@Egi:
"Es folgt ein Beispiel, wie professionell ein Bombenanschlag mitten im fließenden Verkehr durchgeführt werden kann - ohne, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen. So makaber es klingen mag, das war Präzisionsarbeit."Da war offenbar die Bombe direkt am Auto appliziert, insofern war es keine große Kunst, das Hauptziel zu treffen. Die nicht geschädigten Unbeteiligten mögen Zufall sein (wenn die Bombe einen Zeitzünder hatte oder auf die Wärme des laufenden Motors reagierte o.Ä.), oder daran liegen, daß die Zündung per Funk aus Sichtweite erfolgte.
Ein sauberer Mord-Anschlag, keine Frage, aber jetzt auch nicht die Sprengung des Jahrhunderts...
Da hätte ich doch eher auf die Attacke auf den Wagen von Herrhausen 1989 durch die RAF verwiesen. Dort war die Bombe nämlich nicht am Auto, sondern am Straßenrand platziert, und die Auslösung (durch Lichtschranke, per Hand wäre das unmöglich) auf die Millisekunde genau, so daß der Bankier auf dem Hintersitz tot war, während der Fahrer überlebt hat (wenn auch schwerverletzt).
Dieses Attentat war von einer technischen Präzision, daß den Fahndern Angst und Bange wurde und sich auch der Secret Service und ähnliche ausländische Sicherheitsorgane sehr für die Hintergründe interessiert haben.
Denn wer hat in einem Land wie Deutschland das Know-How dafür?? Man kann dieses ganz sicher nicht im Internet erwerben.
@BigPapaSmurf:
"Bomben Bauen und Bomben Legen sind ja auch 2 verschiede Dinge...Ich denke das ich mit Hilfe des Internets und meinem technischem wissen so etwas auch bauen könnte man stellt es sich immer komplizierter vor als es ist....." - dann fang doch schon mal an und berichte uns von Deinen Erfolgen :-(
Noch viel wichtiger als das Bauen, ist das Testen von Sprengsätzen, um ihren Einsatz zu optimieren.
Wo bitte soll das unbemerkt in Mitteleuropa stattfinden?
Das ist der große Vorteil der Fatah, des IS, der Hizbollah usw, die haben ein Hinterland, in dem sie seelenruhig so viele Testsprengungen machen können, wie sie wollen.
@BigPapaSmurf:
"Wenn der IS in Syrien es schafft selbst fahrende Autos zu bauen schafft es eine Person mit Hilfe des Netzes auch so ne popelig bombe zu bauen....Mit genug krimineller Energie geht alles" - Dir gelingt ja noch nicht mal das fehlerfreie Tippen ("selbst fahrende Autos zu bauen"), oder hast Du dafür nur keine Motivation?
Es gibt popelige Bomben, dafür reichen das Schwarzpulver aus Böllern, irgendwas zur Verdämmung, und eine Zündvorrichtung (einfachstenfalls eine Lunte). Und es gibt High-Tech Sprengsätze mit gezielter Explosionswirkung in eine bestimmte Richtung, mit viel krasserem Sprengstoff als Schwarzpulver oder Natriumchlorat ("Unkraut-Ex") und professionellen Zündvorrichtungen.
Um sowas zu besorgen braucht man Zugang zu militärischem Material. Für den IS kein Problem, für deutsche Nazis schon deutlich schwieriger, aber nicht komplett ausgeschlossen.
Das BKA sagt zu Dortmund: "...wäre eine tödliche Wirkung sowie ein viel höherer Sachschaden wahrscheinlich gewesen, wenn die Sprengvorrichtungen in anderer Höhe montiert worden wären, [...] wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte es bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben."
Das klingt für mich eben genau nach: Professionelles Sprengmaterial, aber suboptimaler Einsatz desselben (aus Sicht der Täter natürlich). Und zwar vermutlich, weil sie nicht vorher testen konnten.
AnnaKomnene schrieb:Ja, und Anders B. hat sich den Sprengstoff selbst gemischt. Besonders helle war der nicht, seinem Tagebuch nach.
