Mordfall an der Nato-Rampe

@Delphi10
Alles klar, ehemalige Kollegen, gut zu wissen!

Papaya23 schrieb:Hätte ich auch geschätzt, aber es ist noch ein bisschen teurer. Über Bildersuche mit den Stichworten Doppelhaushälfte Sandhausen kann man das Haus noch finden, angeboten von einer Immobilienfirma. Das Angebot ist da noch unter "vermarktete Objekte" zu sehen: Großzügige 6 ZKB DHH in ruhiger zentrumsnaher Lage, 1.990 Kaltmiete. Dann noch Nebenkosten (500 bis ...?).
Es wurden ja Kollegen aus der Metzgerei erwähnt, insofern dürfte er ein Einkommen gehabt haben, aber Miete zwischen 2.550 bis 3.000 Euro ist schon eine Hausnummer.

Ich kenn mich da nicht allzu gut aus, aber bekommt man nicht mittlerweile im Zweifelsfall knapp 300€ Wohngeld pro Kind?
Bei vier Kindern mit perspektive dem 5. wären das ja schon 1500€ an Transferleistungen. Exkl. was den Eltern noch zustehen würde...

@mjk-17
Kann auch sein, dass bei zwei Erwachsenen (Ehefrau hatte auch versucht, Leistungen zu beantragen) und 4-5 Kindern mit Kindergeld und Wohngeld einiges zusammenkommt. Bisher war ich mehr von Berufstätigkeit ausgegangen, was aber wohl nicht mehr der Fall war.
Ansonsten hätten sie vielleicht auch keine Zeit gehabt für die vielen Touren (auf der Suche nach einem Kind) und später die Touren mit Margarita und ihrer Mutter (Frankreich, Schweiz). Also, dann hatten sie Zeit, aber irgendwie hört sich das Ganze trotzdem kostspielig und nach "über die Verhältnisse leben" an.

mjk-17 schrieb:Ich kenn mich da nicht allzu gut aus, aber bekommt man nicht mittlerweile im Zweifelsfall knapp 300€ Wohngeld pro Kind?
Bei vier Kindern mit perspektive dem 5. wären das ja schon 1500€ an Transferleistungen. Exkl. was den Eltern noch zustehen würde...

Ein Kollege von mir besitzt eine Eigentumswohnung, die er vermietet. In der Regel sagen die Leute, die die Wohnungbesichtigen, dass sie da noch mal eine Nacht drüber schlafen wollen, bevor sie zusagen, weil sie durchrechnen müssten, ob sie sich das leisten können. Die einzigen, die immer sofort begeistert waren und sofort zugesagt haben waren Transferleistungsempfänger. Is ja nicht ihr Geld... Und wenn es mit der Betriebskostenabrechnung am Ende des Jahres nichthinhaut, rennt man zum Amt und beantragt Extrageld. Eine ist mal eingezogen und hat danach erst das Wohngeld beantragt. Der Typ vom Amt hat ihr dann klar gemacht, dass dei Wohnung von der Fläche zu groß ist und sie nicht alles an Miete bekommt. Da ihr mit den drei Kindern aber ein Umzug nicht zumutbar war und das Amt den Umzug auch hätte bezahlen müssen, durfte sie dann doch bei voller Übernahme der Wohnkosten in der Wohnung bleiben.

Ich denke, dass dieses Klientel das ganz entspannt sieht.

mjk-17 schrieb:Ich kenn mich da nicht allzu gut aus, aber bekommt man nicht mittlerweile im Zweifelsfall knapp 300€ Wohngeld pro Kind?
Bei vier Kindern mit perspektive dem 5. wären das ja schon 1500€ an Transferleistungen. Exkl. was den Eltern noch zustehen würde...

Wieso 5 Kinder? Seine Tochter lebt bei der Ex. Da müsste er doch eher Unterhalt zahlen!

@mjk-17
@Papaya23
@Grillage

Wieso geht ihr davon aus, dass die Familie Leistungen vom Amt bekommt? So eine Doppelhaushälfte bekommt man nicht vom Amt bezahlt!

Ich habe das Thema Haus aufgegriffen, weil mich das neue große Haus für einen Metzger und eine Fußpflegerin sehr überrascht hat. Und dann die Ausgaben für Drogen!

Delphi10 schrieb:Wieso 5 Kinder? Seine Tochter lebt bei der Ex. Da müsste er doch eher Unterhalt zahlen!

Ah ja gut, das hatte ich nicht auf dem Schirm, dann sind wir bei max. vier Kindern.

