20.9.2019 Bad Oeynhausen: Leichenfund unter Terrasse einer Bäckerei

Ich finde auch, es sieht danach aus, als habe man auf der Seite die Ware angeliefert. So oder so, der Ort ist nicht schwer zugänglich, vorn ist der Besucherparkplatz, auf dem vorderen Teil der Terrasse stehen Cafestühle und -tische. Dass da niemand die Verwesung gerochen hat, obwohl natürlich im Freien alles gut belüftet ist, kann ich mir schwer vorstellen.

Spräche das evtl für einen Tod zu einer Jahreszeit, bei der die Terrasse nicht mehr von Kunden genutzt wird, sprich Spätherbst bis Winter?

Ist überhaupt sicher, dass der Tote dort starb, oder könnten die Knochen dorthin verbracht worden sein? Evtl schon nach längerer Liegezeit (also nach abgeschlossener Verwesung, wenn es keine Geruchsentwicklung mehr gibt)? Glaube, die Polizei hat das ausgeschlossen, oder?

Tritonus schrieb:Anscheinend ist die "Terrasse" auf der Rückseite des Hauses? Wozu das riesig vorspringende Dach? Ist die besagte Terrasse vielleicht eine Art Lieferrampe?

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es ebenfalls ein vorspringendes Dach. Der Grund hierfür mag sich vielleicht mit der vorangegangenen Nutzung erklären. Der seitliche, schmale Teil der Terrasse könnte eine Laderampe sein. Ansonsten sieht man eine Terrasse mit Blumenkübeln und Sonnenschirmen.

Aloceria schrieb:st überhaupt sicher, dass der Tote dort starb, oder könnten die Knochen dorthin verbracht worden sein? Evtl schon nach längerer Liegezeit (also nach abgeschlossener Verwesung, wenn es keine Geruchsentwicklung mehr gibt)? Glaube, die Polizei hat das ausgeschlossen, oder?

emz schrieb am 30.09.2019:weil man nach jüngstem Ermittlungsstand nicht mehr von einem Gewaltverbrechen ausgehe. Die Ermittlungsakten würden der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke übergeben. Im Zentrum der weiteren Polizeiarbeit in diesem Fall werde die Frage nach der Klärung der Identität des Toten stehen.

Hört sich danach an, als würde die Polizei diese Variante als eher wenig wahrscheinlich erachten, ob sie es dennoch tatsächlich ganz sicher ausschließen konnten, dass die Leiche bzw die menschlichen Überreste erst nach Eintritt des Todes dieses Mannes dort hinverbracht worden sind, dazu habe ich (bisher) nichts gelesen.
Da jedoch nicht von einem Gewaltverbrechen ausgegangen wird, frage ich mich, wer hätte die Leiche/ Knochen/ Überreste dort (nachträglich) ablegen sollen und aus welchem Grund?
Sollte der Mann ja tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben sein, fällt mir spontan erstmal kein denkbarer Grund dafür ein die Leiche (dort) zu verstecken.

Aloceria schrieb:Ist überhaupt sicher, dass der Tote dort starb,

Nö,bislang hat sich die Polizei noch nicht dazu geäuẞert.Deswegen, wird das nicht sicher sein..

ThoFra schrieb:Da jedoch nicht von einem Gewaltverbrechen ausgegangen wird, frage ich mich, wer hätte die Leiche/ Knochen/ Überreste dort (nachträglich) ablegen sollen und aus welchem Grund?

Im seltenen Fall: Spekuliere mal: Hat vllt jemand die sterblichen Übereste dort hingelegt, weil er die Bestattungskosten der Leiche nicht stemmen konnte?

s.Oliver schrieb:Im seltenen Fall: Spekuliere mal: Hat vllt jemand die sterblichen Übereste dort hingelegt, weil er die Bestattungskosten der Leiche nicht stemmen konnte?

Der gedankliche Hintergrund in so einem Fall wäre ja (u.a. auch), dass der Tote nicht gefunden werden soll. Würde man da wirklich so einen Ort wählen, und nicht vielleicht eher einen Wald, oder irgendeinen See o.ä.?

