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich aus seiner Lebenssituation befreien wollte und vielleicht wirklich irgendwo einen Neuanfang gemacht hat. Es wäre ihm zu wünschen.
Bei einem Suizid hätte ich erwartet, dass seine sterblichen Überreste aufgetaucht wären. Wenn das Noor unterirdisch mit der Förde verbunden ist, wäre es allerdings vielleicht auch möglich, dass er aufs offene Meer hinausgetrieben wurde, fraglich, ob sich dann noch etwas finden lässt.
Die Idee mit dem Mitsegeln würde bestimmt etwas Planung erfordern, sofern man nicht auf einem Frachter o.ä. anheuert schätze ich. Es gab früher so eine "Agentur für Mitsegler", heute findet sich sowas vermutlich online über Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen etc.


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gestern um 00:50
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Die Idee mit dem Mitsegeln würde bestimmt etwas Planung erfordern, sofern man nicht auf einem Frachter o.ä. anheuert schätze ich. Es gab früher so eine "Agentur für Mitsegler", heute findet sich sowas vermutlich online über Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen etc.
Ich würde denken, dass, wenn man in dieser "Szene" aktiv ist, man schon leicht jemanden finden kann. Die Frage wäre eher, ob sich dann nicht auch sein Verschwinden in der "Szene" herumgesprochen hätte und nicht schon ein entsprechender Hinweis eingegangen wäre.


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gestern um 01:02
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich würde denken, dass, wenn man in dieser "Szene" aktiv ist, man schon leicht jemanden finden kann. Die Frage wäre eher, ob sich dann nicht auch sein Verschwinden in der "Szene" herumgesprochen hätte und nicht schon ein entsprechender Hinweis eingegangen wäre.
Mag sein. Von der Eckernförder Bucht gibt es jedenfalls bestimmt Möglichkeiten, wegzukommen, wenn man vernetzt ist und segeln kann, das nehme ich stark an. Ich habe aber keine Ahnung, wie die Szene da aussieht, was auffällig wäre, usw.


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gestern um 01:09
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Ich habe aber keine Ahnung, wie die Szene da aussieht, was auffällig wäre, usw.
Das weiß ich auch nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass da bereits herumgefragt wurde, ob jemand jemanden kennt der gehört hat dass....


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gestern um 06:51
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Bei einem Suizid hätte ich erwartet, dass seine sterblichen Überreste aufgetaucht wären
Das „erwarten“ viele und doch sieht es häufig ganz anders aus. Als ich (Depression, Panikattacken, Autismusspektrums-Störung, soziale Phobie) akut suizidal war, habe ich bei dem folgenden Versuch alles daran gesetzt, dass man mich niemals finden wird. Auch bei meinem Zweiten. Beim Dritten war‘s mir dann schon egal.

Diese Erwartungshaltung, dass man die sterblichen Überreste eines Suizidenten unbedingt finden müsste; dem ist eben nicht so.

Menschen mit Depression können eine fantastische Fassade aufbauen. Seit Robin Williams sollte das bekannt sein. Und auch bei mir würde mein nächstes Umfeld das nicht glauben (manche glauben es auch nicht, obwohl sie es wissen).

Bei Henning Vogt steht für mich hier alles offen. Keiner weiß, was bei dem Gespräch mit dem Therapeuten besprochen wurde und was ihn so aufgewühlt hat. Ggf. war es etwas, was schon länger in ihm schwelte und nur dadurch eben akut wurde (damit meine ich nicht unbedingt Suizidalität).

Was mich an dem Filmfall etwas irritiert, dass sich Henning Vogt erst aus der Wohnung geschlichen zu haben scheint, als der Partner vom Einkaufen wieder zurück war. Nicht vorher, obwohl da sicher genügend Zeit gewesen wäre, sogar ein paar Sachen einzupacken. Meiner Meinung nach, muss da etwas ganz spontan in ihm aufgekommen sein, irgendein Impuls. Und er hat schon einmal mehr mitgenommen, als viele andere Vermisste (Schlüssel, Bankkarte, Ausweis).