Delphi10 schrieb:Wieso geht ihr davon aus, dass die Familie Leistungen vom Amt bekommt? So eine Doppelhaushälfte bekommt man nicht vom Amt bezahlt!

Der Gedanke kommt daher, dass das alles finanziert werden muss.
Wenn man von den Jobs der beiden ausgeht, dann ist das schon eher nicht die Richtung von man kann sich ca. 2500€ Warmmiete leisten. Dahingehend war das die Überlegung, ob das Geld daher stammen könnte.
Das mit Haus spielt erstmal ne untergeordnete Rolle, solange das Geld bzw. die Regelsätze reicht.

@delphi
Das mit den Leistungen vom Amt ist immer so ein automatischer Gedanke, wenn man davon ausgeht, dass er nicht mehr in seinem Job arbeitet. Natürlich kann es auch ganz andere Varianten geben, das stimmt.

Man muss sich ja ohnehin fragen, wie die beiden ohne Einkommensnachweise so ein Haus mieten konnten, denn in der Regel wollen Vermieter oder Makler diese sehen, gerade, wenn es fast noch Neubauten sind, um sich eben vor Mietnomaden zu schützen.

Daher würde ich mal vermuten, dass da vielleicht auch gefakte Dokumente vorgelegt wurden.

@Grillage
Dein Beispiel war gut gewählt, wer sagt, dass es hier nicht so war? Vielleicht zunächst falsche Einkommensnachweise vorgelegt und dann wenn die Transferleistung nicht für die Miete gereicht hätte, hätte man vielleicht die Karte gezogen, dass ein Umzug wegen Schwangerschaft nicht zumutbar ist.

Ich denke, dass diese ganze Suche nach einem geeigneten Baby ohnehin nicht aus Mutterliebe getätigt wurde. Wenn er selbst schon mit Drogen gehandelt hat...wer weiss...vielleicht wäre das Baby auch irgendwann illegal gegen ne schöne Summe Geld verkauft worden und es wäre nur der Beginn einer Serie geworden.

Ich habe den Fall von Anfang an verfolgt.
Mich graust es vor dem Ehepaar.
So eine hinterlistige, abgebrühte Tat.
Da ist ein Ehepaar welches schon jeweils eigene Kinder hat, und die Ehefrau entschließt sich zu steleresieren und überlegt es sich doch wieder anderes, gut bis dahin ist ja alles legal und den ihr Entschluss.
Aber dann klappt es nicht und dieses gruslige Ehepaar geht auf die Suche nach einen weiblichen Baby und lockt eine junge Frau, durch vorgetäuschte Hilfsbereitschaft in die Falle.Die arme Junge Frau wollte hier Sicherheit für ihr Kind, sich und ihre Mutter und wird hinterrücks ermordet sowie ihre Mutter und das Baby wird ihr entrissen von Menschen den sie Vertraut hat, es ist wirklich wie in einen schlechten Psychothriller, so eine kaltblütige, hinterhältige Tat.
Ich bin entsetzt darüber wie dieses Ehepaar vorgegangen ist, alles durchplant aber ihre Überheblichkeit hat sie doch auflaufen lassen.

Es gibt ein Video eines ukrainischen TV-Senders "1+1" in dem eine Talkshow ("Das ganze Land redet") vom 5. April 2024 gezeigt wird .
Dafür wurden Freunde, Familienmitglieder und Nachbarn (aus Deutschland und Ukraine) von Margarita und Marina eingeladen und zu den beiden und deren Umfeld befragt.
Wenn man die Übersetzungfunktion einschaltet, kan man ein wenig verstehen, aber es ist sehr mühsam und lückenhaft. Oft heißt es 'wir', wenn 'sie' gemeint ist und andersherum, der Satzbau ist anders und ergibt bei der Übersetzung dann keinen Sinn usw.

Das Video ist ziemlich lang, über 1 Stunde.
Trotzdem sehenswert (wenn man viel Zeit und Geduld hat und unbedingt die Übersetzungsfunktion einschalten) oder man schaut sich nur ein paar Minuten an.
Besonders ab Minute 14, dort spricht eine Nachbarin über Telefonate mit der Mutter Marina, die wiederum von den Reisen mit Ina O. berichtet. Leider, wie gesagt, sehr schwer zu verstehen. Ansonsten wird über ähnliche Fragen wie hier diskutiert.
Am besten, man kann die Sprache oder kennt jemand, der übersetzen kann.

