Liam Colgan - Schotte seit 10.02.2018 nach Jungesellenabschied vermisst

Rotkäppchen schrieb:Aber die mögliche Antwort liegt doch schon in der Frage. Er war stark alkoholisiert. Wer weiß, worauf sein Fokus lag. Und auch die anderen werden nicht stocknüchtern gewesen sein. Noch dazu in der Gruppe. Er hat vielleicht gedacht, sie folgen ihm. Die anderen haben möglicherweise nicht so genau drauf geachtet, ob er dabei war, gingen möglicherweise einfach davon aus, dass er es war.

Ja, wer weiß, worauf sein Fokus lag. Er konnte immerhin noch mindestens 50 Min. gehen. Das Video zeigt, dass er nicht sicher auf den Beinen war. Die Situation erinnert mich an die Betrunkenen, denen ich beim nächtlichen Heimweg beim Bahnhof begegne. Sie belästigen in der Regel andere Leute durch ihr auffälliges Verhalten und gehen gern an exponierte Stellen, z. B. mitten auf die Straße, suchen aber danach wieder die Bushaltestelle Richtung heimwärts, wo sie auch im Bus ausfällig werden und redselig Mitfahrende belästigen.

Gab es nicht auch Zeugen in der Hamburger Innenstadt?

Die Innenstadt ist der Bereich um Jungfernstieg, Hauptbahnhof, Mönkebergstraße, Spitalerstraße, Rathausmarkt und Gänsemarkt. St. Pauli und die Hamburger Neustadt mit den Michelwiesen, sind zwar innenstadtnah, aber eben nicht die Innenstadt.

Dazu war es 2.00 Uhr nachts, da sind im Winter kaum noch Leute unterwegs, darum ist der Mann der ihm bei G& J wieder auf die Beine geholfen hat, der bisher aus Polizeisicht "letzte Zeuge".

Auf dem Kiez, von wo er zur Michelwiese gelaufen sein muss, ist um 2.00 Uhr Highlife, aber da laufen so viele Betrunkene herum, dass ein einzelner Betrunkener gar nicht mehr beachtet wird.

Es gibt auch gar keine Anhaltspunkte, dass L. jemanden belästigt hat. Nicht jeder der stark betrunken ist, wird in der Form verhaltensauffällig.

Nach ersten Ermittlungen sei es nicht unrealistisch, dass der 29-Jährige verunglückt sei. Es gebe beispielsweise keine Hinweise darauf, dass der Schotte einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei oder sich habe absetzen wollen.

Ein neuer Artikel in der Welt

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article174455646/Noch-keine-heisse-Spur-des-vermissten-Schotten-Liam-Colgan.html

tenbells schrieb:Verstehe aber immer nicht das, wenn es jemand anderes war, man sich nicht einfach meldet.

Ich glaube die wenigsten wissen, dass sie aufgenommen werden,oder? Wenn es vllt ebenfalls ein Betrunkener war oder ein Tourist, weiss man es wohl sowieso nicht.

Du meinst doch die "mögliche "Sichtung nach dem GJ Gebäude oder?
Ich glaube es kommt einem gar nicht in den Sinn sich zu melden a la " auf dem Video, diese verschwommene Gestalt könnte ich sein.
Also ich würde gar nicht soweit denken.

Deshalb mag ich dieses Forum so, jeder hat andere Gedanken, diese regen dann den nächsten wieder zum Nachdenken an.

Ich bin neu hier, lese aber schon die ganze Zeit mit weil mich Liams Verschwinden sehr beschäftigt. Ich hab einen Artikel gelesen, den ich euch nicht vorenthalten möchte und der meiner Meinung nach hier noch nicht behandelt wurde:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-5404637/Family-British-stag-reveller-hunt-clues.html#ixzz57QhZwopj


Darin heißt es:


„But, he said: ‘Prior to Liam leaving we’d kind of noticed that he seemed to be drunker than everyone else. I’d made a comment, saying “Oh look, the best man is actually drunker than the stag”.“

„Lots of things go through your head – could he have been spiked? We have no idea. I suppose until we find him, we’ll never know.“

Und dann noch etwas über den Zustand, in dem Liam aus dem Veermaster gegangen ist:

„Whilst he was in there it’s almost as if he was a bit disorientated. A barman ended up bringing him back to our table, because he went to another table and was kind of on his own. It’s very strange. He was also trying to put someone else’s jacket on. You don’t remember it all at the time but when someone else says it, you say oh I do remember that.“


Schon in der Kneipe so desorientiert, dass ein Kellner ihn an einem falschen Tisch aufgriff und zurück zu seiner Gruppe brachte. Dann die falsche Jacke die er griff...

