@Photographer73 Photographer73 schrieb:Nachdem ich mir jetzt einiges über das Resort durchgelesen habe, kann ich mir beides irgendwie nicht vorstellen. Das Maia Luxury Resort ist ein Nobelschuppen der Oberklasse, mit nur 30 Villen auf einer privaten Halbinsel an der Westküste von Mahé.
Auch Luxus schützt nicht zwingend vor banaler Kriminalität. Wo immer ggf. unterbezahlte Angestellte arbeiten, gibt es irgendwo einen ausgebeuteten armen "chico", der für solche Aktivitäten zu haben ist. Allerdings gebe ich Dir Recht, dass dieses Hotel absolut nicht den Eindruck macht, als könnte etwas dergleichen dort passieren. Bleibt offen, ob es für die Beiden noch irgendwo die Gelegenheit gab, von außerhalb Alkohol zu konsumieren oder eine Gelegenheit, irgendetwas verabreicht zu bekommen.
Photographer73 schrieb:(...) warum wurde der Plan nicht umgesetzt ? Irgendwann waren die Schwestern ziemlich angeschlagen, sie wurden vom Personal in ihre Villa gebracht. Spätestens dann hätte ein Täter doch zuschlagen müssen.
Ich kann mir spekulativ vorstellen, dass jene Angestellte den "Plan" des/der Täter(s) durchkreuzten. Evtl. kamen sie zuvor, als es den beiden Opfern merklich schlechter ging. Als sie dann in ihre Räumlichkeiten verbracht wurden, könnte(n) der/die Täter vom Plan abgelassen haben. Vlt. weil er/sie davon ausging(en), dass die beiden anschl. ärztlich versorgt werden. Wie auch immer...
Es wäre in diesem Zusammenhang interessant zu wissen, was die beiden anhatten, als man sie fand. (...) Auch der Todeszeitpunkt wäre hilfreich.
Ja absolut. Wenn man jetzt mal einen Sachverhalt ohne Fremdeinwirkung annimmt, habe ich keine passende Idee, was die beiden Opfer zu einem so ähnlichen, vlt. sog. gleichen Zeitpunkt getötet haben könnte. Wenn es keine Gewalteinwirkung war und es keine äußeren Zeichen/Spuren gab, bleibt ja eigentlich nur eine Vergiftung übrig. Entweder durch eine verheerende Wechselwirkung der Medikamente, einen Dosierungsfehler selbiger oder durch eine Substanz, die bislang unentdeckt blieb. Z.B. besagte ko-Tropfen oder ähnlich.
@Tajna Tajna schrieb:Zumindest jetzt im Nachhinein könnte man doch sagen, das Personal hätte besser einen Arzt rufen sollen, auch wenn sie einen Alkoholrausch angenommen haben.
In einem derartigen Luxusressort sollte man das als gut zahlender Gast erwarten können. Möglicherweise hat man den Zustand unterschätzt, ggf. lehnten die beiden Opfer auch wehement ab, ärztlich untersucht zu werden. Das müßte man dann ermitteln.
Tajna schrieb:Wenn die beiden entweder so verwirrt waren, dass sie ihre Unterkunft nicht mehr fanden oder wenn sie nicht mehr laufen konnten, müsste man dann nicht eine gefährliche Alkoholvergiftung annehmen?
Ich kenne bislang keine Quelle aus der hervorgeht, welche "Ausfallerscheinungen" beide Opfer zum fraglichen Zeitpunkt zeigten. Lallen und nicht gerade gehen können, sind natürlich symptome einer C2-Intox. Allerdings ist dieser Zustand nicht gleich lebensbedrohlich. Jeder der selbst mal ein Glas zuviel trank, weiß das aus eigener Erfahrung. Im Klinikbereich werden Blutalkoholkonzentrationen bis 2,0 Promille als i.d.R. nicht lebensbedrohlich eingestuft. Trotzdem können Personen schon deutliche Ausfallerscheinungen zeigen.
Ab 2,0 Promille besteht die Gefahr eines Schocks, weswegen Patienten mit entspr. Ausfallerscheinungen auch auf der Intensivstation untergebracht werden. Aber selbst das bedeutet nicht automatisch Lebensgefahr. Es hängt vom Patienten ab und ist individuell von mehreren Faktoren abhängig.
So ab 2,5-3,0 Promille wird es dann i.d.R. ernst. Der größte Teil der Patienten ist in diesem Bereich bewusstlos od. im Schockzustand. Es gibt Fälle, wo 4,0 und sogar 6,0 Promille überlebt wurden. Hier ist aber akute Lebensgefahr gegeben und ärztliche Hilfe zwingend notwendig.
Zwischen einer C2-Intox und Medikamentenbedingte Intoxikation zu unterscheiden, kann manchmal für Leien schwer sein. Ich bin jetzt kein Arzt. Aber ich weiß, dass sich da Symptome überlagern und/oder gleich aussehen können.
@john-erik john-erik schrieb:Wenn das Personal dort betrunkene Gäste einfach so aufs Zimmer bringt,klingt das so als ob das eher regelmässig vorkommt und nicht die Ausnahme ist.
Davon kann man schon ausgehen, dass soetwas nicht nur 1x im Jahr vorkommt. Im Urlaub und da wo den Gast niemand kennt, wird ja gerne mal über die Stränge geschlagen. Und immer einen Rettungsdienst zu alarmieren, nur weil der Gast ein wenig zu viel des guten Weines intus hat, könnte den Gast auch verärgern.