Frau und Kind tot aus dem Berliner Weißen See geborgen

PeterWimsey schrieb:Eigentlich könnte die Tatsache, daß kein Vermisstenfall zu den beiden zu passen scheint, schon fast ein Hinweis auf eine Straftat sein.

Könnte ja auch eine Obdachlose oder vor Jahren weggelaufene/vermisste Mutter mit ihrem Kind sein. Es gibt soviele Möglichkeiten. Bin mal auf die DNA-Analyse gespannt, ob man die Toten identifizieren kann.

@brigittsche
Die Fontäne spritzt so doll, dass man da mit klarem Verstand nicht nah heran schwimmt. Außer ein paar halbstarke Jugendliche vielleicht.

Srensen schrieb:Offensichtlich ist der See auch für Schwimmer gefährlich. In den letzten Jahren ertranken dort mehrere Menschen, die schwimmen konnten.

Aber vermutlich sind diese Menschen auf dem See, also während des schwimmens/planschens ertrunken.
Das passiert ja leider recht häufig, völlig unbemerkt. Selbst inmitten anderer Schwimmer/Menschen.

Ein Suizid vom Ufer aus wird aber vermutlich schwierig, nach der Schilderung der Uferbedingungen von @CurlySue_

Interessant wäre natürlich auch zu wissen, was für eine Art Kleidung die beiden Leichen getragen haben. Ob Schwimmkleidung oder gewöhnliche Klamotten. Ich glaube eher nicht an Schwimmkleidung, weil man zuerst nicht davon ausging, dass die Frau weiblich ist bzw war. Bei einem Badeanzug oder Bikini hätte man wohl relativ schnell sagen können, dass es sich um eine weibliche Leiche handelt.
Diese Tatsache würde eher gegen einen Badeunfall sprechen.

Eifel86 schrieb:Ich gehe eher nicht von Schwimmkleidung aus, weil man zuerst nicht davon ausging, dass die Frau weiblich ist bzw war.
Diese Tatsache würde eher gegen einen Badeunfall sprechen.

Sehr gute Überlegung! So bleiben noch ein freiwilliger Wassertod, ein Eisunfall oder ein Verbrechen, wobei ein Einbrechen ins Eis aufgrund der zu hohen Temperaturen eher nicht wahrscheinlich ist. Genauso wie ein Suizid.

Eifel86 schrieb:Ein Suizid vom Ufer aus wird aber vermutlich schwierig, nach der Schilderung der Uferbedingungen von @CurlySue_

@Srensen
Das Foto von dir zeigt im Übrigen nicht einen Teil vom See, sondern den abgegrenzten eigenen flachen Pool für die kleinen. Dahinter ist Liegewiese, dann fängt der See an. In den Springen oder gleiten die Erwachsenen bzw guten Schwimmer.
@CurlySue_
Hat schon recht, an den Rändern ( ich habe es beschrieben) sollte man besser nicht einfach zum planschen eintauchen. Der Grund ist eher nichts für Mimosen und richtig schön ist es nicht und eigentlich sieht die Parkordnung ( auch der Park gehört zur deutschen Gründlichkeit) das Baden nur an dafür erlaubten stellen vor. Ich denke am Milchhäuschen sind nochmal solche flachen Stellen zum Wasser.
Aber, es ist so, wie du es sagst. Jeder sucht sich seine Stelle und eigentlich juckt es kaum jemanden, was das vis-à-vis macht. Oben ohne sieht man auf den Wiesen auch. Wir sind ja hier nicht Timmendorfer Strand oder Sylt. Für viele Menschen ist der Park vermutlich die einzige erschwingliche Möglichkeit mal gratis etwas nette urlaubs Atmosphäre zu schnuppern. Nicht jeder hat in Weißensee den Luxus eines Balkons, und noch weniger einen Garten.

