Carolin G. aus Endingen ermordet: Sexualdelikt

Ergänzend zu den Toll Collect Daten:

Auch eine umfassendere Möglichkeit zur DNA-Analyse wäre hilfreich, vor allem könnte man die Herkunft des Täters eingrenzen, was gerade in diesem Fall wichtig wäre, da man ja von einem sehr mobilen Täter ausgeht. Der Gesetzgeber will die erlaubten DNA-Analysen nun auf Augen-, Haar- und Hautfarbe sowie Alter ausweiten. Aber ausgerechnet die ethnische Herkunft wird wieder ausgespart, obwohl eine Aussage darüber recht zuverlässig möglich wäre. Ein Vorteil dieser Art der DNA-Analyse ist übrigens, dass sie auch mit DNA schlechter Qualität funktioniert.

http://scienceblogs.de/bloodnacid/2017/04/06/deutschland-modernisiert-hoffentlich-endlich-die-stpo/

Es ist doch im Grunde unglaublich oder?? Es wären zwei Möglichkeiten dem Täter auf die Spur zu kommen, und beide sind gesetzeswidrig...?!?! In Diesem Falle kam ich echt nur wahnsinnig verbittert den Kopf schütteln, und einfach nicht verstehen.
Ich finde es sehr traurig und schon fast eine hinzukommende Straftat, sowohl für die Opfer als auch die angehörigen! 

Nun noch eine Frage, wie kann es sein, dass bei C nur ein DNA Fragment gesichert werden konnte?? In der heutigen Zeit? Mit der heutigen Technik?? Unfall ein sexualdelikt! Ist der Tätern so "sauber" vorgegangen, entschuldigt den Begriff. 
Könnte er nicht doch aus Kreisen kommen, welche gut wissen, wie man Spuren vermeidet oder beseitigt? Wie kann es sein das er nicht entdeckt wurde, keine Spuren hinterlässt, oder so gering, bei solch grausiger tat! 
Für mich ist der LKW Fahrer nach wie vor keine einzige Option! 

Wolkefrieda schrieb:Nun noch eine Frage, wie kann es sein, dass bei C nur ein DNA Fragment gesichert werden konnte?? In der heutigen Zeit? Mit der heutigen Technik?? Unfall ein sexualdelikt! Ist der Tätern so "sauber" vorgegangen, entschuldigt den Begriff. 

Keine Ahnung. Vielleicht lag es am Wetter, der Witterung, der Kleidung des Täters und der vergangenen Zeit bis zum Fund der Leiche oder alle vier Faktoren zusammengenommen. Auch er wird eine lange Hose, eine Regenjacke und möglicherweise eine Mütze getragen haben. Alleine um nicht aufzufallen. Vielleicht noch Handschuhe? Nicht mal diese wären Anfang November auffällig. Was liegt dann noch frei und kann Hautschuppen absondern bzw. verlieren? Das Gesicht?

Wolkefrieda schrieb:Könnte er nicht doch aus Kreisen kommen, welche gut wissen, wie man Spuren vermeidet oder beseitigt? Wie kann es sein das er nicht entdeckt wurde, keine Spuren hinterlässt, oder so gering, bei solch grausiger tat! 

Spurlos wird eine solche Tat nicht möglich sein, das Schwierige daran wohl eher, die wenigen möglichen Spuren zu finden... :(

Auch für mich ist der LKW-Fahrer nicht die Einzige Option und ich hoffe doch sehr, dass sich die Polizei in ihren Ermittlungen hier nicht in eine mögliche Sackgasse geraten ist und sich daran verbissen hat. Oder Vorgaben bekommt, sich an den bisherigen Ermittlungsergebnissen zu orientieren und nicht weiter querdenken darf sondern nach wie vor in alle Richtungen ermittelt.
Der Täter muss durch die bisherigen, veröffentlichten Hinweise und Theorien gehörig Oberwasser bekommen, wenn diese nicht auf seine Fährte führen. Der wird sich womöglich dann ganz schön "übermächtig" vorkommen, in seinem Ego. :(