Ich nehme an, dass er sich durch den Alkohol so hilflos gefühlt hat, dass er raus ist um zurück zum Hostel in der Spaldingstrasse zu gehen/fahren. Wie er es dann allerdings zum G+J Gebäude geschafft hat kann man nur raten. Aber wo wollte er hin, nachdem der Zeuge ihm auf die Beine half? Wenn ich mir die Karte mit den Sichtungen der Nacht ansehe (G+J, Michelwiese, englische Planke) dann hat er sich vom Hafen weg bewegt. Von da aus hätte er zwei Möglichkeiten in gegenüberliegenden Richtungen gehabt:

1. zurück zur Reeperbahn und darauf hoffen die anderen wieder zu finden (weil er gemerkt hat dass er alleine nicht klar kommt)


2. zurück zur Spaldingstrasse. Je nachdem welchen Weg er dorthin genommen hätte, er wäre in die Nähe der Speicherstadt (zahlreiche Kanäle) und Außen-/Binnenalster gekommen. Dort gibt es zb am Jungfernstieg wie ich meine Stellen ohne Sicherung. Ist ihm das zum Verhängnis geworden?


An Buxtehude mag ich nicht so recht glauben, besonders nicht wenn man über den Zustand weiß, in dem er sich offensichtlich befunden hat.

@Anerev
Vorschlag Nr. 1, zurück zur Reeperbahn, halte ich nicht für sinnvoll, denn wenn die anderen sich evtl. bereits aus dem Lokal entfernt hatten, ist es in dem Gewühl von Partyvolk Samstagnacht, nicht aussichtsreich, die eigenen Leute wieder zu finden.

Vorschlag 2, zurück zur Spaldingstraße, ist m.E. der beste Vorschlag. Dazu hätte es des (Um) wegs bis Michelwiese nicht bedurft, am kürzesten wäre s gewesen, wenn L. in die S- Bahnstation Reeperbahn der S1 noch auf dem Kiez gestiegen wäre, dann hätte er am Berliner Tor wieder aussteigen und zur Spaldingstraße zum Hostel laufen könnnen.

Da er aber bereits bei G& J Gebäude war, wäre die nächste U- Bahn die Station am Baumwall gewesen, dort hätte er mit der U3 ebenfalls bis Berliner Tor fahren können und zum Hostel an der Spaldingstraße laufen.

@Rotmilan
Oder er hat sich tatsächlich auf den Weg Richtung Stadthausbrücke gemacht. Vielleicht sind sie vorher von dort bis zur Reeperbahn gefahren, weil sie ja auch im Gröniger waren
Man weiss es alles nicht.

Ich werde wohl nie begreifen, warum Menschen sich so dermaßen betrinken können, dabei sogar ihr Leben, auf welcher Weise auch immer, riskieren bzw. verlieren. Erwachsene sind allerdings selber für das verantwortlich was sie tun oder auch gar nicht tun.

Gehört zwar nicht zum thread hierher , wobei die meisten Beiträge sowieso mehrmals ausdiskutiert werden, ständig wiederholt werden und teilweise haarsträubende Vermutungen geäußert werden, selten so konfuse Dinge gelesen wie in diesem Fall.

Gehe aber davon aus, dass das Interesse wie in den meisten ungeklärten Fällen mit der Zeit nachlässt.

Unendliches leid für die Familie bleibt zurück, kaum vorstellbar und auszuhalten....
Es tut mir leid für alle die Menschen, die jemals in so eine Situation kommen, möge der junge Mann schnell gefunden werden, damit wenigstens ein wenig Qual gelindert wird.

