Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

emz schrieb:Die Frage ist doch, ist der Täter krank und damit evtl. schuldfähig oder ist er es nicht.

Nein, ein Mensch, der ein Kind abschlachtet, ist absolut gesund.

@emz
Es gibt schon allein deshalb in der Regel 2 Gutachter, weil beide Seiten einen haben werden. 

emz schrieb:Dass es da mehrere Gutachter gibt, kann ich mir jetzt nicht so vorstellen.

Wenn ein Gutachter ihn für schuldfähig hält und das passt dem Staatsanwalt oder Richter nicht, kann ein anderer Gutachter hinzugezogen werden, um eine andere oder die gleiche Diagnose zu bekommen. Wenn sich die Gutachter nicht einig werden, entscheidet der Richter.

Smörebröd schrieb:Der Täter ist auf jeden Fall krank. Ohne grundlegende bzw. tiefgreifende pychische Störung zeigt ein Mensch ein solches Verhalten nicht...

Welche Krankheit hat er denn deiner Meinung nach?
Wenn er also schuldunfähig ist, dann schaun wir mal, wann er wieder raus kommt aus der Psychiatrie.

@emz
Willst Du Ferndiagnosen provozieren? 

@emz
Glaubst du ernsthaft ich mute es mir an ein klares Störungsbild zu nennen, bzw. ihn zu diagnostizieren, ohne jegliche Diagnose bei ihm durchgeführt zu haben??? Ferndiagnose aufgrund von Nachrichten???

Ich hab Psychologie studiert und glaub mir, so etwas macht kein ausgebildeter Psychologe.
Ich könnte viele Vermutungen äußern, aber ich kenne seine Kindheit nicht, sein Lebensweg nicht, ich habe keinerlei Ahnung welche Werte er in diversen Screening Verfahren hätte...

Aber diagnostiziere ihn du ruhig mal weiter. 

MaxEn schrieb:Nein, ein Mensch, der ein Kind abschlachtet, ist absolut gesund.

Moralisch und ethisch kann ich Deinen Einwand verstehen.
Gesundheitlich muss man aber nicht zwingend tatsächlich krank sein, "nur" weil man jemanden umbringt. Sonst wären alle (Kinder-)Mörder krank und würden sich in der Psychiatrie befinden, und keiner im Gefängnis. 

@Smörebröd
Da muss ich dir recht geben. Er muss von einem persönlich die Diagnose und Begutachtung bekommen der Ihn sich auch gegenüber anschaut. 

Überlasst das doch bitte den Fachleuten, die sich nun mit ihm auseinander setzen zu ergründen was und wie zu den Taten geführt hat und ob und in wie weit er zurechnungsfähig war, als er sie beging!

Wir werden sicherlich rechtzeitig genug darüber informiert, welche Erkenntnisse man zum Fall erzielen konnte!

Cassandra71 schrieb:Was für ein schräger Gedankengang.

Warum sollte er von jemandem, den er kennt, nicht reingelassen werden, ohne sich z.B. als Opfer eines Überfalles auszugeben?

Weil jeder sich wohl wundern würde, warum er abends unangekündigt auf der Matte steht und nicht nur rein will sondern auch dann nicht mehr gehen will, wenn man z.B. vor hat, irgendwann ins Bett zu gehen. Zumindest jeder, mit dem man nicht verwandt oder bestens befreundet ist und wo sowas öfter geschieht. Oder würdest du einen Bekannten (ich rede jetzt nicht von einem Freund oder Angehörigen, sondern von jemandem, den du einfach nur von IRGENDWO flüchtig kennst), der abends unangekündigt vor der Tür steht, einfach so reinlassen, ohne dich zu wundern, was er bei DIR will?

@Vindemiatrix
Ich sehe das persönlich anders. Ich definiere aber eine "gesunde" Psyche womöglich anders. In meinen Augen kann jemand, der jemand anderen absichtlich und v.a. kaltbltütig, bzw. aus Eigennutz tötet, nicht gesund sein.
Immerhin hat er keine Notwehr begangen oder sonstiges.
Dennoch wird sicher weiteres zu seinen Gründen folgen.

Tussinelda schrieb:Es gibt schon allein deshalb in der Regel 2 Gutachter, weil beide Seiten einen haben werden.

Im Höxteraner Fall nein. Da hat Angelika eine Gutachterin und Wilfried hat einen anderen Gutachter.
Wilfrieds Anwälte wollte den Gutachter ihres Mandanten wechseln, hat aber der Richter abgelehnt.

MaxEn schrieb:Nein, ein Mensch, der ein Kind abschlachtet, ist absolut gesund.