Bei der Leiche des Kleinkinds handelt es sich scheinbar um einen kleinen Jungen.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/obduktion-nach-leichenfund-in-berlin-pankow-totes-kleinkind-aus-dem-weissen-see-ist-ein-junge-9425057.html

Auch in diesem Artikel wird nochmal ein erweiterter Suizid als wahrscheinliche Möglichkeit genannt. Obwohl es keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung gibt, ermittelt die Kriminalpolizei. Ist das ein übliches Vorgehen?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/obduktion-nach-leichenfund-in-berlin-pankow-totes-kleinkind-aus-dem-weissen-see-ist-ein-junge-9425057.html

Srensen schrieb:...ermittelt die Kriminalpolizei. Ist das ein übliches Vorgehen?

Das sind halt die, die die Mittel haben, herauszufinden, was passiert ist. Wer soll das sonst machen?

Srensen schrieb:erweiterter Suizid

Das ist ein Tötungsdelikt. Zumindest einer der Beteiligten wollte nicht sterben.

Srensen schrieb:Obwohl es keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung gibt, ermittelt die Kriminalpolizei. Ist das ein übliches Vorgehen?

Natürlich. Bei jeder unklaren Todesursache, bei der ein Fremdverschulden zunächst auch theoretisch in Frage kommt, ist das Standard. Wenn z. B. die Körper unter Wasser gedrückt wurden, erkennt man das ja vermutlich nicht sofort.

CurlySue_ schrieb:Die Fontäne spritzt so doll, dass man da mit klarem Verstand nicht nah heran schwimmt. Außer ein paar halbstarke Jugendliche vielleicht.

Schon klar, aber @Srensen hatte ja gefragt, wie so ein Ding generell aufgebaut ist. Ich glaube auch nicht, dass das Ding in diesem Fall irgendwie eine Rolle spielt.

Srensen schrieb:Obwohl es keine Anzeichen für eine Fremdeinwirkung gibt, ermittelt die Kriminalpolizei. Ist das ein übliches Vorgehen?

Ja, wir hatten in der Familie mal einen Fall wo sich jemand erschossen hatte und noch mit der Waffe in der Hand gefunden wurde. Selbst da hat die Kripo ermittelt.....Man muss ja mit aller Gewissheit abklären, dass es eben NICHT doch irgendwie hindrapiert wurde. Und das ist nun mal Aufgabe der Kripo.

@Srensen
Da die Obduktionen noch nicht abgeschlossen sind, ist das mit Sicherheit das richtige Vorgehen. Ansonsten ist es ja so, es kommt gewöhnlicherweise ein Amtsarzt und bescheinigt den Tod. Aber hier ( zwei Tote in einem Areal) dazu Wasser, da geht man besser mal vom worst Case aus und arbeitet sich dann bis zum endgültigen Ergebnis durch. Alles andere wäre ja fahrlässig. Trotzdem ist es mE nach ungewöhnlich, diese Form von Suizid zu wählen. Ins Wasser gehen mit Kind. Das ist ungewöhnlich. Wenn Elternteile ihre Kinder mit in den Tod nehmen wählen sie meist die Häuslichkeit. Aber einen öffentlichen Ort? Wie traurig ist das.

calligraphie schrieb:Wie traurig ist das.

Ja, eine schlimme Vorstellung. Aber leider, leider kommt so etwas nun mal vor....

PeterWimsey schrieb:Das ist ein Tötungsdelikt. Zumindest einer der Beteiligten wollte nicht sterben.

Das ist völlig richtig, nur gibt es bei einem erweiterten Suizid niemanden, gegen den ermittelt werden kann, denn gegen Tote wird nicht ermittelt.

Holzer2.0 schrieb:Das sind halt die, die die Mittel haben, herauszufinden, was passiert ist. Wer soll das sonst machen?

Bei einem Unfall ermittelt bspw. nicht die Kripo.

brigittsche schrieb:Ja, wir hatten in der Familie mal einen Fall wo sich jemand erschossen hatte und noch mit der Waffe in der Hand gefunden wurde. Selbst da hat die Kripo ermittelt.....Man muss ja mit aller Gewissheit abklären, dass es eben NICHT irgendwie hindrapiert wurde. Und das ist nun mal Aufgabe der Kripo.

redsherlock schrieb:Bei jeder unklaren Todesursache, bei der ein Fremdverschulden zunächst auch theoretisch in Frage kommt, ist das Standard.

calligraphie schrieb:Da die Obduktionen noch nicht abgeschlossen sind, ist das mit Sicherheit das richtige Vorgehen

Danke an alle für die Erläuterungen. Wieder was gelernt.

