Mordfall in Lübeck/Dummersdorf, über den niemand spricht

bofh_de schrieb:grüße aus lübeck

Gruß zurück. Wenn Du am Ort des Geschehens wohnst, besteht ja immerhin die Möglichkeit, bei den Lübecker Nachrichten eine Archivrecherche zu betreiben. Man könnte ja einfach mal dort anfragen, wie die Möglichkeiten sind.

Ich kann es nachvollziehen, dass man mehr Information möchte, wenn man beispielsweise in seiner Kindheit etwas von diesem Fall mitbekommen hat, und dann niemals erfahren hat, wie die Sache ausgegangen ist. Zur Tatzeit wurden solche Dinge ja oft von Kindern ferngehalten.

Dann würde es ja ausreichen, falls man etwas herausbekommt, mitzuteilen, dass damals nach soundsoviel Zeit ein soundsoalter Tatverdächtiger verhaftet wurde, der im Jahre 19soundsoviel zu einer Jugendstrafe von z.B. acht Jahren verurteilt wurde.

bofh_de schrieb:der reiterhof war links am ende der häuser vom wischofweg ( mit scheune, st scheint es heute nicht mehr zu geben...)

Weiss ich nicht genau.
Der Reiterhof wurde hin und wieder erwähnt. In Dummersdorf, die Inhaberin war eine Frau. Es waren hauptsächlich Mädchen dort und ein Pferd hiess eohl Manolito.
Mehr zu dem Hof weiss ich nicht. War halt eine Geschichte von vielen. Was Menschen sich so erzählen.

Herbstkind schrieb:Die Erinnerung einzelner Personen ist aber auch immer so eine Sache.

Da stimme ich dir absolut zu.
Aber wenn tatsächlich niemand was konkretes weiss, wie passt das mit der Aussage zusammen, der Vorfall habe fie Gemeinde verändert?

Jukufun schrieb am 20.12.2022:Ich verzweifele seit Jahren daran, dass niemand mir etwas über einen Mordfall erzählen möchte oder kann, der aber angeblich definitiv stattgefunden und die Gemeinde verändert hat.

bofh_de schrieb:Den Mord gab es, die Leiche wurde im Schmiedemoor gefunden. Täter wurde verurteil

bofh_de schrieb:da dort alles öffentlich zugänglich war und ist.
auch bestand in diesem fall ein erhebliches öffentliches interesse und besteht ja in kleinerem umfang anscheinend immer noch.

Wenn du tatsächlich weißt, um welchen Fall es geht, dann gib doch einfach das Jahr an, in dem das geschehen ist. Vielleicht noch die Jahreszeit. Wenn der Zeitrahmen einzugrenzen ist, dürfte es relstiv unkompliziert sein, den Fall über das Archiv der Lübecker Nachrichten zu recherchieren.
Oder das Jahr, in dem der Prozeß statt fand, dazu wird es ja eine Berichterstattung gegeben haben.

fischersfritzi schrieb:Aber wenn tatsächlich niemand was konkretes weiss, wie passt das mit der Aussage zusammen, der Vorfall habe fie Gemeinde verändert?

Ich nehme mal an dass die Zeit und der Umstand gemeint waren zu der der Mord passierte was ja wiederum ewig her ist und wahrscheinlich viele Zeitzeugen nicht mehr leben und andere wiederum damals zu jung waren. Das verändert schon die Wahrnehmung und ist für mich erstmal kein Widerspruch.

Ich nehme an der/die TE hat diese Aussage von der Mutter bspw. dies durch deren Erzählung so ausgemacht.

Herbstkind schrieb:Ich nehme mal an dass die Zeit und der Umstand gemeint waren zu der der Mord passierte was ja wiederum ewig her ist und wahrscheinlich viele Zeitzeugen nicht mehr leben und andere wiederum damals zu jung waren

In den späten 70ern.
Sagen wir 77, wer damals 10 war, so wie vielleicht die Mutter des TE, ist heute 56.
Wenn das so einschneidend war, warum sollte man sich nicht erinnern?

Schwere Verbrechen in der Nachbarschaft wühlen das ganze Quartier auf. Eltern haben Angst um ihre Kinder, Wege die die Kinder schon alleine zurückgelegt hatten, werden plötzlich wieder begleitet. Kinder ängstigen sich, Jugendliche erzählen sich die Geschichte im Grusel-Style (das Opfer ist noch im Moor und ruft).
Eine Kindstötung ist ein extremes Verbrechen und das war es zu allen Zeiten.

Mal abwarten, vielleicht kann der User es ja zeitlich eingrenzen, dann wäre man tatsächlich einen Schritt weiter.

Die Lübecker Nachrichten unterhalten kein Archiv.
Die alten Ausgaben sind in der Stadtbibliothek auf Mikrofilm gespeichert.

Wenn es möglich wäre, im Stadtarchiv die Sterberegister der Jahrgänge selbst durchzusehen, ginge es evtl. schneller als sich ohne Anhaltspunkt durch die Zeitungen zu arbeiten.
Vielleicht gibt es sogar Indizes.
Bis 1976 hatte Kücknitz ein eigenes Standesamt.

fischersfritzi schrieb:Wenn das so einschneidend war, warum sollte man sich nicht erinnern?

Naja es gibt halt viele Leute die das Ganze einfach irgendwann vergessen auch wenn es sie einmal sehr beschäftigt hat. Da spielt die lange Zeit sicher gut mit.
Nicht jeder beschäftigt sich ewig mit der Vergangenheit und manche wurden vielleicht auch davon ferngehalten und es war kein großes Thema. Alles gut möglich.

Zumal man ja nicht einfach auf die Straße geht und Leute zu diesem Fall anspricht. Ich bin mir sicher dass es dort auch noch Leute gibt die darüber Bescheid wissen, nur muss man diese erst einmal finden. Das stelle ich mir halt auch nicht so einfach vor und es werden sicher auch viele verzogen sein.