-VOLLSTRECKER- schrieb:Man sollte mal langsam den Titel ändern, man weiß ja nun wo er ist.
Das wurde inzwischen von
@Slaterator erledigt. Danke dafür.
Smas schrieb:Man sollte den Thread schließen, da alles so glimpflich ausgegangen ist und man wohl nicht mehr von begründetem öffentlichen Interesse sprechen kann.
Das sehe ich anders. Stand der PK ist, dass die Details noch ermittelt werden, inzwischen wurde der Haftbefehl eröffnet und Untersuchungshaft angeordnet. Zudem erscheint nach Abschluß der Ermittlungen eine Anklage und ein öffentlicher Strafprozeß doch hochwahrscheinlich.
Zudem gibt es auf Umwegen eine Karte mit den Ereignisorten vor und bei der Festnahme, die auch geeignet ist, wiedereinmal Zweifel an den tatsächlichen Fähigkeiten von Mantrailern zu begründen.
Der
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/liveblog-bewaffneter-mann-aus-oppenau-100.html schreibt:
Laut Polizei haben zwei Zeugen den Flüchtigen in der Nähe einer Gaststätte gesehen. Hinzugerufene Beamte haben die Spur mit Hilfe von Spürhunden verfolgt und den 31-jährigen Yves R. einige Meter entfernt in einem Gebüsch sitzend gefunden.
Die Pressekonferenz von Polizei, StA, Stadt nach der Festnahme gibt es beim
Welt Nachrichtensender zu sehen. Besagte Karte ist bei
3:38 zu sehen. Leider nur kurz und unscharf. Aber offensichtlich ist es dieselbe Karte, die in
diesem Bild-Artikel zu sehen ist. Dort gibt es einen Link zu einer größeren Version:
Beschriftung des Bildes bei Bild:
An dem roten Punkt wurde der Wald-Rambo festgenommen. Auf dem violett und dem blau gekennzeichneten Weg hatten Spürhunde seine Fährte aufgenommen. Zuvor hatte ein Zeuge Rausch gesichtet (kleiner violetter Punkt). Die roten Linien zeigen die Absperrungen der Polizei
Ich habe mit das Gebiet bei
Google Maps angeschaut, um Entfernungen zu messen (wie das bei der von der Polizei verwendeten Open Street Map geht, weis ich nicht). Der Link zeigt die Messung Zeugensichtung bsi Festnahmeort (850m).
Was lässt sich nun aus diesen Quellen schlußfolgern?
Um 14:49 gibt es zwei Zeugen, die Yves R. sehen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt danach setzt die Polizei Mantrailer ein. Zeitverzug durch heranführen von Kräften zum SChutz der Polizisten hies es in der PK.
Nach der Karte liegt der erste Startpunkt eines Mantrailers rund 120m von der Stelle der Sichtung entfernt - evtl. markiert der kleine violette Punkt die Stelle, von der aus Yves R. gesehen wurde und der Mantrailer wurde eben da angesetzt. Ansonsten w#re mir nicht ersichtlich, warum man den Mantrailer rund 120m entfernt von der Sichtung ansetzt.
Ergebnis: der Mantrailer läuft rd. 170m mehr oder minder geradeaus, macht eine Spitzkehre und läuft wieder, auf anderem Weg, rd. 170m zurück.
Aus mir nicht ersichtlichen Gründen wird danach ein Mantrailer wohl um die 80m entfernt von der Spitzkehre des ersten angesetzt und läuft wohl über 600m durch den Wald (blaue Spur). Diese gelaufene Strecke passt zu keinem der bei Google Maps zu sehenden bzw. verzeichneten Waldwege (die braunen Linien bei der Polizeikarte sind keine Wege, sondern Höhenlinien).
2:28h nach der entscheidenden Zeugensichtung kann der gesuchte festgenommen werden - an einer Stelle, denen die Mantrailer sich auf max. rd. 450m genähert hatten. Dazu, ob inzwischen geklärt werden konnte, ob der Gesuchte die von den Mantrailern ausgearbeiteten Trails auch tatsächlich gegangen ist, gibt es offenbar keine Informationen.
Vermutlich werden mir hier viele bis alle zustimmen können, dass zwar auch mit Mantrailern gesucht wurde, es aber wirklich nicht so aussieht, als wären diese der entscheidende Beitrag gewesen, Yves R. festzunehmen. Es scheint wahrscheinlicher, dass der Gesuchte von Polizeikräften beim Durchstreifen des Gebietes, in dem er aktuell vermutet wurde, entdeckt und dann festgenommen wurde.
Mit den Überlegungen und der Karte ist auch der Satz vom SWR (Link s.o.)
Hinzugerufene Beamte haben die Spur mit Hilfe von Spürhunden verfolgt und den 31-jährigen Yves R. einige Meter entfernt in einem Gebüsch sitzend gefunden.
wohl schlicht nicht zutreffend. Weder scheitn m.E. sicher, ob die Personenspürhunde (bei der PK gab es Ausspracheprobleme mit dem Wort Mantrailer) überhaupt die Spur des Gesuchten verfolgt haben, noch können rd. 450m zwischen Trails und Festnahmeort als "einige Meter entfernt" gelten.
Woran könnte es haken, was für Gründe könnten gegen meine Ausführungen bzw. Ableitungen aus der Karte sprechen?
Die Trails sind m.E. recht zweifelsfrei manuell eingetragen worden, da per GPS-Tracker aufgezeichnete Laufwege von Mantrailern kaum aus einer Abfolge von jeweils so langen gerade Teilstücken bestehen würden. Da Mantrailer immer mal wieder etwas nach rechts und links laufen, bestehen echt aufgezeichnete Trails aus nur kürzeren gerade Strecken, haben mehr Knicke, sprich sind insgesamt kurviger.
Nachtrag: allein schon wegen der Frage, was genau zu dem Mantrailer-Einsatz im Prozess an Beweisen erhoben oder später in der Urteilsbegründung stehen wird, lohnt sich eine Fortführung dieses Themas - um an einem Realbeispiel zu sehen, ob die Mantrailer in dem Fall so eine riesige Hilfe waren, wie immer angenommen und hier auch behauptet wurde.
Mit Blick auf die Karte bestreite ich das jedenfalls entschieden.