Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

puntanorte schrieb:Der Untermieter war mir auch gänzlich neu. Ich meine, das wurde vorher noch nie erwähnt. Ansonsten wurden die familiären Verhältnisse ja recht harmonisch dargestellt, auch wenn man nicht permanent Kontakt hatte.

Der Untermieter wird als alter Freund der Familie vorgestellt. Der Neffe ist m.E. nicht besonders unsympathisch oder distanziert: Er ist einfach ein junger Bursch der heutigen Generation, der sich nur für die Nachrichten und Fotos, die er auf seinem Handy empfängt, interessiert. Die richtige Welt, in der sie leben, interessiert die Kinder von heute schon gar nicht mehr.

entscheidend bezüglich der wohnsituation finde ich, dass gesagt wurde, alle 4 verstehen sich gut aber leben ihr jeweiliges leben.

ein grund der auch gegen ein freiwilliges verschwinden spricht, ist der fakt dass er seine enkeltochter noch gar nicht gesehen hat und er sich darauf schon freute.

Am 16. Mai war HO noch bei Freunden.

Am 18. Mai gab es das letzte Lebenszeichen in Form der Aufzeichnung auf der Überwachungskamera.

Am 20. Mai kam der Bruder aus der Reha zurück und klopft an HOs Tür, woraufhin der nicht öffnet. Der Sohn sagt (laut XY-Beitrag), er habe HO schon länger nicht gesehen.

Am 23. Mai benachrichtigt HOs Bruder dessen Kinder.

Der Bruder hatte ihn also 3 Tage nicht gesehen und erreicht und der Mitbewohner hatte ihn sogar 5 Tage nicht gesehen und erreicht. So ganz verstehe ich nicht, warum man dann nicht schon vorher in die Wohnung gegangen ist, nachdem er auch über Handy nicht mehr erreichbar war. Immerhin wohnten sie unter einem Dach, auch wenn jeder sein eigenes Leben lebte.

Balumpa schrieb:Am 16. Mai war HO noch bei Freunden.

Am 18. Mai gab es das letzte Lebenszeichen in Form der Aufzeichnung auf der Überwachungskamera.

Am 20. Mai kam der Bruder aus der Reha zurück und klopft an HOs Tür, woraufhin der nicht öffnet. Der Sohn sagt (laut XY-Beitrag), er habe HO schon länger nicht gesehen.

Am 23. Mai benachrichtigt HOs Bruder dessen Kinder.

Erstaunlich finde ich, dass im Aktenzeichen Beitrag nicht erwähnt wurde, dass es am 18. Mai noch ein letztes Lebenszeichen auf dem Anwesen in der Karolingerstraße gab.

Kreuzbergerin schrieb am 19.07.2022:Am darauffolgenden Dienstag (08.05.2021) verschwand Oehlschläger spurlos. Vor seinem Verschwinden zeichnete eine Überwachungskamera in einer Bank-Filiale in Rodgau im Kreis Offenbach Bilder von ihm auf, das war gegen 10.30 Uhr.

Später bezahlte der Vermisste mit seiner EC-Karte noch einen Einkauf bei Rewe in Rodgau. Das letzte Lebenszeichen von Harald Oehlschläger kam dann aus seinem Wohnhaus in Rodgau-Niederroden, wie der Hessische Rundfunk nun berichtet.

Ich habe gestern erstmalig von diesem doch sehr mysteriösen Fall gehört. Der verschwunden Mann war zuvor noch in der Gegend von Darmstadt und hat dort Freunde besucht ? Nach den bisherigen Informationen und der Wohnungsbeschreibung gab es wohl auch keine Anzeichen einer Auseinandersetzung. Es wirkte eher wie "plötzlich freiwillig" verlassen.

birotor schrieb:Er ist einfach ein junger Bursch der heutigen Generation, der sich nur für die Nachrichten und Fotos, die er auf seinem Handy empfängt, interessiert. Die richtige Welt, in der sie leben, interessiert die Kinder von heute schon gar nicht mehr.

Kann das nicht ganz nachvollziehen. Immerhin bot er dem Vater im Filmbeitrag auch die Zubereitung einer warmen Mahlzeit (Maultaschen) nach dessen Rückkehr aus der Reha an und half ihm auch mit dem Gepäck.

Erstaunlich finde ich die Offenlegung der Eigentumsverhältnisse des Anwesens durch die Behörden. Demnach schließt man zumindest nicht gänzlich aus, dass diese womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten.