Übersetzter Titel

EXKLUSIV! Neue Details zum Mord an ukrainischen Frauen in Deutschland Das ganze Land redet

Quelle:

https://www.youtube.com/watch?v=Ykhuu2fghBY

Bericht zum gestrigen Prozesstag:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/im-doppelmordprozess-in-mannheim-um-zwei-tote-ukrainerinnen-sieht-gutachter-keine-verminderte-schuldfaehigkeit-100.html

Anscheinend sich die Täter schon aufgeflogen, bevor überhaupt die Verbindung zu den Opfern ermittelt wurde.

Was für Widersprüche das Ehepaar in ihrer Babyhisory der Umgebung aufgebrummt hat.
Des einen wird manch einem ein selbst konstruierter Babybauch präsentiert, dann wird den Gästen eine Adoptionsgeschichte erzählt die in Tschechien stattgefunden hat und dann wiederum den EB bei der Festnahme, eine gefälschte Geburtskunde vorgezeigt, die das Baby als ihr eigenes, geboren als Hausgeburt ausgibt.
Irgendwie, geplant alles von vorne bis hinten aber nicht durchgedacht und es ist an Überheblichkeit nicht zu überbiten, dass die Leute es abkaufen könnten.
Gut dass der anonymen Anruferin dieses gruslige Ehepaar und ihrer Geschichte das alles seltsam vorkam und sie die Story hinterfragt hat und es der Polizei gemeldet hat.

LadyWhiteRose schrieb:Mich graust es vor dem Ehepaar.
So eine hinterlistige, abgebrühte Tat.
Da ist ein Ehepaar welches schon jeweils eigene Kinder hat, und die Ehefrau entschließt sich zu steleresieren und überlegt es sich doch wieder anderes, gut bis dahin ist ja alles legal und den ihr Entschluss.
Aber dann klappt es nicht und dieses gruslige Ehepaar geht auf die Suche nach einen weiblichen Baby und lockt eine junge Frau, durch vorgetäuschte Hilfsbereitschaft in die Falle.Die arme Junge Frau wollte hier Sicherheit für ihr Kind, sich und ihre Mutter und wird hinterrücks ermordet sowie ihre Mutter und das Baby wird ihr entrissen von Menschen den sie Vertraut hat, es ist wirklich wie in einen schlechten Psychothriller, so eine kaltblütige, hinterhältige Tat.
Ich bin entsetzt darüber wie dieses Ehepaar vorgegangen ist, alles durchplant aber ihre Überheblichkeit hat sie doch auflaufen lassen.

Ich muss sagen, dass mich das auch alles sehr schockt.

Ich glaube, ein unerfüllter Kinderwunsch kann schon ein sehr starker Triebmotor sein. Zu Beginn des Ukraine-Krieges gab es ein paar Berichte über kinderlose Paare, die in der Ukraine eine Leihmutterschaft beauftragt hatten und nun aufgrund der Kriegswirren ihr bestelltes Kind nicht abholen konnten. Schon diese Berichte haben mich wirklich geschockt, wie Menschen so etwas tun können. Für mich ist das eine moderne und wirklich schlimme Form der Prostitution, diese Menschen kaufen sich gegen Geld für 1 1/2 Jahre den Körper einer Frau (mit den 9 Monaten ist es nicht getan, diese muss vorher schon Monate lang Hormonpräparate schlucken um den Körper für die Implantation des Embryos vorzubereiten und auch nach der Geburt braucht der Körper eine ganze Zeit, um sich von der Schwangerschaft zu erholen).
leihmutterschaft ist in Deutschland verboten und deshalb gehen diese menschen ins osteuropäische Auslang, wo das ganze im Vergleich zu den USA auch noch lächerlich billig ist. Diese Paare reden sich das dann oft noch schön, in dem sie anführen, die Frauen würden so ja viel mehr Geld verdienen, als wenn sie in ihrem Heimatland einer normalen Erwerbstätigkeit nachgehen würden. Dahinter steht allerdings eine ganze Industrie (spezialisierte Kliniken und Arztpraxen), die im Gegensatz zu den Leihmüttern, sehr sehr gut daran verdienen.

Wie gesagt, ich war geschockt, wie schnell einige Menschen jeglichen moralischen und ethischen Kompass über Bord werfen, wenn es um ihren unerfüllten Kinderwunsch geht. Es war ganz selbstverständlich, dass, wenn das hier verboten ist, man halt ins Ausland geht, um sich dort zu kaufen, was man haben will.