Srensen schrieb:Bei einem Unfall ermittelt bspw. nicht die Kripo.

Ja, wenn es eindeutig ein Unfall ist. Ist hier aber (noch) nicht der Fall.

calligraphie schrieb:Trotzdem ist es mE nach ungewöhnlich, diese Form von Suizid zu wählen. Ins Wasser gehen mit Kind. Das ist ungewöhnlich. Wenn Elternteile ihre Kinder mit in den Tod nehmen wählen sie meist die Häuslichkeit. Aber einen öffentlichen Ort? Wie traurig ist das.

Sich selbst und seine Kinder zu ertränken, ist eine sehr qualvolle Tötungsart. Stets geht eine schwere Erkrankung oder ein traumatisierendes Erlebnis voraus und die Eltern sehen keinen anderen Ausweg mehr.

Im letzten Jahr hat sich in den USA eine Mutter mitsamt ihrer drei Kinder ertränkt, nachdem sich ihr Ehemann erhängt hatte.

https://people.com/crime/woman-drowns-3-children-in-minnesota-lake-hours-after-husbands-suicide/

@brigittsche
Wenn man aufgrund der Wassermassen, die von der Fontäne herunterkommen, nicht nah an diese heranschwimmt, ist die Frage nach deren Aufbau obsolet, da man sich nicht darunter verheddern kann weil zu weit weg. Schwimmt man doch nah heran, besteht eher die Gefahr von Strömungen, wovor in einem der oben verlinkten Artikel gewarnt wurde. Manche Leute wiederum schwimmen bis auf das Teil, das die Fontäne umgibt, und springen von dort wieder hinein.
Mir war nicht bewusst, dass man hier Fragen nur geschlossen beantworten und nicht logisch weiter denken darf.

Wären die beiden baden gewesen, hätte man zumindest die Frau sehr wahrscheinlich an Badeanzug oder Bikini als solche erkannt und sie nicht zuerst fälschlicherweise für einen Mann gehalten, siehe oben. Oder aber ein Reporter hat irgendwas falsch verstanden.
Wie dem auch sei, müssen wir sehr wahrscheinlich keinen Badeunfall weiter diskutieren.

@Srensen
Du sprichst evtl vom Fall Kos und Molly Chang? Ich möchte jetzt nicht off topic abschweifen oder pingelig sein, aber der Ehemann Kos hat sich erschossen. Daraufhin ist seine Frau Molly sofort von der Familie des Mannes via Facebook aufs Übelste beschimpft worden. Kurz darauf hat sie völlig verzweifelt einen Onkel informiert, dass sie sich und die Kinder umbringt. Zwei der Kinder wurden von ihr erst erstickt und dann im See ertränkt, das letzte Kind wurde ertränkt und dann ist sie in den See gegangen. Sie war 23 Jahre alt und wurde von der Familie ihres Mannes regelrecht abgelehnt.
Das Ganze wurde als triple Mord eingestuft plus Eigentötung.
Eigentlich sollte man zu solchen Themen die üblichen disclaimer hinzufügen mit Warnhinweisen und den üblichen Angeboten zur Hilfe oder?

CurlySue_ schrieb:Wenn man aufgrund der Wassermassen, die von der Fontäne herunterkommen, nicht nah an diese heranschwimmt, ist die Frage nach deren Aufbau obsolet, da man sich nicht darunter verheddern kann weil zu weit weg.

Man kann auch tot im Wasser treiben.

CurlySue_ schrieb:Mir war nicht bewusst, dass man hier Fragen nur geschlossen beantworten und nicht logisch weiter denken darf.

Man "darf" schon, nur ist es dann eben mitunter für andere schwer verständlich, worauf man eigentlich hinauswill und wie man auf das kommt, was man gerade geschrieben hat. In den Kopf desjenigen, der eine Antwort schreibt, kann niemand von denen die lesen hineinschauen. Also ist es sinnvoll, das ein wenig genauer zu erklären.