@Anerev
Bis zum Jungfernstieg, ist es aber noch ein schönes Stück Fußmarsch, wenn man am G&J Gebäude ist. Dazu muss man nicht durch die Speicherstadt laufen.
Es stimmt, dass es auf dem Weg zum Jungfernstieg ( Fleetinsel) auch Stellen gibt, wo man ins Wasser fallen könnte und der Bereich zur Alster am Jungfernstieg ( Fähranleger an der Außenalster) nicht gesichert sind uns man auch dort in die Alster fallen kann.

Ob er tatsächlich Richtung City weiter lief, wissen wir ja nicht. Dafür hätte er aber zunächst wieder "bergan" laufen müssen, was mehr Kraftaufwand erfordert, als weiter Richtung Hafengelände und Elbe.

Wenn er dermaßen betrunken war und sich kaum auf den Beinen halten konnte, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er es noch per Fußmarsch bis zu den Schiffsanlegern der Außenalster am Jungfernstieg geschafft hat.

@Rotmilan

Die Frage ist dann, wie er zum G+J Gebäude kam. Zu Fuß? Oder mit der S-Bahn?

Wenn er mit der S-Bahn dort hin ist würde man vermuten er würde nach Bemerken des Irrtums selbige wieder besteigen um zurück zu kehren.

Ich gehe also davon aus, dass er zu Fuß unterwegs war und deshalb auch zu Fuß die Kehrtwende vom Hafen weg genommen hat.

Er hat ja versucht das Gebäude von G+J zu betreten, auch da die Frage nach dem Warum.

1. Gebäude verwechselt? (Verirrt)

2. Gedacht es sei öffentlich und es gibt dort eine Toilette

Bei Punkt 2 würde passen dass er sich dann vielleicht kurze Zeit später am Wasser erleichtert hat.

Natürlich alles Spekulation aber Umstände, die jeder kennt der schon mal heftig gefeiert hat.

@Anerev
Er brauchte ja laut Zeitleiste vom Kiez bis Michelwiese G&J bereits 50 Minuten, was normal 20 Minuten zu Fuß Minuten dauert. Daher vermute ich, dass er zu Fuß gegangen ist.

Mit der S- Bahn wäre er deutlich schneller, das wäre ja nur eine Station S- Reeperbahn, bis S- Landungsbrücken.

Gebäude verwechselt kann sein, aber ich denke eher, er wollte einfach ein warmes Plätzchen haben und musste vermutlich auch pinkeln.

Die Neigung betrunkener Männer in Gewässer zu pinkeln, hat leider schon manchen Mann das Leben gekostet. Zumindest liegt es im hohen Wahrscheinlichkeitsbereich, dass er zum Hafengelände gelaufen sein könnte und dann im Gewässer verunfallt ist.

Halte ich für naheliegender, als einen noch weiteren Fußmarsch zum Jungfernstieg, in seinem Zustand.

@Anerev
Danke für den Link. Ich kannte den Artikel bisher nicht.

Für diejenigen, die sich mit der Frage " Hotel oder Hostel"beschäftigen. Hier ist zweimal die Rede vom AO city Hostel.

Was mir neu war - die Leute haben sich in drei Gruppen geteilt. Eine ging ins Hostel, die andere in den Veermaster und die dritte Gruppe war woanders feiern.


Laut Bericht, genau wie Anerev schon schrieb, war Liam ja deutlich stärker alkoholisiert als der Rest der Gruppe.

Der Alkohol und die fehlenden Ortskenntnisse, dazu war noch das Handy aus, also keine Möglichkeit sich mal eben per GPS ans Hotel führen zu lassen.
Leider hört sich das alles nicht so gut an

Selbst wenn man Gründe, Ziele, Pläne (falls es welche gab, er war ja wohl ziemlich desorientiert) kennen würde, einer Lösung wäre man dennoch nicht näher.

Ins Wasser fallen kann man in Hamburg meiner Meinung nach an jedem Gewässer und davon gibt es nun mal eine ganze Menge.
An den Landungsbrücken ist es deutlich wahrscheinlicher, aber die Geländer an den Fleeten bieten nun auch keine 100% Sicherheit.

Starlightdust schrieb:Laut Bericht, genau wie Anerev schon schrieb, war Liam ja deutlich stärker alkoholisiert als der Rest der Gruppe.

Wieso hatte er denn dann so viel mehr Alkohol getrunken als alle anderen?
Wurde da schon was zu geschrieben?

