Laura Perselli und Peter Neumair

Ich stelle mir solche Familiensituationen äusserst schwierig vor. Zwei Kinder, eines geht seinen Weg und das andere findet seinen, aus welchen Gründen auch immer, nicht. 30 Jahre alt und abhängig von den Eltern. Es macht nicht den Eindruck, als hätte es eine wirkliche Perspektive und Hoffnung auf eine positive Veränderung gegeben. Und offenbar war B.auch nicht bereit, sich Hilfe zu holen. Ich kann das Dilemma der Eltern nachvollziehen und das hat mit dem Kontostsnd nichts zu tun. Ich habe den Eindruck, dass sie alle im destruktiven, vielleicht ausweglosen, System gefangen waren, die Schwester dank räumlicher Distanz wohl weniger. Niemand hat ein solches Ende verdient und niemand hat das Recht, Konflikte so zu lösen.

Mrs_Marple schrieb:Die Ermittler fragen sich nun, warum er sich ausgerechnet des Handys entledigt hat. Auf welche Geheimnisse wäre man beim Durchforsten der Daten gestoßen?

Am Abend, als er bei seiner Freundin in Auer war, soll er auf ein neues Handy die Kontakte des alten übertragen haben. Das alte soll er weggeworfen haben, als er gegen 5.00 Uhr am Morgen in Bozen war. Als Benno Neumair festgenommen wurde, kamen die Ermittler nur in den Besitz seines neuen Handys. Sollte sich herausstellen, dass das neue Handy bereits vor der Tat erworben wurde, könnte dies als Hinweis auf einen Plan gewertet werden.

Das ist eine gute Frage!
Es lässt sich wahrscheinlich ermitteln, wann er das Handy gekauft hat. Und wo.
Wenn es wirklich vor der Tat war, dann spricht es eine deutliche Sprache für die Planung der Morde.

Nicht nur der Kauf des neuen Handy selbst - sondern auch die Vernichtung des alten - und jeglicher Kommunikation darauf.
Die Polizei hat ein Anrecht auf eine SIM-Card in seinem Namen, darüber lässt sich manches vielleicht noch einmal rekonstruieren?

Im Prinzip muss B. das Handy ja vor der Tat gekauft haben:
Denn nach dem Mord war er immerhin mit Verbringen der Leichen und Saubermachen beschäftigt.
Interessant wäre - wie lange vorher er das Handy gekauft hat.

PS: Und zusammen mit dem Waschen der Kleider und dem Einrichten des neuen Handys kam das der Freundin nicht komisch vor? Just saying.....

Apropos neues Handy.
Der Tag der Tat (4. Januar, Jänner) war ein Montag.
Dann kann er das Handy - wenn es kurz vor der Tat war - entweder an diesem Montag Vormittag, am Samstag davor oder am Vormittag des 31. Januar gekauft haben.

Es spricht jedoch Bände, dass er offenbar sein altes Handy bis zur Tat noch brauchte.
Ich finde es unglaublich auffällig, dass er sein neues Handy direkt nach dem Verbringen der Eltern in Betrieb nahm.

@Lady.Sherlock
Ich stelle mir ein romantisches Date anders vor😃erscheint eine Stunde zu spät, dann seine Klamotten waschen und er installiert das neue Handy. Um 5 Uhr geht er wieder......schon komische Geschichte. Scheint als hätte B. alles genutzt und manipuliert, was sich bot. Das war wohl sein Muster und seine Fähigkeit. Gebracht hat die ihm diese Ressource nichts. Er hat alles verloren und hat auch sein Leben gelassen.

Flurina schrieb:Ich stelle mir ein romantisches Date anders vor😃erscheint eine Stunde zu spät, dann seine Klamotten waschen und er installiert das neue Handy. Um 5 Uhr geht er wieder......schon komische Geschichte. Scheint als hätte B. alles genutzt und manipuliert, was sich bot. Das war wohl sein Muster und seine Fähigkeit. Gebracht hat die ihm diese Ressource nichts. Er hat alles verloren und hat auch sein Leben gelassen.

Krass! Und so unglaublich naiv, wie hier viele tun, kann sie auch nicht gewesen sein.
Das grenzt schon an Debilität und ich kaufe es ihr nicht ab.

Wenn man die Simcard des alten Handys noch mal aktivieren kann, findet man vielleicht heraus, was er da im Vorfeld (mit ihr) abgemacht hat.
In irgendeiner Form war sie ganz sicher eingeweiht.
Man kann sich zwar blöd stellen - aber so blöd nun auch wieder nicht.

Ich glaube, viele stellen sich solche Tinderbekanntschaften auch einfach falsch vor. Es war ja anscheinend erst ihr zweites Treffen und es ist heutzutage nicht ungewöhnlich sich über diese Plattform für ein zwei... schnelle Abenteuer zu verabreden. Von daher kann es doch sein, dass es der Frau gar nicht unrecht war, dass B. dann in aller Frühe wieder verschwunden ist. Man verabredet sich für Sex (um es mal ganz deutlich zu sagen) und hat darüber hinaus kein Bedürfnis mehr Zeit miteinander zu verbringen. Natürlich kann einem das Waschen der Wäsche seltsam anmuten aber dann denkt man sich doch eher, dass das ein seltsamer Typ ist und geht nicht per se davon aus, dass er dadurch irgendwas vertuschen will.

Eben. Das waren alles Tinder Bekanntschaften .. und nicht seine fixe Freundin. Aber was sie sich genau vorgestellt hat, keine Ahnung.
Auch wenn das Handy weg ist, sollte über jede App eig mit dem Backups alles wieder erreichbar sein.. und ich glaube gerade das machen sie

Innsb schrieb:Auch wenn das Handy weg ist, sollte über jede App eig mit dem Backups alles wieder erreichbar sein.. und ich glaube gerade das machen sie

Stimmt. Sehr viel davon kann rekonstruiert werden.
Gerade die Kontakte und Nachrichten an den Tagen von dem Mord dürften sehr zur Aufklärung beitragen.
Die "Freundin" wird/wurde in diesen Tagen noch mal ausgiebig verhört.