Diese Fall ist natürlich noch um sehr sehr sehr viele Stufen entsetzlicher. Denn dieses Paar ist selbst vor zweifachem Mord nicht zurückgeschreckt. Das steht für mich auf der allerunterstern Stufe. Gerade wenn ich mir anschaue, wie akribisch sie das geplant haben, dass sie gezielt Kliniken ausspioniert haben und wie sie sich an die Mutter rangewanzt haben. An einen Menschen, der offensichtlich eine sehr schwache Position hatte, als jemand in einem fremden Land, der die Sprache nicht spricht, der deshalb das vorgegaukelte Hilfsangebot dankbar angenommen hat.
Und das, obwohl sie schon eigene Kinder hatten. Und obwohl es nicht mal ein biologischen Schicksal war, dass sie kein eigenes Kind mehr bekamen, sondern die Frau sich ein paar Jahre vorher zur Sterilisation entschlossen hatte, die sie mittlerweile bereute. Für diese Entscheidung, die sie über ihren eigenen Körper getroffen hat, mussten dann zwei Menschen mit dem Leben bezahlen. Wie egoistisch und verkommen kann man sein!

@Grillage

Zusätzlich stellt sich mir, wie auch anderen hier die Frage von wo das Geld da war.
Er ein Arbeitsloser Drogensüchtiger Metzger, sie eine Fußpflegerin.
Da wurde ein Haus in einer guten Gegend gemietet und solch Kinderwunschzentem wollen auch bezahlt werden, und von den Drogrnkonsum und der Kosten dafür braucht man erst gar nicht reden.
Normalerweise würde sagen, es geht mich nichts an von wo sie ihr Geld für ihr Kostspieliges Leben hatten, aber bei so einer geplanten kaltblütigen Tat und dass jemand dafür fähig ist, darf man sich da Frage stellen, wie es dazu kam mit ihren Geldsegen.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/im-doppelmordprozess-in-mannheim-um-zwei-tote-ukrainerinnen-sieht-gutachter-keine-verminderte-schuldfaehigkeit-100.html?fbclid=IwY2xjawIFnhpleHRuA2FlbQIxMQABHSjrBaYXW6GUaIwga8HliCHffbxrxrk0M3-iO9F-hs6QvDK7WrZTkBM1Kg_aem_iN5PlRLoBKGB4YcL4cy8Yw

Wie ich bereits vermutete, waren die Angaben des Angeklagten zu seinem Drogenkosum übertrieben, wohl um das Gericht in Richtung Schuldunfähigkeit zu manipulieren.

Auch den Drogenkonsum des Mannes relativierte der Gutachter.

Der angeklagte Mann aus Sandhausen hatte gegenüber dem Gutachter angegeben, vor seiner Festnahme täglich Drogen genommen zu haben. Tatsächlich hätten die Haarproben des Angeklagten gezeigt, dass der Mann regelmäßig Drogen genommen hatte, aber eher moderat. Nach Ansicht des Gutachters war der Mann auch nicht stark abhängig von den Drogen.

@LadyWhiteRose
Irgendwo stand ja, dass er sich seine Drogen durch dealen finanziert hat. Das könnte auch eine gute Einnahmequelle gewesen sein.
Ggf, hat evtl seine Frau ganz gut verdient mit Fußpflege und Bürojob. Oder es wurde geerbt.
Aber wenn ich so lese, die Reisen mit den Opfern, Restaurantbesuche usw. Lifestyle der kostet, vor allem Zeit. Man fragt sich, wann sie sich um ihre Jobs und Kinder gekümmert haben, bei den Freizeit Aktivitäten.
Vielleicht haben ja beide Unterhalt für ihre Kinder, aus früheren Beziehungen bezogen plus Kindergeld usw.
Nur wird man zu der Thematik sicher nichts mehr im Prozess hören. Warum auch. Die Taten wurden vollumfänglich eingeräumt. Das Baby wurde nicht aus finanziellen geraubt, auch hinter den Morden, stand zumindest kein finanzieller Aspekt.
Der Lebensunterhalt des Pärchens ist ja kein Gegenstand der Anklage oder?

Was mich nun wiederum wundert. Einmal hieß es, Schwangerschaft vorgetäuscht, richtig?
Und nun lese ich, das Baby wurde den Freunden oder Gästen ( oder Familie?) als Adoptivkind aus Tchechien präsentiert?
Also gab es zwei Storys dazu? Eine für die Allgemeinheit ( sie wäre schwanger) und dann die Alternative für die engsten Freunde? Adoption?

