Christina Hermert seit 1990 spurlos verschwunden

1988 schrieb:3. Sie ist in den Westen gegangen und hat dort ein neues Leben begonnen.

Die Grenzen wurden im November 1989 geöffnet, also hätte sie ganz legal in den Westen reisen können und natürlich hätte sie sich dort mit ihren Papieren anmelden müssen, also es wäre unter diesen Umständen kein Mensch verschwunden, weil es ja schon ein gemeinsames Deutschland gab und ich denke fast, dass es nicht möglich gewesen wäre, irgendwo hin zu ziehen ohne sich dort anzumelden.

Also das denke ich mir zum technischen Teil und ansonsten bin ich ja der Meinung, dass es ziemlich offensichtlich ist was dort passiert ist. Das zu äußern würde aber den Forumsregeln widersprechen. Wichtig wäre, dass sie irgendwann gefunden wird.

StreuGut schrieb:Wichtig wäre, dass sie irgendwann gefunden wird.

Ich würde es der Familie sehr wünschen! Einen mutmaßlichen TV könnte man ja nach der langen Zeit sicher sowieso nicht mehr belangen, da ein Mord wahrscheinlich kaum noch nachweisbar wäre und Totschlag dürfte sicher verjährt sein?

@lighthouse

oder „maik“ will nichts mit dem fall zu tun haben. wenn ich mich richtig erinnere heißt die tochter wirklich steffi, der name des sohns wurde aber geändert (wurde bei der geburt eingeblendet)!

Lt. Einigen offiziellen Berichten, heißt die Tochter Stella-Maria und der Sohn Tino

https://polizei-web.sachsen-anhalt.de/aktuelles/fahndung/vermisste-personen/?tx_tsalistview_listenansicht%5Bcontent%5D=123177&tx_tsalistview_listenansicht%5Baction%5D=single&tx_tsalistview_listenansicht%5Bcontroller%5D=Listview&cHash=5265acd81f1a304cee617353582dc094

@osttimor

Ich hab nur gesehen, dass beim Ehemann ein geänderter Name angezeigt wurde. Wie schnell einem manche Details untergehen.

Das kann natürlich aber auch sein. Es wird alles viel komplexer sein als wir uns vorstellen können, fürchte ich.

Aber wenn die Großeltern Maik nie gesehen haben, auch in der Baby- und Kinderzeit nicht, dann muss das ja irgendwer für ihn entschieden haben.
Es ist eine enorm belastende Situation für alle, diese Unsicherheit, was wirklich passiert ist. Kaum vorstellbar, damit leben zu müssen.

StreuGut schrieb:und ich denke fast, dass es nicht möglich gewesen wäre, irgendwo hin zu ziehen ohne sich dort anzumelden.

Es war total einfach, irgendwohin zu ziehen, ohne sich umzumelden. Ich habe mich jahrelang oft nicht umgemeldet. Das hat Niemanden interessiert. Den Personalausweis hat man vielleicht das ein oder andere Mal gebraucht, wenn überhaupt, aber keine akutelle Meldebestätigung.
ABER das tut dennoch nichts zur Sache. Es scheint absolut nicht so, als habe sich Christina aus dem Staub gemacht.

Sillyrama schrieb:Es war total einfach, irgendwohin zu ziehen, ohne sich umzumelden.

Das gilt zum Zeitpunkt des Verschwindens der CH aber nicht. Sie wird seit 20.01.1990 vermisst. Damals waren BRD und DDR noch 2 separate Staaten. Sie hätte bei einem Umzug im Januar 1990 sogar das Aufnahmeverfahren in der BRD zur Erlangung der Staatsbürgerschaft der BRD durchlaufen müssen, sozusagen eingebürgert werden müssen. Sonst wäre sie praktisch eine "Illegale" gewesen. Sofern ein Umzug in die alten Bundesländer tatsächlich im Januar 1990 stattgefunden haben sollte, käme mE also entweder in Betracht, dass sie ihre Identität gewechselt hat oder der Umzug wäre behördentechnisch nachweisbar, weil sie das Einbürgerungsprocedere durchlaufen hat. Aus meiner Sicht hat weder das eine noch das andere stattgefunden.
Ich frage noch einmal: ist bekannt, von wem und vor allem wann eine Vermisstenanzeige aufgegeben wurde?

Sillyrama schrieb:Es scheint absolut nicht so, als habe sich Christina aus dem Staub gemacht.

Dito.

suxxi schrieb:Lt. Einigen offiziellen Berichten, heißt die Tochter Stella-Maria und der Sohn Tino

ich kann mir gerade das video nicht ansehen, vl weiß jemand ob bei steffi auch „name geändert“ eingeblendet wurde?!?

Ja@osttimor, wurde da auch eingeblendet. Hab gerade extra nochmal nachgesehen.
Da fiel.mir auch der Satz der Mutter nochmal auf, sie (Christina), habe sich immer eine eigene Familie gewünscht.
Wäre sie da freiwillig gegangen?

osttimor schrieb:suxxi schrieb:
Lt. Einigen offiziellen Berichten, heißt die Tochter Stella-Maria und der Sohn Tino

Wahrscheinlich wurden nicht die richtigen Namen genannt zum Schutz der Kinder.

