Elfriede Schönberger

Hallo liebe Forumsnutzer!

Ich bin neu hier. Also bitte verzeiht mir den ein oder anderen Fehler. :)
Hätte in den letzten Tagen viel um die Ohren, daher komme ich erst jetzt dazu einen Threat zum "Fall Schönberger" zu eröffnen.

Elfriede Schönberger wurde 1951, sechs Jahre nach ihrer Schwester Ingeborg, in Fischlham geboren.

Sie ging einem Beruf als Chefsekretärin in Gunskirchen nach und hatte dort einen guten Ruf, da sie sehr zuverlässig und pflichtbewusst war.
Überhaupt war sie ein sehr lebenslustiger Mensch, der ein gutes Verhältnis zur Familie und zu ihrer Schwester hatte.
Sie hatte sich erst vor kurzem eine Wohnung in der Pernau gekauft und war gerade dabei diese einzurichten.
Am Abend des 23. Juli 1980, ein schöner warmer Tag geht sie in das Tanzlokal "Tenne" in der Fischergasse in Wels, das damals sehr beliebt ist.
Gegen 1:30h verlässt sie laut Zeugenaussagen "angeheitert" das Lokal in Begleitung eines Mannes mit langen blonden Haaren und Oberlippenbart.
Dieser Mann wurde dort noch nie gesehen und tauchte auch danach nicht mehr auf.
Allerdings ob sie nur zufällig gemeinsam Lokal verließen oder ob dieser Unbekannte vl ein Bekannter, Freund oder sogar der Mörder war, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen.

Danach wurde sie nie mehr gesehen. Auch ihr Auto, ein goldgelber Fiat 127 taucht nie mehr auf.

Nachdem der Fall öffentlich gemacht wurde, gingen viele Spuren und Hinweise von außerhalb ein. Die vielversprechendste ist die Aussage eines Fernfahrers, der Elfriede Schönberger in Amman (Jordanien) durch Zufall gesehen haben will.
Eine Frau in Begleitung zweier Männer, die Elfriede Schönberger auffallend ähnlich sah und gut Deutsch sprach gab an die Gegend in und um Lambach gut zu kennen.
Leider erfuhr der Mann erst zu Hause von dem Vermisstenfall. Die Frau konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden.

Das ist so ziemlich das Wichtigste zusammengefasst. Vielleicht habt ihr für mich noch Infos dazu?

Lg
Wölfin

https://www.oesterreichfindeteuch.at/05092016-schoenberger-elfriede-aus-wels-vermisst-seit-23-07-1980/ (Archiv-Version vom 20.09.2020)

Hallo @Wölfin,


es wäre evtl. hilfrecih, wenn Du mal im Netz recherchierst, ob es noch Zeitungsmeldungen zu diesem Vermisstenfall gibt und diese hier verlinken könntest.

Auf die Schnelle habe ich nur das hier gefunden. Demnach ist Elfriede Schöneberger offensichtlich mitsamt ihrem eigenen PKW verschwunden.

Hier wird sogar noch das KFZ Kennzeichen angegeben. Ich finde es macht schon einen Unterschied, ob jemand mit oder ohne sein Auto verschwindet.

Interesssant wäre zu wissen, ob sie mit ihrem PKW auch zum Tanzlokal "Tenne" gefahren ist. Wenn der Mann in dessen Begleitung sie das Lokal verliess, tatsächlich für ihr Verschwinden verantwortlich ist, müsste sie den Herrn ja mit ihrem Auto mitgenommen haben.

Welche Frau wäre so leichtsinnig? Sie kannte den Mann ja praktisch noch gar nicht wirklich. Und ist sie denn "angeheitert" noch Auto gefahren? Oder hat der Mann gar nichts mit ihrem Verschwinden zu tun?
Oder hat sie den Mann ihr Auto fahren lassen, weil sie angeheitert war?

Hier noch ein paar Links dazu:

https://www.oesterreichfindeteuch.at/05092016-schoenberger-elfriede-aus-wels-vermisst-seit-23-07-1980/

https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Welser-Kriminalfall-Elfriede-Schoenberger-bleibt-weiter-Raetsel;art67,763005

Übrigens:
Im Threat "Welcher Kriminalfall interessiert euch besonders?" wurde auf Seite 33 und 34 schon etwas darüber diskutiert.

