Mordfall Kezhia H.
28.10.2023 um 06:3432 Messerstiche zeigen für mich Tötungswillen. Wenn Kezhia nicht gefestigt war, hätte er gleich 10× die Beziehung beenden müssen – bzw. er hätte sie überhaupt nie anfangen dürfen!
Den Durchbruch bei den Ermittlungen lieferte Professor Thomas Brinkhoff von der Jade-Hochschule im niedersächsischen Oldenburg. Der Geoexperte hatte mit seinem Team den Fahrtenschreiber des Firmenwagens des tatverdächtigen Mannes untersucht – und die Polizei letztendlich zum Tatort und dem Leichenfundort geführt. Ohne ihn würde es vermutlich derzeit keinen Prozess geben.Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/kezhia-prozess-professor-fundort-leiche-100.html
Kuno426 schrieb:Den Durchbruch bei den Ermittlungen lieferte Professor Thomas Brinkhoff von der Jade-Hochschule im niedersächsischen Oldenburg. Der Geoexperte hatte mit seinem Team den Fahrtenschreiber des Firmenwagens des tatverdächtigen Mannes untersucht – und die Polizei letztendlich zum Tatort und dem Leichenfundort geführt. Ohne ihn würde es vermutlich derzeit keinen Prozess geben.Das ist ja super interessant zu lesen gewesen, wunderbare Arbeit
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/kezhia-prozess-professor-fundort-leiche-100.html
Auch im Fall Kezhia habe der Datenschutz um ein Haar zugeschlagen, sagt der Professor. Die Polizei hatte den Fahrtenschreiber gerade noch rechtzeitig gesichert. Für den Tag vor dem Tötungsdelikt seien die Daten nicht mehr vorhanden gewesen.Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/kezhia-prozess-professor-fundort-leiche-100.html
Das Datenschutzrecht regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten und schützt Ihre Privatsphäre. Der Schutz personenbezogener Daten ist allerdings kein unbeschränktes Recht. Es muss im Einzelfall gegen andere Rechte abgewogen werden.Quelle: https://www.ombudsstelle.at/faq/datenschutzrecht/was-regelt-das-datenschutzrecht/
HolzaugeSHK schrieb:Da sollte man eventuell noch am Datenschutzrecht arbeiten!Nein. Wieso? Die Speicherfrist hat doch ausgereicht.
Sabsy schrieb:Der TV Timo hat alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann,Für den Angeklagten geht es einzig darum, seine Verurteilung wegen Mordes zu verhindern, die lebenslang, also 15 Jahre + bedeutet.
hat vielen Menschen sehr viel Leid zugeführt und er wäre gut beraten
jetzt dafür endlich mal gerade zu stehen.
emz schrieb:Für den Angeklagten geht es einzig darum, seine Verurteilung wegen Mordes zu verhindern, die lebenslang, also 15 Jahre + bedeutet.Du musst mir die Beweggründe des TV nicht erklären.
Also gesteht er einen Tatverlauf, der ein Urteil wegen Totschlags begründen könnte, weil kein Raum für Mordmerkmale bleibt. Damit müsste er dann nicht ganz so lang sitzen.
Sabsy schrieb:Du musst mir die Beweggründe des TV nicht erklären.Das vielleicht nicht, aber dass dein Ratschlag:
Sabsy schrieb:er wäre gut beratenihm nicht zum Vorteil geraten dürfte, das schon.
jetzt dafür endlich mal gerade zu stehen.
Ermittler stellen gelöschten Chat-Verlauf her: Hatte Tino B. eine weitere Geliebte?
Verhandlung in Stendal: Der wegen Mordes angeklagte Tino B. hatte offensichtlich ein weiteres intimes Verhältnis. Bereits 2021 hatte er zudem im Internet ein tödliches Betäubungsmittel geordert.
Von Gesine Biermann Aktualisiert: 31.10.2023, 11:02
Stendal/Klötze - Dass gelöschte Daten nicht immer völlig verschwunden sind, bewies die Polizei im Fall des mutmaßlichen Mörders von Kezhia H. mit unzähligen wiederhergestellten Chatverläufen oder E-Mails. Die Protokolle wurden während des jüngsten Verhandlungstages öffentlich verlesen. Unglaubliches kam zutage.
Die Dialoge klingen wie Plänkeleien zwischen zwei frisch verliebten Teenagern ...
Der Chatverlauf vom Tattag, ..., ist wohl an diesem Vormittag für so manchen Zuhörer im Saal nur schwer auszuhalten. ...