Es geht nicht darum, ob er "gesund" im Sinne von "psychisch normal" ist, sondern darum, ob er einerseits steuerungsfähig war (sonst wäre er evtl. unzurechnungsfähig zur Tatzeit) und ob er andererseits fähig war einzusehen, dass sein Handeln falsch ist, und trotzdem bewusst die Entscheidung traf, die Tat/en zu begehen. Danach entscheidet das Gericht, ob du ein Straftäter bist oder ob du ein Fall für die Psychologen bist.

Das jemand der solche Taten wie Marcel begeht psychisch nicht ganz in Ordnung sein kann, das ist wohl offensichtlich. Dafür muss man nicht studiert haben um das zu erkennen. 
Ein Mensch der brutal ein Kind ermordet, Fotos davon macht, sich mit der Tat brüstet, der in widerlicher, abfälliger Weise über seine Opfer spricht und der noch einen weiteren Menschen umbringt, der ist sicher nicht das was wir alle unter gesund verstehen. 

@emz
Ich meine Staatsanwaltschaft und Verteidigung

Er hat gesagt, wenn die Methode mit dem CO2 oder dem Seil (Suizid) nicht klappen würde, er dann etwas "knastwürdiges" tut. Das bedeutet er wahr sich der Folgen dieser (zukünftigen) Tat bewusst, heißt er wahr seiner Schuld ganz im klaren. Ein Normaler Mensch würde , wie auch so oft, solch eine Meldung als Scherz abtun.

Allerdings war es ihm völlig gleichgültig was mit ihm und seinem Leben in Zukunft passiert. Er hatte also mMn bewusst entschlossen, sein Leben abzuschließen.

Dabei muss aber auch sein IQ beachtet werden, seine moralische, Gewissenentwicklung usw.
Ob ihm die Folgen so bewusst waren, möchte ich nicht behaupten. Dafür fehlt das Hintergrundwissen und eben die Diagnose...

Viele hatten haben eine schlechte Kindheit, Psychosen, aber kein Bedürfnis, jemanden zu töten.
Das wäre dann ja ein Freibrief, zu morden, ohne große Konsequenzen, denn meine Kindheit, mein soziales Umfeld, meine Arbeitslosigkeit ist dafür verantwortlich?
Im Knast oder Psychatrie ist er sicher gut aufgehoben. Wird behandelt, wenn er das möchte, oder bekommt eine Lehrstelle, kann ein Buch schreiben und so weiter. Auch eine art Arbeitsbeschaffung.
Mir tun solche Täter nicht leid, aber human gedacht, sollte man ihnen schon ärztliche Hilfe gewähren, allerdings findet das ja nur auf eigenen Wunsch des Täters statt. Und da finde ich, sollten solche Monster zu verurteilt werden. Unser Rechtssystem ist zu lasch, finde ich.

purcell schrieb:Allerdings war es ihm völlig gleichgültig was mit ihm und seinem Leben in Zukunft passiert. Er hatte also mMn bewusst entschlossen, sein Leben abzuschließen.

Das sehe ich auch so und sagte er ja auch selbst in seinem Statement per Text als auch in der Sprachnachricht, er habe keinen Bock sich in unser System zu integrieren, arbeiten zu gehen etc.! Er wusste einfach, dass er nirgendwo hin passt und hatte nur 3 Alternativen: Sich verbiegen, um ins System zu passen (wollte er nicht), sich umbringen (konnte er nicht) oder es endlich mal richtig knallen zu lassen, alle in Schock, Angst und Schrecken versetzen, ein "Meme" werden und dann gemütlich in den Knast einfahren - und das erschien ihm wohl scheinbar sehr viel verlockender als die anderen beiden Alternativen. Es war die bewusste Entscheidung eines verrohten Charakters.

Comtesse schrieb:MH ging zu diesem Mann, nachdem er Jaden getötet hatte sicher noch am selben Abend, und zwar weil er ihn wahrscheinlich kannte und wusste, dass der allein sein wird. Er wird sich wahrscheinlich als Opfer eines Überfalls oder so ausgegeben haben, um reingelassen zu werden.

Würde zu der Aussage passen, dass er mit dem "120 kg Biest" gekämpft habe ... was für eine grauenhafte Vorstellung, vielleicht Realität.
Diese ominöse Whatsapp Voicemail ist anscheinend so kaltblütig, dass sogar Polizisten der ;und offen bleibe. Gestern erst im Radio einen Ermittler gehört, der meinte dass so eine Gelassenheit nach einem Mord unfassbar sei.
Er schildere die Tat so, wie andere erzählen was sie für den Wochenendeinkauf ausgegeben haben.