Hat man sich eigentlich nicht auch mal den Laptop des Vermissten angeguckt...?


Vielleicht gab/gibts da Hinweise, Chatverläufe für ein mögliches Treffen oder irgendwelche Kontakte..?

sören42 schrieb:Erstaunlich finde ich die Offenlegung der Eigentumsverhältnisse des Anwesens durch die Behörden. Demnach schließt man zumindest nicht gänzlich aus, dass diese womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten.

Habe ich mich auch gefragt. Es ist kein Motiv für ein allfälliges Verbrechen, erkennbar. Er hatte offenbar keine Feinde und auch keine für Einbrecher lohnende Wertgegenstände im besitz. Die Haushälfte scheint auch der einzig nennenswerte Vermögenswert von H.O gewesen zu sein. Da muss man sich also Fragen, wer von seinem Verschwinden/Ableben überhaupt profitieren würde.
Er war zur hälfte Mitbesitzer/Erbe des Hauses, wo er mit Bruder, Neffe und Untermieter gewohnt hat.
Ein allfälliges Verbrechen/Mord an HO mal angenommen, dann wäre für mich das einzig theoretisch erkennbare Motiv eine Erbgeschichte in der Familie (Hausteil).

mike_N schrieb:Er war zur hälfte Mitbesitzer/Erbe des Hauses, wo er mit Bruder, Neffe und Untermieter gewohnt hat.
Ein allfälliges Verbrechen/Mord an HO mal angenommen, dann wäre für mich das einzig theoretisch erkennbare Motiv eine Erbgeschichte in der Familie (Hausteil).

Grundsätzlich wäre Vieles vorstellbar. Bei einem Verkauf müsste Einigkeit bestehen. Ein nur halbes Anwesen dürfte nur mit erheblichem Wertabschlag zu veräußern sein. Es gibt aber keinen Hinweis darauf, dass das geplant war, auch nicht, dass Uneinigkeit bestanden hätte. Ich fand aber interessant, dass die Eigentumsverhältnisse thematisiert wurden in der Sendung.

sören42 schrieb:Ich fand aber interessant, dass die Eigentumsverhältnisse thematisiert wurden in der Sendung.

Ja, das ging mir genauso. Zumal die Eintragungen im Grundbuch dem Datenschutz unterliegen und nur jemand mit einem "berechtigten Interesse" Einsicht nehmen kann:

Ein berechtigtes Interesse hat der eingetragene Eigentümer, aber auch derjenige, zu dessen Gunsten eine Grundschuld, Hypothek, ein Wegerecht oder Wohnrecht eingetragen ist. Ein entsprechendes Interesse hat auch der pflichtteilsberechtigte Erbe, der sich einen Überblick über die Grundstücke des Erblassers verschaffen möchte.

Kaufinteressenten, die sich für eine Immobilie interessieren, haben ein Einsichtsrecht, wenn die Verhandlungen so weit gediehen sind, dass sich zur Vorbereitung weiterer Vertragsverhandlungen ein Interesse rechtfertigen lässt. Kein Interesse besteht, wenn ein Gläubiger Informationen über die Vermögens- und Eigentumsverhältnisse eines Schuldners in Erfahrung bringen oder der Nachbar aus Neugier Einsicht nehmen möchte.

Quelle: https://immoeinfach.de/immobilienlexikon/berechtigtes-interesse/

Im vorliegenden Fall darf man davon ausgehen, dass die EB entweder das Einverständnis des Bruders hatten oder die Suche nach dem Vermissten diese Art von Offenbarung der Besitzverhältnisse gestattet. Eigentlich geht es die Öffentlichkeit nämlich nichts an.

sallomaeander schrieb:Im vorliegenden Fall darf man davon ausgehen, dass die EB entweder das Einverständnis des Bruders hatten oder die Suche nach dem Vermissten diese Art von Offenbarung der Besitzverhältnisse gestattet. Eigentlich geht es die Öffentlichkeit nämlich nichts an.

Das ist völlig richtig. Doch was verdirbts, dass man es nun nannte.

Vielleicht soll es dazu dienen, Spekulationen im Keim zu ersticken, der Vermisste hätte möglicherweise hohe Mietschulden gehabt, oder wäre nur "geduldete Gast" gewesen.

Wir wissen ja nicht, ob man die Ermittler mit solchen "neuen Erkenntnissen" im Rodgau bereits überhäuft hat........ bzw welche Grüchte dort kursieren.

Ich kenne recht viele regional und auch überregional erfolgreiche Musiker, habe mit Leuten dieser Art absolut kein Problem, weiß dass die allermeisten Leute wie "Du und ich" sind.