Für das spätere Opfer begann der 4. März allerdings wohl voller Vorfreude auf einen schönen gemeinsamen Tag. ...
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All diese Nachrichten waren auf dem Mobiltelefonspeicher von Tino B. noch vorhanden und lesbar. Das galt indes längst nicht für alle. Andere Chats in seinem Handy hatte B. gelöscht. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen hatten Computerfachleute der Polizeiinspektion Stendal aber einige der Daten wiederherstellen können. Mit erstaunlichem Inhalt.
So hatte Tino B. offensichtlich auch noch Kontakt zu einer weiteren Frau. Einer gewissen Jessy J. hatte der dreifache Familienvater jedenfalls mehrfach „versichert, wie sehr er sie liebt“. Ihr hatte er zudem über Western Union – ein US-amerikanischer Anbieter von Überweisungen – mehrfach Geld geschickt.
Zudem können die Experten der Polizei auch einige Daten aus dem gelöschten E-Mail-Verkehr wieder lesbar machen. Demnach hatte B. im Mai 2021 für den Preis von 600 Dollar ein Betäubungsmittel namens Nembutal bestellt ...
... Offenbar war das tödliche Pulver aber nicht angekommen. ...
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Letztlich hatten die Kripo-Beamten in der Fachabteilung ihr Augenmerk auch auf die GPS-Daten in beiden Handys des mutmaßlichen Mörders gelegt. Diese geben, wenn sie eingeschaltet sind, an, welche genaue Position ein Gerät zu einem bestimmten Zeitpunkt hat.
Allerdings hatte B. eben diese Funktion mehrfach unterbrochen. Und zwar genau zum Zeitpunkt der Tat, also am 4. März zwischen 13 und 15 Uhr, und ebenfalls am 6. sowie am 7. März in den Nachtstunden, die der Geliebte von Kezhia H. unter anderem dazu genutzt hatte, eine Grabstelle auszukundschaften und später die Leiche seiner ermordeten Geliebten zu beseitigen.
emz schrieb:Es macht einen wirklich fassungslos, was an diesem Tag über Chat-Verläufe und e-mails bekannt wurde.Der Artikel macht auch mich fassungslos. Eine Ehefrau, drei Kinder, zwei Geliebte, von denen eine mehrfach Geld überwiesen bekam, und der er seine Liebe versicherte?
Demnach hatte B. im Mai 2021 für den Preis von 600 Dollar ein Betäubungsmittel namens Nembutal bestellt - ein in Deutschland nicht erhältliches Barbiturat in Pulverform, das in der Tiermedizin zum Einschläfern benutzt, in nichtdeutschen Staaten aber auch „für den letzten Weg von Menschen“ verwendet werde, wie die Richterin erläuterte.Quelle: https://www.volksstimme.de/lokal/kloetze/mordprozess-fall-kezhia-geloeschter-chatverlauf-hergestellt-hatte-tino-b-weitere-geliebte-3720142
Dazu hatte er, ebenfalls per E-Mail, eine Gebrauchsanweisung in gebrochenem Deutsch erhalten: „Ihre tödliche Dosis ist 25 Gramm“, hatte der Verkäufer beziffert. Dazu, so heißt es weiter in der Mail, würde die Lieferung auch noch ein Medikament gegen Erbrechen enthalten. Offenbar war das tödliche Pulver aber nicht angekommen.
Ebenfalls im Protokoll der Datenanalyse findet sich ein Hinweis auf verschiedene Google-Anfragen von Tino B., der demnach mehrfach im Internet nach dem „Unterschied zwischen lebenslang und lebenslänglich“ gesucht hatte.Quelle: s.o.
Koernchen schrieb:Wobei der Name und die Tatsache der Überweisungen in die USA ja eher nach Love-Scam klingen.Das ist so. Aber es ändert jetzt nichts daran, daß er eben weitere -scheinbar sexuelle- Kontakte suchte.
Koernchen schrieb:Vielleicht dämmerte ihm, dass er gelinkt wurde und ist deshalb ausgerastet.Weil er von einer unbekannten Person ggf. betrogen wurde schmiedet er im Rahmen eines "Ausrasters" über eine längere Zeit Mordpläne gegenüber einer völlig anderen Person? Das halte ich für abwegig. Auch die Bestellung des BTM passt nicht dazu.
Koernchen schrieb:Wobei der Name und die Tatsache der Überweisungen in die USA ja eher nach Love-Scam klingen.Wohin die Überweisung ging steht da aber nicht sondern nur:
Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 19 Jahre alten Kezhia ... sollen am Donnerstag am Landgericht Stendal vier Polizistinnen und Polizisten aussagen. Sie sollen von den Ermittlungsarbeiten berichten. Auch eine Mitarbeiterin des Landeskriminalamtes in Magdeburg soll aussagen.
