swinedog schrieb:Da frage ich mich schon: Warum trifft man sich dann gelegentlich, und warum bekommt das niemand mit? Wenn ich auf dem Dorf an einer Person vorbeilaufe, die ich nicht erkenne, obwohl ich mit ihr zur Schule gegangen bin, und bei einem Klassentreffen wird mir das erst bewusst, dass wir uns kennen, dann ist das kein gelegentliches Treffen. Der Anlass für das Aufeinandertreffen war das Klassentreffen, angenommen daraus entstünde ein engerer Kontakt, dann bliebe das wohl kaum unter vier Augen. Es sei denn natürlich, man legt es bewusst darauf an, dass der Kontakt geheim bleibt.
Passiert dir das wirklich nicht? Ich radle z.B. in die Arbeit und radle immer zur gleichen Zeit den gleichen Weg. Jeden Morgen treffe ich dabei auf die gleichen Leute. Wenn wir an der Ampel stehen, ergibt sich dann auch mal ein "Hallo", "Ganz schön kalt heute" ... wenn ich das noch fünf Jahre mache, kann es sogar sein, dass sich ein Kontakt ergibt.
Den halte ich gar nicht geheim, aber ich bin z.B. noch nicht dazu gekommen, meinem Mann davon zu erzählen.
swinedog schrieb:Das bedeutet für mich, man hält den Kontakt geheim, warum auch immer. Da sich niemand, auch kein Sonderling wie Sascha K., in einem sozialem Vakuum bewegt, müssten solche regelmäßigen und unverfänglichen Treffen anderen bekannt werden.
Ich bin mir gar nicht so im Klaren darüber, ob er wirklich so "Sonderbar" war oder nur so dar gestellt wurde. Er schien ja auf der Arbeit und im Zusammenleben mit den Eltern "zu funktionieren". Ich kenne einige Leute, die einen megakleinen Bekanntenkreis haben, aber eigentlich "normal" sind - mir ist das in meinem Leben einmal passiert. Sonst habe ich keine Probleme, Kontakte zu finden, bin aber einmal in eine andere Stadt gezogen und war ein Jahr lang total alleine - habe alle möglichen Kurse besucht - habe aber echt niemanden getroffen oder Treffen führten sofort wieder ins Leere. Das war ziemlich "scary". Er selbst scheint sich ja gar nicht um Kontakte bemüht zu haben - sonst wäre das sicher thematisiert worden.
spiky73 schrieb:Findet ihr die Lebenssituation des Opfers wirklich so ungewöhnlich?
Nee .... Hier in Deutschland wird immer wieder darauf abgehoben, dass man ja sehr schnell daheim auszieht und v.a. bei jungen Männern hat es einen absolut negativen Touch, wenn man mit 30+ noch daheim wohnt - andererseits ist eine eigene Wohnung, v.a., wenn man sie alleine bewohnt erst mal teuer. Ich würde nun aus verschiedenen Gründen nicht bei meinen Eltern wohnen, allerdings habe ich auch einen großen Freundeskreis, mit dem ich mich regelmäßig treffe.
Wenn das aber nicht wäre - es gibt ja viele Leute, die sich in den eigenen vier Wänden sehr einsam fühlen ... für ihn gab es durchaus Gründe, die ihm Vorteile verschaffen.
falstaff schrieb:Und inwiefern hilft die Information dass der Mann noch in seinem Kinderzimmer schlief dabei, Zeugen oder den Täter zu finden? Es wird wohl kaum einen unbekannten Zeugen im Kinderzimmer gegeben haben.
Ich glaube, dass ist im Zusammenhang mit der Parkplatzgeschichte zu sehen. Hätte er eine eigene Wohnung gehabt, hätte er vermutlich den "Freiraum" Parkplatz gar nicht gebraucht, bzw. dann wäre das ziemlich freakig gewesen.