Er verschwand an einem Samstag und die Witterung war mild. Die Tageshöchsttemperatur lag bei 16 Grad im Norden. So meldete es die Wetterstation in Hamburg. In Potsdam war es mit 12 Grad etwas kühler laut DWD. Mit 3 Sonnenstunden in Hamburg scheint es bedeckt, aber trocken gewesen zu sein. Vom 12-16. Oktober hat es sowohl in Hamburg, als auch in Potsdam leicht geregnet. Am 11. Oktober waren die Niederschläge etwas stärker. Als er aufbrach sollte der Boden, bis auf Senken, relativ trocken gewesen sein.
Quelle:
http://old.wetterzentrale.de/pics/archive/kl/1945/19451020.png Leider beginnen die bei Wetteronline abrufbaren Wetterdaten näherer Wetterstationen erst ab 1947.
Das Ahrenshooper Holz wurde 1958 Naturschutzgebiet. Es kann also davon ausgegangen werden, dass es dort bereits 13 Jahre zuvor schon so wildromantisch war. Das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von 55 Hektar. Er hat dort also nicht illegal gesammelt. Wobei ich annehme das zu jener Zeit das Motto wohl eher legal, illegal, scheißegal gelautet hat.
;) Hier noch Artikel über den 1. Mai und die Folgezeit.
Ob Nazi, Mitläufer oder einfacher Bürger. Viele waren Opfer einer Denunziation. Eine besonders unrühmliche Rolle in dieser unruhigen Zeit spielte „Seppl Frey“, erinnert sich Karl-Heinz Mevius. Er war der „Schrecken
der Bevölkerung“ und arbeitete engstens mit dem sowjetischen Geheimdienst zusammen. Viele verdankten ihm die Verhaftung. Wie sich später herausstellte, war er ein ehemaliger SS-Mann. Bürgermeister Hermann Mevius
konnte den sowjetischen Kommandanten davon überzeugen, Seppl Frey fallen zu lassen.
Quelle:
http://www.dok-barth.de/vvn/land_mv/barth/pdf/oz_04_05_2005.pdfVielleicht ist das der Kerl
@tuctuctuc ?
Wobei ich denke, dass es im Artikel erwähnt worden wäre, wenn Frey abgetaucht wäre, oder?
Wie man dem Artikel entnehmen kann haben sich in dieser Gegend, wie bundesweit, viele Menschen suizidiert. Wobei ich an einen Suizid nicht glauben mag. Er ist rund 700 km von Königsberg nach Ahrenshoop mit dem Fahrrad, bei bitterer Kälte, durch Schnee und Eis gefahren (googlemaps gibt die Fußstrecke inklusive Fähren, entlang der Küste mit 629 km an und ich gehe davon aus, dass der Fährverkehr, das Verkehrsnetz und andere Unwägbarkeiten die Reisestrecke verlängert haben). Er war tags zuvor auf Lebensmittelsuche und er hatte wieder eine Kunstklasse. Er scheint ein guter Lehrer gewesen zu sein. Viele seiner ehemaligen Schüler und Studenten waren später erfolgreich.
Da geht man nicht in Wald um sich zu töten. Wobei man niemanden in den Kopf schauen kann. Ich, als ein in Friedenszeiten aufgewachsener Mensch, kann das Elend des Krieges und der Nachkriegszeit nur schwerlich fassen.
Anbei noch ein Artikel zum Thema Nachkriegssuizide allgemein. Er ist nicht ortsbezogen, aber im zeitgeschichtlichen Zusammenhang interessant.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article138284300/Als-die-Selbstmord-Epidemie-Deutschland-heimsuchte.htmledit: Link zu den Wetterdaten bearbeitet