Am Freitag sollen weitere Zeugen und ein Gerichtsmediziner am Landgericht Stendal aussagen. Der Prozess wird voraussichtlich auch im neuen Jahr fortgesetzt. 16 weitere Verhandlungstage wurden bis Ende Februar festgelegt.
Insgesamt fünfeinhalb Stunden hatte er [Rechtsmediziner Rothämel] sich den Leichnam angesehen und auch teilweise seziert, der fünf Wochen lang vergraben gelegen hatte. Neben den Stichwunden sei ein Benzingeruch auffällig gewesen und dass Teile der linken Körperhälfte Brandspuren aufwiesen.
Der Angeklagte hatte in seinem fünfeinhalb Seiten langen Geständnis dargelegt, dass er die Getötete mit Benzin übergossen und angesteckt habe. Der Anblick habe ihn geschockt und er habe das Feuer schnell wieder gelöscht. Auf Nachfrage des Richters sagte der Experte, dass er nach lesen des Geständnisses keine Hinweise gefunden habe, die mit dem Zustand der Leiche nicht vereinbar gewesen wären. Das gilt auch für den Tathergang.
Später geht er [Rechtsmediziner Rothämel]alle Organe durch und kann "keine eindeutigen Abwehrverletzungen" bestätigen. Außerdem gebe es keinen Hinweis auf "eine eingenistete Schwangerschaft". Auch Spermaspuren waren nicht zu finden, außer auf einer Decke, mit der die Leiche eingewickelt worden war. Dieser Befund bringt die Staatsanwaltschaft in Schwierigkeiten, da sie bei ihrer Anklage eindeutig geäußert hatte, dass es "vor oder während der Tat zu einem einvernehmlichen Geschlechtsverkehr" gekommen sei.
Während des haarkleinen Sezierberichtes im Gerichtssaal sitzt der Angeklagte Tino B. die meiste Zeit wie versteinert auf seinem Platz, den Kopf vergraben hinter seinen Händen, eingerahmt von seinen beiden Verteidigerinnen. Gelegentlich vernimmt man ein leises Schluchzen. Er greift einige Male zu seinem Taschentuch. Als sich die Verfahrensbeteiligten bei Richter Galler vorne im Gerichtssaal noch einmal Fotos von verschiedenen Stichverletzungen ansehen, bleibt Tino B. auf seinem Platz einsam sitzen. In einiger Entfernung wachen von jeder Seite Justizbeamte, die für die Sicherheit im Gerichtssaal zuständig sind.
Am 14. Dezember wird der Prozess fortgesetzt. Dass Gericht hat noch 15 weitere Verhandlungstage bis zum Februar angesetzt.
inala schrieb am 11.10.2023:„Viele Schwangerschaftstests und ein blutiges Laken“ sprechen aus meiner Sicht nicht unbedingt für eine Schwangerschaft. Eher für eine Fehlgeburt in einem frühen Stadium der Schwangerschaft.Die Geschichte mit den fehlenden Spermaspuren ist hingegen eine Überraschung. Was bedeutet das dann für die Anklage?
Da passt etwas nicht zusammen. Oder sehe nur ich das so?
inala schrieb am 11.10.2023:Viele Schwangerschaftstests und ein blutiges Laken“ sprechen aus meiner Sicht nicht unbedingt für eine Schwangerschaft. Eher für eine Fehlgeburt in einem frühen Stadium der Schwangerschaft.An diesem blutigen Laken bleibe ich auch immer noch hängen und verstehe nicht ganz, welche Bedeutung die Staatsanwaltschaft dem zumisst.
inala schrieb:Die Geschichte mit den fehlenden Spermaspuren ist hingegen eine Überraschung.Auch hier erkenne ich den Sinn nicht so ganz. Der Angeklagte hätte ja auch ein Kondom benutzt haben können.
Photographer73 schrieb:inala schrieb:Eben. Außerdem soll es sogar einvernehmlichen Sex ohne Spermaspuren geben, zumal wenn - so ja eine Version der Tat - er den Akt ja sogar bewusst abgebrochen hat, um sie zu zu ermorden. Das widerlegt für mich gar nix.
Die Geschichte mit den fehlenden Spermaspuren ist hingegen eine Überraschung.
Auch hier erkenne ich den Sinn nicht so ganz. Der Angeklagte hätte ja auch ein Kondom benutzt haben können.