Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden
24.06.2018 um 21:00harmrochel schrieb:Ich kann mir vielleicht auch irgendwas in die Richtung von (extremer) Verdrängung vorstellen?Das beschreibt ganz gut, was im Tatverdächtigen abgelaufen sein kann. Ich nehme an, er war nach der Tat im psychischen Ausnahmezustand.
Es hat ja nicht an Gelegenheiten gemangelt, eine Leiche aus Tätersicht halbwegs passabel abzulegen, an Orten, wo sie nicht gleich entdeckt wird. Die erste Nacht (von Donnerstag auf Freitag) lässt sich vielleicht noch so erklären, dass er die Leiche nicht in der Nähe von Lauf/Hersbruck ablegen wollte, weil sie dort gesucht werden würde.
Aber spätestens vor oder nach dem Halt in Langweid am Lech (Freitag, 15.6., 15.00 Uhr) hätte ein "normaler" Täter sich den Ballast von der Seele geschaffen. Hier nicht. Da wird die Leiche des Opfers bis nach Frankreich mitgenommen und verbleibt dort sogar während eines ganzen Tages mit Fahrverbot (Sonntag) im Fahrzeug. Dieses nicht erklärbare Täterverhalten ist derzeit das größte Rätsel am Fall.
Ich bin zuversichtlich, es wird gelingen Tatort und Tatablauf mit den vorhandenen Spuren gerichtsfest zu machen. Was die Motive und den genauen Tathergang anbelangt, ist man vermutlich auf die Aussage des Tatverdächtigen angewiesen. Auch da bin ich zuversichtlich, nicht nur, weil er wohl schon den Weg zur Leiche gewiesen hat. Sondern weil ich glaube, so ein Täter muss sprechen, um die Last seiner Schuld aushalten zu können. Man könnte spekulieren, ob er ein Serientäter ist (dann wäre der Tod des Opfers insoweit nicht umsonst, weil weitere Opfer verhindert werden), aber sein Vorgehen wirkt nicht so - außer der Leichentransport quer durch Europa hat pathologische Züge.
Dwill schrieb:Vielleicht täuscht man sich, wann das Opfer zu Tode kam und sie lebte länger...Ich denke nicht. Auch für das Opfer. Ein längeres Martyrium ist ihr nicht zu wünschen. Es ist schon schlimm genug. Und sollte die spanische Berichterstattung zutreffen, dann ist 14. oder 15. Juni als Todeszeitpunkt realistisch.