orakel09 schrieb am 29.04.2024:Nach der Beschreibung der Örtlichkeit in der Ritterstraße habe ich überlegt, ob die Person, die die Leiche abgelegt hat, überhaupt aus Krefeld kam. Möglicherweise war es eher so, dass jemand (das muss ja noch nicht einmal die Mutter gewesen sein) mit dem Rucksack aus einem Zug ausstieg, und zügig aus dem Bahnhof raus lief und dort den erstbesten Ort suchte und dann wieder wegfuhr.
Das könnte sein.
orakel09 schrieb am 29.04.2024:Dass also die Nähe zu den Krankenhäusern weder bekannt noch relevant war. Was die Suche nicht wirklich erleitern würde.
Das wäre dann auch nur für den Zeitraum relevant gewesen, wenn man das Kind lebend hätte ablegen wollen, damit es sicher gefunden und versorgt werden würde.
Foxie123 schrieb am 29.04.2024:Die Briefe der Mutter an die Polizei Krefeld ergeben Sinn, aber wie genau passt der Brief an die Polizei in Viersen rein?
In Krefeld befand sich auch ein Ablageort, das ist somit verständlich. In Viersen nicht.
Mal rumspekuliert:
Es könnte an einer Unsicherheit bezüglich der Zuständigkeiten gelegen haben, vielleicht wollte sie sicherstellen, dass definitiv die richtigen Ermittler den Brief erhalten, was für eine Ortsfremde sprechen könnte, aber nicht muss.
Es könnte aber auch darauf hindeuten, dass sie selbst vielleicht in Viersen lebte.
Oder eventuell das in den Artikeln genannte erstgeborene dritte Kind, dort zu finden gewesen wäre.
Irgendeinen Bezug nach Viersen nehme ich schon stark an, denn in diesem Artikel wird erwähnt, dass ein anonymer Hinweis an die Viersener Polizei gerichtet wurde.
https://www.wz.de/nrw/krefeld/babyleiche-in-krefeld-im-jahr-2005-polizei-rollt-cold-case-neu-auf_aid-108055765Foxie123 schrieb am 29.04.2024:Sich an die Polizei zu wenden ist ja immer auch ein Risiko
Das kommt drauf an. Wenn man die Briefe persönlich in den Revierpostkasten einwirft, dann sicherlich. Ich weiß es nicht genau, aber ich denke 2005 waren die entsprechenden Kommissariate schon videoüberwacht. Ich gehe eher von einem Versand über den Postweg aus. Wenn die Mutter nicht erkennungsdienstlich erfasst war, ist das für sie schon eine sichere Art sich mitzuteilen gewesen, weil man z.B. mit ihren Fingerabdrücken oder Speichel an Briefmarke und Umschlag mangels Vergleichsprobe nix anfangen könnte. Man hätte also lediglich den Poststempel als Anhaltspunkt, der ein paar Infos bereit hält:
https://www.paketda.de/wissen/poststempel-erklaerung.html Dazu wird allerdings in den Zeitungsartikeln nichts erwähnt, nur zum Papier und dessen möglicher Herkunft. Wenn die Briefe gestempelt und nicht persönlich eingeworfen wurden, dann möchte man aus Gründen wohl nicht mitteilen von wo aus das geschah.
Foxie123 schrieb am 29.04.2024:Und wieso überhaupt der Wechsel und nicht weiterhin die eine Polizeistelle?
Wir wissen ja nicht, ob die Briefe zeitgleich eintrafen, oder ob dort ein zeitlicher Abstand zwischen liegt. Vielleicht war es also kein Wechsel im Sinne von Stelle A hat nicht reagiert, also schreibe ich noch B und C an.
Ich habe gestern mal die regionalen Berichterstattungen von 2005 ein wenig ergoogelt. In den seinerzeitigen Artikeln werden die Briefe überhaupt nicht erwähnt. Selbst wenn man damals nicht sofort den Bezug zu Dortmund erschlossen hat, die Viersener und Krefelder EB sind sich nicht fremd und haben sich auch vor 2005 schon gegenseitig und regelmäßig ausgeholfen und Ermittler "verliehen" in SoKos und Mokos.
Ich vermute einfach mal, dass beide Stellen (KR und VIE) relativ zeitnah von beiden Briefen wussten.
Was ich mich frage:
Wieso bekam Dortmund keinen Brief, weder direkt nach dem dortigen Fund, noch später nach dem Zweiten?
Und wieso schrieb sie drei Briefe, zwei hätten doch gereicht?
Ich hatte kurz überlegt, ob es sich vielleicht um einen schlechten Scherz gehandelt haben könnte, aber die EB scheinen sich ja laut der verschiedenen verlinkten Artikel hier im Thread sicher zu sein, dass es sich bei der Verfasserin wirklich um die Mutter handelt.