Und wie gesagt, wann und wo das neue Handy gekauft wurde.

Aus dem Alto Adige:

Am Nachmittag des 4. Januar, unmittelbar nachdem er beide Eltern in ihrer Wohnung in der Via Castel Roncolo erwürgt hatte, nahm Benno das Mobiltelefon seiner Mutter, Laura Perselli, an sich und ließ es in der Nähe von Ponte Roma eingeschaltet, vielleicht hinter einem Busch, drei Stunden lang liegen. Kurz vor 21 Uhr kehrte Benno an den Ort des Geschehens zurück, schaltete ihn endgültig aus und warf ihn weg. Auf diese Weise hätte Benno den Anschein erwecken wollen, dass sich seine Mutter in der Gegend aufgehalten hat und nicht bei ihm zu Hause, wo er sie kurz zuvor getötet hatte.

Eine weitere Täuschung bestand darin, dass er den Rettern, die sich mit Molekularhunden auf die Suche nach dem vermissten Paar gemacht hatten, ein Paar Schuhe gegeben hatte, das eigentlich seiner Schwester Madé gehörte, und behauptete, es seien Schuhe, die seiner Mutter Laura gehörten. Auf diese Weise hätte er die Hunde verwirrt.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Quelle: https://www.altoadige.it/cronaca/il-cellulare-di-laura-perselli-nascosto-da-benno-subito-dopo-l-uccisione-1.2855338

@Gast1984
Danke.

Das sieht aber alles sehr kalkuliert aus. Ok, die Sache mit den Schuhen war wohl etwas später, da könnte man sagen " er hat sich gefangen" und wollte einfach seinen Kopf aus der Schlinge ziehen.
Aber die Sache mit dem Handy, naja.... dafür braucht man schon einen kühlen Kopf.

Ja allerdings... Er wollte nach der Tat auch nach Indien, um dort ein neues Leben zu beginnen. Das hat er einer seiner drei Bekannten gesagt...

Also nach Indien ist jetzt schon eine sehr weit hergeholte Aussage .

Und wegen den Schuhen : warum sollte seine Schwester M noch Schuhe zuhause haben, wenn sie in München lebt ?

Schließlich stellte sich heraus, dass Benno die Blutflecken vom Boden des Wohnzimmers so gut entfernt hatte, dass es einen Unterschied zu den unreinen Bereichen gab.

Quelle: https://www.altoadige.it/cronaca/il-cellulare-di-laura-perselli-nascosto-da-benno-subito-dopo-l-uccisione-1.2855338

Und jetzt wissen wir auch, weshalb Benno so viel zu waschen hatte. Er zog sich nach der Tat - wahrscheinlich aber zusätzlich nach dem Putzen und Verbringen der Eltern um, weil Spuren von Blut und Bleiche an der Kleidung gewesen sein konnten.

Mir klingt das sehr akribisch geplant - nach einem exakten Zeitplan, in dem jede Minute genutzt wurde.
In der Zeit, in der er putzte und die Leichen dann ins Auto packte, lag das Handy an der Rombrücke.

Auf dem Weg zum Verbringen der Eltern löschte er gleichzeitig alle Daten auf dem Handy der Mutter und warf es weg.

Sieht sehr nach exaktem Kalkül aus.

Was er mit dem Handy des Vaters gemacht hat, wissen wir nicht. ???

Nachdem er die Leichen verbracht hatte, fuhr er zu M., wusch er die verdächtige Kleidung, übertrug alle noch brauchbaren Daten auf sein neues Handy und warf das alte Handy am frühen Morgen weg.

@Innsb
Du scheinst B näher zu kennen. In welcher Beziehung stehst du zu ihm? Das wäre wichtig um deine Aussagen besser einzuordnen.
Eigentlich ist es hier üblich seine Aussagen zu belegen, das wird in diesem Thread nur schlampig gehandhabt. Es ist aber schon wichtig zu wissen woher eine Aussage stammt.

Lady.Sherlock schrieb:Auf dem Weg zum Verbringen der Eltern löschte er gleichzeitig alle Daten auf dem Handy der Mutter und warf es weg.

Sieht sehr nach exaktem Kalkül aus.

Was er mit dem Handy des Vaters gemacht hat, wissen wir nicht. ???

Er sagte aus, er hätte beide Handys weggeworfen. Stand in einem der vergangenen Beiträge.

Wintertime schrieb:Auf dem Weg zum Verbringen der Eltern löschte er gleichzeitig alle Daten auf dem Handy der Mutter und warf es weg.

Sieht sehr nach exaktem Kalkül aus.

Was er mit dem Handy des Vaters gemacht hat, wissen wir nicht. ???
Er sagte aus, er hätte beide Handys weggeworfen. Stand in einem der vergangenen Beiträge.

Es geht mir nicht darum, ob er die Handys weggeworfen hat - sondern wann.
Es ist doch eine neue Erkenntnis, dass er das Handy der Mutter stundenlang an der Rombrücke deponierte und erst gegen 21 Uhr wegwarf.

Daher die Frage, wo in dieser Zeit das Handy des Vaters war.

Hier ist ja ausdrücklich nur vom Handy der Mutter die Rede.

War das Handy des Vaters noch in der Wohnung? Hatte er es gleich nach dessen Tod gelöscht und weg geworfen?

Teile eines Handys wurden kürzlich in der Etsch gefunden. Zusammen mit einem Sack und einem Schraubenschlüssel.