Nur ein Beispiel: Prostituierte sind in der Statistik als Opfer eines Verbrechens an erster Stelle. Ungeschützt, dem Täter meist nur flüchtig bekannt, durch gelegentliches Aufsuchen und Inanspruchnahme ihrer Dienste. Jedoch kann anhand von Daten z.B. Absprachen per Mail oder Telefon ein gewisser Rückschluss auf die letzten Personen, die mit dem Opfer in Verbindung gebracht werden können, gezogen werden. Ein Freier würde die Leiche wohl einfach liegen lassen und sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen, eventuell die Wohnung verwüsten, einen Raubmord durch vielleicht Entwendung von Geld oder Schmuck oder ähnliches inszenieren, Spuren grob vernichten usw.
Meine Gedanken dazu:
Dieser Täter hat sie aber in den Wald, an eine uneinsichtige Stelle verbracht, die nicht einsehbar war, ins Unterholz und mit Sorgfalt gehandelt. Er hat versucht durch Verbrennen des Opfers eine mit Sicherheit voraus gegangene Tat zu verdecken, ihre Identität auszulöschen, die Identifizierung zu erschweren. Sogar gehofft, dass das Opfer wohl gar nicht oder aber erst sehr viel später gefunden wird. Was für mich zeigt, dass der Täter Angst hat, man könne ihn mit dem Opfer in Verbindung bringen. Auch ist er eventuell eine Weile gefahren, allerdings denke ich nicht sehr weit.
Sollte es sich hier bei diesem Opfer tatsächlich um eine Prostituierte handeln, hat sie womöglich unter dem Radar gearbeitet und war höchstwahrscheinlich auch nicht polizeilich gemeldet und hat auch keine näheren Verwandte/ Bekannte hier, die sie vermissen. Es besteht ja aktuell keine Vermisstenanzeige in dem Raum. Einer "normalen" Tätigkeit scheint sie ja nicht nachgegangen zu sein, denn ihr Fehlen am Arbeitsplatz würde ja auffallen und spätestens da hätten sich Chef und Arbeitskollegen gemeldet. Wenn sie allein in dem Gewerbe gearbeitet hat, muss sie ja trotzdem irgendwo gewohnt haben. Da wären aber auch Nachbarn und Vermieter irgendwann auf das Fehlen aufmerksam geworden. Vermieter spätestens bei der fehlenden Miete. Gut, das kann ja auch dauern.
Allerdings gehe ich wirklich in diesem Fall dann davon aus, dass sie für jemanden gearbeitet hat, eventuell illegal hier war und eine Unterkunft gestellt wurde.
Wenn sie eine Prostituierte war und unter Zwang gearbeitet hat:
Sollte sie von einem Freier unbeabsichtigt bei gewissen Praktiken zu Tode gekommen sein und der Freier wäre einfach abgehauen, hätte ja spätestens der Strizzi (Zuhälter) sie gefunden. Dieser hätte ja dann die Aufgabe, das Opfer verschwinden zu lassen, ob er will oder nicht und wäre ja nicht zur Polizei gegangen, aus Angst vor Strafverfolgung.
Auch wenn sie ihre Dienste mobil angeboten hätte, sie irgendwo anders zu Tode kam durch einen, hätte er sie ja sicherlich nicht als vermisst gemeldet, sondern versucht sich den drohenden Problemen zu entziehen.
Dieses könnte dazu geführt haben, dass sie im Wald verbrannt wurde.
Wenn es eine Tat im Affekt war, ausgeführt vom Lebenspartner:
Diese Person kann ihr Fernbleiben höchstwahrscheinlich plausibel erklären, eventuell plötzliche Trennung, durch längeren Urlaub, Besuch der Familie im Ausland what ever. Auch hier wäre dann eine Verbringung außerhalb des eigenen Umfeldes und des Opfers mit Auslöschen der Identität für mich eine logische Schlussfolgerung.
Ein Zufallsopfer war sie mit Sicherheit nicht. Ein Täter, der in keinerlei Beziehung zu dem Opfer steht , hätte sie einfach liegen lassen und müsste keine Anstrengungen vollbringen.
Es sei denn, sie ist nicht das erste Opfer, jedoch zu nah an seinem Wirkungskreis, Wohnort.
hpoirot schrieb:Könnte sie vielleicht ein Aupair-Mädchen gewesen sein?
Auch möglich, aber dann würde sie ja auch vermisst werden, jemanden würde auffallen dass sie ihrer Arbeit nicht nachkommt usw..