Ein Absetzen kann ich mir gut vorstellen; es würde zu der im Film gezeigten Persönlichkeitsstruktur passen und seit Fridolin Pfanner traue ich das auch ausnahmslos jedem zu, sich absetzen zu können.
Suizid, Verbrechen, Unfall…auch das liegt im Bereich des Möglichen.

Es wäre interessant gewesen, welche Medikamente er nahm/abgesetzt hat. Psychopharmaka wirken durch „Spiegel“, das heißt, es muss erstmal im Blut eine gewisse Masse des Medikaments aufgebaut und dann eben dauerhaft werden, das geht meist über mehrere Wochen, bis man den Spiegel erreicht hat. Genauso beim Absetzen; hier ist es aber üblich, das Medikament auszuschleichen, also in regelmäßigen Abständen immer weniger zu nehmen, bis man keins mehr braucht, um eben den Sucht-Symptomen entgegenzuwirken.
Und bei nicht wenigen wirkt der eigentliche Wirkstoff nicht, aber dafür sind die Nebenwirkungen furchtbar.
Henning Vogt scheint ja mit und nach dem Absetzen wenig bis gar keine Probleme gehabt zu haben (ich beziehe mich hier nur auf die XY-Darstellung).

Ich, für mich, denke, das Gespräch mit dem Therapeuten hat etwas ausgelöst, unabhängig ob da schon lange etwas in ihm unterschwellig kochte und jetzt ihm nur klar wurde oder ganz spontan in ihm hochploppte. Wenn ich mich nicht irre, war es doch ein neuer Therapeut und eins der ersten oder das erste Gespräch?


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gestern um 09:32
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Ich, für mich, denke, das Gespräch mit dem Therapeuten hat etwas ausgelöst, unabhängig ob da schon lange etwas in ihm unterschwellig kochte und jetzt ihm nur klar wurde oder ganz spontan in ihm hochploppte. Wenn ich mich nicht irre, war es doch ein neuer Therapeut und eins der ersten oder das erste Gespräch?
Ich weiß nicht, ob Du auch schon Erfahrung damit hast, aber ich habe jemand in der Verwandtschaft, welcher auch schon öfters bei Psychotherapeuten war. Und gerade bei den Erstgesprächen spricht man immer wieder von vorne über die allgemeine Situation und es werden die üblichen Fragebögen durchgegangen. In die Tiefe geht es bei den ersten Gesprächen nie. Deshalb könnte auch das Gegenteil der Fall gewesen sein, nämlich eine Art Verzweiflung über die Situation, dass ihm sowieso niemand helfen kann.


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gestern um 10:14
Zitat von honeybeehoneybee schrieb:Ich weiß nicht, ob Du auch schon Erfahrung damit hast, aber ich habe jemand in der Verwandtschaft, welcher auch schon öfters bei Psychotherapeuten war.
Ich bin seit Jahren in (Trauma)-Therapie. Und ich weiß, wie Gespräche ablaufen.

Daher war ich mir nicht mehr sicher ob es das erste Gespräch für Hennig Vogt bei einem neuen Therapeuten war oder ob es schon Gespräche vorher gab. Mindestens ausgesucht haben muss er sich den Therapeuten ja.

Auch ein erstes Gespräch kann etwas in einem Auslösen. Dafür reicht ein Wort oder ein Satz, das/der gerade die Seele in irgendeiner Art trifft…es können einem dadurch Dinge klar werden, die seit Jahren nicht greifbar waren genauso, wie schreibst, eben vermitteln „Mir kann eh keiner helfen.“.
In erster Linie ist es egal, ob ein Gespräch in die Tiefe geht oder nicht; der Auslöser für eine Handlung kann banal sein.
Das habe ich in Gesprächen schon einige Male erlebt und auch in einem Erstgespräch nach einem Umzug.

Es ist also nicht gesagt, wenn es das erste Gespräch für Henning Vogt gewesen sein sollte, dass, nur weil es erst einmal mehr um Anamnese ging, das nichts bewirkt oder ausgelöst hätte. Wurde nicht eh im Filmfall sogar gesagt, dass er nach dem Gespräch aufgewühlt wirkte?