Eben
Hast du völlig recht! Stimme dir 100% zu! 
Das ist ja das schlimme daran! Manchmal wurden in vergangenen Gewaltstraftaten ja auch erst Jahre später zum Bsp eine Leiche gefunden und auch hier und da schon dna auch Nach Jahren gefunden. Darum wundert es mich sehr.
Solang der Täter nicht gefasst wird, kann er wieder zuschlagen!! :/

Die tappen komplett im Dunklen und nur noch Komminssar Zufall wird helfen. Offensichtlich war's keine klassische Vergewaltigung, sonst hätte man Sperma und damit DNA gefunden. Da hätte man längst einen Massentest ins Auge gefasst.

neugierchen schrieb:Ich kann aber aus eigener Erfahrung schreiben das der Zoll durchaus ein Bewegungsprofil mit Tollcollect Daten erstellen kann, es ist offiziell nur nicht gerichtsverwertbar.

Kann ich mir nicht vorstellen. Zitat Wikipedia (Artikel LKW-Maut in Deutschland):
"Diese Daten durften zu diesem Zeitpunkt ausschließlich zur Bezahlung der LKW-Autobahngebühren verwendet werden. Diese strenge Zweckbindung wurde durch die Union kritisiert, insbesondere die Tatsache, dass eine Weitergabe an andere Ämter strikt untersagt ist."

Also gewissermaßen doch, der Zoll kann es, darf es aber nicht. Auch nicht für 'Vorermittlungen'.

@dign1tas
Natürlich könnte man viel mehr ermitteln. Fraglich sind solche Dinge, die Freiheiten einschränken.

@dign1tas
So richtig vorstellen kann ich mir das aber nicht. Mit richterlichem Beschluss sollte es eigentlich möglich sein an die Daten der mautstationen zu kommen.

Ich frag mich nur was das letztendlich bringen soll?
Die Polizei würde dann erfahren, dass an diesem Tag z. B. 27000 Lkws die mautstation durchquert haben. Und nun? Was soll die Polizei mit dieser Information tun?
Die können ja schlecht tausende von Speditionen und noch mehr Lkw Fahrer abklappern.

Ein schlauer Täter wäre dann auch Landstraße gefahren um die Maut zu umgehen.

@Winchester83
Die Daten wären insofern interessant, weil man ja inzwischen weiss, dass ein 2.Mord auf das Konto desselben Täters geht. Die PKW/LKW Kennzeichen rund um das Jänner-Wochenende '14, wo Lucile in Kufstein ermordet wurde, könnten mit PKW/LKW-Kennzeichen rund um Endingen des November-Wochenendes '16 verglichen werden. Da die 2 Tatorte relativ weit auseinanderliegen, wäre zweimal dasselbe Kennzeichen an diesen Wochenende kaum ein Zufall.

@MaryPoppins
Hast du bedacht, dass Kufstein nicht in der Bundesrepublik Deutschland liegt? Wenn du die Mautstationen von 3 Tagen analysierst, dann kommst du auf mehrere hunderttausend LKWs, die die Autobahnen passieren. Es gibt auch garantiert immer noch mehrere zehntausend LKWs, die Kufstein und Endingen passiert haben.

Bedenke, dass die Mautstationen nicht am Ortseingang, sondern an der Autobahn stehen. Es ist also auch vollkommen unklar an welcher Autobahnausfahrt jemand ab oder aufgefahren ist.

Die Mautdaten sind meiner Meinung nach somit wertlos.

Mal angerufen davon, dass man mehrere Tausend Personen unter Generalverdacht stellen würde. Allein deswegen sollte der Datenschutzbeauftragte hier auch hart bleiben und jeden Zugriff verhindern.

Aber wie gesagt, da Österreich meines Wissens nach kein Toll collect hat, ist hier die Mautauswertung sowieso unmöglich.

Ich habe gerade mal nach den Maut Brücken in Deutschland gegoogelt. Es gibt in Deutschland insgesamt nur 300 Mautbrücken in Deutschland. Also ziemlich unwahrscheinlich, dass diese an den entscheidenden Stellen stehen.

https://fragdenstaat.de/anfrage/in-betreib-befindlichen-toll-collect-mautbrucken/

"Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihren Rückruf und das Telefonat am vergangenen Freitag.