Doch weis ich auch, dass es genügend Leute gibt die heute noch nach dem Motto leben "Schließt die Häuser ab, versperrt die Höfe und sperrt Eure Töchter ein, Musiker sind in der Stadt"........

In der Hessenschau steht eine gute Zusammenfassung der wesentlichen Fakten.
Erst sei dem Aktenzeichen Bericht ist bekannt, dass der Vermisste ein Auto besaß. Dieses stand verschlossen in der Garage.
Normalerweise benutzte HO das Fahrzeug auch für kurze Strecken. Daher stellt sich die Frage, ob der Vermisste das Anwesen aus freien Stücken verließ.

"Das ist defintiv sehr mysteriös", sagt Thomas Leipold, Sprecher der Polizei Südosthessen. "Wir haben alles an Ermittlungsmaßnahmen ausgeschöpft." Bislang allerdings ohne jegliches Ergebnis. Harald Oehlschläger hatte sich am 16. Mai 2021 noch mit Freunden in Münster (Darmstadt-Dieburg) getroffen.
Zwei Tage später, am 18. Mai, ließ er sich an einem Bankautomaten in der Nähe seiner Wohnung im Stadtteil Nieder-Roden Kontoauszüge ausdrucken. Das belegen Aufnahmen der Überwachungskamera. Auf den Bildern ist der Hobbymusiker in beiger Hose und Kapuzenpulli zu sehen, die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine Brille hängt an einem Band um seinen Hals.

Eine halbe Stunde nach der Entstehung der Aufnahmen wurde in einem einige hundert Meter entfernten Lebensmittelmarkt mit der EC-Karte Oehlschlägers ein Einkauf bezahlt. Vermutlich durch ihn selbst, hundertprozentig belegt sei das aber nicht, so der Polizeisprecher.
Was danach geschah, weiß niemand. Nachdem tagelang keine Kontaktaufnahme mit "Öli", wie ihn seine Musikerfreunde nennen, möglich war, ging die Polizei zusammen mit dem nebenan wohnenden und kurz zuvor aus einer Reha zurückgekehrten Bruder des Vermissten in dessen Wohnung. Dort fand sie eine halbgefüllte Tasse Tee, das Licht brannte.

"Es sah aus, als sei er nur mal kurz rausgegangen und würde jeden Moment wiederkommen", berichtet Oehlschlägers Sohn Aaron. Tabak, Klamotten, Gitarren – alles war an seinem Platz. Der Laptop stand auf dem Tisch. Nur Handy und Geldbörse fehlten, Dinge also, die man mitnimmt, wenn man kurz das Haus verlässt.
Auch Oehlschlägers Auto stand verschlossen in der Garage. Nach Aussage seines Sohnes benutzte es der Vermisste auch für kurze Wege, da er nicht besonders gut zu Fuß war. So soll er laut Polizei wegen eines Hüftleidens einen langsamen, unrunden Gang haben.

Hessenschau (Archiv-Version vom 03.08.2022)

Nach wieiviel Tagen wurde die Haustür aufgeschlossen und wieviele Tage dauerte es seit dem Verschwinden bis die Hunde im Haus gewesen sind ?

Diese Andeutungen in den Medien machen mich manchmal kirre. Auf Seite 1 des Threads gibt es eine interessante Quelle mit folgendem Zitat:

Das letzte Lebenszeichen von Harald Oehlschläger kam dann aus seinem Wohnhaus in Rodgau-Niederroden, wie der Hessische Rundfunk nun berichtet.

Quelle: https://www.op-online.de/region/rodgau/vermisst-offenbach-rodgau-harald-oelschlaeger-vater-mann-rentner-zr-91081231.html

Ähm, wie darf man sich dieses Lebenszeichen denn vorstellen ? In welcher Form ? Kann man das nicht nennen ?