Und ich kann mir vieles vorstellen. Vielleicht hat sie geahnt, dass die Schwiegereltern die Tochter bekommen und alles schien so hoffnungslos, dass sie wirklich in ein anderes Leben verschwinden wollte. Natürlich passt das nicht ganz mit dem anderen Kind zusammen, aber es könnte sein, dass sie einfach überfordert war und ihr alles zuviel wurde. Da wo manche anfangen würden zu kämpfen, geben andere auf.

Irgendwie finde ich die ganze Familiensituation merkwürdig. Das Kind kommt mal eben auf Antrag zu den Schwiegereltern, man fädelt das quasi hinter ihrem Rücken ein, da wäre ich ja schon als Mutter zum Tier geworden und dann wird das Kind mal eben so mitgenommen, nur weil die Schwiegereltern das so wollen und der eigene Ehemann trägt das auch noch mit. Ich weiß nicht, wer hier von euch alles Vater und Mutter ist bzw. Eltern sind, aber stellt euch das einfach mal für einen Moment vor:
Du kommst nach Hause und dein Kind wohnt von jetzt auf jetzt nicht mehr da und dein Ehepartner sagt dir, die Tochter ist weg, ist besser so und das Amt weiß auch Bescheid, da ist auch schon alles geregelt. Das ist einfach unvorstellbar.

Dann die Gesamtsituation mit dem Ehemann, sie war schon länger unglücklich und hatte wahrscheinlich niemanden so richtig außer der Nachbarin. Da fällt es nicht schwer sich vorszustellen, dass sie in ein anderes Leben abgetaucht ist. Vielleicht hat sie eine andere Identität angenommen. Ich weiß, das klingt nach so langer Zeit unwahrscheinlich, aber ihr erinnert euch an die Frau, die nach 30 Jahren wieder nach Hause kam und sich bis dahin für ein anderes Leben entschieden hatte.

puntanorte schrieb:Das gilt zum Zeitpunkt des Verschwindens der CH aber nicht. Sie wird seit 20.01.1990 vermisst. Damals waren BRD und DDR noch 2 separate Staaten.

Aus diesem Grund war das Familienrecht der DDR noch anwendbar. Eine Scheidung war kein Problem und zu leistende Unterhaltszahlungen überschaubar. Die Mütter waren verpflichtet zu arbeiten, die allgemeinen Lebenshaltungskosten waren niedrig - die Preise wurden festgesetzt und waren häufig so niedrig, dass sie nicht kostendeckend waren.

DDR-Bürger waren nach dem GG alle zugleich BRD-Bürger, ein Aufnahmeverfahren musste theoretisch trotzdem durchlaufen werden. Allerdings glaube ich, dass dies im Januar1990 wegen des Ansturms nicht mehr so eng gesehen wurde. Vielleicht weiß jemand mehr darüber.

Man darf nicht vergessen, dass in der damaligen Zeit in der DDR alles drunter und drüber ging, gerade bei den bewaffneten Organen (zB Polizei). Ich könnte mir vorstellen, dass damals nicht so intensiv ermittelt wurde. In der DDR ist bei Morden in der Regel keine Öffentlichkeit durch Zeitungen hergestellt worden, so dass Zeugen möglicherweise gar nicht wussten, dass ihre Aussagen gebraucht werden. Dies gilt natürlich umso mehr für die Vermutung, dass jemand ohne Kinder in den Westen gemacht hat.

Vielleicht hat der Ehemann CH ja angelogen und behauptet, die Entscheidung des Jugendamtes wäre anders ausgefallen. Dann könnte sie in einer Kurzschlussreaktion durchaus in den Westen gegangen sein. Die Nachbarin hatte ja ausgesagt, dass sie nicht daran gedacht hätten, die DDR zu verlassen, weil sie viel zu sehr in ihrem Muttersein aufgegangen wären. Wenn einem aber die Kinder genommen werden?

sundra schrieb:Du kommst nach Hause und dein Kind wohnt von jetzt auf jetzt nicht mehr da und dein Ehepartner sagt dir, die Tochter ist weg, ist besser so und das Amt weiß auch Bescheid, da ist auch schon alles geregelt. Das ist einfach unvorstellbar.

Das alles war zu DDR-Zeiten leider ohne Weiteres vorstellbar. Sie eine ehemaliger Punkerin, er bei der NVA, so wie seine Eltern dargestellt wurden, hatten sie in der DDR auch was zu sagen.

Bei dieser Konstellation hat es mich eher gewundert, dass man der CH die Kinder zugesprochen hat.

Sherlocke schrieb:Vielleicht weiß jemand mehr darüber.

Ich. Ich habe das genau im Februar 1990 durchgemacht. 3 Tage sog. "Aufnahmelager", danach war ich BRD-Bürger. Hätte ich das nicht gemacht, hätte ich mir kein bürgerliches Leben in den alten Bundesländern aufbauen können.

Sherlocke schrieb:Allerdings glaube ich, dass dies im Januar1990 wegen des Ansturms nicht mehr so eng gesehen wurde.