Zu Ihren Fragen in Ihrer anliegenden E-Mail kann ich Folgendes sagen:

Es gibt zur Zeit 300 Mautkontrollbrücken von Toll Collect (TC). Der Aktivmodus dieser Brücken wird regional unterschiedlich geschaltet, je nach Kontrollrelevanz der Verkehre.

Darüber hinaus wird die Einhaltung der Mautpflicht von rund 450 Mautkontrolleurinnen/Mautkontrolleuren des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) unter Einsatz von Kontrollfahrzeugen überwacht. Die Mautkontrolleurinnen/Mautkontrolleure führen - permanent - im fließenden Verkehr mobile Kontrollen in ihren Kontrollfahrzeugen durch, zudem Standkontrollen auf Parkplätzen sowie Kontrollen mit sog. portablen Kontrollgeräten an stets wechselnden Standorten."

@Winchester83

Winchester83 schrieb:dass man mehrere Tausend Personen unter Generalverdacht stellen würde

Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Diese Personen wären ja nicht per se verdächtig, außerdem würde die Öffentlichkeit nicht mitbekommen, wer denn nun genau ins Raster fällt. Da finde ich ein Phantombild wesentlich problematischer, mit dem eine ganze Gruppe von Menschen (eben diejenigen, die dem Phantombild ähnlich sehen) öffentlich mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht wird.

Toll Collect Daten, selbst wenn man sie abrufen dürfte, wären völlig nutzlos. Es werden sowieso nur LKW erfasst und soweit ich weiß, werden die Daten nur solange aufbewahrt, bis festgestellt wurde, ob die Maut bezahlt wurde (es gäbe also gar keine Daten mehr von 2014 und vermutlich auch nicht mehr aus dem November 2016).

Außerdem, selbst wenn es ein LKW-Fahrer war, muss er ja nicht zwangsläufig mit demselben Aufleger/demselben Fahrzeug unterwegs gewesen sein, so dass nicht einmal ein Abgleich tausender von LKW-Nummernschilder zielführend wäre.

Und letztlich: es ist gut, dass diese Daten nicht gespeichert und nicht weitergegeben werden dürfen. Das entspricht dem geltenden Datenschutzrecht und verhindert, dass von staatlicher Seite Bewegungsprofile erstellt werden können.

Im Übrigen: auch die Sache mit den DNA-Informationen ist doch nutzlos. Wenn ich gar keinen Verdächtigenkreis habe, nützt es mir doch auch nichts, wenn ich weiß, dass der Verdächtige blaue Augen hat oder dass er (ethnisch! nicht vom aktuellen Wohn- oder auch nur Geburtsort her) z.B. aus Großbritannien oder Norddeutschland kommt - das trifft auf so viele Personen zu, deren möglichen Aufenthalt in Tatortnähe ich doch gar nicht ermitteln kann.

@Winchester83

Hast du bedacht, dass Kufstein nicht in der Bundesrepublik Deutschland liegt?

Ja, ich wohne in Ö. ;)

Aber wie gesagt, da Österreich meines Wissens nach kein Toll collect hat, ist hier die Mautauswertung sowieso unmöglich.

Falsch. Wir haben Toll collect. In Ö ist die Datenauswertung meines Wissens auch erlaubt. Wahrscheinlich sind die Daten schon kurz nach dem Mord an Lucile, an die Polizei übermittelt worden. Es ist nur kein Abgleich mit den Daten rund um Endingen möglich. Wie es in Frankreich mit der Datenweitergabe aussieht, weiss ich nicht. Endingen liegt so nah an der Grenze, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass der Täter auf der Durchreise nach F war. Man könnte auch französische Toll collect Daten mit den Österreichischen vergleichen.

Wenn du die Mautstationen von 3 Tagen analysierst, dann kommst du auf mehrere hunderttausend LKWs, die die Autobahnen passieren. Es gibt auch garantiert immer noch mehrere zehntausend LKWs, die Kufstein und Endingen passiert haben.

Bedenke, dass die Mautstationen nicht am Ortseingang, sondern an der Autobahn stehen. Es ist also auch vollkommen unklar an welcher Autobahnausfahrt jemand ab oder aufgefahren ist.