Der Begriff Lebenszeichen sollte auch nicht dehnbar sein. Eine Mail, eine Chatmitteilung oder ein Posting in einem Thread ist kein klassisches Lebenszeichen, da jeder mit Zugang zum Handy oder Laptop das tun kann. Lebenszeichen ist die Sichtung einer Person oder meinetwegen noch ein Telefonat in dem die Stimme eindeutig erkannt wird.

sören42 schrieb:Erstaunlich finde ich die Offenlegung der Eigentumsverhältnisse des Anwesens durch die Behörden. Demnach schließt man zumindest nicht gänzlich aus, dass diese womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten.

mike_N schrieb:Habe ich mich auch gefragt. Es ist kein Motiv für ein allfälliges Verbrechen, erkennbar. Er hatte offenbar keine Feinde und auch keine für Einbrecher lohnende Wertgegenstände im besitz. Die Haushälfte scheint auch der einzig nennenswerte Vermögenswert von H.O gewesen zu sein. Da muss man sich also Fragen, wer von seinem Verschwinden/Ableben überhaupt profitieren würde.
Er war zur hälfte Mitbesitzer/Erbe des Hauses, wo er mit Bruder, Neffe und Untermieter gewohnt hat.
Ein allfälliges Verbrechen/Mord an HO mal angenommen, dann wäre für mich das einzig theoretisch erkennbare Motiv eine Erbgeschichte in der Familie (Hausteil).

OdinAndy schrieb:Vielleicht soll es dazu dienen, Spekulationen im Keim zu ersticken, der Vermisste hätte möglicherweise hohe Mietschulden gehabt, oder wäre nur "geduldete Gast" gewesen.

Ich würde das nicht überinterpretieren, sondern denke, dass man damit einfach zeigen wollte, dass Harald Oehlschläger schon sehr lange dort wohnt (ggfls. sogar in dem Haus aufgewachsen ist), dass er in ein intaktes soziales Netzwerk eingebunden war (Familie, Freunde, Nachbarn) und dass man eben aus diesen Fakten heraus bestimmte Gründe für ein freiwilliges Untertauchen schon einmal ausschlißen kann. Es ist ein Unterschied, ob jemand sein Umfeld, in dem er fast 70 Jahre lang gelebt hat, plötzlich verläßt, oder ob jemand irgendwo erst seit kurzen in einer Mietwohnung wohnt und ansonsten kaum Kontakte hat.

Natürlich schließt das ein freiwilliges, geplantes Untertauchen nicht vollständig aus, aber soziale Isolation oder Mietschulden können dabei als Gründe eher ausgeschlossen werden

cododerdritte schrieb:Ich würde das nicht überinterpretieren, sondern denke, dass man damit einfach zeigen wollte, dass Harald Oehlschläger schon sehr lange dort wohnt (ggfls. sogar in dem Haus aufgewachsen ist), dass er in ein intaktes soziales Netzwerk eingebunden war (Familie, Freunde, Nachbarn) und dass man eben aus diesen Fakten heraus bestimmte Gründe für ein freiwilliges Untertauchen schon einmal ausschlißen kann.

Wenn es aber nur darum ginge, wäre es nicht unbedingt notwendig gewesen, die Eigentumsverhältnisse im TV-Beitrag offenzulegen. Deswegen glaube ich schon, dass man nicht gänzlich ausschließt, dass die Eigentumsverhältnisse womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten, zumindest dahingehend, dass man das im Blick hat und um evtl. mögliche Zeugenaussagen zu gewinnen, die das entweder stützen oder aber widerlegen.

Die Wohnsituation des Opfers wird in XY doch immer ziemlich detailliert beschrieben, finde an der Darstellung hier nichts ungewöhnliches. Interessant finde ich eher die Tatsache, dass der Bruder sein Leben größtenteils in einer Klinik verbringt und HO ein Wochenende lang verreist war. Das ist reine Spekulation, v.a. weil nicht bekannt ist wo Neffe und Untermieter sich aufgehalten haben, aber geht man davon aus, dass das Haus ein Wochenende lang verwaist aussah, könnte ich mir vorstellen, dass das Anwesen in den Fokus von Einbrechern gerückt sein könnte. HOs Auto war nach seiner Ankunft in einer Garage untergebracht, somit wäre die HOs Heimkehr erst einmal unbemerkt geblieben. Geht man davon aus, dass die Einbrecher dann von HO ertappt wurden, wäre das eine plausible Erklärung - auch für den hastig zurückgelassenen Schreibtisch mit angelassener Lampe und halbleerer Teetasse.

LackyLuke77 schrieb:somit wäre die HOs Heimkehr erst einmal unbemerkt geblieben. Geht man davon aus, dass die Einbrecher dann von HO ertappt wurden, wäre das eine plausible Erklärung - auch für den hastig zurückgelassenen Schreibtisch mit angelassener Lampe und halbleerer Teetasse.

Um welche Uhrzeit soll das denn gewesen sein ? Dafür gibt es keine Spuren oder Hinweise. Selbst Hilferufe gab es nicht. Einbrecher würden HO nicht mitnehmen.