Die Terrasse wird erst seit Frühjahr als Cafe genutzt. Vorher war das wie gesagt, ewig eine Baustelle, aber gerade wegen dieser Bauaktivität hätte das ja auffallen müssen.

Wenn der Tote nicht gefunden werden sollte, gebe es sicher 100 andere Möglichkeiten zum verstecken. Ich weiß auch nicht, ob man noch feststellen kann, woran er gestorben ist. Nicht jede Todesart ist nach so langer Zeit noch nachweisbar.

RachelHM schrieb:Die Terrasse wird erst seit Frühjahr als Cafe genutzt. Vorher war das wie gesagt, ewig eine Baustelle, aber gerade wegen dieser Bauaktivität hätte das ja auffallen müssen.

Haben denn unter der Terrasse Bauarbeiten stattgefunden? Die Stützen wurden nicht erneuert, sieht man auf dem Bild, vorne wurde eine neue Blende davorgesetzt. Dazu musste doch keiner unter die Terrasse krabbeln. Warum meinst du, dass es hätte auffallen müssen?

@emz
weil ich einfach denke, dass bei soviel Aktivität zwangsläufig mal jemand mal einen Blick unter die Terrasse riskiert. Evtl. wurden dort sogar Bretter ersetzt und dann wäre es aufgefallen, d.h., da lag noch Niemand und der Tote kam später dahin. Jahrelang machte das einen ziemlich gammeligen Eindruck, dass die Bäckerei das Gebäude übernommen hat, wurde sehr gut aufgenommen. Innen ist alles sehr chic und modern geworden und ich kaufe da auch gerne ein.

@RachelHM

Hat denn die Terrasse einen Bretterboden? Hätte da eher vermutet, dass da Fliesen verlegt waren.

Ich sehe da immer noch keine Veranlassung, warum jemand im Zusammenhang mit Renovierungsarbeiten unter der Terrasse auf dem Bauch rumrutschen sollte.

Ja, es sind Bretter, und ich denke, das im Zuge der Renovierung gecheckt wurde, wie tragbar diese Bretter sind. Aber vielleicht wurde die Rückseite des Gebäudes vernachlässigt. Die Gäste sitzen ja auf der Seite zur Strasse, weiß der Geier, wieso. Jedenfalls hat der Bäcker einen sehr guten Ruf und ich hoffe, dass es die Gästezahl nicht mindert.

emz schrieb:Dazu musste doch keiner unter die Terrasse krabbeln. Warum meinst du, dass es hätte auffallen müssen?

RachelHM schrieb:weil ich einfach denke, dass bei soviel Aktivität zwangsläufig mal jemand mal einen Blick unter die Terrasse riskiert

Es ist wohl doch etwas anders gewesen , man hat ein Wespennest, unter der Terrasse vermutet. Und wohl nur deswegen hat man sich dort hinbegeben wo der tote lag.

Quelle:Westfalen Blatt: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Minden-Luebbecke/Bad-Oeynhausen/3972136-Bad-Oeynhausen-Todesursache-unklar-Mordkommission-ermittelt-Leichenfund-unter-Terrasse

Nach ihrer Beschreibung war man zunächst davon ausgegangen, dass sich unter der Terrasse möglicherweise ein Wespennest befinde, was für eine Außen-Gastronomie und für die Jahreszeit generell nicht ungewöhnlich sei. Der Hausmeister des Unternehmens und ein Fachmann in Sachen Schädlings-Bekämpfung hätten dann die schreckliche Entdeckung gemacht.

RachelHM schrieb:Jahrelang machte das einen ziemlich gammeligen Eindruck, dass die Bäckerei das Gebäude übernommen hat, wurde sehr gut aufgenommen

Also war das vor dem Einzug der Bäckerei kürzlich einfach jahrelang bloß eine Ruine? Was war denn vorher für ein Laden drin, und um welche Zeitspannen geht es da ungefähr?