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Was ist mit Henning Vogt geschehen? Vermisst seit 2021

gestern um 11:15
Ich habe nicht alles mitgelesen und mache jetzt einfach mal einen Sprung in die Diskussion hier. Also: Ich lebe seit vielen Jahren mit einem Nachbarn im Haus der psychisch erkrankt ist und Psychopharmaka nehmen muss. Jedes Jahr im Herbst Winter, jenachdem, setzt er die Medikamente langsam aber stetig ab. ich "kümmere" mich ein bisschen um ihn im Alltag oder wenn er wieder in der Klinik ist etc. und habe selbt einmal in der Gerontopsychiatrie gearbeitet.

Zum einen ist es wichtig zu wissen, ob die Medikamente nur zeitweise angedacht waren oder ob er "unheilbar" psychisch erkrankt ist und regelmäßig und immer diese einnehmen muss.

Es gibt bei meinem Nachbarn immer einen Punkt, woran man erkennen kann, dass diese Phase wieder los geht. Muss nicht bei jeden so sein, aber wenn man Kontakt hat, fällt das auf. Bei ihm ist es z.B. so, dass er manisch wird, aktiv..Einladungen zum Tee ausspricht, was noch die harmlosere Form ist. Dann wird das Geschehen vergrößert und die ganz Welt wird zur Party in seine 50qm Whg geladen und er beginnt Aushänge zu machen..zuerst im Hausflur, dann im Supermarkt usw.

Es gibt also eine sogenannte Vorlaufphase (bei ihm), vor der eigentlichen Krise. Ein Freund von ihm und ich sind dann schon sehr aufmerksam, weil wir immer vermeiden wollen, dass er auf die harte Tour eingewiesen wird. Bisher hat das auch meistens gut geklappt und er konnte noch in die Klinik gefahren werden und musste nicht mit Polizei, Krankenwagen und Kavallerie abgeholt werden, wenn auch manchmal schon in einem heftigen Zustand. Manche Menschen haben einfach zwischendurch das Bedürfnis nicht mehr fremdbestimmt (durch die Medis)zu leben und setzen sie dann ab.

Ich hole ein bisschen aus um zu verdeutlichen, was absetzen der Medikamente auch bedeuten kann.

Vielleicht ist das bei HV auch so passiert im Zuge seiner Absetzung der Medikamente. Normalerweise wird dadurch immer ein Zustand in Gang gesetzt, der sich weiter entwickelt, umso länger es zur Aussetzung kommt und es kann nicht sein, dass man NICHT auffällt! Da ja die Störungen, die mit der Krankheit einher gehen, wieder hochkommen nur in verstärkter Form. Die Medikamente werden ja auch genommen um den Alltag und das Leben mit der Erkrankung meistern zu können. Fällt das weg, kommen die Probleme wieder hoch und das bekommt man dann auch mit. Anfangs vielleicht nicht so deutlich, aber mit der Zeit auf jeden Fall. Sprich, man wird auffällig.

Dann müsste er aber längst bemerkt worden sein. Man darf nicht vergessen, dass die Erkrankung nicht weg geht oder besser wird, im Gegenteil und kein Mensch grundlos solche Medikamente verschreibt.

Entweder hat er einen anderen Arzt gefunden, der ihm weiter Medikamente verschrieben hat und lebt jetzt woanders, meistert sein Leben oder es ist ihm was zugestoßen, aber das er einfach so rumläuft ohne Medikamente zu nehmen, glaube ich nicht. Jedenfalls nicht bis zur Besserung oder Heilung, jenachdem was der Grund dafür war.

Vielleicht war er auch unzufrieden und unglücklich, daraus entwickelte sich eine psychische Störung oder Erkarnkung, er setzte erstmal die Medikamente ab weil er sich unverstanden, nicht gehört fühlte und ist aus dem Zustand heraus verschwunden. Raus aus seinem Umfeld wo er unglücklich war und lebt jetzt mit oder ohne Medikamente irgendwo ein besseres Leben.


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gestern um 12:25
Zitat von sundrasundra schrieb:Vielleicht war er auch unzufrieden und unglücklich, daraus entwickelte sich eine psychische Störung oder Erkarnkung, er setzte erstmal die Medikamente ab weil er sich unverstanden, nicht gehört fühlte und ist aus dem Zustand heraus verschwunden. Raus aus seinem Umfeld wo er unglücklich war und lebt jetzt mit oder ohne Medikamente irgendwo ein besseres Leben.
Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Dass HV aber in seinem unglücklichen Zustand einem auf der Pirsch herumlaufenden Mörder begegnet ist, kann man nie ausschließen, auch wenn so etwas ein seltenes Ereignis ist. Aus solchen und anderen Ereignissen entwickelte sich das Sprichwort „Vom Regen in die Traufe“. Es tut mir sehr leid um HV und seine Angehörigen.

