Dr.Edelfrosch schrieb:Toiletten sind im Wald wohl das kleinste Problem.
Bei einem kleinen Spaziergang sicher nicht. Aber die Vermisste dürfte sich jetzt schon an die zehn Tage im Wald befinden (falls sie dort noch ist, ich glaube es eher nicht) und da sind für eine Frau schon fehlende Hygieneartikel wie trockenes Toilettenpapier (es hat teilsweise die ganze Nacht durchgeregnet letzte Woche) schon ein Problem.
Dr.Edelfrosch schrieb:Depressionen sind eine tückische Krankheit und veranlassen den betroffenen schonmal zu nicht nachvollziehbaren Handlungen.
Ja, aber fahre ich von der Klinik nach Hause, ziehe mir Sportkleidung an, schnappe mir mein Fahrrad, fahre gezielt in einen Wald um dann "nicht nachvollziehbare Handlungen", wie du es ausdrückst, zu tätigen?
Für mich hört sich das eher an, als wollte Frau G. sich gezielt eine Auszeit aus dem Klinikalltag nehmen und ist dazu mit dem Rad in den Wald gefahren. Gegen 15 Uhr wurde sie am Bahnhof Kirchseeon gesehen, da wäre Zeit gewesen für eine Tour durch den Wald, die Rückfahrt und ein Zurückkehren in die Klinik gegen 18 Uhr.
Dr.Edelfrosch schrieb:Depressionen sind eine tückische Krankheit und veranlassen den betroffenen schonmal zu nicht nachvollziehbaren Handlungen.
Darf ein suizidgefährdeter Mensch dann die Klinik überhaupt einen halben Tag verlassen? Spricht das nicht eher dafür, dass die Ärzte keine große Gefahr mehr gesehen haben?
Ich vermute, dass Menschen mit schweren Depressionen unter starken Medikamenten stehen. Frau G. allein im Wald, etwas passiert, nur ein kleiner Unfall, sie kann weder per Handy Hilfe rufen noch am nächsten Morgen den Wald selbständig verlassen, keine Medikamente dabei, volle, heftige Nebenwirkungen..... so könnte es auch gewesen sein, aber dann hätte jemand sie oder das rote Fahrrad im Laufe der Woche gefunden.
Genau darum verstehe ich nicht, warum nicht sofort nach ihrem Verschwinden eine Suchmeldung nach ihr oder dem auffälligem Fahrrad herausgegeben wurde. Oder es könnte sein, dass das nicht getan wurde, weil ein freiwilliges Verschwinden von Frau G. vermutet wird.
Jedenfalls sollte man den Wald nicht planlos absuchen, sondern gezielt in Unterschlüpfen, Diensthütten oder den vier ehemaligen Forsthäusern suchen, jedenfalls da, wo es Wasser und Toiletten gibt. Irgendwo muss es doch eine Spur geben, auch wenn sie den Wald möglicherweise inzwischen verlassen hat.