Das sagt Wikipedia dazu:

Im denkmalgeschützten ehemaligen Empfangsgebäude befinden sich heute verschiedene Dienstleister und eine Bäckerei mit Gastronomiebetrieb.


Also gehörte das Gebäude ursprünglich zum Bahnhof. Aber ab wann es anderweitig genutzt wurde kann ich nicht sagen.
Ich meine mich dunkel dran zu erinnern dass da mal ein HIFI-Geschäft öder ähnliches drin war.

Wenn man ein wenig googelt findet man auch einen "Audio Vertrieb" der diese Adresse hatte.

Ab 2009 war (lt. Google) eine Zweigstelle eines Handels für Bodenbeläge unter der Anschrift zu finden. Leider finde ich nichts dazu wann die da wieder ausgezogen sind.

Hallo @alle !


Das Stadtstreicher o.Ä. sich irgendwo einen Unterschlupf suchen, wo sonst kaum ein anderer Mensch hinkommt und dort versterben, ist nichts ungewöhnliches. Letztes Jahr (?) hat man in Frankfurt im Keller eines bewohnten (!) Hauses die skeletierte Leiche einer Frau gefunden, die man aber indentifizieren konnte. Es gibt hier bei Allmy einen Thread drüber, der aber eingeschlafen ist. Ich denke hier liegt ein ähnlicher Fall vor.


Gruß, Gildonus

Das ist sehr nahe liegend. Auch wenn dieser Platz keinen wirklichen Schutz vor Kälte geboten hat, so war er doch Regen und windgeschützt. In Bad Oeynhausen gibt es aber wirklich gute und auch langfristige Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnungslose, er hätte also durchaus Alternativen gehabt. Warum er diese nicht genutzt hat, können wir nicht sagen.
Vielleicht steckt ja auch irgendwas ganz Anderes dahinter. Ich hoffe,er wird zeitnah identifiziert.

Wie gesagt, in Bad Oeynhausen im Südstadt Bezirk um den LeichenFundort herum , habe ich so noch keinen Obdachlosen gesehen. Der sich da Schlafengelegt hat.

Nachtrag: Und auch nicht jedem sieht man die Obdachlosigkeit immer gleich an z.B. den Klamotten .

Das ist m.M.n. Stand jetzt die Falsche Rubrik, ein Mord wird von der gerichtsmedizin ausgeschlossen,und die Mordkommission wurde hier aufgelöst.

wäre jetzt nicht mehr ein Thema , für Kriminalfälle sondern eher für die Rubrik Menschen oder?

s.Oliver schrieb:Hat vllt jemand die sterblichen Übereste dort hingelegt, weil er die Bestattungskosten der Leiche nicht stemmen konnte?

Grundsätzlich kein schlechter Gedanke, aber meines Wissens nach trägt das Amt die Kosten für eine Bestattung, wenn keine Angehörigen vorhanden sind, oder es zwar Angehörige gibt, diese jedoch nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um für die Bestattungskosten aufzukommen.

emz schrieb:Dazu musste doch keiner unter die Terrasse krabbeln. Warum meinst du, dass es hätte auffallen müssen?

Zumindest in der ersten Zeit der Verwesung dürfte der Geruch wohl nicht vollkommen unbemerkt geblieben sein, darüber wurde hier im Theard ja auch bereits schon geschrieben.
Dass die Leiche zunächst woanders gelegen haben könnte und dann nachträglich dorthin verbracht wurde, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich bzw kann mir keinen Grund dafür vorstellen.
Wir wissen allerdings nicht sicher, ob die gerichtsmedizinische Untersuchung verifizieren konnte, dass der Mann auch dort unter der Terasse verstorben ist.

RachelHM schrieb:Jedenfalls hat der Bäcker einen sehr guten Ruf und ich hoffe, dass es die Gästezahl nicht mindert.

