Comtess1702 schrieb:Warum hatte der Täter das Filetiermesser dabei? Hatte er die Tat geplant? Welchen Grund könnte er dafür gehabt haben? War es vielleicht ein Schwulenhasser, der nur so getan hat, als wenn er was von Pauli gewollt hat, als er sich mit ihm verabredet hat?
Diese Vermutung habe ich auch. Deshalb ja auch die Frage nach möglichem Cruising dort oben - in dem Fall, wenn KP alleine dort hingegangen ist, könnte es jemand gewesen sein, der wusste, dass sich dort schwule Männer zum Sex treffen (wie gesagt: wenn es ein Cruising-Treffpunkt war). Und der deswegen dort gelauert und ein Opfer gesucht hat. Fälle dieser Art, also dass Männer auf Cruising-Treffpunkten angegriffen oder gar umgebracht werden, gibt es leider immer mal wieder. Mir fallen spontan drei ein, die bei Aktenzeichen XY gezeigt wurden.
hpoirot schrieb:Ich glaube, dass hier ganz andere Gründe dahinter stecken.
Dann müsste man mal überlegen, welche das gewesen sein könnten: Ein Raubmord? Scheidet eher aus - wir kennen zwar nur das eine Foto von KP, aber er hatte blos wenig Geld und wird kaum den Eindruck gemacht haben, dass bei ihm viel zu holen ist. Außerdem spricht die brutale Behandlung des Opfers dagegen. Ein Raubmörder würde einmal zustechen und dann wegrennen, aber doch sein Opfer nicht so traktieren.
Vielleicht Schulden, die das Opfer hatte? Er war ja finanziell nicht gut aufgestellt. Ist als Mordmotiv aber auch unwahrscheinlich, denn wenn ich jemanden umbringe zahlt der ganz sicher nicht.
Irgendwelche Verstrickungen ins kriminelle Millieu? Dafür gibt es keine Anzeichen. Nach dem XY-Film war KP zwar arm, aber es ist in keiner Weise die Rede davon, dass er irgendwie krumme Touren gemacht hätte. Wäre also auch eine unfaire Unterstellung.
hpoirot schrieb:Vielleicht wollte er sich nach Ewigkeiten mit einem Angehörigen wieder treffen wegen seiner bevorstehenden Hochzeit?
Wäre natürlich möglich, wenn er (sofern die Szene bei XY authentisch ist!) auch mit seinem Mitbewohner bei dessen Familie war. Da könnte der Wunsch aufgekommen sein, sich mit seiner eigenen Familie zu "versöhnen". Aber davon hätte der Mitbewohner vermutlich gewusst und vor allem: Es wäre recht ungewöhnlich, mit seinen Verwandten zum Versöhnungsgespräch erst durch ein abgeranztes Industriegebiet und dann hoch auf den Berg zu gehen. Da würde man sich, nach meiner Vorstellung, eher in einem Café oder so treffen. Und irgendwelche Anzeichen dafür sind nirgendwo in der Berichterstattung aufgetaucht.
Natürlich sollte man sich nicht zu schnell in eine Richtung festlegen und auch nicht in die Klischeefalle tappen - aber die ganze Berichterstattung bei XY deutet doch sehr in die Richtung, dass er sich mit einem Mann treffen wollte. Ob verabredet oder nicht, ob für ein ernsthaftes Kennenlernen oder nur für Sex, das ist offen.