Nein, es wurde sehr eng gesehen und es war sehr gut organisiert. Die Einbürgerung hat ja auf westdeutscher Seite stattgefunden und das eigentliche Procedere bestand darin, die DDR-Staatsbürgerschaft abzulegen, weil, wie Du richtig schreibst:

Sherlocke schrieb:DDR-Bürger waren nach dem GG alle zugleich BRD-Bürger, ein Aufnahmeverfahren musste theoretisch trotzdem durchlaufen werden.

Es gab damals sehr viele solcher "Auffangstationen", in jedem Bundesland mehrere und es war sehr gut organisiert. Von Chaos wegen des Ansturms oder wegen des Umbruchs auf DDR-Seite keine Spur.

Sherlocke schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass damals nicht so intensiv ermittelt wurde.

Das glaube ich auch - das ist in dem Chaos dort untergegangen unter der "Überschrift": sie ist in den Westen (oder in die weite Welt) gegangen. Leichtes Spiel für einen Täter, geradezu ideal.

Ventil schrieb:ich glaube, sie ist ein Opfer ihres Lebensgefährten geworden....wie so viele Frauen....

Soweit ich weiß, sind Beschuldigungen bestimmter Personen auf AllMy untersagt.
Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass Christina angeblich die Wohnung verließ, in der ihr LG zurück blieb. Danach - sofern sie die Wohnung wirklich verließ- hat sie niemand mehr gesehen und Beweise dafür, dass sie wirklich bei ihren Schwiegereltern war, gibt es nicht.

anni13 schrieb:Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass Christina angeblich die Wohnung verließ, in der ihr LG zurück blieb.

Die interessante Gegenfrage wäre, ob es Zeugen gibt, die einen "Besuch" (z.B. durch die Großeltern väterlicherseits) in der Wohnung der Vermissten zwischen der letzten Sichtung durch die Nachbarin und dem Aufgeben der Vermisstenanzeige wahrgenommen haben. Ich habe da ein Szenario im Kopf, welches ich hier nicht schreiben darf. Aber offensichtlich gibt es keinerlei solche Infos für uns.

puntanorte schrieb:Nein, es wurde sehr eng gesehen und es war sehr gut organisiert. Die Einbürgerung hat ja auf westdeutscher Seite stattgefunden und das eigentliche Procedere bestand darin, die DDR-Staatsbürgerschaft abzulegen, weil, wie Du richtig schreibst:

Gut zu wissen, vielen Dank! Allerdings sind drei Tage nichts im Vergleich zu dem, was zu Zeiten des kalten Krieges abging. Denn da musste ja auch überprüft werden, ob nicht ein Spion das System wechseln will....

@Sherlocke
Sehr richtig! Früher hat es Wochen gedauert. Die Behörden auf westlicher Seite haben auch versucht, eine Stasi-Tätigkeit in 3 Tagen auszuschließen. Es gab zB ziemlich viele "Verhöre" deswegen. Also easy waren die 3 Tage auch nicht. Aber natürlich nicht so wie vorher, als die Grenzen zu waren.

Nichts desto trotz schließe ich aus den og Gründen einen Umzug der CH in die alten Bundesländer aus.

Man stelle sich mal vor, was es für die Kinder bedeutet, bei den Großeltern aufgewachsen zu sein, die wahrscheinlich kein gutes Haar an der Mutter gelassen haben und die ganze Zeit mit dem Schmerz zu leben, von der Mutter verlassen worden zu sein.

Schon allein aus diesem Grund sollten sich Wissende offenbaren.

Sherlocke schrieb:Schon allein aus diesem Grund sollten sich Wissende offenbaren.

Das sehe ich genauso. Mich wundert, dass die Kinder sich gar nicht an der Suche beteiligen, zB in AZxy spezial gestern Statements abgegeben haben. Man hat doch Fragen als Kind, würde ich meinen, unabhängig von der Story, die mir bislang erzählt wurde.

Gemäß der polizeilichen Suchmeldung lebt der Sohn "nun wieder bei dem Vater". Wo er zwischenzeitlich gelebt hat, wissen wir nicht. Über die Tochter ist gar nicht bekannt, wie lange sie bei den Großeltern väterlicherseits gelebt hat. Es heißt nur:

Die Eheleute haben zwei gemeinsame Kinder. Ihre Tochter Stella-Maria war 1990 2 Jahre alt und lebte bei der Großmutter in der Nähe von Halle. Der Sohn Tino war damals 1 Jahr alt und lebt heute bei seinem mittlerweile geschiedenen Vater.

https://polizei-web.sachsen-anhalt.de/aktuelles/fahndung/vermisste-personen/?tx_tsalistview_listenansicht%5Bcontent%5D=123177&tx_tsalistview_listenansicht%5Baction%5D=single&tx_tsalistview_listenansicht%5Bcontroller%5D=Listview&cHash=5265acd81f1a304cee617353582dc094

Gut die Frage ist ja wie oft wird die Seite aktualisiert, ich würde denken beide Kinder haben ihr eigenes Leben, Familie, Wohnung oder Haus.
So mal man zumindest den Sohn wohl recht leicht in den sozialen Medien findet.