Diese Amman/Jordanien Spur scheint mir ein wenig abwegig und nicht eindeutig: Mal ist von einem Bordell und dann wieder von einer deutschsprachigen Schule die Rede. Eine Ausreise per Flugzeug wäre anhand der Passagierlisten nachvollziehbar gewesen. Falsche Identitätspapiere mal außen vor. Eine Fahrt als "blinder Passagier" mit zahlreichen Grenzübertritten und -Kontrollen? Möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Der ungeklärte Verbleib des Fiat würde ebenfalls nicht in dieses Szenario passen. Eher schon, dass der Fiat z. B. Spurenträger eines Kapitalverbrechens wurde und im Zuge dessen vom Täter entsorgt wurde.

@sören42
Sie hatte ihren Reisepass gerade beim Magistrat zur Verlängerung abgegeben. Aber natürlich kann sie auch mit falschen Papieren gereist sein.
Ich denke aber nicht. Ich glaube überhaupt nicht das sie freiwillig außer Landes ging. Sie war doch sehr glücklich und hätte das ihrer Familie niemals angetan.

@Rotmilan
Angeblich war sie sehr verantwortungsbewusst
und wäre niemals betrunken Auto gefahren.
Ich finde dazu passt es auch nicht, dass sie jmd fremdes mitnehmen würde.

@Wölfin

Nachdem zu dem Vermisstenfall jetzt doch ein eigenes Thema eröffnet wurde, antworte ich Dir der Einfachheit halber hier auf Deine Frage, die Du mir im Thema "Welcher Kriminalfall beschäftigt Euch besonders?" gestellt hast:

Also, die Traun hat man durchsucht, nachdem ES als vermisst gemeldet wurde. Ich schätze, dass sie auf ihrem Weg vom Lokal Tenne zurück ins Elternhaus dort also hätte vorbeifahren müssen.

Ich habe in meinem privaten Zeitungsarchiv gestöbert und weiß, dass es im Juli 1980, genauer in den Tagen vor dem Verschwinden von ES, auch in OÖ sehr heftige Niederschläge mit anschließendem Hochwasser gegeben hat. Es handelte sich dabei um kein historisches Hochwasser mit weitreichenden Überschwemmungen, aber erwähnt wird es in den damaligen Zeitungsberichten sehr wohl.

Zudem verfügt die Traun über einen schlammigen Untergrund, sodass es nicht unmöglich ist, dass ein Fahrzeug in ebendiesem Schlamm versinken könnte, ohne großartig Spuren zu hinterlassen.

Zu Deiner Frage, ob ich 1980 bereits gelebt und mich mit dem Fall beschäftige: Ich war 1980 vierzehn Jahre alt und der Fall ging seinerzeit wohl nur regional durch die Presse. Ich lebe in Wien und kenne den Vermisstenfall über die Bücher von Tozzer und Blaichinger. Dass ich mich damit sonderlich beschäftige, würde ich nicht behaupten. Ich kenne ihn halt und wenn ich in diesem Forum Fällen aus meiner Heimat begegne, dann mische ich mich schon mal unter die Schreiber und mache mit.

@Wölfin

Ach ja, und ihre Schwester heißt Ingeburg, nicht Ingeborg.

Seltsam, ich bin auch aus Österreich, habe aber noch nie von dem Fall gehört. War damals auch ein Kind, heute scheint er vergessen zu sein. Aber man weiß kaum was. Ihre Familie müßte doch wissen, ob sie mit dem Auto zur Tenne gefahren ist oder nicht. Man muss sagen, dass 1980 noch andere Zeiten waren. Da sind viele mit „einem kleinen Schwips“ gefahren. Ich glaube, da gab es auch die 0,8 Promillegrenzen noch gar nicht.
Ein Unfall in so einer Situation wäre schon naheliegend, aber dass dann das Auto bis heute nicht gefunden wurde, ist auch unwahrscheinlich.

Und was wäre dann mit dem Mann? Der müßte ja auch vermisst gemeldet worden sein, falls er überhaupt mitgefahren ist. Wird wohl eine neue Bekanntschaft gewesen sein, sonst hätte doch jemand aus der Familie Bescheid gewusst. Bleibt noch, dass er sie umgebracht hat und das Auto mitgenommen hat, sonst hätte man es gefunden. Oder er hat gar nichts damit zu tun und ist mit seinem Auto nach Hause gefahren. Hätte er sich dann nicht melden müssen? Ist ja sicher groß in den Medien gewesen, wenn sich auch nicht alles so weit verbreitet hat wie heute.

