Patricia W. (22) im Reisebüro erschossen
06.09.2019 um 17:43Der Tatort in Altendorf sieht heute in etwa so aus.
https://www.nzz.ch/article9FTJ3-1.220414
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spiky73 schrieb:Früher waren die Filme auch wesentlich nüchterner, weniger emotional, dafür aber mit mehr Fakten.Das stimmt. Aktenzeichen XY war früher wirklich anders. Heute will der Zuschauer mehr Dramatik, am besten spritzt das Blut noch sonst wie weit.
(ap) Die Post Mettlen war am 3. Februar 1996 von zwei Männern überfallen worden. Die Angestellte, die den ferienabwesenden Posthalter abgelöst hatte, wurde bei dem Überfall getötet. Den ersten Schuss auf die 33-jährige Frau gab der Anführer der Bande ab, sieben weitere Mal schoss der nun vor Bundesgericht beschwerdeführende Komplize auf die bereits schwer verletzte Frau. Die beiden Täter erbeuteten damals 50'000 Franken Bargeld sowie Wertgegenstände wie Taxcards und Autobahnvignetten.Die Täter wurde tatsächlich gefasst und verurteilt:
Das Bezirksgericht Weinfelden und das Thurgauer Obergericht hatten die beiden Täter zu 15 beziehungsweise 19 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der zu 15 Jahren Zuchthaus Verurteilte rief das Bundesgericht an. Die Lausanner Richter haben gemäss dem am Dienstag veröffentlichten Entscheid das Strafmass aber nun bestätigt. Der Posträuber hatte vergeblich eine Strafmilderung verlangt, weil er bei der Tat erheblich vermindert zurechnungsfähig gewesen sei. Er sei traumatisiert gewesen, weil das bereits schwer verletzte Opfer bei der Schussabgabe den selben leidenden Blick gehabt habe wie sein Vater, als dieser vor Jahren Selbstmord begangen habe. (Urteil 6P.150/2004 vom 25. Januar 2005)Beide Artikel aus:
Dobri schrieb:Ich gehe davon aus, dass der Mord an P. genauso sinnlos war. Irgendjemand hat Geld gebraucht. Derjenige hatte die Waffe und die Munition schon, oder hat sie sich kurzfristig besorgt.Ich halte die Raub-Theorie auch für wahrscheinlicher.
P. war meiner Meinung nach Zufallsopfer. Es hätte genausogut irgendjemanden in einem anderen Geschäft erwischen können.
JestersTear schrieb:Ich halte die Raub-Theorie auch für wahrscheinlicher.Dann ist der Täter aber 15 Jahre strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten bzw. wurde nie bei einer anderen Tat gefasst. Da die Polizei lt. eigener Aussage die DNA-Spuren in regelmäßigen Abständen mit DNA-Dateien international sowie national abgleicht halte ich das für wenig wahrscheinlich. Denn solche werden irgendwann bei anderen Taten erwischt.
Dobri schrieb:Ich gehe davon aus, dass der Mord an P. genauso sinnlos war. Irgendjemand hat Geld gebraucht. Derjenige hatte die Waffe und die Munition schon, oder hat sie sich kurzfristig besorgt.Aber wie kommt man auf die Idee, dass es in einem Reisebüro viel Geld zu holen gibt? Nicht einmal wurde versucht, Geld aus dem Automaten zu holen. Wozu das Notizbuch mitnehmen? Und die Waffe ist sonst nie mehr in Erscheinung getreten?
P. war meiner Meinung nach Zufallsopfer. Es hätte genausogut irgendjemanden in einem anderen Geschäft erwischen können.
Thl40 schrieb:Dann ist der Täter aber 15 Jahre strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten bzw. wurde nie bei einer anderen Tat gefasst. Da die Polizei lt. eigener Aussage die DNA-Spuren in regelmäßigen Abständen mit DNA-Dateien international sowie national abgleicht halte ich das für wenig wahrscheinlich. Denn solche werden irgendwann bei anderen Taten erwischt.Man könnte aber genauso gut anders herum argumentieren:
Mitten am Nachmittag wo man jederzeit mit Kundschaft rechnen muß ist als Tatzeit komisch.