Wenn 20 oder 30 unerkannte Serienmörder in Deutschland herumlaufen, die im Durchschnitt 34 Annäherungsversuche unternehmen*, bevor sie einmal erfolgreich zuschlagen können, kann man ja eine Rechnung aufmachen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand in seinem Leben einem Serienmörder gegenübersitzt in der Bahn oder er hinter einem steht an der Supermarktkasse usw.

Ich habe mal gelesen und weiß nicht, ob die Rechnung stimmt, dass jeder in seinem Leben ca. 30 Mal einem Serienmörder begegnet.

Ich gehe davon aus, dass so ein Serienmörder Antennen dafür hat, ob jemand ein gutes Opfer für ihn sein würde. Ein etwas müdes und depressives, trauriges Gespräch nebenbei mit der Kassiererin von einem wie Henning Vogt, würde einem Serienmörder vielleicht die Ahnung geben, dass ein Bedürftiger vor ihm steht, den er gut manipulieren und dort hinlotsen kann, wo niemand etwas sieht und die Spuren nicht zurückzuverfolgen sind. Auch ein überbordend freudiger Ausdruck auf Seiten von HV kann einem Übles planenden Mörder einen Anknüpfungspunkt bieten.

Im Grunde ist es egal, wie jemand beschaffen ist, ob krank oder gesund, es müssen ja nur drei günstige Momente für einen Serienmörder zusammenkommen:
Richtiger Ort, richtige Zeit, richtige Ansprache.

Falls der Ort gerade ungünstig ist, kann er das Opfer durch richtige Ansprache zu einem Ortswechsel bewegen, so dass dann die Gleichung der Polizei aufgeht: Das Opfer war am falschen Ort zum falschen Zeitpunkt mit dem Mörder allein.

Dass jemand wie HV gerne an Orten mit mangelnder sozialer Kontrolle unterwegs ist, macht es Menschen, die auch einsame Orte mögen und dabei ihrem verborgenen, mörderischen Begehren frönen wollen, leicht.
———
* gemäß Stephan Harbort


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gestern um 14:17
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich habe mal gelesen und weiß nicht, ob die Rechnung stimmt, dass jeder in seinem Leben ca. 30 Mal einem Serienmörder begegnet.
Ersetzt man "Serienmörder" mit "Mörder", dann hab ich es auch so gelesen. Und niemandem sieht man es an. Da kann theoretisch natürlich schnell etwas passieren.
Hoffentlich lässt sich der Fall noch klären.


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gestern um 15:24
Zitat von Tita1992Tita1992 schrieb:Ersetzt man "Serienmörder" mit "Mörder", dann hab ich es auch so gelesen. Und niemandem sieht man es an. Da kann theoretisch natürlich schnell etwas passieren.
Wobei eben sehr oft die Taten irgendwie mit dem Umfeld zu tun haben. Es ist ja nun auch nicht so, dass "Mörder" generell jede(n) als potenzielles Opfer sehen. Sie bewegen sich natürlich auch in irgendeinem sozialen Gefüge, gehen womöglich morgens zum Bäcker, usw.

In diesem Fall sehe ich natürlich auch die Möglichkeit, dass HV Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. Andererseits schien die Initiative, sein Wohnumfeld zu verlassen, von ihm auszugehen. Und offenbar machte HV viele unkonventionelle Dinge im Leben und verfügt über Fertigkeiten, Distanzen auf dem Wasser zurückzulegen.

Er könnte sich suizidiert haben, aber auch ein Leben als "Naturbursche" mit wenig oder keinem Geld ist in diesem speziellen Fall nicht ausgeschlossen, wenn man die Persönlichkeit von HV und sein Verhalten in der Vergangenheit berücksichtigt. Das ist hier schon etwas anders als in vielen anderen Fällen.


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