Es gibt da eine geographische Nähe zu einem ungeklärten Verbrechen. Dem Mordfall Martina Posch aus Vöcklabruck. Sie wurde 1986 ermordet und ihre Leiche in den Mondsee geworfen.

Möglicherweise hat man Elfriede Schönberger mit dem Auto in einem der vielen Seen dort versenkt.

@Cyenita
Ja, von dem Fall habe ich schon gehört. Da soll der Täter aber aus dem persönlichen Umfeld kommen, also eher kein Zusammenhang. Aber natürlich, Auto versenken ist eine Möglichkeit. Aber, ob das so leicht ist, das es ganz verschwindet? Der Mondsee ist ziemlich tief, aber diese Seen sind auch sehr klar. Touristen mit Booten und Taucher..
Keine Ahnung, da ist es glaube ich noch leichter in einem schlammigen Fluss.

Cyenita schrieb:geographische Nähe zu einem ungeklärten Verbrechen.

FritzPhantom schrieb:Da soll der Täter aber aus dem persönlichen Umfeld kommen

Wie geht das zusammen?

@sören42
??
Was meinst du? Der Täter konnte nicht überführt werden, aber die Polizei geht davon aus, dass es eine Beziehungstat war. Ist auch ot, es ging nur darum, dass die Fälle nicht zusammenhängen

FritzPhantom schrieb:Was meinst du? Der Täter konnte nicht überführt werden, aber die Polizei geht davon aus, dass es eine Beziehungstat war. Ist auch ot, es ging nur darum, dass die Fälle nicht zusammenhängen

Ja, das erschien mir widersprüchlich, zumindest aber erklärungsbedürftig, danke.

Cyenita schrieb:Möglicherweise hat man Elfriede Schönberger mit dem Auto in einem der vielen Seen dort versenkt.

Die Versenkung in einem See ließen das Fahrzeug eher im Randbereich eines Sees vermuten? Oder fallen diese direkt im Uferbereich steil ab?

@FritzPhantom
@sören42
@Cyenita

FritzPhantom schrieb:Ihre Familie müßte doch wissen, ob sie mit dem Auto zur Tenne gefahren ist oder nicht.

Natürlich wusste ihre Familie, dass sie mit ihrem PKW unterwegs gewesen ist.

FritzPhantom schrieb:Ich glaube, da gab es auch die 0,8 Promillegrenzen noch gar nicht.

Die 0,8 Promille-Grenze für PKW gibt es im Bundesgebiet seit Juli 1973. Zuvor waren noch 1,3 Promille erlaubt. Ich kann mich noch erinnern, wie vor der Einführung der 0,8 Grenze die Wirten dagegen Sturm gelaufen sind.

FritzPhantom schrieb:Und was wäre dann mit dem Mann?

Wie schon von mir erwähnt, konnte die Beobachtung einiger "Zeugen", dass sie mit einem Mann zeitgleich das Lokal verlassen habe, niemals verifiziert werden.

FritzPhantom schrieb:Seltsam, ich bin auch aus Österreich, habe aber noch nie von dem Fall gehört.

Dieser Fall hat bundesweit keine großen Wellen geschlagen, anders als zB die Fälle Hovorka 1972 oder Renner 1976. Das Verschwinden der Frau Schönberger ist wohl eher nur regional bekannt.

Cyenita schrieb:Lesezeichen setzen
Elfriede Schönbergergestern um 20:53Es gibt da eine geographische Nähe zu einem ungeklärten Verbrechen. Dem Mordfall Martina Posch aus Vöcklabruck. Sie wurde 1986 ermordet und ihre Leiche in den Mondsee geworfen.

Der Mondsee, genauso der Attersee, der Traunsee und der Wallersee, liegen von Wels recht weit entfernt. Wozu sollte sich - gesetzt den Fall, es handele sich bei Schönberger um einen Mordfall - ein Täter solche Mühe machen, wenn die Traun und die Donau doch viel näher sind?