@wuerschtle

Woher will man wissen, ob er mehr Alkohol getrunken hat? Vielleicht hatte er weniger gegessen, vielleicht war er nicht ganz fit, vielleicht verträgt er grundsätzlich weniger als die anderen?

Im verlinkten Artikel stand was von "spiked", als dass ggf. jemand was reingemixed hat. Möglich wäre das natürlich schon, aber bei einer Gruppe Schotten in einer Kneipe doch eher unwahrscheinlich.

Apropos Schotten: Sind diese nicht eher trinkfester als wir, von deren Sitten und Gebrächen her?

@Diginoma

Dass die Bewohner bestimmter Regionen nun "trinkfester" seien als andere ist so ein unausrottbares Klischee wie der längere Penis des Afrikaners. Auch der kann mal den kürzeren ziehen.

Diginoma schrieb:Diese Frage geht mir auch nicht aus dem Kopf. Irgendetwas muss ihn doch angetrieben haben, nicht auf die Grupoe zu warten und stattdessen mindestens 50 Min. herumzugehen. Und wohin kommt man in diesem Zustand denn noch ohne Hilfe?

Ich weiß nicht, wie bekannt dieser Effekt ist. Aber wenn man sehr betrunken ins Freie geht, kann es passieren, dass man eine Art Filmriss bekommt. Die frische Luft sorgt dann nicht für einen kleinen Ausnüchterungsschub, sondern das Gegenteil - plötzlich ist man ganz "weg".

Es könnte also sein, dass er erstmal vor den Eingang ging, um auf die Veermaster-Gruppe, die ja aufbruchbereit war, zu warten. Dann hat er aber einen richtigen "Absturz" bekommen und jetzt ist vieles möglich, auch hinsichtliches eines veränderten Zeitgefühls:
- Sein Ich sagt ihm jetzt: Mach was auf eigene Faust / Abenteuer
- Ihm fällt ein, dass ja der Rest der großen Gruppe noch woanders ist, er beschließt sie zu suchen
- Er denkt, die Veermaster-Gruppe wäre schon draußen und er hätte sie verpasst. Oder: Er sieht in dem Gewusel jemanden, von dem er denkt, dass er zu großen Gruppe gehört, läuft hinterher

Was spekulativerweise auch sein kann, und wofür es ein Indiz gibt: Es könnte Streit oder Unzufriedenheit in der Gruppe gegeben haben. Immerhin sind von 17 schon 12 von der Hauptgruppe um den Organisator um Mitternacht "abgesprungen" bzw. woanders hängengeblieben. Auch wenn der Bruder von Liam das als normal dargestellt hat, vielleicht hat es Liam als Organisator gewurmt, dass die Gruppe getrennt war. Spräche dann für so etwas wie Punkt 2.

@wuerschtle

Wie stanmarsh schrieb, es heisst nicht unbedingt dass er mehr getrunken hat. Jeder verträgt unterschiedlich viel, sei es dass man es eben öfter gewohnt ist oder dass man sich durch Essen eine gute Grundlage geschaffen hat. Manchmal vertragen sich auch Medikamente nicht mit Alkohol.

Oder eben, einer hat mehr Durst als der Andere.

Manchmal trinkt man halt auch einen zuviel. Die einen merken es wenn sie langsam genug haben. Bei anderen klappt es nicht so gut. Wenn man dann raus an die Luft, bewirkt dass oft auch mal das Gegenteil.




Was mich aber noch interessieren würde. Wie stark ist denn die Strömung in diesen Fleeten oder Kanälen. Würdet Ihr sagen, ein guter Schwimmer hält sich dort eine Weile über Wasser? Anders als in der Elbe?


Mein Gedankenspiel dazu. Das Wasser war ja eben mal sehr kalt, wenn ich betrunken da reinfalle, bekomm ich doch sicher erst mal die Kälte zu spüren, werde schlagartig etwas nüchterner. Könnte man sich da noch über Wasser halten bzw. Gibt es dort Möglichkeiten um selbst aus dem Wasser zu kommen oder sind die Wände glatt? Und wie siehts aus mit Hilferufen? Bleibt da die Zeit?Oder sagt Ihr die Strömung ist so stark,da kommt man gar nicht gegen an?