Bei den meisten Raubstraftaten wollen die Täter doch nur das Geld & nicht jemanden umbringen. Mir kommt das vor wie eine Tat aus dem Milieu. Aber aus welchem? Der Zusammenhang fehlt. Außerdem wurde nie versucht die Bankkarte zu benutzen.
veggieMP schrieb am 06.09.2019:Ich meine zu wissen das die gedrehten XY-Filme nie an den originalen „Schauplätze“ gedreht werden. Sicher wäre es hilfreicher die wahren Umgebungen bzw. „Schauplätze“ den Zuschauern zu präsentieren.Früher war das auch der Fall, es wurde versucht, an den Originalschauplätzen zu drehen.
Anlässlich der 500. Sendung wurde in einem Zeitungsartikel festgestellt, dass die filmische Verbrechensrekonstruktion der Sendung sich, im Gegensatz zur früheren Praxis, immer stärker dramaturgischer, oft überzogener Effekte bediene und die Sendung „den Zuschauer dort ab[hole], wo er steht: mit einem Bein in amerikanischen Krimiserien wie ‚CSI‘, mit dem anderen in den gescripteten Dokus des Reality-TV“. Dadurch laufe das Konzept Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden und sich auf das Niveau reiner Unterhaltungssendungen zu begeben.[44]Quelle: Wikipedia
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Sendung im Oktober 2017 wurde Bilanz gezogen (Stand: 1. August 2017): In den vorangegangenen über 500 Folgen seit 1967 waren 4586 Fälle behandelt worden. 1853 davon konnten aufgeklärt werden, was einer Erfolgsquote von 40,4 % entspricht. Insgesamt wurden 2319 Täter festgenommen.Quelle: Wikipedia
Dobri schrieb am 06.09.2019:Er sei traumatisiert gewesen, weil das bereits schwer verletzte Opfer bei der Schussabgabe den selben leidenden Blick gehabt habe wie sein Vater, als dieser vor Jahren Selbstmord begangen habe. (Urteil 6P.150/2004 vom 25. Januar 2005)Halte ich für nicht ganz nachvollziehbar, deshalb hat er dann noch weitere sechs Mal auf die Frau geschossen?
Thl40 schrieb am 07.09.2019:Die Munition erinnert mich eher an ehemalige Söldner oder Legionäre.Das würde dann wieder für die Richtung 'Auftragsmord' sprechen, aber hätte ein Legionär/ (ehemaliger) Söldner nicht eine andere, zuverlässigere Munition verwendet bzw wäre ihm nicht das Risiko zu hoch gewesen, dass es im entscheidenen Moment zu Problemen mit der alten Munition kommt?
Thl40 schrieb am 05.09.2019:zu 2. verstehe ich nicht ganz warum die Polizei eindeutig auf die Tatwaffe schließen kann, es gibt ja noch andere Waffen mit Kailber 7,62.Projektil und Hülse die von einer Waffe abgefeuert werden bekommen durch den internen Vorgang des Schusses einige spezifische Spuren durch den Verschluss, das Rohr, den Auswerfer oder den Schlagbolzen. Manchmal so speziell das auf das genaue Modell geschlossen werden kann. Da hier sowohl Geschoss als auch Hülse gefunden wurden gehe ich mal davon aus.
ransom schrieb:Das ist übrigens einer der Gründe warum ich mal einen Profi ausschliessen würde....mit militärischem Hintergrund hätte der wahrscheinlich die Hülsen eingesammelt um Standort der Schussabgabe und Waffentyp zu verschleiern......Und ein Profi hätte wahrscheinlich auch einen anderen Waffentyp und andere Munition verwendet.
redsherlock schrieb am 07.09.2019:Gerade das Notizbuch deutet für mich stark auf ein persönliches Motiv hin.Soweit ich weiss, hat der Täter ja die Bankkarte mitgenommen. Er könnte auch gehofft haben, im Notizbuch die Geheimzahl für die Bankkarte zu finden.
Am Tatort fand die Polizei zwei alte Patronenhülsen aus Messing, Kaliber 7,62 mm Tokarew. Eine der rund 70 Jahre alten Patronen stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien, die zweite Hülse aus tschechischer Produktion wurde im Jahr 1952 hergestellt. Bei den Prägungen handelt es sich um Militärcodes.https://www.20min.ch/story/toeteten-wilhelms-moerder-zwei-weitere-menschen-473608337016 (14 Bilder)