Geographisch nahe liegen auch Lambach, Steyr und Kremsmünster. Auch in diesen Gegenden gibt es tw ungeklärte Tötungsdelikte. Wie gesagt, es ist nicht sicher, dass es sich im Fall Schönberger um ein solches handelt.

kf1801 schrieb:Die 0,8 Promille-Grenze für PKW gibt es im Bundesgebiet seit Juli 1973. Zuvor waren noch 1,3 Promille erlaubt. Ich kann mich noch erinnern, wie vor der Einführung der 0,8 Grenze die Wirten dagegen Sturm gelaufen sind.

Entschuldigung, die 0,8 Promille-Grenze gilt im Bundesgebiet bereits seit 01.01.1961.

@kf1801
Ok, dann wurde sie vielleicht noch nicht so erst genommen. Oder so viel kontrolliert wie heute. Vielleicht ist es auch nur meine eigene Wahrnehmung, dass es zu der Zeit niemanden gekümmert hat. Am Land ist es ja heute noch ein Kavaliersdelikt betrunken zu fahren. Nicht dass ich das selber mache. Ich will damit nur sagen, dass sie vielleicht schon angeheitert heimfahren wollte.

@FritzPhantom

Das nehme ich auch an, nachdem "Zeugen" sie angeblich beim Verlassen des Lokales als angeheitert wahrgenommen haben.

Ich "schrub" es ja schon in dem Thema "Welcher Kriminalfall interessiert Euch besonders?", dass vor besagtem Abend im östlichen und nördlichen Bundesgebiet viel Regen fiel und somit einige Flüsse Hochwasser (kein historisches, keine Überschwemmungen) führten. Darunter auch die Donau und (weil Nebenfluss) die Traun.

Und Schönberger könnte auf ihrem Nachhauseweg an ebendieser vorbeigemusst haben. Somit ist ein Unfall nicht gänzlich auszuschließen.
Die Traun ist unterdrum als sehr schlammig bekannt, sodass es ebenso nicht komplett widersinnig wäre, dass ein PKW, der mit ordentlich "Bumms" auf der Wasseroberfläche einschlägt und dann rasch versinkt, vom Schlamm verschlungen wird und auf Nimmerwiedersehen verschwindet.

Meiner bescheidenen persönlichen Meinung nach, ist das noch die plausibelste Erklärung. Ich zitiere stichwortartig aus dem Werk von Blaichinger:

1. Es ist nicht verifizierbar, dass der von "Zeugen" beobachtete Mann das Lokal zwingend mit Schönberger gemeinsam verlassen hat.

2. Ein Anwohner, dessen Domizil zum Vorfallzeitpunkt (Weg vom Lokal zum Heim von Schönberger) nahe des Traunufers lag, vernahm angeblich zum Zeitpunkt, als Schönberger mutmaßlich ihren Heimweg genommen hat, ein lautes Geräusch, als fiele ein schwerer Gegenstand in die Traun.

3. Die Theorie, man habe Schönberger entführt, um sie in einem Bordell zu beschäftigen, wird sogar von ihrer eigenen Schwester bezweifelt.

4. Schönberger hatte vor ihrem Verschwinden eine Eigentumswohnung gekauft und war gerade dabei, sie sich wohnlich zu machen. Zudem plante sie, an einem Sprachkurs teilzunehmen. Das schließt zwar einen Selbstmord nicht per se aus, aber macht diesen zumindest etwas weniger wahrscheinlich.

Man lasse die Wortfolge: Alkohol - Heimfahrt mit dem PKW - Wasser in der Nähe auf sich wirken.

@kf1801
So wie Du das beschreibst, würde ich auch von einem Unfall ausgehen. Der Mann kann ja auch nur zufällig gleichzeitig mit ihr das Lokal verlassen haben. Blöd für die Familie, dass man gar nichts gefunden hat. Dadurch werden immer Zweifel nagen. Ob die Polizei sie noch auf dem Schirm hat oder ob sie mehr oder weniger vergessen ist?

@FritzPhantom

Das weiß ich nicht.

Blaichinger schreibt in seinen Werken, dass die regionalen Medien ab und an noch über den Fall Schönberger berichten. Aber ich denke, dass es für die Behörden keinen trifftigen Grund gibt, den Fall neu aufzurollen. Neue Erkenntnisse gibt es nicht und somit gehen die neueren, brennenderen Fälle natürlich vor.