Zumindest ist es gut, dass da jemand misstrauisch wurde, als auf einmal das BabyGirl präsentiert wurde.
Also wenn man sich eine gute Nachbarschaft betrachtet, und aufeinmal taucht die Nachbarin mit nem Neugeboren im Wagen auf? Jemand der vorher keinerlei Anzeichen von Schwangerschaft gezeigt hat?
Ich glaube, da würden sich alle wundern?
Sie müssen sich bewusst gewesen sein, dass ihr Happy Family Baby Glück nicht von Dauer sein kann.
Beide werden als voll schuldfähig bezeichnet vom Gutachter?
Aber wie konnten sie nur eine Minute glauben, dass sie damit durchkommen?
Womöglich, waren sie so tief drin in ihren Plänen, dass sie die Optionen alle einfach ausgeklammert haben.
Zu weit gegangen, das Baby und die Opfer waren eine relativ leichte Beute, da sehr vulnerable.
Warscheinlich lief alles zu glatt für das Pärchen, bis sie ergriffen wurden.
Das muss sie ja regelrecht beflügelt haben, dass sie auf so arglose Menschen trafen, ohne Sprachkenntnisse, auf Hilfe angewiesen und diese Opfer müssen tatsächlich Urvertrauen gehabt haben.
Anders ist das nicht zu erklären, dass sie sich auf das Pärchen überhaupt eingelassen haben.

LadyWhiteRose schrieb:Gut dass der anonymen Anruferin dieses gruslige Ehepaar und ihrer Geschichte das alles seltsam vorkam und sie die Story hinterfragt hat und es der Polizei gemeldet hat.

Die anonyme Hinweisgeberin hat die Lösung des Falles vielleicht um ein paar Tage beschleunigt, nötig war es nicht, denn man wäre ihnen durch Telefonate und die Verbindung zu den Opfern sowie auf die Spur gekommen.

calligraphie schrieb:Ggf, hat evtl seine Frau ganz gut verdient mit Fußpflege und Bürojob. Oder es wurde geerbt.

Niemals verdient man da so viel für eine Familie mit 3 Kindern inkl großem Haus.

calligraphie schrieb:Vielleicht haben ja beide Unterhalt für ihre Kinder, aus früheren Beziehungen bezogen plus Kindergeld usw.

Für ein Kind, das bei der Mutter lebt, bekommt man keinen Unterhalt, sondern zahlt!

@delphi
Das denke ich auch, dass die Tätigkeit als Fußpflegerin nicht annähernd die monatlichen Kosten abgedeckt hätte. Wenn man von 2 Erwachsenen und nur den 3 Kindern ausgeht, dazu die Doppelhaushälfte (mind. 2.500 €) und mindestens 1 Auto, oder eher 2 Autos, benötigt man monatlich ein ziemlich gutes Einkommen. Das Baby und ggf. Unterhalt für die Tochter noch gar nicht mitgerechnet. Dazu die vielen Reisen. Es schien Geld und Zeit vorhanden zu sein.

@BigMäc
Die Drogensucht bei Marco O. schien mir auch übertrieben dargestellt. Auch die Vorführung eines Videos (im Gerichtssaal) seiner Drogeneinnahme konnte dazu gedacht sein, dies hervorzuheben.
Jetzt wäre die Frage, welche Dinge außerdem noch übertrieben dargestellt wurden. Gab es diesen extremen Kinderwunsch, der zum Mord an zwei Frauen geführt hat oder hatte die Jagd (quer durch Europa) nach einem Kind andere Gründe.

@calligraphie
Echt seltsam die neue Version, das Baby als Adoptivkind vorzustellen.

Sie kenne eine Familie, bei der die Frau nie schwanger war, aber auf einer Geburtstagsfeier einen Säugling präsentiert habe. Das Baby habe das Paar angeblich in Tschechien adoptiert. Das sei einigen Familienmitgliedern komisch vorgekommen, soll die Frau gesagt haben.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/im-doppelmordprozess-in-mannheim-um-zwei-tote-ukrainerinnen-sieht-gutachter-keine-verminderte-schuldfaehigkeit-100.html

Waren sie dort zu einem Geburtstag bei jemand aus der eigenen Verwandtschaft eingeladen? Das wäre natürlich richtig risikoreich, was ihr Kartenhaus ins Wanken bringen konnte. Oder waren es entferntere Bekannte, wo sie sich trauten, diese Adoptivgeschichte zu erzählen?