Es gibt immer wieder Menschen, die aus purer Sensationsgier erst recht einen Ort aufsuchen, an denen ihrer Ansicht nach 'etwas Spannendes passiert' ist, vll kann also aufgrund dessen sogar eher mit mehr als mit weniger Besuchern/ Kunden gerechnet werden

ThoFra schrieb:Grundsätzlich kein schlechter Gedanke, aber meines Wissens nach trägt das Amt die Kosten für eine Bestattung, wenn keine Angehörigen vorhanden sind, oder es zwar Angehörige gibt, diese jedoch nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um für die Bestattungskosten aufzukommen.

Man kann es im Todesfall beim Sozialamt beantragen, muss aber natürlich unter Wahrung diverser Fristen erstmal ein Formular ausfüllen, diverse Dokumente abgeben, u.a. auch einen Vermögensnachweis, ggf auch Arbeitsvertrag (bzw Nachweise darüber, dass man "ausreichend wenig" verdient und auf dem Konto hat). Dann zahlt die Stadt ein einfaches Begräbnis, auf dem Friedhof seiner Wahl, für gewöhnlich ein Urnengrab an einer Urnensammelstelle, teils ohne namentliche Bezeichnung des Toten. Kann aber sein, dass das von Stadt zu Stadt anders ist. Hatte mich da mal aus Interesse eingelesen. Insgesamt kam mir das relativ kompliziert vor, das in der kurzen Zeit (Tote sollen ja binnen etwa einer Woche beerdigt werden) alles zu regeln. Trotzdem natürlich kein Grund, einen verstorbenen Verwandten irgendwo an einem öffentlichen Ort abzulegen.

s.Oliver schrieb:wäre jetzt nicht mehr ein Thema , für Kriminalfälle sondern eher für die Rubrik Menschen oder?

Oder Mystery?...

ThoFra schrieb:aber meines Wissens nach trägt das Amt die Kosten für eine Bestattung, wenn keine Angehörigen vorhanden sind, oder es zwar Angehörige gibt, diese jedoch nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um für die Bestattungskosten aufzukommen.

Da ist dein Wissen richtig:

https://www.bestattungen.de/ratgeber/bestattungskosten/sozialbestattung.html (Archiv-Version vom 17.12.2019) Da Bestattungen selbst bei günstiger Ausführung mehrere hundert Euro kosten, gibt es Familien, die mit der Finanzierung einer Bestattung überfordert sind. Können die Angehörigen die Kosten einer Bestattung nicht übernehmen, kann eine Sozialbestattung beantragt werden. und man muss selber gar nicht Sozialhilfe empfänger gemeldet sein, um einen Anspruch auf Kostenübernnahme der Kosten der Bestattung zu haben:

Man muss auch nicht extra ,als Sozialhilfe empfänger, mit einem Aktenzeichen, bei einer Behörde deswegen gemeldet sein, um Anspruch auf Kostenübernahme des Amtes für die Bestattung zu haben:

Der Antrag auf Kostenübernahme einer Sozialbestattung erfolgt in der Regel bei dem Sozialhilfeträger, der für den Sterbeort zuständig ist. Der Antragsteller muss kein Arbeitslosengeld II empfangen und keine Sozialhilfe beziehen.

Aloceria schrieb:Insgesamt kam mir das relativ kompliziert vor, das in der kurzen Zeit (Tote sollen ja binnen etwa einer Woche beerdigt werden) alles zu regeln. Trotzdem natürlich kein Grund, einen verstorbenen Verwandten irgendwo an einem öffentlichen Ort abzulegen.

Aber wenn man mit all dem Überfordert ist , kann sowas evtl. aus Verzweiflung und vlt auch Unwissenheit mal passieren: Aber gehört habe ich auch noch nicht davon, das jemand im Reallive einen Toten hat verschwinden lassen, weil er mit den Kosten f. die Bestattung überfordert war.

doch....vor einigen Jahren wurde hier in Hannover-Linden eine weibliche Leiche in einem Karton in einer Grünanlage gefunden....die Person ist an TBC erkrankt/gestorben, war wohl illegal in Deutschland und der Wohnungsinhaber, bei dem sie zuletzt Unterschlupf fand und verstarb, war mit der Situation überfordert...deshalb sie Entsorgung im Karton.

also es gibt alles...