Eine Datenübereinstimmung erfolgt, wenn dann, elektronisch, ein PC hat mögliche Übereinstimmungen in wenigen Minuten. Nachdem es mehrere Mautstellen gibt und die Uhrzeiten erfasst werden, kann sogar ein sehr genaues Bewegungsprofil des "auffälligen LKW-Kennzeichens" erstellt werden. Die vielen Mautstellen sind damit eher ein Vorteil, als ein Nachteil.

Die Polizei verlässt sich bei den Ermittlungen aber ohnehin nicht nur auf Mautdaten. Es werden auch Unterkunftsdaten zum Abgleich herangezogen. Was aber sicher von weniger Erfolg sein wird, so es wirklich ein LKW-Fahrer ist, weil die ja tendenziell die Nächte im LKW-Führerhaus verbringen.

„Wir suchen in den Unterkünften in Kufstein und rund um Endingen nach Doppelkontakten.“

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sexualmord-an-caronline-g-die-spur-fuehrt-vom-kaiserstuhl-nach-kufstein.5cf18f9b-e766-47a2-919d-6f6200981f31.html

Gut @ Toll collect in Österreich. Das ändert aber nichts daran, dass eine Auswertung nichts bringen würde, da der Personenkreis viel zu Groß ist. Mal abgesehen davon, dass sich daraus nicht ermitteln lässt wer wirklich in Kufstein / Endingen war.

Beim Datenschutz geht es ja genau darum, dass nicht einfach so eine beliebig große Datenmenge aufgrund eines Verdachts ausgewertet werden darf. Die Personen sollten darüber dann auch Bescheid wissen.

Eine Auswertung des Handys Netzes bringt da erheblich mehr. Hier gab es ja auch schon Fälle, wo massenweise Handys ausgewertet wurden, wegen eines Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht. Dies wurde - zurecht -stark kritisiert.

@orakel Die Daten müssen von Toll Collect gespeichert werden, damit eine Abrechnung möglich ist. Angeblich aber anonym um eine Auswertung des Bewegungsprofils zu verhindern.

Die Telekom hat ja auch die Internetnutzungsdaten deutlich länger erfasst, obwohl die Voratsdatenspeicherung verboten war / mittlerweile wieder ist. Immer mit der Begründung, das sonst keine Abrechnung möglich ist.

@Winchester83
Also die Auswertung der Funkzellen ist ok, nicht aber die Auswertung der Toll collect Daten? Versteh ich dich richtig? Für mich gibts da keinen Unterschied.

Gut @ Toll collect in Österreich. Das ändert aber nichts daran, dass eine Auswertung nichts bringen würde, da der Personenkreis viel zu Groß ist. Mal abgesehen davon, dass sich daraus nicht ermitteln lässt wer wirklich in Kufstein / Endingen war.

Auch bei den Funkzellenauswertung ist der Personenkreis noch gross genug.
Und auch hier könnte der Täter später behaupten, jemand anderes hätte sein Handy geklaut/geliehen oder sonst was.

Beim Datenschutz geht es ja genau darum, dass nicht einfach so eine beliebig große Datenmenge aufgrund eines Verdachts ausgewertet werden darf. Die Personen sollten darüber dann auch Bescheid wissen.

Gilt wie gesagt auch für die Handyauswertung. Die Bevölkerung wird doch informiert, dass Datenabgleiche gemacht werden, oder willst du jeden einzelnen schriftlich informieren? Das wird doch auch bei der Funktellenauswertung nicht gemacht.

Eine Auswertung des Handys Netzes bringt da erheblich mehr. Hier gab es ja auch schon Fälle, wo massenweise Handys ausgewertet wurden, wegen eines Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht. Dies wurde - zurecht -stark kritisiert.

Irgendwie widersprichst du dir selbst!

Du hast mich missverstanden. Ich sehe generell jedwede Form der Überwachung kritisch.

Es macht einen massiven Unterschied ob ich über 200.000 Lkws mal 3 Tage überwache oder einen Autobahnabschnitt von 1 Kilometer überwache mit 200 Autos.

Im letzteren Fall halte ich ds ebenfalls für grenzwertig, aber ich bestehen wenigstens Erfolgsaussichten. Im ersten bestehen keine.

Es muss immer ein vertretbare Personenkreis ausgewählt werden, der auch realistisch etwas mit der Tat zu tun hat. Ansonsten kann man auch gleich die Daten von 80 Millionen Deutschen erfassen und überprüfen