Die Version der kurz bevorstehenden Geburt hatten sie in der Nachbarschaft in Sandhausen erzählt. Dort waren sie ja gerade erst eingezogen, ca. im Dezember 2023. Dort waren sie noch unbekannt. Die Polizei fand im Haus sogar entsprechende präparierte Kleidung mit eingenähtem Schaumstoff.
Aber wenn sie so einen ausgefeilten Plan gehabt hatten, wie gesagt wurde, warum riskierten sie verschiedene Versionen ihrer Geschichte?
Es gab ja außerdem die Geschichte mit der Intensivstation. Das hätte ihnen bei Bedarf für weitere abgewandelte Stories dienen können (das Baby kommt erst in 3 Monaten, das Baby ist nun leider...., usw.)
Sie hatten scheinbar mehrere Geschichten vorbereitet.

Hier ein Auszug aus der NZZ, man erfährt noch etwas über Tag und den Ort, wo dieses fürchterliche Verbrechen startete und die Tage danach:

Am 6. März 2024 hatte Marco O. Geburtstag. Das Ehepaar lud Ryta R. und ihre Mutter in ein chinesisches Restaurant ein und mischte ihnen ein Beruhigungsmittel ins Getränk. Als sich die Mutter von Ryta R. unwohl fühlte, versprachen Ina und Marco O., sie ins Spital zu bringen. Stattdessen fuhren sie zu einem See, wo ihr Marco O. mit einem Gummihammer viermal auf den Kopf schlug. Die Leiche versenkte er im See.

Ina und Marco O. gaben Ryta R. danach an, ihre Mutter habe einen Herzinfarkt erlitten, sie würden sie zu ihr ins Spital bringen. Tatsächlich steuerten sie aber ein Waldstück an, wo Ryta R. zu Tode geschlagen und danach angezündet wurde. Zwei Tage später präsentierte das Ehepaar das Kind bei einem Familienfest, in der folgenden Woche den Eltern von Ina O. Wenige Stunden später wurden die beiden verhaftet.

Quelle: https://www.nzz.ch/panorama/tatmotiv-kinderwunsch-ein-deutsches-ehepaar-hat-zwei-ukrainerinnen-getoetet-um-ein-baby-zu-stehlen-ld.1865042

In diesem Stern-Artikel wird noch etwas ausführlicher über das Ehepaar O. gesprochen.

Trotz der abgründigen Tat stellte der Gutachter am Montag jedoch keine seelischen Abartigkeiten fest, keine intellektuellen Einschränkungen, keine schweren Depressionen. Es gebe keinerlei Hinweise auf belastende Lebensumstände, sagte Pleines.

Vor dem Doppelmord von Hockenheim zeigten sie keine Auffälligkeiten
Marco O. habe demnach einen fürsorglichen Stiefvater gehabt, der sich um ihn gekümmert habe. Als einzige Auffälligkeit des Angeklagten, der gleich zwei Berufsabschlüsse als Metzger und Koch machte, nannte der Gutachter narzisstische Persönlichkeitszüge. Marco O. betrachte sein Leben tendenziell mit dem Weichzeichner und übersehe Schwierigkeiten.

Gleichwohl sei der 43-Jährige psychisch stabil. Zwar habe er regelmäßig Drogen konsumiert, aber nicht mehr als ein Gelegenheitskonsument. Eine "süchtige Bindung" lasse sich nicht nachweisen.

Auch bei Ina O. sieht der Gutachter keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer psychischen Störung. Ihre Kindheit sei harmonisch verlaufen – zunächst in Kasachstan, wo sie geboren sei, dann in Deutschland, wohin die Familie als Spätaussiedler zog. Problemlos habe sie sich in die fremde Kultur eingefügt; Leistung und Pflichterfüllung seien Ina O. wichtig gewesen. Pleines sprach von einem "bürgerlichen Selbst- und Lebenskonzept".
Zwar habe es Belastungen gegeben, etwa durch die erste Ehe mit einem Alkoholiker. Auch der unerfüllte Kinderwunsch in der späteren Ehe mit Marco O. habe eine Belastung dargestellt. Dies habe aber allenfalls zu depressiven Verstimmungen geführt, zu denen Ina O. in solchen Situationen neige. Ihre psychische Stabilität sei dadurch nicht "erodiert". An keiner Stelle der monatelangen Planungen bis zum Tattag am 6. März 2024 sei erkennbar, dass ihr die Handlungskontrolle entglitten wäre.

Quelle: https://www.stern.de/gesellschaft/doppelmord-von-hockenheim--angeklagte-voll-schuldfaehig-35417366.html